Die Ideen gehen offensichtlich nicht aus, um die Menschen vom biblischen Sabbat wegzuführen. Wer dennoch am Gottes 7ten Tag festhält, bekommt dann eben etwas Geheimnisvolles serviert. Ein vom Neumond abhängiger Sabbat.
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„Sonder-Sabbate“
Wahrhaftig, der Sabbat, der 7te Tag der Woche („Samstag“) steht im Fokus der Angriffe. Und dies schon seit dem Beginn der ersten Gemeinde in Rom (Info). In der Regel wird der 7te Tag ganz geleugnet bzw. abgestritten und dafür der Sonntag als der „Tag des Herrn“ deklariert. Doch es gibt eine gehörige Anzahl von Menschen, die am Sabbat festhalten. Hier greifen eben andere Methoden, um diese Menschen möglichst in die Irre zu führen. Das gilt ganz besonders für jene, die sich ohnehin darin festgefahren haben, man dürfe nicht „Jesus“ sagen, sondern sei verpflichtet, die hebräischen Aussprachen zu verwenden, also „Yeshua“ (Info).

In 2. Moses 20,8-11 steht es „eigentlich“ klipp und klar drinnen. Sechs Tage sollst du arbeiten, aber am siebenten Tag (der Woche) sollst du ruhen. Dennoch gibt es eine nicht zu vernachlässigende Gruppe, die den biblischen Sabbat am Neumond festmachen. Demnach sei der Neumond der erste Tag eines neuen Monats und ab diesem Tag beginne jeweils die Zählweise der Wochentage. Somit kann es durchaus vorkommen, dass der nächste vermeintliche Sabbat „mitten in der Woche“ zelebriert wird und zwischen zwei Sabbaten ein anderer Zeitraum vorhanden ist.
Wie diese Leute überhaupt drauf kommen, dass der Neumond der Startpunkt für das Abzählen der Tage zum Sabbat sei, ist ein Rätsel. Nichtsdestotrotz werden als Begründung einige Verse genannt. Alles, was man tun muss, ist diese angegebenen Verse einfach selbst zu lesen.
Verse für vermeintliche Rechtfertigung
Folgend einige populäre Verse, die zur Rechtfertigung eines „Neumond-Sabbats“ regelmäßig angegeben werden.
2. Moses 31,13-17:
„Rede du zu den Kindern Israels und sprich: Haltet nur ja meine Sabbate! Denn das ist ein Zeichen zwischen mir und euch für alle eure [künftigen] Geschlechter, damit ihr erkennt, daß ich der Herr bin, der euch heiligt.
Und deshalb sollt ihr den Sabbat halten, weil er euch heilig ist. Wer ihn entheiligt, der soll unbedingt sterben; wer an ihm eine Arbeit verrichtet, dessen Seele soll ausgerottet werden aus seinem Volk! Sechs Tage soll man arbeiten; aber am siebten Tag ist der Sabbat völliger Ruhe, heilig dem Herrn. Jeder, der am Sabbattag eine Arbeit verrichtet, der soll unbedingt sterben! So sollen die Kinder Israels den Sabbat halten, indem sie den Sabbat feiern für alle ihre Geschlechter, als ein ewiger Bund. Er ist ein ewiges Zeichen zwischen mir und den Kindern Israels; denn in sechs Tagen hat der Herr Himmel und Erde gemacht; aber am siebten Tag ruhte er und erquickte sich.„
An dieser Stelle wird der Sabbat hervorgehoben. Doch vom Neumond ist gar nicht die Rede.
Jesaja 66,22-23:
„Denn gleichwie der neue Himmel und die neue Erde, die ich mache, vor meinem Angesicht bleiben werden, spricht der Herr, so soll auch euer Same und euer Name bestehen bleiben. Und es wird geschehen, daß an jedem Neumond und an jedem Sabbat alles Fleisch sich einfinden wird, um vor mir anzubeten, spricht der Herr.„
Hier werden Neumond und Sabbat genannt. Doch dies als unterschiedliche Einrichtungen. Im AT war der Neumond ebenso zu beachten wie der Sabbat. Der Neumond ist tatsächlich der Startpunkt eines hebräischen Monats, aber eben nicht gleichzusetzen mit dem Sabbat. Dass der Neumond der neue Startpunkt für Tag 1 zum Abzählen für die Tage bis zum Sabbat sein soll, ist auch hier nicht angedeutet.
Hesekiel 46,1-3:

