Die Hegel’sche Dialektik ist ein Begriff, der im Alltag nur kaum in Erscheinung tritt. Allerdings ist dieses Prinzip allgegenwärtig, beinahe schon allumfassend und äußerst mächtig. Mit der Hegel’schen Dialektik können ganze Bevölkerungsgruppen in unterschiedliche Lager getrieben werden, um so bestimmte Ziele zu erreichen. Dies auch noch mit der Zustimmung der „überzeugten“ Mehrheit.
Inhalt / Content
- 1 Hegels Prinzip der Spaltung
- 2 Analogie für Prinzip Hegel’sche Dialektik – Eine Hypothese:
- 3 Schaffung von ideologischen Gruppen
- 4 Mehrheit wird polarisiert
- 5 Geschaffene Ideologien werden aufgehetzt
- 6 Schaffung miserabler Umstände
- 7 Initiator bietet auch die Lösung an
- 8 Vereinigte Menschheit erklärt gemeinsamen Gegner
- 9 Hegel’sche Dialektik ist probates Mittel
Hegels Prinzip der Spaltung
Hört oder liest man etwas über die sog. Hegel’sche Dialektik, ist dieser Begriff doch sehr abstrakt. Geistiger Urheber dieser Dialektik ist Georg Wilhelm Friedrich Hegel (27. August 1770, Stuttgart – 14. November 1831, Berlin). Hegel war ein Philosoph und gilt als einer der einflussreichsten seiner Zunft. In Wikipedia ist jedoch das Prinzip der Spaltung, ganz nach dem Motto „divide et impera“, nicht sehr viel zu lesen. Lediglich ein erwähnter Zusammenhang ließe sich auf das Prinzip seiner entwickelten Dialektik zurückführen und dieser ist sogar besonders interessant.
Nach Hegels Ableben bildeten sich zwei Gruppen von Menschen mit unterschiedlichen Ideologien, die sog. „Althegelianer“ und die sog. „Junghegelianer“. Althegelianer galten als „rechts“ und dazu zählten Karl Rosenkranz und Eduard Gans. Die Junghegelianer wurden als „links“ einsortiert und darunter fanden sich Ludwig Feuerbach und Karl Marx. Diese Tatsache als Ursprung der politischen „rechts-links-Einteilung“ klingt sehr viel plausibler als die These über die ursprüngliche Sitzordnung im Reichstag zu den Weimarer Zeiten.
Praktische Beispiele können einen abstrakten Begriff greifbar machen. Folgend eine Hypothese zur Darstellung des Prinzips nach Hegels Dialektik. Parallelen und Übereinstimmungen zu womöglich tatsächlichen Umständen sind rein zufällig.
Analogie für Prinzip Hegel’sche Dialektik – Eine Hypothese:
Nehmen wir einmal an, einer Institution ist eine bestimmte Gruppe von Menschen ein Dorn im Auge und möchte diese gerne ausradieren, vom Erdboden verschwinden lassen. Diese Gruppe einfach als Feind und auch gleich den Krieg zu erklären, ist in der heutigen Gesellschaft nicht mehr aussichtsreich. Die Gründe dafür ließen sich der Öffentlichkeit auch wegen der eigenen zur Schau gestellten „Friedfertigkeit“ nicht vermitteln. Was noch vor Jahrhunderten funktionierte, wenn auch ohne Erreichen des finalen Zieles, ist heute schlicht aussichtslos.
Deshalb muss eine neue Strategie her. Dazu zählt auch das langsame, aber beständige Umformen des öffentlichen Denkens, die Schaffung von (fiktiven) Werten innerhalb einer überwiegend von Fiktionen definierten Weltordnung. Die Formung des Weltbildes beginnt bereits bei der Bildung, vom Kindergarten bis zur Universität. Die Mehrheit der Menschen nimmt diese Ordnung gerne an, da sie darin doch viele Vorteile sieht. Toleranz ist eines dieser definierten Werte. Diese Mehrheit würde sich weigern, über die von der Institution gerne ins Jenseits geschickte kleine Gruppe einfach herzufallen.
Schaffung von ideologischen Gruppen
Deshalb gründet diese Institution eine Gruppe mit extremen Ansichten und unterstützt diese auch. Gleichzeitig gründet diese Institution eine weitere Gruppe mit ebenfalls extremen, aber gegenüberstehenden Ansichten. Da diese Institution längst die Medien, Konzerne und insbesondere die Finanzen in ihren Händen hält, ist es ein Kinderspiel, die öffentliche Mehrheit entsprechend zu „informieren“. Der Einbezug von verantwortlichen Politikern funktioniert anhand finanzieller Anreize oder der „Erinnerung“ an deren früheren Verfehlungen ebenso leicht.
