Die List des Widersachers ist erstaunlich. Neben den immer frontaler geführten Angriffen gegen das Evangelium sind es vor allem diejenigen, die am geschriebenen, unverfälschten Wort Gottes festhalten, die den ausgefeilten, durch die Hintertür kommenden, teils sehr subtilen Verführungen ausgesetzt sind. Ein unübersehbares Signal, um die eigenen Füße noch fester am Fundament Jesus Christus und Seine Botschaft zu binden.
Inhalt / Content
Aus aktuellem Anlass
Die Methoden des Widersachers, die Menschen durch falsche Lehren in die Irre zu führen, sind äußerst ausgefeilt, geradezu brillant, leider. Man muss sich stets vor Augen halten, dass der Wein Babylons alles andere als eine offenkundig, geradezu plakativ falsche Lehre ist. Wenn das reine Evangelium den frisch gepressten, gesunden und lebenserhaltenden Orangensaft darstellt, und dieses Trinkglas entsprechend etikettiert ist, dann sind die Lehren Babylons gewiss nicht das scharlach-purpur-schwefelgelbe Gegenstück, gefüllt in einem mit der Aufschrift „Satanslehren“ etikettiertem Glas.
Das wäre geradezu offenkundig, leicht zu erkennen und hätte mit der Verführung, vor die uns Jesus Christus in Matthäus 24 mehrfach warnte, nichts zu tun. Ein jeder Mensch würde die Falschlehre mit einem Blick erkennen können. So mancher möge sich durchaus aus freien Stücken für diese Brühe entscheiden, aber eine Täuschung hätte damit nicht stattgefunden.
Das Fatale an Babylons Lehren ist schlicht, dass diese aussehen wie ein frisch gepresster, gesunder und lebenserhaltender Orangensaft, auch als „frohe Botschaft“ beschrieben sind, aber das pure Gift, wenn es auch nur wenige Tropfen sind, der falschen Lehre des Widersachers enthält. Es sieht unverdächtig aus, bringt den Menschen aber garantiert um.
Das Original muss gekannt sein
Es ist leicht nachvollziehbar, dass eine Fälschung nur dann als eine Fälschung erkannt werden kann, wenn man über die Kenntnis des Originals verfügt. Ein falscher Geldschein, sollte dieser nicht gerade aus mit Wasserfarben bemalten Servietten hergestellt sein, kann erst sicher erkannt werden, wenn man die Kriterien eines „fälschungssicheren“ Originals kennt. Genauso verhält es sich auch mit dem wahren Evangelium, das unverfälschte niedergeschriebene Wort Gottes, und den vielen davon abweichenden Erzählungen.
Täuschungen von Beginn aller Dinge an

Irrungen und Wirrungen sind kein Zustand der Neuzeit, sondern ein übles Phänomen, das mit der Ursünde im Garten Eden seinen Anfang nahm. Daran konnte selbst das Wirken Jesus Christus auf der Erde nichts ändern. Denn der freie Wille und die freie Entscheidung des Menschen blieben unverändert, ebenso wie seine gefallene Natur. Paulus hatte es daher immer wieder mit Reibereien in den noch sehr jungen Gemeinden zu tun, die einen ermahnenden Zeigefinger bedurften, Galater 1,6-9:
„Mich wundert, daß ihr euch so schnell abwenden laßt von dem, der euch durch die Gnade des Christus berufen hat, zu einem anderen Evangelium, während es doch kein anderes gibt; nur sind etliche da, die euch verwirren und das Evangelium von Christus verdrehen wollen.
