Der Besuch des Papstes in Fernost war das Setzen eines weiteren Meilensteins auf dem Weg der Ökumene. Trotz teils klarer Kritik gegen die als Häresie verurteilten Aussagen des Pontifex setzt Franziskus seinen Weg völlig unbekümmert fort. Der Vatikan-Chef legte sogar kräftig nach.
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Zwischen Pragmatismus und Leugnung
Die Worte von Papst Franziskus während seines Aufenthaltes in Singapur schlugen weltweit hohe Wellen. Vor einer Gruppe junger Menschen erklärte der Pontifex, dass es sich mit den unterschiedlichen Religionen lediglich um verschiedene Sprachen des Glaubens handelten, die allesamt zu Gott führten. Aus den katholischen Kreisen war von Häresie die Sprache, andere wiederum bemühten sich in Schadensbegrenzung, indem sie diese Worte als „aus dem Kontext gerissen“ bezeichneten, oder damit abhandelten, dass sie nicht „ex cathedra“ ausgesprochen wurden.
Das katholische Magazin „Tagespost“ versuchte das Problem nicht beim Papst, sondern bei den Leuten zu platzieren. Manche könnten nicht „zwischen einem lockeren Gespräch und einer theologischen Definition“ unterscheiden, jene Unkenrufer müssten diese erst einmal erlernen, so das Magazin (Quelle). So sieht unterwürfige Linientreue aus.
So laut das Entsetzen aus den Reihen der römisch-katholischen Kirche über die Worte ihres „Heiligen Vaters“ auch verkündet wurde, so still blieb es in den Reihen der einst protestantischen Kirchen (Info). Brave Töchter mucken schließlich nicht auf und betrachten das gesprochene Wort der Mutter als „heiliges Gesetz“ (Info).
Papst völlig unbeirrt
Für eine Korrektur seiner, wie es das katholische Magazin definierte, „belanglos dahingesagten Worte“, sah Papst Franziskus jedoch keinerlei Anlass. Weder schwächte er seine Aussagen ab, noch sprach er von einem Missverständnis. Im Gegenteil, Franziskus legte noch einen obendrauf und bekräftigte seine „Theologie“. Der Pontifex befindet sich nach der Fernost-Reise inzwischen in der Hauptstadt Albaniens, in Tirana. Dort fand er Gelegenheit, sich zu den deutlich vernehmbaren Kritiken zu äußern.
Schließlich sei „Einheit nicht Uniformität“, da Gott alle Menschen liebe und zwischen den Menschen auch keine Unterschiede mache, so der Vatikan-Chef. „Die Vielfalt unserer kulturellen und religiösen Identitäten ist ein Geschenk Gottes“ (Quelle).
Ein „andersartiger Gott“
Man fragt sich, von welchem „Gott“ spricht das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche überhaupt? Auf der einen Seite lobt er die „Lebendigkeit“ der Christen in Indonesien, die in dem an der Bevölkerungszahl gemessenen größten muslimischen Land der Erde nur einen Anteil von rund zehn Prozent einnehmen, und spricht von einer ganzheitlichen Entwicklung durch den „Sauerteig des Evangeliums“ in Papua-Neuguinea, aber spricht auf der anderen Seite von einem „Universal-Gott“, der selbst alle unterschiedlichen Religionen in die Welt setzte als ein Zeichen seiner Vielfältigkeit.
Papst Franziskus kann nicht den Gott der Bibel, konkret, der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, der Gott, der mit gestrecktem Arm und starker Hand Israel aus Ägypten geführt hatte, gemeint haben. Da eben dieser Gott alles andere als die Vielfalt unterschiedlicher Götter auf seine gestellt hat. Schon das kleine Einmaleins des christlichen Glaubens enthält das Erste Gebot (2. Moses 20,3):
„Du sollst keine anderen Götter neben mir haben!„
Wie es um andere „Götter“ und Götzen bestellt ist, sagt 1. Samuel 12,21 aus:
„Und weicht nicht ab zu den nichtigen Götzen; sie nützen euch nichts und können euch nicht erretten, denn sie sind nichtig.„
Papst Franziskus dreht diese klaren Aussagen des (wahren) Evangeliums jedoch kurzerhand ins Gegenteil um. „Die Vielfalt unserer kulturellen und religiösen Identitäten ist ein Geschenk Gottes“, so der jesuitische Pontifex.
