Olli Dürr Gesell. Entwicklungen Senioren auf dem Abstellgleis? Jahrzehnte alte Visionen

Senioren auf dem Abstellgleis? Jahrzehnte alte Visionen

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Für die Senioren in unserer Gesellschaft gibt es nach der Einstellung deren Produktivität scheinbar keine rational erklärbare Existenzberechtigung mehr. Zumindest erhält man diesen Eindruck, wenn die Entwicklungen rund um die älteren Menschen und deren längst gewonnenen Eindrücke miteinander aufgewogen werden. Offenbar werden vor Jahrzehnten aufgestellte Visionen nun in die Realität umgesetzt.

Senioren sind „meist unproduktiv“

Senioren Abstellgleis

Ältere Menschen stellen nichts mehr her

„Ein Deutschland, in dem man gut und gerne lebt“, so einst ein Slogan der beiden Schwestern CDU und CSU. Doch dies ist nur eine Seite der Medaille. Die andere Seite könnte lauten: „Ein Deutschland, in dem man gut und gerne alt wird“. Dies wie auch die erste Seite scheinen in diesem Land nicht unbedingt der Fall zu sein. „Allerdings, wen kümmern schon die unproduktiven Senioren?!“ Diese haben nur aus eigenen Mitteln ihr Pflegeheim zu bezahlen, um neben ihrem täglichen Bedarf noch auf diese Weise für zusätzliches Bruttoinlandsprodukt zu sorgen. So kann die nachgelagert besteuerte (Mini-) Rente gerne vollumfänglich in die Pflegeinrichtung gesteckt werden.

Die Senioren auf dem Abstellgleis

Fragt man die Älteren einfach mal nach ihren Eindrücken, dann erscheint Deutschland beim Thema Senioren in weiten Bereichen als eine einzige Großbaustelle. Rund 39 Prozent der Rentner und Rentnerinnen halten Deutschland nicht gerade für ein Land, in dem man gut alt werden kann, so das Ergebnis einer für „BAMS“ erstellten Insa-Umfrage. An dieser Befragung nahmen ausschließlich Menschen in einem Alter ab 65 Jahren teil. Immerhin sind demnach noch 52 Prozent der Befragten der Meinung, in Deutschland sind gute Voraussetzungen für ein gutes Altern. Die restlichen 9 Prozent wollten oder konnten sich nicht zu einer klaren Aussage durchringen.

Kein Gehör für Senioren

Senioren finden kaum oder gar kein Gehör seitens der Politik, so das größte von den befragten Älteren angegebene Manko. Die Politik nehme zu wenig Rücksicht auf die Bedürfnisse der älteren Menschen, so mit 78 Prozent die klare Mehrheit. Lediglich 16 Prozent der zeigten sich zufrieden. 1 Prozent hielt die Aufmerksamkeit für die Senioren seitens der Politik sogar für zu viel. Ob diese Antworten ggfs. von Pensionären mit einem gewissen Rest an Gewissen stammten, ging nicht hervor.

Politiker – Das große Vorbild

Die Spieler der großen Politik haben eine Vorbildfunktion für die breite Gesellschaft. Sei es der korrekte Lebenslauf für ein Vorstellungsgespräch oder die lückenlose Erinnerung für die Herkunft jeglicher relevanter Einkommen, was „da oben“ vorgetragen wird, ist das große Beispiel. So verwundert es auch nicht, dass 74 Prozent der befragten Senioren der Ansicht sind, die Gesellschaft nimmt zu wenig Rücksicht und hat nur unzureichenden Respekt gegen das Alter. Lediglich 17 Prozent der Befragten sind anderer Ansicht.

Für nur wenig über die Hälfte (57 %) reicht das Einkommen zum (Über-)Leben aus. Mehr als ein Drittel (38 %) der Senioren äußerte dagegen Schwierigkeiten, mit dem Einkommen ein gutes Leben führen zu können. In der Altersgruppe zwischen 65 und 74 Jahren verfügen sogar 43 Prozent über ein zu geringes Einkommen für ein vernünftiges Über-die-Runden-kommen.

Angesichts so mancher „Lebenszähigkeit“ darf es zum erweiterten „Eigen- und Fremdschutz“ auch der eine und andere zusätzliche Booster sein. Klingt zynisch? Wäre es auch. Aber man könnte bei Betrachtung der Entwicklungen und die Behandlung der Senioren schon mal auf derartige Gedanken kommen.

