Die bis zur äußersten Härte und Verkrustung beibehaltene Trennung zwischen West- und Ostkirche solle in Ende finden. Man müsse die Differenzen beseitigen und sich doch endlich um einen gemeinsamen Ostertermin kümmern. Mit der angestrebten Ökumene müssen halt historische Ereignisse etwas neu bewertet, bzw. gänzlich ausgeklammert werden. Orthodoxen-Kirche bereits vom babylonischen Wein betäubt.
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Westen und Osten sollen wieder zusammenkommen
Die römisch-katholische Kirche sucht die Einheit mit den sog. Ostkirchen. Die im Jahr 1054 erfolgte Trennung zwischen der katholischen Kirche Roms und den Kirchen im Einzugsbereich Byzanz ging als „Morgenländisches Schisma“ in die Geschichte ein. Seither wird unterschieden zwischen der römisch-katholischen Kirche und der Orthodoxen Kirche. Festgemacht ist die Trennung der Kirche an der Exkommunikation des Patriarchen von Konstantinopel, Michael I Kerularios, durch den römischen Bischof Leo IX. Eine Folge der Großmannssucht seitens Leo, der ab 1049 den Anspruch erhob, der Primat der gesamten Kirche zu sein.
Der römische Bischof berief sich auf eine Art Gewohnheitsrecht, denn Rom war schließlich die Hauptstadt des gesamten römischen Reiches. Doch bereits Konstantin verlegte seinen Hauptsitz in der ersten Hälfte des 4ten Jahrhunderts gen Osten, nach Konstantinopel, das heutige Istanbul in der Türkei. Da, wo der Kaiser ist, sollte auch die Hauptverwaltung der Kirche sein, so die Idee. Hinzu kamen Differenzen zu diversen Punkten der Doktrin. Das betraf insbesondere die Natur des Heiligen Geistes. Der Bruch zwischen Konstantinopel und Rom erschien unausweichlich.
Gelegenheit macht Plünderer

In „gewohnter Barmherzigkeit, Nächstenliebe, Sanftmut und Christlichkeit im Allgemeinen“ veranlasste Papst Innozenz III (1198 bis 1216) nach seinem Befehl zum 3. Kreuzzug schon wenige Jahre später den Aufmarsch zum 4. Kreuzzug. Man wollte Jerusalem samt der Levante aus den Händen der Muslime befreien, so die offizielle Verlautbarung. Es scheint aber so, dass man irgendwie vom Weg abgekommen ist und fand sich in Ägypten wieder, um das Land kurzerhand zu erobern. Der Plan, die muslimischen Besatzer von ihrer Quelle abzuschneiden, ging aber gründlich schief.
Sich selbst ein Bein gestellt
Es scheint aber, dass man nicht völlig umsonst in die Ferne ausgezogen sein wollte, und so kamen vor allem Ritter aus Frankreich und venezianische Seeleute auf die Idee, ihre Kreuzzug-Romantik in Konstantinopel auszuleben. Mitte 1203 belagerten sie die Stadt, nahmen sie schließlich in 1204 ein und plünderte sie vollkommen aus. Die Beute wurde unter sich aufgeteilt. Die vorübergehende Befriedigung der Gewinnsucht hatte jedoch nachhaltige Folgen. Byzanz war seither geschwächt. Dies galt insbesondere für den Widerstand gegen die auf Expansion ausgerichteten Osmanen. Diese eroberten im Jahr 1453 letztendlich die Stadt Konstantinopel und löschten damit den letzten Rest des einst römischen Reiches aus.
Gleichzeitig stieg der Druck auf das Einzugsgebiet der römischen Kirche, denn die Osmanen zogen gen Westen weiter. An der Grenze zum „Heiligen Römischen Reich“ mit den Säbeln rasselnd, bedrohten die Osmanen das Papsttum ausgerechnet in jener Zeit besonders stark, als in Wittenberg ein Augustinermönch gegen den lukrativen und vor allem dem Evangelium völlig zuwiderlaufenden Ablasshandel protestierte. Die militärischen Kräfte des Papsttums waren gebunden zur Abwehr der vordringenden Osmanen und standen daher nicht zur Bekämpfung der aufkommenden Reformationsbewegung zur Verfügung.
Mit der Plünderung Konstantinopels durch die (eigentlich) unter den Fittichen des römischen Bischofs stehenden Eroberern aus Frankreich und Norditalien war das Verhältnis zwischen der Kirche Roms und den Orthodoxen nachhaltig zerrüttet.
Sich anders an die Historie erinnern