Aber selbst wenn wir oder ein Engel vom Himmel euch etwas anderes als Evangelium verkündigen würden als das, was wir euch verkündigt haben, der sei verflucht! Wie wir es zuvor gesagt haben, so sage ich auch jetzt wiederum: Wenn jemand euch etwas anderes als Evangelium verkündigt als das, welches ihr empfangen habt, der sei verflucht!„
„Sogar wenn ein Engel vom Himmel“ etwas anderes erzählen würde, als das verkündigte Evangelium, der sei verflucht! So tummeln sich vor allem heute zahlreiche „Erleuchtete“, die von sich aus erzählen, sie haben Botschaften des Himmels empfangen, sogar namentlich vom Engel Gabriel. Auf den ersten Blick ein äußerst ungewöhnlicher behaupteter Vorgang, aber noch mit offenem Ende. Das gilt so lange, bis man zur Kenntnis nimmt, wie denn die Botschaft gelautet haben soll. An dieser Stelle braucht man nicht lange zu lesen bzw. zuzuhören, bis schon die ersten Abweichungen vom geschriebenen Wort Gottes in Erscheinung treten.
„Neue Botschaften“ vom Botschafter Gabriel
Spannend wird es, wenn diese z.B. „von Gabriel vermittelte Botschaft“ in einer „erhaltenen Vision“ erklärt haben will, dass einzelne Passagen in der Bibel eigentlich gefälscht seien. Dazu zählte die Stelle Matthäus 28,19:
„So geht nun hin und macht zu Jüngern alle Völker, und tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes„.
Der Heilige Geist habe in diesem Zusammenhang überhaupt nichts zu suchen, so die Behauptung. Auffällig ist zumindest, dass der Heilige Geist, der wahre in dieser Welt wirksame Vertreter Jesu Christi nach Seiner Himmelfahrt, grundsätzlich diversen Verteilern des Babylonischen Weines ein besonderer Dorn im Auge ist. Entweder wird der Heilige Geist bei den verbreiteten derartigen Thesen völlig außer Acht gelassen, oder auf diese Weise verleugnet.
Das hauptsächliche Problem derartiger Agitatoren dürfte darin liegen, dass das Papsttum unlängst behauptet, der Vertreter Christi auf Erden zu sein (Info). Da fragte sich nur, welcher „Christi“ („Gesalbter“) tatsächlich gemeint sei (Info).
Der textus receptus (Geneva 1598) zeigt für Matthäus 28,19 folgenden Inhalt:
„πορευθέντες οὖν μαθητεύσατε πάντα τὰ ἔθνη, βαπτίζοντες αὐτοὺς εἰς τὸ ὄνομα τοῦ Πατρὸς καὶ τοῦ Υἱοῦ καὶ τοῦ Ἁγίου Πνεύματος·„
Man muss nicht Alt-Griechisch studieren. Es reicht die Betrachtung des Wortes „Πνεύματος“ („pneumatos“). Dies ist das Wort für den Heiligen Geist. Dazu ist es erwähnenswert, dass der textus receptus eben nicht die Grundlage für die nunmehr ökumenisch ausgefeilten Bibel-Versionen, geschweige der lateinischen Vulgata ist, sondern der massiv bekämpfte Mehrheitstext des Neuen Testamentes (Info). Wer also behauptet, der Engel Gabriel habe mitgeteilt, dass diese Bibelstelle gefälscht sei, weil der Heilige Geist gar nicht genannt werden dürfe, setzt damit den Autor des Matthäus-Evangeliums mit einem Lügner gleich.
Dem Koran näher als dem Evangelium

Es sei zudem Engel Gabriel (Dschibrîl) gewesen, der dem erwählten Propheten den Koran diktierte. In dieser Schrift gilt Gabriel als der „Rûh Al-Qudus“, also der „Heilige Geist“, der die Botschaft den Menschen überbringe. So heißt es in Sure Baqarah Vers 97 (2:97, Übersetzung Abul Ala Maududi):
„Sagen Sie ihnen: „Wer auch immer Gabriels Feind ist, sollte verstehen, dass er auf Allahs Befehl den Koran in Ihr Herz offenbart hat, der bestätigt, was zuvor offenbart wurde, und der den Gläubigen Führung und frohe Botschaft bringt.“
und in diesem Kontext in Sure Ash-Shu’ara Vers 193 (26:193):
„die der wahrhaftige Geist herabgetragen hat„
Geradezu offenkundig sind die tatsächlichen Ambitionen der Erzählungen über eine „Visionen von Gabriel“, wenn dieser selbst vom Vater und „seinem Bruder“ Jeschua spreche, der selbst „im Namen seines Vaters auf die Erde“ gekommen sei, um frohe Botschaften zu bringen.