„So spricht Gott, der Herr: Das Tor des inneren Vorhofs, das gegen Osten sieht, soll während der sechs Werktage geschlossen bleiben; aber am Sabbattag und am Tag des Neumonds soll es geöffnet werden. Und der Fürst soll dann durch die Halle des Tores von außen her eintreten, aber an den Pfosten des Tores stehen bleiben. Dann sollen die Priester seine Brandopfer und seine Friedensopfer opfern; er aber soll auf der Schwelle des Tores anbeten und dann wieder hinausgehen, und das Tor soll nicht geschlossen werden bis zum Abend. Auch das Volk des Landes soll beim Eingang dieses Tores an den Sabbaten und Neumonden vor dem Herrn anbeten.“
Auch hier werden Neumond und Sabbat genannt. Ebenso ist klar zu erkennen, dass Sabbat nicht gleich Neumond ist, sondern es sich um zwei verschiedene Einrichtungen handelt. Die Menschen sind dazu angewiesen, am Neumond und Sabbat anzubeten. Doch gibt es einen Hinweis auf die Abhängigkeit des Sabbats vom Neumond? Nirgends.
Psalm 89,37:
„Sein Same soll ewig bleiben und sein Thron wie die Sonne vor mir;„
Eine Aussage, ja. Aber warum dieser Vers tatsächlich für einen Beleg des Zusammenhanges zwischen Neumond und Sabbat sein soll, bleibt wohl ein ewiges Geheimnis.
Sirach 43,6 (Apokryphe):
„Der Mond führt die Zeiten herauf; / er herrscht bis ans Ende und dient für immer als Zeichen.„
Der Mond war tatsächlich ein Zeichen. Eben der Neumond als Monatsanfang. Doch erstens wird in diesem Vers lediglich „Mond“ genannt und nicht „Neumond“, schon gar nicht in Verbindung mit dem Sabbat, und zweitens, handelt es sich um eine Aussage in einer Apokryphe. Das Buch Sirach wurde im 2ten Jahrhundert vor Christus geschrieben und ist alles andere als vom Heiligen Geist inspiriert.
Psalm 81,4:
„Stoßt am Neumond in das Horn, am Vollmond, zum Tag unseres Festes!„
Am Neumond soll ins Horn geblasen werden. Aber zum Vollmond ebenfalls. Es dreht sich obendrein um ein Fest. Das kann alles Mögliche sein, aber es ist nicht der Sabbat. Denn der Sabbat ist kein Fest, es ist ein Ruhetag gemäß dem 4. Gebot Gottes.
Amos 8,5:
„die ihr sagt: »Wann [endlich] ist der Neumond vorüber, damit wir Getreide verkaufen, und der Sabbat, daß wir Korn anbieten, damit wir das Ephamaß verkleinern und das Schekelgewicht erhöhen und die Waage zum Betrug fälschen können“
Am Neumond sollten keine üblichen Arbeiten verrichtet werden, wie auch generell an einem jeden Sabbat (7ter Tag der Woche). Zwei verschiedene Anlässe, aber nicht in Abhängigkeit zueinander. Auch hier kein Hinweis, dass der Sabbat im Bezug zum Neumond stünde.
3. Moses 21,1-3:
„Und der Herr sprach zu Mose: Rede mit den Priestern, den Söhnen Aarons, und sprich zu ihnen: [Ein Priester] soll sich nicht wegen eines Toten unter seinem Volk verunreinigen, außer wegen seines nächsten Blutsverwandten, der ihm zugehört; wegen seiner Mutter, wegen seines Vaters, seines Sohnes, seiner Tochter, wegen seines Bruders, und wegen seiner Schwester, die noch eine Jungfrau ist, die ihm nahesteht, weil sie noch keines Mannes Frau gewesen ist, ihretwegen darf er sich verunreinigen. “
Tatsächlich ist dieser Vers in Zusammenhang mit der Rechtfertigung der Abhängigkeit des Sabbattages vom Neumond genannt worden. Warum? Das bleibt ein Rätsel.
Es darf nicht einfach sein

So egal wie der übergestülpte römische Sonnenkalender ist, sei es der julianische oder auch der gregorianische Kalender, so relativ ist auch der Neumond. Es sind 6 Tage zu Arbeiten und am 7ten Tag zu Ruhen. Selbst wenn mit der Umstellung vom einstigen römischen Kalender zum julianischen Kalender in 45 v.Chr. ein Problem mit dem Sabbat aufgetreten wäre, dann hätte spätestens Jesus Christus eine Korrektur vorgenommen. Er, Seine Jünger, wie auch der große Rest der jüdischen Menschen hielten sich derart selbstverständlich an den Sabbat, dass dies nie in Frage gestellt wurde.
Aber es ist schon direkt faszinierend, wie sich Menschen um den Finger wickeln lassen, wenn etwas auch nur angehaucht geheimnisvoll, mystisch daherkommt. Das Musterbeispiel gibt die römisch-katholische Kirche ab. Dort wimmelt es seit Jahrhunderten von hochverehrten Mystikern. Doch Jesus Christus hat nie etwas im Geheimen getan. Es war verständlich, klar, direkt und geradeaus. Das Evangelium, die frohe Botschaft, ist derart einfach, dass es gar keinen Anhaltspunkt für irgendeinen Mystizismus gibt. Ebenso simpel ist der Umstand, dass der Sabbat für alle Menschen gilt (Info). Aber es verfängt sich bei vielen Menschen eben nicht. Da muss dann eine Ladung „Geheimnisvolles“, ein Touch von „Insider-Informationen“ her, damit angebissen wird. Und schon ist man in die Irre geführt.
Gedenke an den Sabbattag und heilige ihn! Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Werke tun; aber am siebten Tag ist der Sabbat des Herrn, deines Gottes; da sollst du kein Werk tun; weder du, noch dein Sohn, noch deine Tochter, noch dein Knecht, noch deine Magd, noch dein Vieh, noch dein Fremdling, der innerhalb deiner Tore lebt. Denn in sechs Tagen hat der Herr Himmel und Erde gemacht und das Meer und alles, was darin ist, und er ruhte am siebten Tag; darum hat der Herr den Sabbattag gesegnet und geheiligt.
2. Moses 20,8-11
Bibelverse aus Schlachter 2000