Bereits Jahrzehnte alte Visionen

„Die schöne neue Welt“ in der die mit einer „gesunden veganen“ Lebensweise nur wenigen kranken und vor allem überwiegend jungen Menschen nicht durch lästige Behandlungskosten dem „Allgemeinwohl“ zu Last fallen. Eine Vision, die bereits vor Jahrzehnten einen Anfang nahm und nun scheinbar manifestiert werden soll. Neben der seitens eines Harari definierten „nutzlosen Essern“ in der jüngeren Zeit, gab es bereits in den 1980ern von Jaques Attali ein klares Statement über die angestrebten Ziele für die damalige Zukunft.

Der „Visionär“ Jaques Attali

Im vom Michel Salomon herausgegebenen Buch „Die Zukunft des Lebens“ (Paul Zsolnay Verlag, 1981)ist ein Interview mit Jaques Attali mit folgenden Aussagen zu finden:

Seite 35:

„Als ich die allgemeinen wirtschaftlichen Probleme der westlichen Gesellschaft untersuchte, habe ich festgestellt, daß die Kosten der Gesundheit zu den wesentlichsten Faktoren der Wirtschaftskrise gehörten. Die Produktion von Konsumenten und ihr Unterhalt ist teuer, teurer als die Produktion der Waren selbst. Ganz besonders auf dem Gebiet der Gesundheit, deren wirtschaftliche Produktivität nicht sehr rasch ansteigt“

Der Konsument selbst wird von Attali nur als eine „produzierte Ware“ angesehen, die wiederum für die Produktivität, also als Verarbeitendes Gewerbe eingesetzt wird. Der Mensch ist also ein Werkzeug d es quasi Produzierenden Gewerbes im Bereich der Vorleistungsgüter. So wie die Instandhaltung von Maschinen Geld kosten, fallen auch für „lebendige Apparate“ entsprechende Gesundheitskosten an und diese seien viel zu hoch.

Seite 44 und 45:

„Aber bei einer Lebenserwartung von mehr als 60 oder 65 Jahren lebt der Mensch länger als er produziert und kommt der Gesellschaft teuer. Deshalb glaube ich, daß nach der Logik der industriellen Gesellschaft selbst das Ziel nicht mehr die Erhöhung der Lebenserwartung sein wird, sondern die Schaffung bestmöglicher Lebensbedingungen bei einer bestimmten Lebensdauer und bei möglichst niedrigen Ausgaben für die Gesundheit im Hinblick auf die Kosten für die Allgemeinheit.
Tatsächlich ist es vom Standpunkt der Gesellschaft aus besser, wenn die Maschine Mensch plötzlich stehenbleibt, als wenn sie allmählich immer schlechter funktioniert. Das ist völlig klar, wenn man bedenkt, daß zwei Drittel der Ausgaben für die Gesundheit auf die letzten Lebensmonate konzentriert wird.“

Jaques Attali ist nicht irgendein bedeutungsloser Spinner. Attali ist Professor, Doktor der Wirtschaftswissenschaften und hat Abschlüsse der École nationale d’administration, der Mines ParisTech, der École polytechnique und des Institut d’études politiques de Paris. Attali war Mitglied des französischen Staatsrates und wurde u.a. Sonderberater des franz. Präsidenten François Mitterrand. Die Akademie der Wissenschaften zeichneten den in Algerien geborenen „Menschenfreund“ für seine Bücher „Politische Modelle“ und „Wirtschaftliche Analyse des politischen Lebens“ aus.

Der Mensch ist nur eine Ware

Marionette

Der Mensch als Ware muss nur funktionieren

„Wenn das Geld im Kasten klingt, die Seele aus dem (Fege-)Feuer springt“, so ein nachgesagter Verkaufsschlager des Ablass-Chefverkäufers Johann Tetzel im 16. Jahrhundert. Mit diesem Betrug an den Menschen fuhr die kath. Kirche nach heutigen Maßstäben Milliardenbeträge ein. Durchaus ein Vorläufer des handfesten Handels mit Menschen, dem auch Verantwortliche dieser Kirche nicht abgeneigt waren. Das alles wird weder für die Kaufleute, noch für den Initiator der Verbrechen ein „glückliches Ende“ nehmen, so in Offenbarung 18,10-13 vorausgesagt:

„Wehe, wehe, du große Stadt Babylon, du gewaltige Stadt; denn in einer Stunde ist dein Gericht gekommen!
Und die Kaufleute der Erde weinen und trauern über sie, weil niemand mehr ihre Ware kauft, Ware von Gold und Silber und Edelsteinen und Perlen und feiner Leinwand und Purpur und Seide und Scharlach und allerlei Tujaholz und allerlei Elfenbeingeräte und allerlei Geräte aus wertvollstem Holz und aus Erz und Eisen und Marmor, und Zimt und Räucherwerk und Salbe und Weihrauch und Wein und Öl und Feinmehl und Weizen und Vieh und Schafe und Pferde und Wagen und Leiber und Seelen der Menschen.“

Bibelverse aus Schlachter 2000

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