Olli Dürr Gesell. Entwicklungen Osterfest – Bunte Eier und Osterhasen – Heidnische Traditionen

Osterfest – Bunte Eier und Osterhasen – Heidnische Traditionen

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Mit dem Osterfest erinnert die christliche Welt an Jesu Tod am Kreuz und Seine Auferstehung am dritten Tag. In Verbindung stehen bunte Eier und austragende Osterhasen. Diese Legenden heidnischen Ursprungs werden jedoch längst als christlicher Ursprung verkauft.

Ostereier und Osterhasen christlich?

Osterhasen

Hase und Eier – Tradition aus Babylon und Rom

Anlässlich des Osterfestes erscheinen immer wieder Berichte über die „christliche Tradition“, Ostereier zu bemalen und diese auch noch einen Hasen austragen zu lassen. Bei derlei Thesen kommt man allerdings kaum herum, die Verbindung zwischen Christentum und Eier irgendwie herauszuarbeiten. Da jedoch eine solche Verbindung gemäß dem Evangelium nicht gefunden werden kann, sind eben fantasievolle Konstrukte notwendig. Ein solches Konstrukt wiederholte jüngst „evangelisch.de„.

Das Ei als christliches Lebenssymbol?

„Im Christentum gilt das Ei von jeher als Symbol des Lebens“, so die Autorin. Diese Behauptung ist so völlig falsch wie an den Haaren herbeigezogen. Man braucht dazu nur die Bibel aufzuschlagen und zu lesen. Angefangen bei 1. Mose bis hin zu Kapitel 22 der Offenbarung. Nicht mit einer Silbe erwähnt die Heilige Schrift das Ei als ein Symbol für das Leben. Das Ei als Lebenssymbol, oder das Ei in Verbindung mit Christentum, je nachdem wie man es gerne hätte. Aber das Wort Ei taucht schlicht nicht auf, weder alleinstehend, noch in Kombination mit Hühnern, Sträuße, Krokodile, Schildkröten oder Hasen.

Das Ei sei Grab Jesu

Doch dem Unsinn nicht genug. Das Ei könne mit dem Grab Christi gleichsetzt werden. Das Küken durchbricht die Schale des Eis ebenso wie Christus das Grab und damit den Tod durchbrochen hat, so die Autorin. Selbst wenn diese Aussage in wiki zu finden ist, aber was soll das sein? Etwa moderne Theologie in Verbindung mit Pädagogik? Sollte Jesus Christus etwa ein ungeborenes Küken sein? Das Ei insgeheim als Symbol für Grab und Tod? Dieser blanke Unsinn verdeutlicht nur die Unkenntnis über das Evangelium. Wer immer sich dies ausgedacht hat, Gratulation, es wird zu genüge nachgeplappert.

Eiersuchen erst seit 17. Jahrhundert

Dass rot gefärbte Eier zu Ostern in Deutschland bereits seit dem 13. Jahrhundert bekannt seien, ist durchaus vorstellbar. Das Ei stehe in der gesamten europäischen Kunstgeschichte als ein Sinnbild für neues Leben. Damit kommt die Autorin dem wahren Hintergrund der Symbole Hase und Ei allerdings schon etwas näher. Noch heute gehört es zur Oster-Tradition, bunt bemalte Eier zu verstecken. Dies sei vom Mediziner Georg Franck von Franckenau im Jahr 1682 zum ersten Mal erwähnt worden, erklärte die Autorin. Also im 17. Jahrhundert und damit gut 1.600 Jahre nach der aktiven Verbreitung des Evangeliums durch die Jünger Jesu.

So wenig wie ein Ei etwas mit Evangelium zu tun hat, so wenig steht auch der Hase in Verbindung mit dem ursprünglichen Christentum. Auch nicht als Langohr, Kaninchen, Karnickel, Rammler, Krummer, Löffelmann oder Mümmelmann. Auch davon ist in der Bibel rein gar nichts zu finden.

