Der Palmsonntag war mal wieder Anlass genug, um der Menschheit die eigenwilligen Lehren der röm. kath. Kirchen unterzumischen. Dafür durfte in diesem Jahr eine Predigt vom ehemaligen Papst Benedikt XVI. herhalten. Ein Musterbeispiel der Sinnumkehrung für die Vermittlung christlich aussehender Irrlehren.
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Schon der Begriff „Palmsonntag“ ist katholisch
Am vergangen Sonntag war Palmsonntag. Für die christliche Welt ein überaus wichtiger Tag aufgrund eines sehr gewichtigen Ereignisses. An diesem Tag zog Jesus Christus nach Jerusalem hinauf, indem Er auf einen jungen Esel ritt. Anlässlich dieses Tages, welches allerdings nur regelmäßig auf den Sonntag („Sonnen-Tag“) fällt aufgrund der Änderung des Kalenders gemäß Papst Gregor XIII., hat Vatican News eine auf dem Petersplatz gehaltene Predigt vom 09. April 2006 des am 31.12.22 verstorbenen Papst Benedikt XVI. ausgegraben und dieses Lehrstück katholischer Dogmen auch präsentiert.
Jesus kam auf einem Esel geritten

In seiner Predigt hob Benedikt insbesondere den Esel hervor. In der Regel vermutete man, dass ein König in aller Pracht auf einem Pferd, womöglich noch mit Hofstaat in die Stadt Jerusalem einzieht. Doch Jesus blieb Seiner selbst gelehrten Demut treu. Dazu wurde der Einzug nach Jerusalem im Alten Testament mit einigen Einzelheiten vorhergesagt, wie Benedikt es richtig darstellte. So heißt es in Sacharja 9,9:
„Frohlocke sehr, du Tochter Zion; jauchze, du Tochter Jerusalem! Siehe, dein König kommt zu dir; ein Gerechter und ein Retter ist er, demütig und reitend auf einem Esel, und zwar auf einem Füllen, einem Jungen der Eselin.“
Tatsächlich war dieser junge Esel nicht einmal Eigentum eines der Jünger, sondern nur ausgeliehen. Damit hat Jesus Christus eines der vielen Prophetien erfüllt.
Die 3 Botschaften Jesu gemäß Benedikt
Jesus wollte der Menschheit mit Seinem Ritt auf dem Esel gen Jerusalem drei Botschaften vermitteln, so der ehemalige Pontifex.
Die erste Botschaft
Die erste Botschaft sei der Ausdruck gewesen, dass „er der König der Armen sein wird, ein Armer unter den Armen und für die Armen.“
„Armut im Sinne Jesu setzt vor allem die innere Freiheit von der Gier nach Besitz und Macht voraus“, so in der Predigt des Benedikt. Durch das Zujubeln am Palmsonntag teilten die Gläubigen mit, gerne mit auf den Weg Jesu mitgenommen zu werden.
Die zweite Botschaft
Für die Erklärung der zweiten vermittelten Botschaft nennt Benedikt Jesus Christus den Propheten, der ein König des Friedens sein werde. Streitwagen und Schlachtrösser werden durch ihn verschwinden. „In der Gestalt Jesu wird das im Zeichen des Kreuzes Wirklichkeit. Das Kreuz ist der zerbrochene Bogen, in gewisser Weise der neue, wahre Regenbogen Gottes, der den Himmel und die Erde miteinander verbindet und eine Brücke über die Abgründe und zwischen den Kontinenten schlägt.“ Das Kreuz bezeichnet Benedikt als die uns von Jesus in die Hände gegebene Waffe. „Ein Zeichen der Versöhnung, der Vergebung, Zeichen der Liebe, die stärker ist als der Tod.“
Die dritte Botschaft
Als dritte vermittelte Botschaft will Benedikt die „Ankündigung der Universalität“ erkannt haben. Diese Erkenntnis stützt der Papst anhand des Propheten Sacharja, der sagte, das Reich des Königs des Friedens reicht von Meer zu Meer, bis an die Enden der Erde. Der vom „messianischen König“ eingenommene Raum sei nicht mehr ein bestimmtes Land, sondern die Erde, die ganze Welt. Er überwinde jegliche Abgrenzung, schaffe Mannigfaltigkeit der Kulturen Einheit. „Er kommt überall, in alle Kulturen und in alle Teile der Welt, in die ärmlichen Hütten und notleidenden ländlichen Gebiete ebenso wie in die Pracht der Kathedralen“, so Benedikt.
