Sonntags-Versammlung – Brot brechen – Sonntags-Gottesdienst?

Brot

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Eine sonntägliche Versammlung und ein Brot brechen reichen sichtlich aus, um damit die Einführung eines Sonntag-Gottesdienstes und auch die Abschaffung des Sabbats erklären zu wollen. Willkürliche Interpretation ohne jegliche Grundlagen.

Entschuldigungen aus Nicht-Wollen

Die Apostel versammelten sich am ersten Tag der Woche, also „Sonntag“, brachen miteinander das Brot, und damit sei der Sonntags-Gottesdienst eingeführt und „natürlich“ auch der Sabbat am 7ten Tag der Woche abgeschafft worden. Die in Apostelgeschichte 20 geschilderte Szene zählt zu den „Favoriten“ derjenige, die einerseits beteuern, auf jeden Fall gemäß Geboten zu leben, aber das Vierte Gebot (Sabbat-Gebot, 2. Moses 20,8-11) sei hinfällig.

Es ist schon direkt auffällig, dass die Erklärungsversuche und vermeintlichen Rechtfertigungen, eines der Gebote Gottes nicht beachten zu „müssen“, fast ausschließlich das Sabbat-Gebot betreffen. Wer rechtfertigte schon Mord und Totschlag, Diebstahl, Ehebruch, Neid, Betrug, Falschgötterei? Aber das einzige Gebot, das nicht mit „soll (nicht)“, sondern mit „gedenke“ beginnt, sei hier die (komische) Ausnahme.

Die seltsamsten Entschuldigungen kommen von jenen, die behaupten, ein jeder Tag sei der „Tag Gottes“, und der Sabbat sei in Jesus. Er sei die Ruhe und wir ruhten in ihm. Dabei bleibt es aber in der Regel nicht, sondern es folgen sogar Angriffe gegen die, welche den „Samstag“ als den Sabbat gemäß Viertes Gebot hervorheben. Warum also nicht einfach akzeptieren, falls ein jeder Tag gleich sei, dass dieser sich einfach nur den Samstag heraussuchte? Aber nein, der Angriff folgt Gewehr bei Fuß, ganz nach dem Motto, „alle Tage außer Samstag seien erlaubt“.

Apostelgeschichte 20,7-12

Brot
Heute geschnitten, früher gebrochen

Am ersten Tag der Woche aber, als die Jünger versammelt waren, um das Brot zu brechen, unterredete sich Paulus mit ihnen, da er am folgenden Tag abreisen wollte, und er dehnte die Rede bis Mitternacht aus. Es waren aber zahlreiche Lampen in dem Obersaal, wo sie versammelt waren. Und ein junger Mann namens Eutychus saß am Fenster; der sank in einen tiefen Schlaf; während Paulus weiterredete, fiel er, vom Schlaf überwältigt, vom dritten Stock hinab und wurde tot aufgehoben.

Da ging Paulus hinab und warf sich über ihn, umfaßte ihn und sprach: Macht keinen Lärm; denn seine Seele ist in ihm! Und er ging wieder hinauf und brach Brot, aß und unterredete sich noch lange mit ihnen, bis der Tag anbrach, und zog dann fort. Sie brachten aber den Knaben lebendig herbei und waren nicht wenig getröstet.

Sie trafen sich am ersten Tag der Woche, also am Tag nach Sabbat. Paulus wollte mit den anderen Aposteln reden, weil er am nächsten Tag seine Abreise einplante. Es waren zahlreiche Lampen im Obersaal.

Wann beginnt der erste Tag der Woche? Nach unserem Kalender am Samstagabend nach Sonnenuntergang. Sie trafen sich somit zu den Abendstunden, wenn die Sonne untergeht, es dunkel wird und deshalb zahlreiche Lampen notwendig sind. Es liegt daher sehr nahe, dass sie konkret den Sabbat einhielten, auf dessen Ende warteten, um sich im Anschluss im Obersaal zu treffen.
Paulus redete bis Mitternacht und reiste beim nächsten Sonnenaufgang ab. Also, nach unserem heutigen Kalender Sonntagfrüh.

Alleine die Tageszeiten lassen überhaupt keine Rückschlüsse zu, dass im Laufe des Sonntags bei Tageslicht irgendeine Art von (neuem) Gottesdienst stattfand. Paulus war tatsächlich schon abgereist.

„Brot brechen“ – Ein Alltagsbegriff

Der Begriff „Brot brechen“ wird automatisch als das Ritual des Abendmahls interpretiert. Warum eigentlich? Jesus Christus brach das Brot beim letzten Abendmahl und verteilte es unter Seinen Jüngern. Ein Vorgang, wie bei einer jeden anderen Brotzeit auch. Heute wird geschnitten, falls überhaupt noch nötig, damals wurde es eben gebrochen. Das Brot brechen war gang und gäbe im Mittleren Osten zu ziemlich einer jeden Mahlzeit.

Wie steht es z.B. in Jesaja 58,7?
Besteht es nicht darin, daß du dem Hungrigen dein Brot brichst und arme Verfolgte in dein Haus führst, daß, wenn du einen Entblößten siehst, du ihn bekleidest und dich deinem eigenen Fleisch nicht entziehst?

und Jeremia 16,7:
Und man wird ihnen kein Trauerbrot brechen, um sie zu trösten wegen eines Verstorbenen; man wird ihnen auch den Trostbecher nicht reichen wegen ihres Vaters oder ihrer Mutter.

und Klagelieder 4,4:
Dem Säugling klebt die Zunge am Gaumen vor lauter Durst; die Kinder verlangen nach Brot, aber niemand bricht es ihnen.

Alles Beispiele aus dem Alten Testament, konkret um Jahrhunderte vor dem „Brot brechen“ durch Jesus Christus.

Keinerlei biblische Rechtfertigung

Sabbat-Gebot
Sabbat-Gebot steht nicht zur Debatte

Wo steht es geschrieben, dass der Sabbat aufgehoben oder auf den 1ten Tag der Woche verschoben wurde? Nirgends. Das Festhalten an den 1ten Tag („Sonntag“) der Woche ist stets begleitet mit eigenwilligen Interpretationen von biblischen Aussagen, die derlei Informationen überhaupt nicht hergeben.

Es bleibt, wie es ist. Nirgends gibt es eine Rechtfertigung, den Sonntag anstatt den Samstag, konkret Freitag nach Sonnenuntergang bis Samstag nach Sonnenuntergang, als Ersatz, oder Alternative des Vierten Gebotes zu begehen. Die Änderung des Sabbats auf den Sonntag ist willkürlich (Info). Der Urheber dieser „Gesetzesänderung“ ist zudem mit Ross und Reiter bekannt (Info).

Gegen den Sabbat wurde bereits mit den Anfängen der Gemeinde in Rom ein regelrechter Feldzug gestartet (Info).

Und er wird [freche] Reden gegen den Höchsten führen und die Heiligen des Allerhöchsten aufreiben, und er wird danach trachten, Zeiten und Gesetz zu ändern; und sie werden in seine Gewalt gegeben für eine Zeit, zwei Zeiten und eine halbe Zeit.
Daniel 7,25

Bibelverse aus Schlachter 2000

Sonntags-Versammlung – Brot brechen – Sonntags-Gottesdienst?
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