In den USA wurde die „Heiligung des Sonntags“ zu einem Streitfall vor dem Obersten Gericht gestaltet. Ein christlicher Arbeitnehmer wollte seinen „Tag des Herrn“ einhalten. Das Gericht sprach nun zu seinem Gunsten ein weitreichendes Urteil.
Inhalt / Content
Die im Christentum extrem weit verbreitete, aber dennoch irrtümliche Praxis der Sonntagsheiligung erhielt nun vom höchsten Gericht der USA Rückendeckung. Nicht nur das Gerichtsurteil zugunsten eines Arbeitnehmers ist von großer Bedeutung, sondern auch die große Unterstützung der breiten Bevölkerung. Ein wegweisender Umstand auch für kommende Gesetzgebungen und politischen Entscheidungen.
Arbeitnehmer darf Sonntag heiligen
Ein beim Postamt angestellter evangelischer Arbeitnehmer sollte nach Vorstellungen seines Arbeitgebers am Sonntag arbeiten. Zwar ist in aller Regel die Arbeit am Sonntag eingestellt, aber nachdem die Post ein Abkommen mit dem Versandhaus Amazon vereinbarte, auch Sonntags Lieferungen zu gewährleisten, sollte eben auch dieser Tag zu einem Arbeitstag werden. Der Arbeitnehmer akzeptierte jedoch diese Regelung nicht, da er am Sonntag den „Tag des Herrn“ bzw. seinen „Sabbat“ feiern wolle. Deshalb wünschte er sich, am Sonntag die Arbeit auszusetzen, wie USA TODAY berichtete. Das Postamt lehnte dies jedoch ab.
Oberstes Gericht schützt Sonntagheiligung
Der Oberste Gerichtshof gab nun mit seinem Urteil dem Arbeitnehmer recht und dies wird in den US-amerikanischen Medien behandelt als eine Entscheidung mit weitreichender Auswirkung. In diesem Fall, welcher auch im amerikanischen bzw. angelsächsischen Rechtssystem als ein Präzedenzfall gilt, sei der Arbeitgeber bei einer Ablehnung des Arbeitnehmer-Gesuchs dazu verpflichtet, eine begründete Verweigerung mit unzumutbaren hohen Kosten zu begründen. Außerdem gebe es bereits einen älteren Präzedenzfall, der vorgebe, dass Arbeitnehmer für religiöse Arbeitnehmer Vorkehrungen treffen müssen. Dies gelte heute auch noch und wurde mit der aktuellen Entscheidung des Obersten Gerichtshofes nicht außer Kraft gesetzt.
Mit diesem Urteil könnten nun auch andere Bereiche betroffen sein, bei denen Religions- und Arbeitsplatzregeln im Widerspruch stehen. Dies wäre auch schon beim Tragen bestimmter Kleidungen der Fall.
Kelly Shackelford, Präsidentin des First Liberty Institute (LBI), sagte, dass dieses Urteil ein „bahnbrechender Sieg, nicht nur für Gerald, sondern für jeden Amerikaner“ sei. Denn „kein Amerikaner sollte gezwungen werden, sich zwischen seinem Glauben und seinem Job zu entscheiden“. Der Anwalt des LBI zeigte sich für diesen Urteilsspruch dankbar und hoffe, „dass diese Entscheidung es anderen ermöglicht, an ihren Überzeugungen festzuhalten, ohne befürchten zu müssen, aufgrund ihrer Überzeugungen ihren Arbeitsplatz zu verlieren“.
Die Stimmen der Opposition
Es gibt aber auch Gegenstimmen, wie z.B. von Rachel Laser, Präsidentin der Americans United for Separation of Church and State. Sie monierte, „wir stehen einer aggressiven Bewegung gegenüber, die die Religionsfreiheit zu einer Waffe machen will, aber Religionsfreiheit darf niemals ein Freibrief sein, anderen zu schaden, und das gilt auch am Arbeitsplatz“.
Ein tatsächlich weitreichendes Musterbeispiel
Der konkrete Fall, der Ablauf und Hintergrund sind tatsächlich ein Präzedenzfall für die noch kommenden politischen und juristischen Entscheidungen. Das fängt bereits damit an, den Sonntag als „Sabbat“ in den völlig falschen Kontext zu setzen und geht weiter mit einem Konflikt zwischen zwei Parteien, welche dennoch gemeinsam diesen einen Wochentag Sonntag im Zentrum stehen haben. Der Samstag als der wahre biblische Sabbat ist hier überhaupt kein Thema und steht völlig außerhalb vom Blickfeld.
Verlangen statt Zwang
Im Vorfeld setzt man einfach den Sonntag, der bereits im 4. Jahrhundert von der römisch katholischen Kirche als „Tag des Herrn“ definiert und seither als Tradition beibehalten wurde, in die Position als eine gefährdete Einrichtung. Mit der aufkommenden „christlichen Rechten“ in den USA macht man diesen Sonntag als Ruhetag einfach streitig und schon setzten sich die übervorteilt fühlenden Menschen dafür ein, diesen Tag zu verteidigen. Eine Gesetzgebung zum „Schutze des Sonntags“ ist somit nicht gegen den Willen der Menschen, sondern aufgrund ihres Verlangens. Das Ergebnis der „Hegel’schen Dialektik„.
Das verdeutlicht auch die Forderung der Opposition, dass Glauben niemals ein Freibrief dafür sein dürfe, einem anderen Schaden zuzufügen. Damit hat sie zwar Recht, aber das weist schon einmal deutlich darauf hin, dass bei der Umsetzung dieser These der Glaube nur innerhalb eines eng gesetzten Rahmens „frei“ ausgeführt werden darf. Damit liegt sie auf der Linie mit der „Administration“ der römisch katholisch Kirche.
Erprobte Praxis auch für weitere Maßnahmen
Das gleiche Prinzip kommt bereits augenscheinlich zur Anwendung, damit gemäß Offenbarung 17 die 10 Könige ihre Macht an das Tier abgeben werden. Nicht aus Zwang und Nötigung der Menschen, sondern weil diese die Machtübergabe verlangen werden. Hierzu bedarf es „nur“ Regierungen, die es mit ihrer Politik so weit treiben, bis sich die Menschen angewidert von ihnen abwenden und sie am liebsten in die Wüste verbannen wollten. Derartiges ist bereits bei den protestantischen Kirchen zu beobachten. Und auf die gleiche Weise funktioniert auch das lauthalse Schimpfen gegen den in einen völlig falschen Kontext gesetzten Faschismus, um genau diesen klammheimlich selbst einzuführen. Eine „Öffentlich-Private-Partnerschaft“ hört sich auch noch akzeptabel und vorteilhaft an.
Die Wahrheit wird weder erkannt, noch angenommen
Die Wahrheit des Evangeliums spielt bei dem öffentlichen Streit um die Sonntagsruhe überhaupt keine Rolle mehr. Nur noch eine winzige Minderheit nimmt überhaupt noch die Bibel in die Hand, um darin zu forschen und auch die Wahrheit über den Sabbat zu erfahren.
Wenn nun der Sonntag zur Freude der Menschen als „deren Sabbat“ festgesetzt wurde und dann auch noch die „eine moralisch vernünftige Regierung“ das Zepter in den Händen schwingt, dann hat es die kleine Gruppe von Menschen, die am biblischen Sabbat (7. Tag der Woche, Samstag) festhalten, ganz besonders schwer. Und genau das ist die „Zielgruppe“.