In der Toskana, Italien, hat ein katholischer Priester für Aufsehen gesorgt. Seine bescheidene Stimme in einer unscheinbaren Region wurde weltweit gehört. Er bezeichnete Papst Franziskus als einen „Usurpator“. Und dies alles vor der versammelten Gemeinde. Innerkirchlich wurde binnen eines Tages alles wieder „bereinigt“.
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Ein „Knaller“ in der Toskana
Eklat in der römischen Kirche, der insbesondere in der italienischen Presse größer gestaltet wird, als dies tatsächlich der Fall ist. Zum Jahresabschluss-Gottesdienst in Livorno, in der italienischen Toskana, predigte der Priester Ramon Guidetti in der Kirche Guasticce über ein etwas „unorthodoxes Thema“. Guidetti nahm sich am 31. Dezember, den Todestag von Benedikt XVI., Papst Franziskus verbal an die Brust und bezeichnete ihn als illegitimen Papst, wie Corriere Della Sera berichtete (Quelle). Der rechtmäßige Papst sei noch immer Benedikt.
Papst Franziskus sei nicht der Papst, sondern ein „Usurpator“. Den Gottesdienstbesuchern erklärte der Priester, dass am 17. Dezember in der Nähe von Buenos Aires in einem Heiligtum ein Blitz in eine Statue einschlug. Diese Statue stelle Petrus dar. Hierbei brannten die Schlüssel und der Heiligenschein ab. Dies sei daher geschehen, weil Petrus kein Heiliger mehr sei. An diesem Ort war zur gegebener Zeit Franziskus der Erzbischof. Dieser Jesuit, so der Priester, gehöre den Freimaurern an und sei mit den Weltmächten verbunden. Franziskus sei ein „Anti-Papst-Usurpator“. Die Schlüssel halte noch immer Papst Benedikt in seinen Händen.
Kanonisches Recht aktiviert
Mit dieser Aussage fing das römische Recht dieser Kirche autonom das Mahlen an. Der Bischof der Diözese, Simone Giusti, teilte dem Priester das Ergebnis bereits am nächsten Tag mit. Die sofortige Exkommunikation. Das Gesetz der römischen Kirche sieht hier einen automatischen Ausschluss aus der kirchlichen Gemeinschaft vor. Don Ramon Guidetti habe eine öffentliche Tat schismatischer Natur begangen. Hier greife sofort Canon 751.
Der Blick in das Kanonische Recht dieser Kirche zeigt zu Canon 751 folgenden Wortlaut:
„Häresie nennt man die nach Empfang der Taufe erfolgte beharrliche Leugnung einer kraft göttlichen und katholischen Glaubens zu glaubenden Wahrheit oder einen beharrlichen Zweifel an einer solchen Glaubenswahrheit; Apostasie nennt man die Ablehnung des christlichen Glaubens im ganzen; Schisma nennt man die Verweigerung der Unterordnung unter den Papst oder der Gemeinschaft mit den diesem untergebenen Gliedern der Kirche.„.
In diesem Fall habe der Priester die Autorität des Papstes nicht anerkannt, sich diesem nicht vollumfänglich unterworfen, und deshalb die Gemeinschaft mit dieser Kirche verwirkt. Die Exkommunikation erfolgt in einem solchen Fall automatisch nach Vollendung der Tat. Eine Untersuchung ist daher nicht mehr nötig.
Bereits zum Neujahrstag wurde Ramon Guidetti suspendiert, des Amtes enthoben und aus der Pfarrei entfernt.
Bischof Guisti warnte zudem weitere Priester und Gläubige. Eine jegliche Teilnahme oder Mitwirkung an eine vom entlassenen Priester veranlasste Feier oder anderen Kultpraktiken werde mit einer Exkommunikation beantwortet.
Gelassenheit des Priesters
Der nun aus der Kirche entfernte Priester zeigte sich in einem Interview mit Radio Domina gelassen. Er sei lediglich etwas überrascht gewesen, mit welcher Geschwindigkeit sein „x-ter Kopf“ mit der Guillotine abgeschlagen wurde. Das schriftliche Exkommunikationsdekret wolle er sich einrahmen lassen und an die Wand hängen. Damit könne man prahlen. Dennoch verspüre der inzwischen Ex-Priester etwas Bitterkeit. Dies sei ausgelöst von der Blindheit und Härte derjenigen, die sich selbst als Mutter ausgeben und in Wirklichkeit wie eine Tyrannin handelten.
Inzwischen sammelte die italienische Zeitung Stimmen aus der ehemaligen Gemeinde des exkommunizierten Priesters. Es scheint nur Schock und Entsetzen vorzuherrschen. Guidetti wolle sich nun der bereits bestehenden Gruppe weiterer exkommunizierter Priester anschließen.
Rauswurf muss kein Nachteil sein
Der Rauswurf aus der römisch-katholischen Kirche muss nicht – gelinde gesagt – ein Nachteil sein. Wer es sich zum Ziel gesetzt hat, den Menschen das unverfälschte Evangelium zu verkünden, hat es außerhalb der Kirche Roms wesentlich einfacher (Info). Früher ist ohnehin besser als später oder gar zu spät, denn:
Und ich hörte eine andere Stimme aus dem Himmel, die sprach: Geht hinaus aus ihr, mein Volk, damit ihr nicht ihrer Sünden teilhaftig werdet und damit ihr nicht von ihren Plagen empfangt!
Offenbarung 18,4
Bibelverse aus Schlachter 2000