Die Quintessenz
Die verkündeten Wesensmerkmale des „Propheten“ seien Armut, Friede, Universalität und diese werden im Zeichen des Kreuzes zusammengefasst. Daher stehe der Palmsonntag für „das wahre, große ‚Ja‘ des Kreuzes, dass gerade das Kreuz der wahre Baum des Lebens ist.“
Jesus darf nicht der Christus sein
Wie gewöhnlich und dennoch immer wieder auffällig, wird Jesus Christus auch in dieser Predigt vom Benedikt zu keinem Zeitpunkt so genannt. Er ist entweder nur Jesus, der messianische König oder der Prophet. Nicht aber „Jesus Christus“. Wissentlich der Inkompatibilität zur vorangetriebenen Ökumene, darf Jesus keinesfalls als Jesus der (angekündigte) Messias identifiziert, sondern als dieser sogar geleugnet werden. Irgendein Messias („Gesalbter“), so wie auch König Kyros bezeichnet wurde, darf es ruhig sein, aber keinesfalls der u.a. in Jesaja 53 angekündigte und verworfene Messias Jesus. Daher bleibt jeweils alleine „Jesus, Messias oder Prophet“ durchaus interpretierbar. Dass Jesus Christus von Benedikt als „DER Sohn Gottes“ anerkannt wird, erwartet man ohnehin nicht.
Über die erste Botschaft:
Dass ausgerechnet ein Papst Jesus als Vorbild der Armut und der Armen hervorhebt, dessen Weg es zu folgen gilt und sich das Papsttum dabei selbst als „vicarius christi“ oder gar „vicarius filii dei“ aufspielt, entbehrt einer gewissen Komik. Die über Jahrhunderte andauernden Raubzüge der römischen Kirche haben diese Institution zu einer der reichsten, wenn nicht insgeheim die reichste Institution auf diesem Planet auswachsen lassen. Armut predigen und im Prunk und Pracht halb ersticken, wie passt das zusammen?
Über die zweite Botschaft:
Alleine Johannes 14,6 reicht aus, um die Interpretation Benedikts über Sinn, Zweck und Symbol des Kreuzes über den Haufen zu werfen. Das Papsttum übernahm einst vom röm. Kaiser Gratian den Titel „pontifex maximus“ und führt diesen Titel noch bis heute. Ein Erbe der babylonischen Heiden, überreicht in 133 v.Chr. vom letzten König Pergamons, Attalus III., und anschließend von den Römern „lateinisiert“. Dieser Titel heißt soviel wie „Oberster Brückenbauer“ und galt einst dem babylonischen Hohepriester. Der erste Römer, der diesen Titel „aktivierte“, war Julius Caesar. Dass Benedikt, Inhaber des Titels „Oberster Brückenbauer“, überall verbindende Bögen und Brücken erkennen will, überrascht deshalb nicht.
Das Kreuz als Waffe, darauf muss man erstmal kommen. Jesus Christus, Mensch gewordener Sohn Gottes, starb für unsere Sünden, bezahlte mit Seinem Blut. Erlösung durch Gnade aufgrund von Glauben. Diese im Evangelium glasklar erkennbare Botschaft war der röm. kath. Kirche schon immer zuwider. Gemäß röm. kath. Dogmen war Jesu Tod nicht erforderlich für die Eröffnung des Erlösungsweges für den gefallenen Menschen. Allerdings war dies nach typisch blasphemisch katholischer Manier durchaus nötig, um so die kath. Priesterschaft zu ermöglichen. „Versöhnung, Vergebung und Liebe“ hören sich zwar christlich an, führen aber in diesem Zusammenhang den Menschen von der Wahrheit weg.
