Selbstgerechte „Glaubenskrieger“ – Missverstandenes Evangelium

Ritterrüstung

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Das Evangelium erklärt den Weg zur möglichen Erlösung zum ewigen Leben. Die Notwendigkeit für einen jeden einzelnen Menschen. So mancher Christ zeigt jedoch etwas Übereifer und sieht sich selbst als ein „Verteidiger“ des Heilands.

Erkennbare Selbstgerechtigkeit

So mancher, der sich ein Christ nennt, verwechselt den Glauben gemäß Evangelium mit einem Feldzug gegen den Unglauben. In den sozialen Medien kursieren im Bereich christlicher Themen Profilnamen wie „Soldat Christi, Verteidiger des Glaubens, Verteidiger des Christentums, Krieger Jesu“ und ähnliche Bezeichnungen. Man fragt sich, was dies repräsentieren sollte. Hat Jesus Christus in Seinem irdischen Dasein jemals Soldaten rekrutiert, um mit dem gezogenen Schwert den Glauben zu verbreiten?

Ritterorden
Militärische Verbreitung des römischen Glaubens

An dieser Stelle ist eine gewisse Selbstgerechtigkeit erkennbar. In der Vorstellung, im richtigen Glauben zu sein und sich als ein Soldat Christi aufspielen, der alles Ungläubige von der Erdoberfläche verschwinden lassen wollte. Mit diesem Irrtum paart sich die völlig missverstandene eigene Position. Der „Verteidiger Christi“ vergisst hierbei vollkommen, dass Jesus Christus selbst der Advokat ist, von dem der Mensch vollkommen abhängig ist. „Ohne mit könnt ihr nichts tun“, so Jesus Christus in Johannes 15,5. Aber der „Krieger Jesu“ sieht sich selbst als Beschützer Jesu, als wenn sich Gott nicht anders zu helfen wüsste.

Der Mensch ist der Dunkelheit eher zugeneigt als dem Licht (Johannes 3,19). Jesus Christus als Mensch war das Licht in dieser Welt (Johannes 1,4). Entsprechend wurde Er abgelehnt, verfolgt, gepeinigt und final auch ans Kreuz gehängt.

Der „Weltfrieden“ war nicht das Ziel

Jesus Christus wollte allerdings nicht, wie es oft irrtümlich behauptet wird, den Frieden in die Welt bringen. Er brachte das Schwert (Matthäus 10,34). Gerne missverstanden, mit einem Schwert aus Stahl anstatt die Erkenntnis des tatsächlich geistlichen Aspekts. Das Wort Gottes ist wie ein zweischneidiges Schwert, das durchtrennt. Die Trennung zwischen Gläubigen und Ungläubigen. Jesus zeigte Missfallen, als Seine Jünger das Schwert als buchstäblich missverstanden (Lukas 22,38).

Der propagierte Weltfrieden war weder angestrebtes Ziel (damals), noch ist dieser jemals durch menschliches Zutun realisierbar. Man braucht lediglich in die jüngere Vergangenheit zu blicken. Je mehr nach Weltfrieden gerufen wird, desto mehr Unruheherde sind auf dieser Erde vorzufinden.

Die Aufgabe der Christen

Nachfolger Jesu Christi sind dazu aufgerufen, das Evangelium zu verbreiten, an jede Nation, in jeder Sprache. So, dass es alle Menschen gehört haben und sich entsprechend entscheiden konnte. Der Gläubige ist dazu aufgerufen, die Saat auszustreuen. Nicht mehr, und nicht weniger. Hier geht die Saat auf, dort eben nicht. Aber das Aufgehen und das Wachstum der Saat kann der Gläubige selbst nicht beeinflussen. Das ist die Aufgabe des Heiligen Geistes. Hierbei bleibt aber stets die freie Entscheidung des einzelnen Menschen bewahrt.

Endlos-Diskussionen mit Menschen, die das Evangelium nicht annehmen wollen, führen zu nichts. Das gilt auch für die Menschen, die kirchliche Traditionen über Aussagen der Bibel stellen, 2. Timotheus 2,23-24:
„Die törichten und unverständigen Streitfragen aber weise zurück, da du weißt, daß sie nur Streit erzeugen. Ein Knecht des Herrn aber soll nicht streiten, sondern milde sein gegen jedermann, fähig zu lehren, geduldig im Ertragen von Bosheiten;“

Es gibt „Soldaten“ eines Gesalbten

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Soldaten eines Gesalbten

Die „Soldaten Christi“ laufen ohnehin in der Gefahr, nicht den „Christus“ der Bibel nachzufolgen, sondern einem anderen „Gesalbten“. „Christus“ meint nichts anderes als „Gesalbter“. Und davon gibt es mehrere. So wird auch der römisch-heidnische „Sonnen-Gott“ Mithras als ein Gesalbter, ergo als Christ bezeichnet (Info). Dieser ist es, der gemäß Mythologie seine irdischen Soldaten rekrutiert, um sein Werk zu verrichten. Seine Soldaten markiert Mithras mit einem „X“ auf deren Stirn. Zelebriert der „Soldat Christi“ seinen Gottesdienst zudem an einem Sonntag (Sonnen-Tag), dann steht dieser mit beiden Beinen auf dem Gebiet des Widersachers.

Einfach gehen lassen

Das Evangelium verkünden, so wie es geschrieben steht, Hilfen für das Verständnis geben, aber die Entscheidung bleibt immer beim Menschen. Zwang, Nötigung und Gewalt für die Annahme des Glaubens ist eine Methode Satans, nicht aber die Vorgehensweise Gottes. Der Rückblick auf die historische Vorgehensweise der Kirche Roms belegt zudem, welchen „Gott“ diese Institution tatsächlich nachfolgt (Info).

Jesus Christus selbst gab das Beispiel, wie mit den Verweigerern des Evangeliums umzugehen ist. Er ließ sie einfach gehen (Johannes 6,60-71).

Der Geist ist es, der lebendig macht, das Fleisch nützt gar nichts. Die Worte, die ich zu euch rede, sind Geist und sind Leben.
Johannes 6,63

Bibelverse aus Schlachter 2000

Selbstgerechte „Glaubenskrieger“ – Missverstandenes Evangelium
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