Kosten spielen keine Rolle. Deshalb kann das Medienspektakel auch gerne einem Tsunami aus allen Richtungen gleichen. Wo das Geld sehr locker sitzt, reihen sich „naturgemäß“ viele Menschen ein, die gerne mit beiden Händen abgreifen wollen. Ob das nun die Wissenschaft, die Redaktionen oder die Politik betrifft, spielt überhaupt keine Rolle. Da nun die Medienarbeit ganze Arbeit leistet, kann bei Bedarf mal bei der einen Gruppe und auch mal bei der anderen Gruppe dosiert, gepusht oder auch gebremst werden. Schließlich gilt es die öffentliche Meinung zu lenken und ganz besonders zu polarisieren.
Mehrheit wird polarisiert
Die Anhängerschaft der ersten gebildeten Gruppe wächst ebenso heran wie die der zweiten Gruppe. Es vollzieht sich eine Abwanderung von der einst neutralen mehrheitlichen Öffentlichkeit zu eines dieser beiden gezüchteten Ideologie-Gruppen.
Geschaffene Ideologien werden aufgehetzt
Diese beiden Gruppen mit extrem auseinanderweichenden Ideologien stehen sich nun missgünstig gegenüber. Die Institution treibt es bis an die Spitze. Die vollkommen verfeindeten Gruppen beginnen sich langsam die Köpfe einzuschlagen. Das Spektakel kann ebenso am Stammtisch wie auf der internationalen Ebene ablaufen.
Schaffung miserabler Umstände
Parallel zur Aufstachelung der beiden Gruppen schafft diese Institution anhand ihres umfangreichen Einflussbereiches für widrige Umstände. Dies sind u.a. medial verbreitete Angst, Verarmung, Lebensmittelknappheit, Enteignung, Krieg und weitere Katastrophen. Das Übel betrifft beide gegenüberstehenden Gruppen gleichermaßen.
Initiator bietet auch die Lösung an
Auf diesem Wege biedert sich diese Institution verstärkt als mögliche Lösung aller Probleme an. Sie hat sich inzwischen als die „moralische Instanz“ erklärt. Die Menschheit müsse endlich zur Vernunft kommen. Der Weg dorthin ist aber von langer Hand vorbereitet. Der „goldene Mittelweg“ wird, wenn die Umstände nur miserabel genug sind, von allen Parteien gerne und dankend angenommen werden.
Vereinigte Menschheit erklärt gemeinsamen Gegner
Lediglich die kleine Gruppe von Menschen, welche die Institution gerne beseitigt hätte, stellt sich quer. Diese Gruppe hat sich weder der einen, noch der anderen Ideologie-Gruppe angeschlossen. Allerdings hat die Institution nun die Mehrheit der Öffentlichkeit auf ihrer Seite und der neue „Feind“ ist damit schnell definiert. Anhand der Medien ist dieser „Umstand“ der in Frieden vereinigten Öffentlichkeit auch schnell erklärt. „Gefährder des Allgemeinwohls, Feinde des Friedens, Querulanten, Störer und Terroristen“, wird es zu den Diffamierungen heißen. Nun hat diese unbeliebte kleine Gruppe von Menschen alles und jeden gegen sich. Der Kampf gegen diese kleine Gruppe wird als eine Notwendigkeit für den ersehnten Frieden angesehen werden und jeder der mitmacht, ist im Glauben, mit seiner Handlung etwas Gutes für das Allgemeinwohl zu tun.
Hegel’sche Dialektik ist probates Mittel
Da große gesellschaftliche Umbrüche, die eigentlich gegen die Menschheit gerichtet sind, sich nicht ohne erheblichen Widerstand umsetzen lassen, müssen eben die Umstände geschaffen werden, dass die Pläne mit Zuspruch angenommen werden. Die Menschen müssen es buchstäblich wollen. Das ist allerdings nur ein Mittel zum Zweck und „der Zweck heiligt die Mittel“. Das tatsächliche, aber hinter vorgehaltener Hand verfolgte Ziel dieser Institution ist die Ausschaltung dieser „kleinen widerspenstigen Gruppe“. Damit dies in der heutigen „aufgeklärten Zeit“ möglich ist, müssen dies die Menschen eben auch so wollen.
Das Prinzip der Hegel’schen Dialektik hat bisher stets gut funktioniert und war auch probates Mittel, um so manche Revolution und auch handfesten Krieg loszubrechen.