Der Mensch muss überwinden, um ein Anrecht zu haben, den Mantel der Gerechtigkeit Jesu umgelegt zu bekommen. Die große Frage lautete nur, was es eigentlich zu überwinden gibt. Das gilt insbesondere bei der Gegenwart der teils völlig gegenteiligen Botschaften der großen Kirchen.
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Jeweilige Botschaft an die 7 Gemeinden
Johannes war dazu aufgefordert, zu den 7 Gemeinden in der römischen Provinz Asia jeweils einen Brief zu schreiben. Neben der Botschaft Jesu, die Offenbarung an sich, war an jede Gemeinde eine individuelle Botschaft gerichtet (Info).
Ephesus
An die Gemeinde in Ephesus schrieb Johannes zum Abschluss:
„Wer überwindet, dem will ich zu essen geben von dem Baum des Lebens, der in der Mitte des Paradieses Gottes ist.“ (Offenbarung 2,7)
Smyrna
Der Gemeinde in Smyrna, die ohnehin nur Lob, keinen Tadel und viel Aufmunterung erhielt, schrieb Johannes:
„Wer überwindet, dem wird kein Leid geschehen von dem zweiten Tod.“ (Offenbarung 2,11)
Pergamus
An die Gemeinde Pergamus teilte der Apostel mit:
„Wer überwindet, dem werde ich von dem verborgenen Manna zu essen geben; und ich werde ihm einen weißen Stein geben und auf dem Stein geschrieben einen neuen Namen, den niemand kennt außer dem, der ihn empfängt.“ (Offenbarung 2,17)
Thyatira
Deutlich mehr Ermahnung ging an die Gemeinde in Thyatira:
„Und wer überwindet und meine Werke bis ans Ende bewahrt, dem werde ich Vollmacht geben über die Heidenvölker, und er wird sie mit einem eisernen Stab weiden, wie man irdene Gefäße zerschlägt, wie auch ich es von meinem Vater empfangen habe; und ich werde ihm den Morgenstern geben.“ (Offenbarung 2,26-28)
Sardes
Die Gemeinde in Sardes wurde mit folgenden Sätzen ermahnt:
„Wer überwindet, der wird mit weißen Kleidern bekleidet werden; und ich will seinen Namen nicht auslöschen aus dem Buch des Lebens, und ich werde seinen Namen bekennen vor meinem Vater und vor seinen Engeln.“ (Offenbarung 3,5)
Philadelphia
An die Gemeinde in Philadelphia teilte Johannes folgende Worte mit:
„Wer überwindet, den will ich zu einer Säule im Tempel meines Gottes machen, und er wird nie mehr hinausgehen; und ich will auf ihn den Namen meines Gottes schreiben und den Namen der Stadt meines Gottes, des neuen Jerusalem, das vom Himmel herabkommt von meinem Gott aus, und meinen neuen Namen.“ (Offenbarung 3,12)
Laodizea
Laodizea, die letzte der sieben Gemeinden, erhielt ebenfalls einen Ausblick (Info):
„Wer überwindet, dem will ich geben, mit mir auf meinem Thron zu sitzen, so wie auch ich überwunden habe und mich mit meinem Vater auf seinen Thron gesetzt habe.“ (Offenbarung 3,21)
Zusammenfassung der Folgen der Überwindung
Eine jede Gemeinde erhielt einen Auszug von dem, was den erwartet, der überwindet. Dies gilt jedoch nicht jeweils für die einzelnen Gemeindeglieder, sondern universell. Es ergäbe keinen Sinn, wenn lediglich die Gemeindeglieder in Smyrna vom zweiten Tod verschont blieben, die anderen aber nicht.
- Anrecht auf Baum des Lebens
- Der Mensch wird den zweiten Tod (endgültiger Tod) nicht erleiden
- Anrecht auf das Manna und einen neuen Namen auf einem weißen Stein
- Über den Heidenvölkern stehen (Gerichtsurteile Gottes bestätigen), die Herrlichkeit erhalten („Morgenstern“)
- Die Gerechtigkeit Jesu zugesprochen bekommen, von Jesus Christus verteidigt und bekannt werden
- Als Gerechter gekennzeichnet werden
- Zusammen mit Jesu auf Seinem Thron sitzen
Was soll eigentlich überwunden werden?

Die Gretchenfrage lautet nun, was „Überwindung“ bedeutet, bzw. was überwunden werden muss. Grundsätzlich gilt es, die Welt zu überwinden. Das heißt nicht, dass man sich völlig von der Gesellschaft abtrennen müsse, was ohnehin kaum möglich ist. Den Planeten verlassen zu müssen, wäre reine Utopie. Der Unterschied liegt zwischen „in dieser Welt sein“ und „von dieser Welt sein“.
Es gilt, die zusehends zerfallende Moral, fragwürdiger werdende Werte, sowie auch die weltlichen und auch kirchlichen Traditionen, die sich zunehmend vom Evangelium entfernen, nicht zu folgen und damit zu überwinden. Das Resultat der weltlichen Gepflogenheiten führen beinahe schon routinemäßig zur Übertretung des Gesetzes Gottes (10 Gebote) und damit zwangsläufig zur Sünde.
