Die evangelikale Bewegung insbesondere in den USA erschreckt inzwischen die Gemüter. Vor allem Vertreter aus dem katholischen Stall üben sich nun darum, den moralischen Zeigefinger zu erheben. Dabei ist das (zynische) Spiel so klar wie durchsichtig.
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Christlicher Fundamentalismus „ist gefährlich“
Der sog. Christliche Fundamentalismus rückt verstärkt in den Fokus der zu bekämpfenden Bewegungen. Noch bedient man sich dem Vokabular der „sich radikalisierenden Evangelikalen“, aber die geschlagene Brücke zwischen „Radikale“ und „Bibeltreue“ ist klar erkennbar.
In der Tag sind überwiegend in den USA derartige Ströme einer Radikalisierung zu beobachten. So werde diese u.a. in den deutschen Medien als „religiöse Rechte“ bezeichnet. In Verbindung dazu stehen der ehemalige US-Präsident Donald Trump, die ominöse Figur „QAnon“ und sehr seltsam anmutende sog. Evangelikale wie z.B. Kenneth Copeland. Letzterer zählte sogar zum engeren Beratungsstab von Trump in seiner Amtszeit als Präsident.
In katholischen Kreisen in Deutschland zeigt man sich inzwischen beunruhigt. So auch die Vorsitzende des „Gemeindereferent*innen-Bundesverbands“ und leitende Redakteurin der Verbandzeitschrift „das magazin“, Regina Nagel. Im Internetportal der katholischen Kirche Deutschland äußert sich Nagel über die für sie besorgniserregenden Entwicklungen. Es ginge jetzt darum, der „Gefahr fundamentalistischer Religiösität“ etwas entgegen zu setzen.
Evangelikale bereits eine Massenbewegung
Die Vorsitzende des Bundesverbandes bezieht sich u.a. auf die kürzlich vom Fernsehsender „Arte“ ausgestrahlte Dokumentation „Evangelikale – Mit Gott an die Macht„. Derzeit bezeichneten sich auf der gesamten Welt rund 660 Millionen Menschen als evangelikal und die Zahl nehme beständig zu. Demnach gehe man davon aus, dass in nur wenigen Jahren sich bereits ein jeder zehnte Mensch dieser Bewegung angeschlossen haben werde. Gründer dieser Bewegung sei Billy Graham vor rund 80 Jahren gewesen und seither breite sich diese Massenbewegung über verschiedene Kontinente aus.
Alles Leugner – Radikale – Rechte

Zu den Grundprinzipen dieser Bewegung gehörten individuelle Bekehrung, Unfehlbarkeit der Bibel, der Sühnetod Jesu und der missionarische Eifer.
Die Arte-Dokumentation zeige auf, dass es sich bei dem „spirituellen Missbrauch“ nicht um „tragische Einzelfälle“ handelte, sondern um ein Ausmaß „fundamentalistischer, rechtsgerichteter ‚Evangelisierung'“ mit politischer Brisanz.
Die Anhänger dieser Bewegung bestreiten die Evolutionstheorie, die „Existenz des Klimawandels“ und sie lehnten sämtliche Weltanschauungen und Lebensformen ab, „die nicht dem entsprechen, was sie in ihrem engen Bibelverständnis als jüdisch-christliche Kultur definieren“, so Nagel.
Eine derartige Zunahme „fundamentalistischer Religiosität“ sei auch im Bereich der katholischen Kirche möglich. Zu den Gefahren gehörten auch „eine ungute Verquickung religiöser Strömungen mit Verschwörungstheorien und Rechtspopulismus.“
Nun zähle menschliche Vernunft
Eine Lösung wäre die Bildung einer „Allianz der Vernünftigen, unabhängig von Weltanschauung, Religion oder Konfession“, so der Vorschlag von Nagel. Der „Maßstab allen Denkens, Entscheidens und Handelns sollten die Menschenrechte sein“, fordert die leitende Redakteurin.
„Unendlich anderen Gott suchen“
Als einen guten Lösungsansatz bezeichnet Nagel den Vorschlag des Mitarbeiters des Instituts für Katholische Theologie (Systematische Theologie) der TU Dresden, Dr. Christian Kern, in seinem Beitrag „Ostern otherwise„. Nach seinen Vorstellungen solle Ostern u.a. dazu genutzt werden, die „Spuren eines unendlich anderen Gottes des Lebens immer neu zu suchen“.
