Mit der Massenflucht aus der evangelischen Kirche sinkt auch das Interesse für eine kirchliche Begleitung zu neuen Lebensabschnitten und Lebensereignissen. Eine Ritualgestalterin schlägt nun eine Erweiterung des Angebotsspektrums vor.
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Erweiterung der Rituale sei notwendig
Wenn die Mitglieder in Scharen davonlaufen, dann ist es auch kein Wunder, wenn die in den „Untergrund“ Geflüchteten auch kein Interesse daran haben, zu irgendwelchen Ereignissen wie auf der Oberfläche zu erscheinen. Die evangelische Kirche in Deutschland erlebt eine nie dagewesene Flucht Mitgliedern und spürt diese Entwicklung auch bei der mageren Zahl von Anwesenden bei kirchlichen Trauungen und auch Taufen.
Nun überlegt die Kirche, etwas an den Ritualen zu ändern. Diese müssten die Menschen mehr ansprechen und an ihren Bedürfnissen angepasst sein, so die Hamburger Pastorin und „Ritualgestalterin“ Meike Barnahl. Der Wunsch nach Segen und Begleitung sei zwar groß, aber bei der Kirche gebe es noch zu viele Hürden bei der Kontaktaufnahme, so die Gestalterin zum Evangelischen Pressedienst (epd), wie evangelisch.de berichtete.
Notwendigkeit einer Ritualagentur
Die „Theologin“ ist neben ihrer Tätigkeit als Pastorin auch Leiterin der kirchlichen Ritualagentur „st. moment“. Zu den traditionellen Anlässen, die Kirche als Begleiterin in Anspruch zu nehmen, betreffen insbesondere Taufen, Hochzeiten und Bestattungen. Doch es gebe auch weitere Anlässe, „die etwa mit den Umbrüchen im Leben zu tun haben“, so die Pastorin. Die ersten Schwierigkeiten für die Menschen beginnen bereits bei der Kontaktaufnahme mit der Kirche. Viele wüssten gar nicht mehr, an welche Stelle sie sich „im System Kirche“ wenden sollten. Viele Menschen seien auch der Ansicht, dass sie evtl. zu selten den Gottesdienst besuchten, um überhaupt anzufragen. Andere wiederum glaubten, sie verhielten sich in ihrem Leben nicht konform mit dem „kirchlichen Normalbild“.
Grundsätzlich biete die Kirche einen „Riesenschatz christlicher Rituale“ an, welche aber nur leicht auffindbar sein müssten. Dazu zählten die Erfüllung besonderer Wünsche wie Musik, Form und Ort der Feier. Sei es der Jahrmarkt, der Rosengarten, der Hafen oder in der Kiezkneipe, derlei Wünsche seien realisierbar. Nun müsse die Angebotspalette erweitern so die Pastorin und Ritualgestalterin. Weitere Themen für die kirchliche Begleitung könnten der Abschied vom Kinderwunsch, eine Trennung oder der Eintritt in die Rente sein.
Neben den derzeit nicht sehr sichtbaren Schnittstellen der Kirche zur Kontaktaufnahme für derlei Rituale komme auch noch die Konkurrenz freier Ritualbegleiter hinzu.
Geistliches Vakuum mit Geschäftsmodell begegnen
Ausgehend davon, dass die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) mit dem Evangelium nur noch soviel zu tun hat, wie es eben die überwiegend von der katholischen Kirche weitergeführten Traditionen erfordern, kann der hier abgesteckte Rahmen nur noch als ein reines Geschäft bezeichnet werden. An der Kirche Roms ist sehr gut zu beobachten, dass abgeschaffte und mit eigenen Dogmen ersetzte Wahrheiten des Evangeliums bei den Menschen eine geistliche Leere hinterlassen. Dieses Vakuum muss mit teils pompösen, aber völlig sinnlosen und auch gefährlich irreführenden Ritualen aufgefüllt werden. Die evangelische Kirche hat nach ihrer offiziellen Rückkehr zur Mutterkirche wieder einige dieser Rituale aufzuholen.
Politik als „Christentum“
Mit Anpassungen und den Erweiterungen des Angebotsspektrums für „anspruchsvolle und auch ängstliche Menschen“ doktert diese Kirche ausnahmslos an den Symptomen, nicht aber an der Ursache herum. Die evangelischen Kirchen belegen mit ihren Veranstaltungen, Thesen, Stellungnahmen und auch Glaubensbekenntnissen täglich ihren völligen Unglauben an das Wort Gottes. Sie vertreten das Evangelium mit keinem einzigen Strich. So ist die Massenflucht aus dieser längst politisch agierende links-grüne Institution auch kein Wunder. Die Vergangenheit zeigte mehrfach eindrucksvoll, die völlige Inkompatibilität von Sozialismus bzw. Kommunismus mit dem Evangelium. Hinzu kommt, dass sich diese Kirche in diesem „politischen Geist“ tatsächlich einbildet, die Menschen mit erhobenen Zeigefinger erziehen zu müssen. Das rächt sich sichtbar.
Offenbarung 18,2 trifft vollumfänglich zu
Die evangelischen Kirchen sind nach ihrer Rückkehr in den Schoss der römischen Mutter von „allen guten Geistern“ längst verlassen und die öffentlich sichtbare Präsenz dieser Familie deutet klar auf Offenbarung 18,2 hin:
Bibelverse aus Schlachter 2000