Papst tauft Kleinkinder – Ritual voll mit Widersprüchen

Muschel

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Papst Franziskus hat mit der Taufe von Kleinkindern eine Tradition fortgesetzt und dabei offenbart, dass es mit den geschriebenen Kirchengesetzen scheinbar nicht so genau genommen werden müsse. Die Kindertaufe, ein einfaches Ritual, aber vollgepackt mit Evangeliums-fernen Philosophien.

Papst Franziskus besprenkelte

Am vergangenen Sonntag war in der römisch-katholischen Kirche das „Fest der Taufe des Herrn“. Seit 1981 unter Papst Johannes Paul II. traditionell, setzt sich zu diesem Anlass der Papst in Szene, indem er selbst Kleinkinder bzw. Säuglinge „tauft“. In der Sixtinischen Kapelle legte der Pontifex am Sonntag erneut Hand an und beträufelte insgesamt 16 Kleinkinder mit Wasser, wie Catholic News Agency (CNA) berichtete.

Pseudotaufe
Pseudo-Taufe eines Säuglings ohne Glaubensbekenntnis, Umkehr, Reue und Buße

Die Taufe sei „das schönste Geschenk“, das Eltern ihren Kindern bereiten können, so Papst Franziskus während der Taufrituale. Mit dieser Taufe werde den Babys das Geschenk des Glaubens gegeben. Die Täuflinge seien die „Protagonisten dieser Zeremonie“, so der Papst, „sie können sprechen, sie können gehen, sie können schreien“. Dies sei ihre Feier und sie werden „das schönste Geschenk erhalten, das Geschenk des Glaubens, das Geschenk des Herrn.“

Diese Täuflinge seien Vorbild, denn sie geben das Zeugnis, wie man Glauben annimmt, „mit Unschuld, mit Offenheit des Herzens“, so der Pontifex.

Bezeichnenderweise verwendete Papst Franziskus für das Übergießen der Köpfe der kleinen Täuflinge einen muschelförmigen Becher.
Im Vorfeld half Erzbischof und Präsident des Gouverneurs des Staates Vatikanstadt, Vérgez Alzaga, bei der Einkleidung der Täuflinge in weiße Kleider. Das weiße Gewandt stehe als ein Symbol, „Christus anzuziehen“ und die Auferstehung mit dem Herrn.

Die römisch-katholische Kirche definiert dieses als Taufe bezeichnete Ritual als die Basis für das gesamte christliche Leben. Die Taufe öffne das Tor zum Leben im Geist und die Tür für den Zugang weiterer Sakramente.

Nicht alle Eltern ist es möglich, ihr Kind diesem Ritual auszuliefern. Voraussetzungen sind das Beschäftigtenverhältnis mit dem Vatikan, das Alter des Kindes von weniger als 1 Jahr und die kirchliche Ehe der Eltern.

Sprechender & bekennender Säugling

Justicia ohne Augenbinde
Katholische Rechtfertigung – Die Augenbinde ist abgenommen

Offenbar redet der Papst, wie ihm gerade danach ist. Babys bzw. Säuglinge im Alter von weniger als 1 Jahr als Vorbilder für die offenherzige Annahme des Glaubens zu bezeichnen, ist nicht nur sehr gewagt, sondern widerspricht sogar dem hauseigenen kanonischen Recht. Man braucht eigentlich als „vernunftbegabter Mensch guten Willens“, keine Gesetzestexte zu bemühen, um darzulegen, dass ein Säugling gar nicht in der Lage ist, einen Glauben zu begreifen, geschweige diesen zum Zeugnis zu verkünden.

So heißt es im Gesetzeswerk der Kirche in Can. 97:
§ 2. Ein Minderjähriger vor Vollendung des siebenten Lebensjahres wird Kind genannt und gilt als seiner nicht mächtig, nach Vollendung des siebenten Lebensjahres aber wird vermutet, daß er den Vernunftgebrauch erlangt hat.