Über die dritte Botschaft:
Beim Thema „Universalität“ ist Benedikt, der ehemalige Präfekt der Glaubenskongregation (Chef-Inquisitor) in seinem Element. Katholizismus heißt auch nichts anderes als „Universalität“. Mit der Kirche Roms handelt es sich schlicht um die „Universelle Kirche“ und so spielt sich diese auch auf. Eine Kirche für alle und vor allem über alle. Jeder kann bleiben was er ist, Hauptsache der Papst wird als oberster religiöser und moralischer Führer anerkannt. Als Fortsetzung des heidnischen Roms und dessen Kaiser wird es schon bald auch zu einem Anspruch auf Anbetungswürdigkeit kommen. Benedikt sah sich als Papst selbst in einer „erhöhten und damit alles überblickenden Position“. Hätte er mit den „alles vereinnahmenden König“ sich selbst anstatt Jesu genannt, dann wäre Benedikt der Wahrheit wenigstens etwas näher gekommen.
Die übliche 180°-Verdrehung

Das Kreuz als den „wahren Baum des Lebens“ zu bezeichnen ist ebenfalls so ein Markenzeichen der röm. kath. Kirche. In sich klängen die Ausführungen Benedikts zu dieser Schlussfolgerung überzeugend, aber genau darin besteht ja die Kunst, Schwarz als Weiß, Gutes als böse und Böses als gut zu erklären. Nein. Tod ist nicht Leben und Leben ist nicht Tod. Das Kreuz ist das Symbol des Opfertodes Jesu, stellvertretend für unsere Sünden. Er bezahlte den einzig möglichen Preis für die Sünde, mit Seinem Leben. Dieses Leben nahm Er am dritten Tag wieder auf. Jesus Christus ist auferstanden. An diesem Punkt liegt das Symbol für das (ewige) Leben. Tod und Auferstehung werden auch dargestellt von einer richtig durchgeführten Taufe.
Was es mit dem „Baum des Lebens“ (nach Garten Eden) auf sich hat, erzählte Jesus Christus dem Johannes für die Niederschrift der Offenbarung selbst, zu finden in Kapitel 22,1-2:
„Und er zeigte mir einen reinen Strom vom Wasser des Lebens, glänzend wie Kristall, der ausging vom Thron Gottes und des Lammes. In der Mitte zwischen ihrer Straße und dem Strom, von dieser und von jener Seite aus, [war] der Baum des Lebens, der zwölfmal Früchte trägt und jeden Monat seine Frucht gibt, jeweils eine; und die Blätter des Baumes dienen zur Heilung der Völker.“
Da braucht kein Papst daherkommen, um irgendwas anderes zu erzählen.
Die Warnung davor kam schon sehr früh
Als die Jünger Jesus Christus auf dem Ölberg fragten, was denn das Zeichen Seiner Wiederkunft und des Endes der Weltzeit sein werde, antwortete Er, dass jeder achtsam sein sollte, um nicht verführt zu werden. (siehe Matt. 24,3-4). Ein deutlicher Wink mit dem Zaunpfahl. Verführung wird somit die größte Rolle spielen und damit auch die größte Gefahr darstellen. Das Verdrehen der Aussagen des Evangeliums ins Umgekehrte und dies dann doch so christlich aussehen zu lassen, ist diese Verführung.
Wenn die Kirche will, dass alle etwas Weißes als Schwarz sehen und dies auch noch verteidigen sollen, dann ist dies ein „heiliger Auftrag“. So gehandhabt und beschrieben in den „Ignatianischen Exerzitien“ (Übung Nr. 13) des Ignatius von Loyola. Der Hauptgründer der „Gesellschaft Jesu“ (Jesuiten-Orden). Diese Übung wird somit schon praktiziert seit dem 16. Jahrhundert und der gegenwärtige Papst Franziskus ist aus dieser Schmiede. Er beherrscht diese Materie unverkennbar perfekt.
Bibelverse aus Schlachter 2000