Aber was soll’s, Schwamm drüber. Es lebe die Ökumene und der Papst hat den Anspruch als Primat, wenn auch „nur“ als „Ehrenoberhaupt“ über alle Kirchen, in aller Frische beibehalten (Info). Was den Differenzen in den Lehren betrifft, zeigte sich die Kirche Roms zu ihren Zeiten der „Kirchenväter“ sehr kompromissbereit (Info).
Heute beruft sich die Kirche Roms in Glaubensfragen auf ihre „Unfähigkeit zum Irrtum“ und erscheint daher als völlig unbeweglich. Aber dies, so zeigte sich es auch bei der Gemeinsamen Erklärung der Rechtfertigungslehre in 1999 (Info), ist nur eine Frage der Formulierung. Wie auch das „Apostolische Glaubensbekenntnis“ Details enthält, bei der sich jeder das so interpretieren kann, wie er es gerne hätte (z.B. „Gemeinschaft der Heiligen“), werden auch künftige Vereinbarungen derart formuliert sein, dass sie als eine Übereinkunft aussehen mögen.
Nizäa – Beginn des gemeinsamen Weges
Das Jahr 2025 ist das 1700-jährige Jubiläum für das erste ökumenische Konzil in Nizäa. Grund, um einen besonders schmerzhaften Umstand aus der Welt schaffen zu wollen. Es handelt sich um den unterschiedlichen Termin für das Osterfest. In Nizäa noch in trauter Gemeinsamkeit in der Nähe von Konstantinopel beschlossen und im Zuge der Jahrhunderte, den Streitigkeiten, der Trennung und vor allem der Einführung des gregorianischen Kalenders im Jahr 1582 durch Papst Gregor XIII auf zwei unterschiedliche Termine gesetzt.
Die Westkirche feiert einen anderen Ostertermin als die Ostkirche. „Die Zeit ist reif“, so Bischof Bertram Meier. Nun sei es gegeben, sich endlich um einen gemeinsamen Ostertermin zu kümmern. Schließlich sei der „Wille da“ (Quelle).
Kaum ein Termin erscheint der Kirche Roms so wichtig wie der Ostertermin. Den eigentlichen biblischen Ursprung, das Passahfest, der Auszug Israels aus Ägypten zum Anlass und das Opfer Jesu Christi symbolisierend, kurzerhand als eine rein „jüdische Angelegenheit“ deklariert, um den Ostertermin unbedingt an einen Sonntag („Sonnen-Tag“) zu binden. Das Fest der bunten Ostereier und des Hasen, durch und durch heidnischen Ursprungs (Info).
Das eigentliche Fest auf den ursprünglichen Termin zu setzen, also ab dem 14. Nisan, steht dabei überhaupt nicht zur Debatte. Ginge man nach dem biblischen (nicht explizit nur „jüdisch“, 3. Moses 23,4-8) Vorgaben, dann fiele der „Ostertermin“, sprich eigentliche Passah, auf einen beliebigen Wochentag, denn der biblische (Mond-) Kalender hat mit dem gregorianischen (bereits auch julianischen) Sonnen-Kalender nicht viel gemein.
Der Kirche Roms geht es einzig und allein darum, den gemeinsamen Sonntag zu definieren. Der „ehrwürdige Tag der Sonne“, den bereits Kaiser Konstantin im Jahr 321 als gesetzlichen Feiertag festlegte. Die „Sonnengott-Anbeter“ unter sich, da nehmen sich die Kirche Roms und die Orthodoxen Kirchen nichts gegenseitig weg. Beide aus dem gleichen Stall, das gleiche Motiv, das gleiche Heidentum, die gleiche Marien-Verehrung, eben nur Differenzen in diversen Details.
Alles sind sie besoffen vom Wein der Hure

Sichtbar betrunken vom römischen Wein Babylons zeigt sich auch das derzeitige Oberhaupt der griechisch-orthodoxen Kirche, Bartholomaios I. Er huldigt Bischof Meier als eine „der wichtigsten Persönlichkeiten der heutigen Christenheit“. Er setze sich ebenso unermüdlich für die Ökumene ein wie „für eine gerechte, friedliche Gesellschaft und die Bewahrung der Schöpfung“. Man müsse sich auf Nizäa besinnen, wo schließlich der gemeinsame Weg beginne. Bartholomaios freue sich darauf, diesen Weg mit dem neuen Bischof von Rom, Leo XIV, gemeinsam zu betreten.
Unterm Strich, wie gehabt. Christlicher Anstrich der Versöhnung für den gemeinsamen Zweck. Die Ökumene, ein weltumspannender Zusammenschluss für die gemeinsame Rebellion gegen Gott und Sein Gesetz (Info). Die Einbringung eigener Regeln und Moralvorgaben, allesamt dem Willen Gottes völlig entgegengesetzt. Wehe denen, die dagegen dem Evangelium treu bleiben wollen (Offenbarung 12,17).
Und die Frau war gekleidet in Purpur und Scharlach und übergoldet mit Gold und Edelsteinen und Perlen; und sie hatte einen goldenen Becher in ihrer Hand, voll von Greueln und der Unreinheit ihrer Unzucht, und auf ihrer Stirn war ein Name geschrieben: Geheimnis, Babylon, die Große, die Mutter der Huren und der Greuel der Erde. Und ich sah die Frau berauscht vom Blut der Heiligen und vom Blut der Zeugen Jesu; und ich verwunderte mich sehr, als ich sie sah.
Offenbarung 17,4-6
Bibelverse aus Schlachter 2000