Wir alle seien doch „Kinder Gottes“, so eine immer öfter zu hörende Floskel. Ist das tatsächlich der Fall? Eine derartige Überzeugung ließe den Zusammenschluss der Menschheit unter einem einheitlichen Dach des Glaubens selbstverständlich erscheinen. Im Sinne der Ökumene durchaus nachvollziehbar, aber mit dem Blick auf das Evangelium ein irreführender Weg direkt ins Nirgendwo.
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Ökumene im Pseudo-Körper Christi
Im Zuge der Ökumene findet vor allem der Begriff „Einheit“ eine Anwendung. Die Einheit in Christus. In diesem Sinne muss (müsste) sich deshalb ein jeder Befürworter der Ökumene darin bewusst sein, dass die römisch-katholische Kirche sich selbst als den (mystischen) Körper Christi bezeichnet. Die römische Kirche sei der (geistliche) Körper Christi auf Erden. Daher ist es nur folgerichtig, dass Maria nicht nur die Mutter Jesu ist, bzw. sogar „Mutter Gottes“ sei, sondern auch die zu verehrende Mutter der Kirche darstelle.
Wer also die Ökumene als den Zusammenschluss der Christenheit im gemeinsamen Körper Christi betrachtet, muss daher automatisch die Kirche Roms als den eigentlichen Körper und damit als die tonangebende Mutter anerkennen. Dies drückt sich u.a. in der „Charta Oecumenica“ deutliche aus.
Jesus Christus ist es allerdings, der mit Seinem zweischneidigen Schwert die („anti-päpstliche“) Trennung einbringen wird. Die Trennung zwischen dem Heidentum und den wahren Nachfolgern des Evangeliums (Matthäus 10,34-35). Wenn Jesus vom Frieden sprach, dann über den Frieden im gläubigen Menschen, nicht aber über den Frieden auf Erden.
„Alle Menschen sind Kinder Gottes“?

Im Sinne der vereinigenden Ökumene seien alle Menschen Söhne und Töchter Gottes. Diese Behauptung findet sich indirekt auch in der Aussage von Papst Franziskus wieder, der die verschiedenen Religionen lediglich als unterschiedliche Sprachen bezeichnete, die allesamt zu Gott führten. Eine gern verwendete Floskel, um die (vermeintliche) Einheit aller Menschen in allen Glaubensrichtungen unter ein Dach zu bekommen.
Richtig ist, alle Menschen sind Geschöpfe Gottes. Alle Menschen sind aus dem gleichen Blut geschaffen (Apostelgeschichte 17,26). Allerdings nicht alle Menschen bezeichnet Gott pauschal als Seine Söhne und Töchter. An diesem Punkt liegt der große Unterschied und ganz wichtig ist hierbei den Grund des Unterschiedes zu erkennen. Jesus Christus selbst hat es nachvollziehbar dargestellt. Jesus, Sohn Gottes, stünde den Menschen, die ebenfalls als Söhne und Töchter Gottes bezeichnet werden, als deren Bruder da. In der Tat, Matthäus 12,50:
„Denn wer den Willen meines Vaters im Himmel tut, der ist mir Bruder und Schwester und Mutter!„
Jesus Christus nannte auch die Position der Mutter, nicht aber die eines Vaters. Das ist logisch, denn es gibt nur den einen Vater und dieser befindet sich im Himmel. Das schließt selbstverständlich einen jeglichen irdischen „heiligen Vater“ komplett aus.
Auch Hebräer, Kapitel 2, stellt heraus, dass diejenigen, die den (wahren) Glauben haben, als die „Kinder Gottes“ bezeichnet werden. Hebräer 2,11-12:
„Denn sowohl der, welcher heiligt, als auch die, welche geheiligt werden, sind alle von einem. Aus diesem Grund schämt er sich auch nicht, sie Brüder zu nennen, sondern spricht: »Ich will meinen Brüdern deinen Namen verkündigen; inmitten der Gemeinde will ich dir lobsingen!«„
Den Willen des Vaters im Himmel tun
Das „große Zauberwort“ heißt daher „den Willen des Vaters im Himmel“ tun. Dem gefallenen Menschen gelingt dies (in aller Regel) nicht von einem Tag zum anderen. Es ist ein Prozess, und dieser wird „Heiligung“ genannt. Diese Heiligung drückt sich automatisch auch im Halten der Gesetze Gottes aus. Nicht, weil man „muss für die eigene Gerechtigkeit“, sondern weil der Mensch in der wahren Erkenntnis und Liebe diese einhalten will. Den Willen Gottes zu tun, ist ein äußeres Merkmal der inneren (geistlichen) Heiligung. Der sichtbare Beleg („an ihren Früchten sollt ihr sie erkennen“).
