Neue Variante – Donald Trump der erwartete Antichrist?

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Eine neue bzw. erweiterte These macht die Runde. Donald Trump, der US-Präsident, sei der erwartete Antichrist. Es scheint, je weiter die tatsächlichen Prophetien der Bibel erfüllt werden, desto wilder werden die Hypothesen der „christlichen Marktschreier“.

Sehr viel Bewegung im Spiel

In der Tat weht seit dem erneuten Amtsantritt des US-Präsidenten Donald Trump ein neuer, bzw. unruhiger Wind. Überraschend sollte dies eigentlich nicht sein, denn er kündigte bereits in der Wahlkampfphase einige einschneidende Maßnahmen an. Das betrifft vor allem die inzwischen eingeleiteten Schritte des sog. „Woke“. Zudem scheint sich ein globaler Handelskrieg zu entwickeln, denn die gegenseitig ausgerufenen Strafzölle fliegen nur so über Atlantik und Pazifik hinweg.

Zu diesen wirtschaftlichen Reibereien wusste bereits der Prophet Daniel etwas zu schreiben, Daniel 11,40:
„Zur Zeit des Endes aber wird der König des Südens mit ihm zusammenstoßen. Da wird dann der König des Nordens mit Wagen, Reitern und vielen Schiffen auf ihn losstürmen und in die Länder eindringen und sie überschwemmen und überfluten.„

Wagen, Reiter und Schiffe sind Symbole für Kriegsgeräte, Armeen und (Welt-)Handel (Daniel 11 – Mehr Infos).

Neue Varianten über den „Antichristen“

Bei den christliche orientierten Gruppen, welche die sichtbaren Entwicklungen mit den Prophetien der Bibel abgleichen, überschlagen sich die Dinge ebenfalls. Eine jüngste These, nicht von allen vertreten, aber dennoch laut herausgerufen, ist, Donald Trump sei „der Antichrist“. Man warte schließlich auf einen zukünftigen Antichristen und mit dem US-Präsidenten sei dieser nun eingetroffen.

Schon alleine die These, der Antichrist würde zu einem Zeitpunkt in der Zukunft (erstmalig) eintreffen, wobei die Christengemeinde noch vorweg durch eine gesonderte Entrückung in Sicherheit gebracht werde, ist bereits an den Haaren herbeigezogen. Besser gesagt, von den „Soldaten“ des Jesuitenordens kreiert (Info). Aber diesen nun mit dem US-Präsidenten gleichzusetzen, setzt diesem noch die Krone auf. Da passt überhaupt nichts zusammen, nicht einmal mit nur halbherzig gelesenen Bibeltexten, welche erst gar nicht in den Kontext gesetzt werden.

Ein wesentliches Merkmal des in der Bibel beschriebenen „Antichristen“, dies jedoch ohne Berücksichtigung des geschichtlichen Ablaufs der letzten rund 2000 Jahre, ist seine anmaßende Positionierung in den „Tempel Gottes“. Derartiges hat Donald Trump auch in seinen „außergewöhnlichsten Gedankengängen“ nicht einmal erwähnt. Auch deuten seine Handlungen nicht darauf hin, als wenn sich als ein „Geistlicher“ in irgendein sakrales Haus setzen wolle, das mit Gott in Verbindung stehe.

Was die Bibel beschreibt

Paulus beschrieb diesen „Antichristen“ u.a. in 2. Thessalonicher 2,4:
„der sich widersetzt und sich über alles erhebt, was Gott oder Gegenstand der Verehrung heißt, so daß er sich in den Tempel Gottes setzt als ein Gott und sich selbst für Gott ausgibt.„

Dies auf Donald Trump zu münzen, ist daher eine gedankliche Irrfahrt.

Es wird zum Thema „Antichrist“ zudem ein nicht zu unterschätzender Fehler begangen. Kaum wird das „Antichristliche“ im Zusammenhang mit zitierten Versen so benannt, wie es in der Bibel tatsächlich bezeichnet wird.
– Der Mensch der Sünde (2. Thessalonicher 2,3)
– Sohn des Verderbens (2. Thessalonicher 2,3)
– Mutter der Huren (Offenbarung 17,5)
– Gräuel der Erde (Offenbarung 17,5)

Der „Antichrist“ in der Schrift

Das Wort „Antichrist“ kommt in der Bibel gar nicht so oft vor, und dies ausschließlich von Johannes in seinen Briefen (Schlachter 2000):
1. Johannes 2,18:
„Kinder, es ist die letzte Stunde! Und wie ihr gehört habt, daß der Antichrist kommt, so sind jetzt viele Antichristen aufgetreten; daran erkennen wir, daß es die letzte Stunde ist.„

1. Johannes 2,22:
„Wer ist der Lügner, wenn nicht der, welcher leugnet, daß Jesus der Christus ist? Das ist der Antichrist, der den Vater und den Sohn leugnet.„

2. Johannes 1,7:
„Denn viele Verführer sind in die Welt hineingekommen, die nicht bekennen, daß Jesus Christus im Fleisch gekommen ist – das ist der Verführer und der Antichrist.“

Bittere Ironie prophetischer Selbsterfüllung

Wenn es nicht so dramatisch wäre, könnte man mit den anhaltend lauten Rufen über einen kommenden, oder sogar bereits angekommenen „Antichristen“, sogar Ironie abgewinnen. Denn hier sticht ganz besonders die Ankündigung in 1. Johannes 2,18 hervor. Immer mehr Menschen bekommen zu hören, dass der Antichrist komme, eben von jenen abgesondert, die diesen irrigen Lehren unterliegen. Genau jene übersehen aber völlig, dass der „Antichrist“ schon längst am Werk ist, und zwar in seinen weiteren Eigenschaften als „Mensch der Sünde, Sohn des Verderbens, Mutter der Hure und Gräuel der Erde“.