Ausgerechnet katholischer moralischer Zeigefinger
Die Kirche Roms hat ihre Prinzipen und Ziele um keinen einzigen Strich geändert, auch wenn dies an der Oberfläche so erscheinen mag. Umso alarmierender ist nun ihr erhobener Zeigefinger der Moral, mit den Vorschlägen, wie die Menschheit zu einem besseren Dasein geführt werden könne. Ausgerechnet.
Rechte, Verschwörungstheoretiker, Radikale, Evangelikale. Alles gemeinsam in einen Topf geworfen. Die dahinter steckende Absicht ist so klar wie durchsichtig.
Es muss bekämpft werden:
– Wer die Bibel für Gottes Wort hält
– Wer den Worten Gottes glaubt
– Wer an den Sühnetod Jesu glaubt
– Die Gegner der Evolutionstheorie (weil Schöpfungsbericht 1. Mose)
– Leugner des Klimawandels (oder doch eher Leugner des menschenverursachten Klimawandels?)
– Wer den Aufruf Jesu folgt und evangelisiert
Dahinter steckt wieder einmal die geniale Strategie eines „Hegels„. Tatsächlich ist die Aufmache der evangelikalen Bewegung insbesondere in den USA nicht gerade sehr biblisch. Selbst die aufgegriffenen Themen, welche jedoch pauschal mit „Radikal“ in Verbindung gebracht werden, helfen nicht darüber hinweg, dass die sog. evangelikale Bewegung gehörig über das Ziel hinaus schießt. Dem gegenüber steht eine Gruppe der (vermeintlichen) „Vernunft“, basierend auf den Menschenrechten. Beide gegenüberstehenden Gruppen haben jedoch etwas gemeinsam. Die genannten Evangelikalen und die katholische Position sind beide Gegner Gottes.
Übrigens: Ein ähnliches Szenario, bei der Vernunft und Menschenrechte eine Rolle spielten, gab es bereits zur Zeit der Französischen Revolution.

Beide Gruppen stehen sich feindselig gegenüber und werden sich auch gegenseitig aufreiben. Mit Sicherheit wird final ein „gütiger Kompromiss“ gefunden werden. Es bleibt jedoch noch ein Rest von Menschen übrig, die sich an das wahre Wort Gottes halten, die Gebote befolgen, den Worten Gottes Glauben schenken, den Schöpfungsbericht für wahr halten und auch die Menschen zur Wahrheit zu führen versuchen, da sie nach wie vor das Zeugnis Jesu tragen. Allerdings alles nach biblischen Vorgaben, also ohne jegliche „radikale Ambitionen“. Diese kleine Gruppe wird zum gemeinsamen Feind derer erklärt, die sich „gestern“ noch gegenseitig bekämpften und nun in Friede vereint gemeinsam ihren Schulterschluss zelebrieren.
Die Wunde ist wieder geheilt
Dass die römisch katholische Kirche, sowie eine überwiegende Mehrheit ihrer Angehörigen, von Gottes Wort, dem Evangelium nichts wissen, sondern ihre eigenen Dogmen an Mann und Frau bringen wollen, ist seit mehr als 1450 Jahren bekannt. Das zeigen bereits die Ausführungen von Nagel und ihren zitierten „System-Theologen“, der sich „auf der Suche nach einem anderen Gott“ befindet.
Unzählige verfolgte, gemarterte und ermordete Menschen haben die Tyrannei Roms hautnah miterlebt. Abweichler von rein katholischen Lehren werden als Häretiker gebrandmarkt und noch bis zum Ende des 18. Jahrhunderts dem Feuer übergeben. Hat die Menschheit dies alles tatsächlich schon vergessen? Ein Markenzeichen der Kirche Roms ist ihr Anspruch auf uneingeschränkte Macht, bis heute. Ihre einst erhaltene tödliche Wunde wird wieder geheilt werden, so in Offenbarung 13,3. Dies ist bereits geschehen.
Der geistliche Kampf nimmt inzwischen volle Fahrt auf.
Bibelverse aus Schlachter 2000