Heidnische Symbole einfach übernommen

Mit Hase und Ei handelt es sich um nichts anderes als eine menschgemachte Tradition, welche zwar einen Ursprung hat, aber keinesfalls mit den Lehren des Evangeliums in Verbindung steht. Indirekt sind derlei Praktiken in der Bibel jedoch schon erwähnt und zwar immer in Verbindung mit Heidentum. Ein gutes Beispiel ist die Offenbarung Kapitel 2. Mit dem Sendschreiben an die Gemeinde Ephesus lobt Jesus die dortige Gemeinde, da sie die heidnischen Traditionen nicht annahm und der reinen Lehre treu blieb.
„Aber dieses hast du, daß du die Werke der Nikolaiten haßt, die auch ich hasse.“ (Off. 2,6)

Tadel gibt es dagegen für die Gemeinde in Pergamus (Pergamon). Diese Gemeinde nahm die heidnischen Traditionen an und verknüpfte diese auch noch mit den Lehren des Evangeliums.
„So hast auch du solche, die an der Lehre der Nikolaiten festhalten, was ich hasse.“ (Off. 2,15)

Übrigens: Die Gemeinde Ephesus steht im Typos für die erste Gemeinde, also im Bereich des 1. Jahrhunderts nach Christus. Pergamus steht für die Gemeinde in der Zeit, als das Papsttum (Bischof von Rom) beständig die kirchliche und politische Macht ausbaute (ca. 313 bis 538 n.Chr.). Weitere Infos über die insg. 7 Gemeinden hier.

In einigen Regionen Deutschlands wird auch heute noch am 06. Dezember an der Tradition des Nikolaus festgehalten, oft in Verbindung mit einem Begleiter, der Krampus. Dass Weihnachtsmann, Nikolaus, Santa Claus und Co. Bischofsmützen aufhaben und einen Hirtenstock tragen, spricht für sich.

Hase und Ei in der Antike

Der Hase und das Ei als Symbole des Lebens hat seinen Ursprung definitiv nicht im Christentum. Die Tradition wurde lediglich aufgenommen und mit den Lehren der Bibel vermischt. Eben so wie es die Gemeinde in Pergamus praktizierte.
Der Ursprung der im heutigen Christentum verwendeten Hasen und Eiern ist im antiken Griechenland, Rom und auch Babylon zu finden. Die alten Griechen verbanden den Hasen als Sinnbild der Fruchtbarkeit mit der „Liebesgöttin“ Aphrodite. Im alten Rom empfahl man Frauen, bei denen eine Schwangerschaft ausblieb, es mit dem Verzehr von Hasenfleisch zu probieren. Sogar die Germanen hatten eine Frühlingsgöttin Ostara und diese wurde von einem Fruchtbarkeits-Hasen begleitet.

Das Ei steht dem Hasen in der Symbolik der Fruchtbarkeit kaum nach. Germanen wie auch die alten Ägypter verwendeten das Ei als ein Fruchtbarkeitssymbol und auch als ein Zeichen des wiederkehrenden Lebens.

Welten-Ei Tyrus

Das Kosmische Ei der Stadt Tyrus. Letztendlich brachte es kein Glück

Weitaus interessanter erscheint hier das sog. Welten-Ei, auch Kosmische Ei genannt. In vielen Kulturen als der Ursprung des Universums angesehen. Alles sei aus diesem Kosmos-Ei herausgeschlüpft. Eine besondere Variante dieses Welten-Ei verwendeten die Phönizier für ihr damaliges Handelszentrum Tyros. Ein Ei, umschlungen von einer Schlange. Die Stadt, einst auf dem Festland, dann auf einer Insel, nahm jedoch ein sehr unrühmliches Ende. Diese Metropole wurde gemäß griechischer Mythologie als der Geburtsort Europas angesehen.


Ägypten, Babylon, Medo-Persien, Griechenland, Rom

So wie Weihnachten den Ursprung in der Wintersonnenwende hat, kann auch Ostern der Frühjahrsonnenwende zugeschrieben werden. Im Mittelpunkt steht schlicht und einfach die Sonne. Die antiken Römer übernahmen ihrer Gottheiten von den Griechen. Diese wiederum holten sich ihre Ideen von den Medo-Persern und diese wiederum waren schwer inspiriert von der Vielfältigkeit der babylonischen Götter. Wie deren und auch die von anderen Kulturen angesehenen Hauptgötter auch immer heißen mögen, es handelt sich fast immer um die Sonne. Dies war auch im alten Ägypten der Fall. Ob Mithras, Baal oder das Zusammenspiel zwischen Isis, Osiris, Seth und Horus, die Sonnenscheibe sowie der nach oben geöffnete Halbmond spielen eine zentrale Rolle. Die Göttin der sexuellen Begierden im alten Babylon hieß Ishtar (Ištar). Der Wortlaut Ishtar ähnelt sogar dem englischen Wort für Ostern „Easter“. Auch diese Fruchtbarkeitsgöttin steht in Verbindung mit Eiern.