Stets wird auch übersehen, dass die Silbe „Anti“ aus dem Griechischen stammt und neben „gegen“ vor allem „anstelle von“ bedeutet. So hat zwar Donald Trump behauptet, er persönlich sei von Gott geschützt und auch gesandt worden sein, aber nie, dass er selbst der Stellvertreter Gottes oder gar Gott auf Erden selbst sei. Derjenige, der sich selbst als „anstelle von“ ausgibt und somit offen zugibt, der „Anti“ zu sein, war und ist bis heute das Papsttum (Info).

Blicke werden von Rom weggeführt

Aber wer blickt denn gen Rom? Alle Augen werden gen Nahen Osten gerichtet. Und es scheint alles dafür getan zu werden, dass auch wirklich alle Aufmerksamkeit gen Israel und Jerusalem gelenkt wird. Das Thema „3. Tempel“ wird hochgekocht, rote Heifer für Opferungen stehen bereit, sogar Bibel-Verse werden für diesen Zweck gebeugt. In Lukas 21,20 warnt Jesus vor der tatsächlich im Jahr 70 n.Chr. erfolgten Zerstörung Jerusalems:
„Wenn ihr aber Jerusalem von Kriegsheeren belagert seht, dann erkennt, daß seine Verwüstung nahe ist.„

Aus diesem Vers werden Aussagen gebastelt wie z.B:
„Wenn ihr aber Israel von Kriegsheeren belagert seht, dann erkennt, daß seine Verwüstung nahe ist.„

Auch Thesen, dass Israel die heimliche Schaltzentrale der US-Geopolitik sei, dient lediglich der Irreführung der Menschen. Denn dies passte schließlich wunderbar mit der Aussage in Offenbarung 17,18 zusammen:
„Und die Frau, die du gesehen hast, ist die große Stadt, die Herrschaft ausübt über die Könige der Erde.„

Hierfür wird einfach postuliert, die „große Stadt“ sei Jerusalem, ergo Israel.

Alles wartet auf das Buchstäbliche

Das Resultat: Alles wartet nur darauf, bis der „Antichrist“ komme, sich in den 3. Tempel setze, und im Anschluss das Königreich Jesu des Friedens auf Erde aufgerichtet werde. Und kaum jemand blickt nach Rom, wo tatsächlich Drehbuchautor und Regisseur sitzen.

Wie auch die Pharisäer zur Zeit Jesu, erwarten die Menschen ein buchstäbliches, nach menschlichen Ermessen „anfassbares“ Königreich. Aber weder der Tempel, noch das von Jesus Christus schon bald beherrschte Königreich sind buchstäblich, bzw. von dieser Welt.

Was ist der Tempel Gottes tatsächlich? 1. Korinther 3,17:
„Wenn jemand den Tempel Gottes verderbt, den wird Gott verderben; denn der Tempel Gottes ist heilig, und der seid ihr.„

Wie nah steht das Königreich Jesu dieser Welt? Johannes 18,36:
„Jesus antwortete: Mein Reich ist nicht von dieser Welt; wäre mein Reich von dieser Welt, so hätten meine Diener gekämpft, damit ich den Juden nicht ausgeliefert würde; nun aber ist mein Reich nicht von hier.„

Lukas 17,20:
„Als er aber von den Pharisäern gefragt wurde, wann das Reich Gottes komme, antwortete er ihnen und sprach: Das Reich Gottes kommt nicht so, daß man es beobachten könnte.„

Diejenigen, die am „lautesten rufen“, der Antichrist komme bald, bzw. sei bereits hier, sind auch diejenigen, welche die Prophetie über die kommenden „letzten Stunden“ (1. Johannes 2,18) am eindrucksvollsten erfüllen!

Wer / Was ist das Anti-System?

Offenbarung 13 beschreibt zwei Tiere. Eines aus dem Meer kommend, das andere von der Erde. Das „Meerestier“ ist eindeutig identifiziert als das Papsttum (Info).

Die USA sind das Tier aus der Erde (Info). Das Tier aus der Erde wird auch als der „falsche Prophet“ bezeichnet.

Das Papsttum, das antichristliche System, war zudem nicht die Erkenntnis weniger Individuen, sondern die gesamte Riege der (ursprünglichen) Reformation (Info).

Nur Etappensieg erreicht – Aus guten Grund

Das Ziel der vom Jesuitenorden eingeleiteten Gegenreformation hat diesen Etappensieg, also das Papsttum als den irdischen Stellvertreter des großen Widersachers aus den Augen zu verlieren, fast vollständig errungen. Warum also das große „Theater“, obwohl doch Satan längst gerichtet ist? Das beantwortet Offenbarung 17,17:
„Denn Gott hat ihnen ins Herz gegeben, seine Absicht auszuführen und in einer Absicht zu handeln und ihr Reich dem Tier zu geben, bis die Worte Gottes erfüllt sind.„

„Bis die Worte Gottes erfüllt sind.“ Ein jedes Urteil, ob verloren oder gerettet, verlangt eine Begründung, bezeugt von allen Beobachtern dieser und der jenseitigen Welt. Wer hat wie gehandelt? Die Gerechtigkeit Gottes wird bewiesen sein (Info).

Bibelverse aus Schlachter 2000