Es sind auch die „Heiligen“, welche in immer größere Bedrängnis geraten werden. Daher stehen sie im deutlichen Kontrast zu diejenigen, die sich im Rahmen der Ökumene in die „Körperschaft“ der „einen, heiligen, universellen, katholischen Kirche“ begeben. Diese Institution steht zu dem Evangelium in diametraler Opposition (Info). Mit dem geschriebenen Wort Gottes kann die Kirche Roms insofern nur etwas anfangen, diverse Zusammenhänge und Namen für den Zweck des Anscheins von Christentum zu missbrauchen.
Ihre wahre Gesinnung und auf wessen Basis dies steht, gibt diese Institution selbst preis (Info).
Wessen Autorität ich anerkenne, dessen Willen tue ich

Den Willen des Vaters im Himmel zu tun, oder den Regeln der menschengemachten Lehren und Traditionen folgen? Wessen willen der Mensch tut, dem unterwirft sich dieser auch. Eine fundamentale Frage der Anerkennung einer Autorität. Das Evangelium macht dies deutlich, dass nur die Anerkennung des tatsächlichen Gottes und Schöpfers zum erhofften Ziel führen wird.
Offenbarung 14,12:
„Hier ist das standhafte Ausharren der Heiligen, hier sind die, welche die Gebote Gottes und den Glauben an Jesus bewahren! “
Offenbarung 14,13:
„Und ich hörte eine Stimme aus dem Himmel, die zu mir sprach: Schreibe: Glückselig sind die Toten, die im Herrn sterben, von nun an! Ja, spricht der Geist, sie sollen ruhen von ihren Mühen; ihre Werke aber folgen ihnen nach.“
Offenbarung 12,17:
„Und der Drache wurde zornig über die Frau und ging hin, um Krieg zu führen mit den übrigen von ihrem Samen, welche die Gebote Gottes befolgen und das Zeugnis Jesu Christi haben.„
Unglaubliche Verwirrung
Man darf keinesfalls den Grad der inzwischen vorherrschenden Verwirrung unterschätzen. Ein sehr gutes Beispiel ist die Behauptung, wir lebten heute unter dem Neuen Bund und nicht mehr im Alten Bund, und deshalb gelten neue Regeln. Diejenigen heben sogar korrekterweise hervor, dass das Hauptmerkmal des Neuen Bundes in dem in den Verstand und in das Herz geschriebene Gesetz Gottes besteht. Aber genau dieser Fakt sei jetzt die Begründung dafür, dass jenes Gesetz Gottes damit aufgehoben sei, da „wir“ ja schließlich unter der Gnade leben.
Es ist schon weit mehr als merkwürdig anzunehmen, nachdem Gott dem Menschen, und dessen Herz sowie Verstand, Sein Gesetz gar nicht mehr näher antragen konnte, dies setze das Gesetz jetzt auf null und nichtig.
Ein völliger Widerspruch in sich. Im Alten Bund das Gesetz auf zwei Steintafeln geschrieben, also extern und gültig, im Neuen Bund in den Verstand und die Herzen der Menschen geschrieben, vollständig intern, aber ungültig?
Daran alleine ist zu erkennen, dass die Verwirrung unglaublich verbreitet ist und sich teils auch zementiert hat.
Honig um den Mund
Wer als ein Sohn oder eine Tochter Gottes und damit auch Bruder bzw. Schwester Jesu Christi gelten möchte, der ist daher sehr gut beraten, tatsächlich auch den Willen des Vaters im Himmel zu tun. Dies aus Überzeugung, Glauben Jesu, Vertrauen in Gott und natürlich Liebe. Alles andere führt in den Irrtum und damit in die Sackgasse. Die Floskel, „wir sind doch alle Kinder Gottes“, ist lediglich das berühmte Wickeln um den Finger, der klebrige Honig um den Mund, damit sich der einzufangender Mensch in einer Sicherheit glaubt, die weniger existent gar nicht sein kann.
Vertraue auf den Herrn und tue Gutes, wohne im Land und übe Treue; und habe deine Lust am Herrn, so wird er dir geben, was dein Herz begehrt! Befiehl dem Herrn deinen Weg, und vertraue auf ihn, so wird er es vollbringen. Ja, er wird deine Gerechtigkeit aufgehen lassen wie das Licht und dein Recht wie den hellen Mittag.
Psalm 37,3-6
Bibelverse aus Schlachter 2000