Von der Aussage des Papstes, „sie können sprechen, sie können gehen, sie können schreien“, trifft lediglich uneingeschränkt die letzte Eigenschaft zu. Die tatsächliche Unmündigkeit des Täuflings im Baby- oder Säuglingsalter ist zwar im Kirchenrecht festgehalten, aber der Papst in seiner Liebe zu „geschwollenen Worten“ großzügig darüber hinweg. Ein sprechender Erwachsener, der sogar selbst zur Taufe gelaufen ist, erhält seine Taufe nicht, wenn dieser dabei einfach nur schreit.

Can. 865:
§ 1. Damit ein Erwachsener getauft werden kann, muß er den Willen zum Empfang der Taufe bekundet haben; er muß über die Glaubenswahrheiten und über die christlichen Pflichten hinreichend unterrichtet und durch den Katechumenat in der christlichen Lebensführung erprobt sein; er ist auch aufzufordern, seine Sünden zu bereuen

Taufe ist Einverleibung in Rechtskreis

Die (katholische) Taufe sei „das größte Geschenk“ der Eltern, so der Pontifex mit der Adresse an die Vormundschaft des gemäß Can. 96 unmündigen Täuflings. Dargestellt, als wenn die Wasserspritzer auf dem Kopf des Kindes zu seinem aktiven und bewussten Glauben führten. Das Geschenk der Eltern besteht in Wirklichkeit vielmehr darin, dass sie als Vormund ihr eigenes Kind dem Rechtskreis und damit juristischen Zugriff der Kirche ausliefern. Mit allen Folgen.

Can. 96:
Durch die Taufe wird der Mensch der Kirche Christi eingegliedert und
wird in ihr zur Person mit den Pflichten und Rechten, die den Christen unter Beachtung ihrer jeweiligen Stellung eigen sind, soweit sie sich in der kirchlichen Gemeinschaft befinden und wenn nicht eine rechtmäßig verhängte Sanktion entgegensteht.

Römisches Recht & Naturrecht

Leopard
Roms Moralapostel stehen auf hellenistischem Naturrecht

An diesem kirchlichen Regelwerk bildet sich das römisch-katholische „Zwischen-Ding“ aus römischen Recht und hellenistischem Naturrecht wider. Niemand habe das Recht, sich über einen anderen Mensch zu erheben. Freiheiten ja, aber nur solange nicht das Recht eines anderen Menschen eingeschränkt wird. Der Mensch ist nicht rechtsfähig und kann daher von einem Rechtskreis (juristische Person, Fiktion) nicht belangt werden. Das ist aber dann möglich, wenn der Mensch sich freiwillig diesem Rechtssystem unterwirft, bzw. diese Unterwerfung eines Unmündigen vom Vormund vollzogen wird. Das passiert mit der Taufe, wie es in Can. 96 genau beschrieben ist.

Daher greift auch der Vorwurf der Häresie nur bei katholisch getauften Menschen, die sich diesem Regelwerk entweder freiherzig oder durch Täuschung unterwarfen. Die Kirche Roms veranlasste schon sehr früh, dass auch die (unmündigen) Kleinkinder möglichst schnell dem Rechtskreis der Kirche ausgeliefert wurden. Damit dies auch „freiwillig“ getan wurde, erfanden die „Geistlichen“ eine spezielle „Semi-Hölle“ (Limbus) für verstorbene, ungetaufte Kinder. Für liebende Eltern natürlich eine Horror-Vorstellung. Dieses Fantasiegebilde hat Papst Benedikt XVI. dank seiner „göttlichen Autorität“ im April 2007 einfach „abgeschafft“.

Ein einziger Vers der Bibel reicht aus, um den römisch-katholischen Unsinn über die notwendige Taufe von Säuglingen und den drohenden Limbus zu entkräften, Matthäus 19,14:
Aber Jesus sprach: Laßt die Kinder und wehrt ihnen nicht, zu mir zu kommen; denn solcher ist das Reich der Himmel!