Parallel dazu vertreten die offen bekennenden Satanisten, dass Jesus Christus und Lucifer Brüder seien, Jesus der jüngere, der seinen „Bruder“ quasi gemobbt und Lucifer um sein Anrecht gebracht habe. Auch wird von jenen zwischen Lucifer und Satan unterschieden. Ein Musterbeispiel dieser Mythologie bietet die Comic-Reihe „Hazbin Hotel“ (Info). Auch in dieser Fantasie-Story hat (Erz-) Engel Gabriel viele Brüder im Himmel, darunter auch Lucifer (der Morgenstern). Der Charakter dieser erzählten „Gabriel-Visionen“ ist wirklich plakativ offenkundig.
Die Visions-Thesen sind lediglich ein Beispiel eines Gift-Tropfens im ansonsten gesund aussehenden Orangensaft. Sogar die Absicht der religionsübergreifenden Ökumene lässt sich erkennen. Eben der Wein Babylons. Selbst hier sticht wieder die Warnung von Paulus, „selbst wenn ein Engel vom Himmel etwas anderes als das Evangelium verkündigt“, besonders hervor. Dazu muss man eben „nur“ das Evangelium, das Original, kennen, um derlei geistlichen Anschläge als solche identifizieren zu können.
Angriffe auf eine bestimmte Zielgruppe
Geradezu zielgerichtet erscheinen derartige Erzählungen, wenn auf einer relativ großen Ebene eine Übereinstimmung mit dem Evangelium erkennbar ist, wie z.B. die richtige Identifizierung des „Babylons“ und die fatalen Wirkungen des Papsttums. Selbst das verbindliche Einhalten der 10 Gebote, natürlich auch der damit verbundene biblische Sabbat, werden betont. Mit dieser auf dem Wort Gottes basierenden Wahrheit stimmt allerdings nur noch eine Minderheit der (einst) reformatorischen bzw. evangelikal-lutherischen Gemeinden überein.

Daher liegt es nahe, dass derartig irrige Thesen, dies in einem Umfeld der überwiegenden Übereinstimmungen, womöglich noch mithilfe eines beabsichtigten Vertrauensgewinns, eben jene als Zielgruppe ins Visier nehmen, welche die biblische Wahrheit kennen, vertreten und auch leben. Eben speziell diese, die gemäß Offenbarung 12,17 im besonderen Fokus des Widersachers stehen.
„Und der Drache wurde zornig über die Frau und ging hin, um Krieg zu führen mit den übrigen von ihrem Samen, welche die Gebote Gottes befolgen und das Zeugnis Jesu Christi haben.„
Im Zusammenhang mit der „Taufformel“ gemäß Matthäus 28,19 ist es insbesondere und ausgerechnet die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD), die dazu anrät, mit einer äußerst seltsam anmutenden Formel die Täuflinge zu „beglücken“ (Info).
Tja, die Dinge spitzen sich zu. Mit derlei „Reibungspunkten“ muss gerechnet werden. Damit heißt es, unbeirrt an der Schrift festhalten, so wie es geschrieben steht und um keinen Millimeter davon abweichen oder sich einen Bären aufbinden lassen. Zudem nicht vergessen: Jesus Christus wurde von Judas, der Sohn Ischariots, mit einem Kuss verraten. Und ja, die Waffenrüstung Gottes anlegen (Info).
Siehe, ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe. Darum seid klug wie die Schlangen und ohne Falsch wie die Tauben!
Matthäus 10,16
Bibelverse aus Schlachter 2000