Die Fassade wurde abgenommen
Erstaunlich, dass trotz vereinzelt lauter Protestrufe aus katholischen(!) Reihen der große Tsunami ausbleibt. Immerhin legt der gegenwärtige Papst an die Grundfesten des Christentums nun offen und sichtbar seine Hände an, um diese einfach niederzureißen. Die vielen Jahrhunderte zuvor bemühte sich die Kirche Roms, ihren Schein des Christentums wenigstens noch mit allen Mitteln zu bewahren. Der im Kern praktizierte Mithraismus sollte noch „geheimnisumwoben“ (siehe Offenbarung 17,5) bleiben (Info). Unzählig viele Menschen sind aufgrund der Interventionen der römisch-katholischen Kirche für die „Verteidigung ihres Glaubens“ ums Leben gekommen.
Alles, was sich nicht dem Kirchengesetz der absoluten Unterwerfung gegenüber der Autorität der Kirche fügte und dem Katechismus nicht uneingeschränkt gehorchte, wurde einfach als Häretiker erklärt. Papst Innozenz III formulierte im Jahr 1199 aus der Häresie auch gleich ein „laesae maiestatis“, damit die „Ketzer“ aufgrund der dadurch automatisch einsetzenden weltlichen Sanktionen keinesfalls ungeschoren davonkommen können. Papst Franziskus, der erste Jesuit im Pontifikat, reißt diese Fassade indessen endgültig ein.
Einmal Chamäleon, immer Chamäleon
Den Wandel von einer nach außen hin „absoluten, unantastbaren, unfehlbaren, göttlichen Institution“ zu einer Einrichtung der „alles vereinenden Menschenliebe“ hat diese Kirche bereits vollzogen. Diese wundersame Verwandlung brachten die „Club-Brüder“ des Papstes, der Jesuitenorden, im Februar 2023 selbst zum Ausdruck (Info). Doch ein Chamäleon bleibt immer ein Chamäleon, egal ob dieser nun in Purpur, in Scharlach, oder in Kohlrabenschwarz erscheint.
Die unerbittliche „absolute, unantastbare, unfehlbare, göttliche Autorität“ ist nach wie vor der Kern dieser scheinheiligen Institution. Mühlen mahlen langsam, aber gründlich. Dem Papsttum wird es durch ihre neuartig aussehenden Dogmen und der Schaffung entsprechend widriger Umstände gelingen, ihre tatsächliche Niedertracht auf die Masse der Menschen zu übertragen. Die Kirche als die Moral-gebende Instanz und die ihr hörigen Menschen werden es selbst sein, ihr vermitteltes „Allgemeinwohl“ gegen jegliches Ausscheren aus der „Einheit der Vielfalt“ mit allen Mitteln zu bekämpfen. Die Kirche Roms wird wie gehabt ihre Hände selbst in reinster Unschuld waschen können, denn sie wolle schließlich nur das Beste für die Menschheit.
Generalprobe bereits absolviert
Sehr eindrucksvoll demonstriert wurde die äußerst leichte Einteilung der Gesellschaft in „gute Menschen“ und „böse Menschen“ während der Jahre 2020 und Ende 2022. Es war lediglich notwendig, eine Atmosphäre der fast panikartigen Angst zu erzeugen und gleichzeitig auch die Lösung für diese furchteinflößenden Probleme anzubieten. Wie leicht es doch wurde, nicht leichtgläubige und sofort mitlaufende Menschen zu dämonisieren und diese als Ursache für alle Probleme zu brandmarken. Der eigene Kollege, der langjährige Nachbar, der einstige Freund, ja sogar nächste Familienmitglieder entpuppten sich als „Wächter des Allgemeinwohles“, Ankläger und eifrige Denunzianten.
Exakt auf diese Weise wird es wiederholt ablaufen. Die „Verteidiger des Glaubens und Allgemeinwohles“ werden in die Fußstapfen der Verfolger treten. Es ist schließlich angekündigt, Offenbarung 12,17:
„Und der Drache wurde zornig über die Frau und ging hin, um Krieg zu führen mit den übrigen von ihrem Samen, welche die Gebote Gottes befolgen und das Zeugnis Jesu Christi haben.“
Verfolgung derjenigen, die sich „anmaßen“ nicht den Moralvorgaben Roms Folge zu leisten, sondern dem Evangelium treu bleiben, die Gebote Gottes halten und das Zeugnis Jesu tragen (Info). Die vom Papst deklarierte „Gott gewollte“ Einheit der Menschen belegt schon alleine, dass der Pontifex insgeheim einen völlig anderen „Gott“ verehrt (siehe Offenbarung 13,4).
Denn ich bin gekommen, den Menschen zu entzweien mit seinem Vater und die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter; und die Feinde des Menschen werden seine eigenen Hausgenossen sein.
Matthäus 10,35-36
Bibelverse aus Schlachter 2000