Die römisch-katholische Überlieferung, das kleine Kind im weißen Taufkleid ziehe Jesus Christus an, ist auch „etwas desorientiert“. Eine Wassertaufe ohne die Geistestaufe (Heiliger Geist) ist sinnlos. Die Taufe mit dem Heiligen Geist führte zum Glaubensbekenntnis, was aber der Säugling nicht vollbringen kann. Darüber hinaus erzählt die Kirche Roms etwas über die Erbsünde, eine Erfindung im Bereich des 4ten Jahrhunderts. Gemäß dieser Irrlehre sei bereits ein neu geborenes Kind von Sünde behaftet (außer Maria). Dies wiederum erfordere „unbedingt die Taufe“ zur Reinwaschung. Ein wahrliches Konzentrat an Unsinn innerhalb nur weniger Aspekte.

Offenbarter Hochmut

Die Taufe eröffne die Pforten für weitere Sakramente, so eine weitere von Franziskus ausgesprochene Behauptung dieser Kirche. Ein Sakrament ist eine Einrichtung zum Heil des Menschen. Diese Sakramente stellen gemäß dem Evangelium z.B. die Taufe und das Abendmahl dar. Ein Auftrag Jesu Christi. Die Kirche fand dies aber nicht zufriedenstellend und definierte einfach weitere Sakramente und kommt somit auf insgesamt sieben. Ohne das Sakrament der „Heiligen Messe“ könne der Mensch nicht erlöst werden, so eine weitere Erfindung dieser Kirche. Da erst die katholische Taufe den Weg zu den weiteren Sakramenten eröffne, spielt sich die Kirche dazu auf, über das Heil der Menschen entscheiden zu können. Niemand komme nach römisch-katholischem Verständnis zum Vater, wenn der Menschen nicht den Weg Kirche, Maria, Jesus wählte. Rom könne zulassen oder eben auch verwehren.

Final kommt noch hinzu, dass diese Art der Taufe, wie sie auch von den protestantischen Kirchen übernommen wurde, nicht die Taufe gemäß dem Evangelium darstellt und daher nicht das Sterben und Auferstehen mit Jesus Christus symbolisieren kann (Info).

Ein Muschel-Becher – Auslegungsfähig

Muschel
Muschel sei Marias Unschuld und göttliche Gnade

Die Muschel, bzw. Jakobsmuschel, deren Form der von Papst Franziskus verwendete Becher hatte, symbolisiert gemäß katholischer Vorgabe die jungfräuliche Maria und ihre „Empfängnis göttlicher Gnade“. Im Heidentum kennt man die Muschel als ein Symbol für Fruchtbarkeit und dies in Bezug zur „Göttin“ Venus“. Da die Parallelen zwischen der katholisch dargestellten Maria und der alt-ägyptischen „Göttin“ Isis verblüffend sind, liegt der tatsächlich heidnische Hintergrund zu dieser verwendeten Muschel-Form sehr viel näher (Info). Das ist eigentlich schon dadurch belegt, weil im Evangelium davon nichts zu finden ist.

Flexibilität auf höchster Ebene

Es ist erstaunlich, dass in dem vermeintlich einfachen Vorgang dieser vom Papst vorgenommenen sog. Taufen derart viel Widersprüchliches und vor allem Evangelium-Fernes zutage getragen werden kann. Dies gehört allerdings zur gewohnten römisch-katholischen Traditions-Pflege (Info). Eine weitere Erkenntnis ist, dass der einfache (getaufte) Gläubige um keinen Strich vom Katechismus abweichen und keinen Fingerbreit über das kirchliche Gesetz hinweg schreiten darf, um nicht empfindliche Sanktionen erleiden zu müssen. Aber auf höchster Ebene wird diesbezüglich eine äußerst großzügige Flexibilität vorgelebt. Und keinen juckt’s.

Den Heiligen Geist hat der Papst ohnehin nicht berücksichtigt (Info):

Ich habe euch mit Wasser getauft; er aber wird euch mit Heiligem Geist taufen.
Markus 1,8

Bibelverse aus Schlachter 2000

Papst tauft Kleinkinder – Ritual voll mit Widersprüchen
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