Die Ära der Volkskirchen sei vorbei, so die Ansicht eines Münchener evangelischen Theologen und Professor für Systematische Theologie. Damit könnte er sehr wohl recht haben, denn dies käme nicht nur wenig überraschend, sondern sogar höchst gelegen und daher sogar als so gewollt.
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Volkskirchen haben keine Zukunft mehr
Die Volkskirche habe ausgedient, für sie bestehe keine Zukunft mehr, so eine These des evangelischen Theologen Jörg Lauster aus München. Nach den Studien der Theologie, Romanistik und Philosophie hatte Lauster zwischen den Jahren 2006 und 2015 einen Lehrstuhl an der Philipps-Universität Marburg für „Systematische Theologie“ und Religionsphilosophie inne. Zuvor erfolgte seine Habilitation an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Derzeit ist Lauster Professor an der evangelisch-theologischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität in München.
Der Systematische Theologe – mal ganz einfach ausgedrückt – befasst sich mit den Auswirkungen der Lehren und des Glaubens auf den Menschen. Das macht natürlich nur außerhalb des Evangeliums einen Sinn, denn dort stehen die Auswirkungen des (wahren) Glaubens auf den Menschen fein säuberlich beschrieben.
Neue Chancen begreifen
In dem nun vom Theologen gesehenen Niedergang der Volkskirchen sei aber eine Chance enthalten. In den veränderten Strukturen gebe es Mittel gegen „Kirchendepression“, so der vom Evangelischen Pressedienst (epd) abgedruckte Bericht bei der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN). Die Kirchen seien jetzt dazu aufgerufen, ihr gekommenes Ende als Volkskirchen als eine Chance zu begreifen. Dies betreffe auch die Befreiung aus ihrem „goldenen Käfig des Kirchensteuersystems“.
Neben einer ganzen Reihe von zu ergreifenden Chancen zählte der Theologe auch das neue Verhältnis zwischen Kirche und Staat. Der Staat könne als Gegenzug die Religion als einen „elementaren Grundvollzug menschlicher Lebensbewältigung“ anerkennen, wenn sich die Kirchen in der Frage der Staatsleistungen entgegenkommend zeigten. Es sei durchaus vorstellbar, dass der Staat für die Daseinsfürsorge eintrete, um somit den Religionsgemeinschaften eine Unterstützung zukommen zu lassen. Ein solches Beispiel böte die staatliche Unterstützung der Ausbildung von Pfarrern, Imamen und Rabbis.
Es wächst überall zusammen
Einen derartigen „zusammenwachsenden Strukturwandel“ strebt auch das Bundesland Niedersachsen an. Dort soll, wenn der Beschluss endgültig fallen soll, erstmals im Schuljahr 2025/2026 ein „Christlicher Religionsunterricht“ abgehalten werden, wie EKD berichtete. Es gäbe dann keine Trennung mehr zwischen evangelischer und katholischer Konfession. Politische Unterstützung erhält dieses „Projekt“ insbesondere von der niedersächsischen Kultusministerin Julia Willie Hamburg (Grüne).
Mit einem derartigen Schritt wäre auch der nächste Schritt zur Entfernung vom Evangelium vollzogen. Katholische Schüler wissen nur zu genau, dass auf deren Tische weniger die Bibel, als viel mehr der römisch-katholische Katechismus aufgeschlagen wurde. Neben der de facto Beendigung des einstigen Protestantismus werden nun auch die letzten Restbestände der einstigen Kirche als Nachfolger Martin Luthers verschwinden. Gleichzeitig erfolgt die Fusion zwischen Kirche und Staat, wie es die aufschlussreiche Versammlung im evangelischen Institut Tutzing aufzeigte (Infos).
Dies zusammen mit einer Neubildung der kirchlichen Strukturen und den weiteren Verflechtungen mit dem Staat ist das Gebilde „Kirchenstaat“ nicht mehr weit.
Offenbarung 11 bald auf globaler Ebene?
Wie auch immer das angestrebte Ziel der Akteure aussehen wird, eines hat bei diesen Visionen über den zu „ergreifenden Chancen“ keinen Platz mehr: Das Evangelium.
Es scheint sich das einst lokal abgespielte Szenario (Französische Revolution) gemäß den Beschreibungen in der Offenbarung 11 schon bald zu wiederholen. Da dieses Phänomen nicht auf Niedersachsen, München oder Deutschland beschränkt ist, sondern einen globalen Schauplatz gefunden hat, dürften die in der Offenbarung 11 beschriebenen „Zwei Zeugen“ (Bibel aus AT und NT, Infos) innerhalb einer durchaus überschaubaren Zeit auch weltweit ein jähes Ende finden. Zumindest kirchlich vorangetrieben und staatlich durchgesetzt.
Auf theologischer Seite stünde die alternative „Massen-Religion“ schon parat. Die „Bewahrung der Schöpfung“. So wie zur Französischen Revolution das Evangelium verboten und stattdessen eine Prostituierte als „Göttin der Vernunft“ ausgerufen wurde, basiert der Natur- und Klima-Schutz ebenfalls auf der Grundlage des „so vernunftbegabten“ Menschen. Die Richtlinien hierfür stammen allesamt aus Rom. Papst Franziskus hat seine Fortsetzung der Enzyklika bereits für den kommenden Oktober angekündigt.
Die Dämonisierung ist längst im Gange
Das Evangelisieren mit der Bibel als Vorlage wird bereits heute schon als „geistliche Gewalttat“ verurteilt. Papst Franziskus erkennt den Leuten die Nachfolgeschaft Jesu ab, die versuchen, Nicht-Gläubige zu überzeugen (Swarajya, 25. Dezember 2019). Schließlich befänden wir uns heute nicht „auf einem Kreuzzug mit der Konvertierung anhand des Schwertes“.
Diese steile These sagte ausgerechnet der Leiter derjenigen Kirche, die diesbezüglich in ihrer Geschichte eine beispiellos hohe Zahl an Opfern auf dem (nicht vorhandenen) Gewissen hat. Der Hintergrund für die Ablehnung der Evangelisierung dürfte angesichts der tatsächlichen Natur der römisch-katholischen Kirche klar sein (Infos), aber eine gewisse Portion Phobie dürfte auch eine Rolle spielen. „Diejenigen, die darauf bestehen, dass ‚die Wahrheit‘ über das Predigen des Evangeliums aufbewahrt wird, haben die Kirche immer bedroht“, so Franziskus im Juni 2021 (America – The Jesuit Review, 23. Juni 2021).
Dass die biblischen Prophetien auch diesbezüglich eintreffen werden, ist so sicher wie der Klingelbeutel nach der Messe der „völlig verarmten“ katholischen Kirche. Dann heißt es, sich erst recht an die Wahrheit des Evangeliums festzuhalten, die Gebote Gottes zu halten und das Zeugnis Jesu zu tragen, und zwar so, wie es geschrieben steht, denn Offenbarung 12,17:
Und der Drache wurde zornig über die Frau und ging hin, um Krieg zu führen mit den übrigen von ihrem Samen, welche die Gebote Gottes befolgen und das Zeugnis Jesu Christi haben.
und Offenbarung 22,14-15:
Glückselig sind, die seine Gebote tun, damit sie Anrecht haben an dem Baum des Lebens und durch die Tore in die Stadt eingehen können. Draußen aber sind die Hunde und die Zauberer und die Unzüchtigen und die Mörder und die Götzendiener und jeder, der die Lüge liebt und tut.
Bibelverse aus Schlachter 2000