Genau an diesem Aspekt setzt die dem Evangelium entgegengestellte Soziallehre der römisch-katholischen Kirche an, welche auch längst von den einst evangelisch-lutherischen Kirchen in großen Teilen übernommen worden ist. Die hierzu oft zu hörenden bzw. zu lesenden Schlagworte sind „Gemeinwohl, Brüderlichkeit und Menschheitsfamilie“. Wenn die Kirchen von „Menschlichkeit und Nächstenliebe“ sprechen, dann basierend auf dem hellenistischen Naturrecht, nicht aber auf die Nächstenliebe gemäß dem Evangelium. Der Humanismus, was letztlich eine Religion ist, ersetzt zunehmend das Wort Gottes.
Aufforderung zur Absonderung
Es besteht ein Unterschied zwischen einem Nebeneinander und einem Miteinander. Auch ein Nebeneinander hat noch lange nichts mit feindlicher Gesinnung zu tun. Aber man muss, bzw. sollte erst gar nicht mit jenen gemeinsame Wege gehen, welche die Gesetze Gottes mit den Füßen treten. Derlei ermahnende Worte hatte auch Paulus gegenüber der Gemeinde in Korinth.
2. Korinther 6,14; 17-18:
„Zieht nicht in einem fremden Joch mit Ungläubigen! Denn was haben Gerechtigkeit und Gesetzlosigkeit miteinander zu schaffen? Und was hat das Licht für Gemeinschaft mit der Finsternis?
Darum geht hinaus von ihnen und sondert euch ab, spricht der Herr, und rührt nichts Unreines an! Und ich will euch aufnehmen, und ich will euch ein Vater sein, und ihr sollt mir Söhne und Töchter sein, spricht der Herr, der Allmächtige.„
Volk Israel bot ein Beispiel
Eine Rebellion fand bereits im Volk Israel statt, als sie noch in der Wüste umherzogen. Korah, aus dem Stamm Levi, war Anführer einer Gruppe, die sich gegen Moses und Aaron aufstellten, um gegen sie und ihre Leitung des ganzen Volkes zu rebellieren. Es bildete sich eine Art Sub-Gemeinde innerhalb des Volkes. Zu den Aufständischen zählte auch Dathan und Abiram. Gott ließ dies nicht unbeantwortet und ermahnte Moses:
„Sondert euch ab von dieser Gemeinde, daß ich sie in einem Augenblick vertilge! (4. Mose 16,21)
Die Menschen, die sich um Korah, Dathan und Abiram scharten, waren dazu aufgerufen, sich von ihnen und von ihrem gemeinsamen Zelt zu entfernen. Nicht alle kamen der Aufforderung bzw. Warnung nach. Das Gericht folgte prompt. Alle drei Anführer und 250 weitere gingen buchstäblich im Erdboden unter, nachdem dieser aufgerissen war.
Jesus Christus zeigte wie es funktioniert

Römer 12,21 gibt einen klaren Hinweis darauf, was es zu überwinden gilt. Gleichzeitig folgt auch das Rezept, wie dies gelingen kann:
„Laß dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse durch das Gute!„
Jesus Christus war als Mensch das leuchtende Beispiel dafür, dass Überwindung der Sünde und Unreinheit gelingen kann und in welcher Art. Er ist es auch, der den Menschen durch den Heiligen Geist befähigt, diesem leuchtenden Beispiel zu nachzufolgen. Paulus erklärte hierzu in Römer 8,37:
„Aber in dem allem überwinden wir weit durch den, der uns geliebt hat.„
Wer hat uns geliebt? Das beantwortet auch Johannes in Offenbarung 1,5:
„und von Jesus Christus, dem treuen Zeugen, dem Erstgeborenen aus den Toten und dem Fürsten über die Könige der Erde. Ihm, der uns geliebt hat und uns von unseren Sünden gewaschen hat durch sein Blut,„
(Große) Kirchen lehren das Gegenteil
Die unbedingt notwendige Überwindung (Sünde, Unreinheit) steht im vollkommenen Widerspruch zu dessen, was die hiesigen Kirchen den Menschen vermitteln. Deren Botschaft gleicht einem unbekümmerten Zurücklehnen und das Abwarten bis der „rettende Engel“ einem die Weintrauben gereicht zum Genuß während der freien Fahrt ins Himmelreich.“ Hauptsache den Nächsten „furchtbar lieb“ haben, nur das tun, was der Allgemeinheit zugute kommt, und es läuft.
Nope! Denn das Anrecht auf den „Baum des Lebens“ und die Erlaubnis, durch die Tore in die neue Stadt Jerusalem hineintreten zu können, erhalten nur jene, die überwunden haben!
Hier liegt die Crux. Denn die „große Botschaft“ heute beschreibt „abgeschafftes Gesetz Gottes“, alles pauschal bezahlt und beglichen, egal wie man sein Leben gestaltet. Was solle es deshalb zu überwinden geben? Welch ein Irrtum.
Glückselig sind, die seine Gebote tun, damit sie Anrecht haben an dem Baum des Lebens und durch die Tore in die Stadt eingehen können. Draußen aber sind die Hunde und die Zauberer und die Unzüchtigen und die Mörder und die Götzendiener und jeder, der die Lüge liebt und tut.
Offenbarung 22,14-15
Bibelverse aus Schlachter 2000