So wundert es auch nicht, dass die Fortsetzung des heidnischen Roms durch die röm. kath. Kirche den Sonntag („Sonnen-Tag“) in ihren Mittelpunkt setzte und sämtlichen „Heiligen“ auf ihren Bildern eine Sonnenscheibe verpasste. Als Zeichen ihrer „Heiligkeit“? Nein! Eine glatte Negierung bzw. Umkehrung durch das Setzen heidnischer Symbole.

Papst Gregor XIII. (Drachen als Wappensymbol) änderte den damaligen Kalender, damit die christlichen Feiertage Ostern und Weihnachten stets auf den Sonntag fielen. Diese Regelmäßigkeit war zu Zeiten des hebräischen Kalenders gar nicht möglich. Die Integration heidnischer Symbole, babylonischen und ägyptischen Ursprungs, wie u.a. Eier und Hasen als „traditionelles Christentum“, ist hier nur konsequent.

Die praktizierten Traditionen zu Ostern und auch Weihnachten sind durch und durch heidnisch und haben mit dem wahren Christentum nicht einmal am Ansatz etwas zu tun. Diese Traditionen wurden eingeführt und gepflegt von der röm. kath. Kirche, die Fortsetzungs-Institution des heidnischen Roms (siehe Daniel 7).

Katholische Kirche ist dazu „offenherzig“

Die eigenwillige Auslegung des Evangeliums bzw. die Einführung eigener Traditionen werden von der römisch katholischen Kirche auch sehr offenherzig kommuniziert. Rom gibt zu, Ostern, Advent, Weihnachten, Sonntagsheiligung und Co. selbst eingeführt zu haben und reibt dies mit einer guten Portion an Genugtuung unter die Nase des (ehemaligen) Protestantismus.

Our Sunday Visitor – 05. Februar 1950

Our Sunday Visitor - 05 February 1950

Praktisch alles, was Protestanten für wesentlich oder wichtig halten, haben sie von der katholischen Kirche erhalten. Sie akzeptierten Sonntag statt Samstag als Tag für den öffentlichen Gottesdienst, nachdem die katholische Kirche diese Änderung vorgenommen hatte.
Sie akzeptierten die Bibel von der katholischen Kirche als echt, als authentisch, als inspiriert, allein auf Grund der Autorität der katholischen Kirche.
Sie akzeptieren das Datum für das Osterfest von der Kirche.
Sie feiern Advent und Fastenzeit, beides Einrichtungen der katholischen Kirche. Ihre Gebetbücher und Liturgie folgen der Ordnung des Kirchenjahres der katholischen Kirche, und sie verwenden viele Gebete und Bibellesungen, die von Katholiken auf der ganzen Welt verwendet wurden, bevor neue Religionen gegründet wurden.

Aber die protestantische Denkweise scheint nicht zu erkennen, dass sie mit der Annahme der Bibel, der Einhaltung des Sonntags, der Feier von Weihnachten und Ostern die Autorität des Sprechers der Kirche, des Papstes, akzeptieren.
Praktisch alles, was der Protestantismus grundlegend lehrte, wurde von frühen Konzilien der Kirche definiert, und ob diese im Osten oder im Westen abgehalten wurden, sie wurden von den Papst oder von seinem Legaten geleitet.

Dies ist auch der Grund, warum Rom den Protestantismus im Kern eigentlich nie als eine Abspaltung von der Kirche, sondern als eine (interne) Rebellion verstanden hat. So ließ sich auch Bischof Eduard Josephus Johannes Maria Kimman in seiner Rolle als Generalsekretär der Niederländischen Bischofskonferenz im Jahr 2008 zu folgender Aussage hinreisen: „Mit dem Protestantismus handelt es sich um eine Aktionsgruppe, die nur vergessen hat, sich aufzulösen“

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