Motiv Attentat gegen JW-Gemeinde Hamburg „religiöser Fanatismus“

Geheimnisse des Gehirns

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Das Attentat gegen Menschen einer Gemeinde der Zeugen Jehovas (JW) in Hamburg schlug hohe Wellen. Das Rätselraten über das Motiv des Täters scheint nun eine Antwort erhalten zu haben. Ein Gutachter hält politischen Extremismus nicht als ausschlaggebenden Grund, sondern „religiösen Fanatismus“.

Motiv des Täters wohl gefunden

Der Grund für den Amoklauf eines Mannes am 09. März 2023 in einer Hamburger Gemeinde der Zeugen Jehovas scheint geklärt zu sein. Es handelte sich um „religiösen Fanatismus“. Die Hamburger Polizei beauftragte den Extremismusforscher Peter Neumann für ein Gutachten. Die Ermittler wollten herausfinden, welches Motiv der Amokläufer für seine Tat gehabt haben könnte. Beim Amoklauf erschoss der Mann mit einer halbautomatischen Waffe acht Menschen und im Anschluss sich selbst. Neun weitere Menschen wurden verletzt.

Im Mittelpunkt der Ermittlungen und auch des Gutachtens stand das im Jahr 2022 vom Attentäter im Internet veröffentlichte Buch „Die Wahrheit über Gott, Jesus Christus und den Satan“. Peter Neumann nahm dieses Buch zur Hand und studierte dessen Inhalte.

Plausibel sei „religiöser Fanatismus“

Geheimnisse des Gehirns
Oft großes Rätselraten um die Motive der Täter

In einem Gespräch mit dem „Spiegel“ erklärte Neumann, dass das „plausibelste Motiv“ der „Hass auf christliche Religionsgemeinschaften“ sei. Der Attentäter sei wütend darüber gewesen, dass den Gläubigen durch Religionsgemeinschaften die Wahrheit vorenthalten werde. Dies deute auf einen „religiösen Fanatiker“ hin. Diese Schlussfolgerung basiere auf den Inhalt des Buches. Motiv und Ziel des Attentates ließen sich damit erklären.

Explizite Hinweise auf die Zeugen Jehovas seien im Buch jedoch nicht enthalten. Dazu gebe es auch keine Aufrufe oder Billigung von Gewaltanwendung zur Durchsetzung ideologischer Ziele. Die Mutmaßung über eine rechtsextreme Einstellung werde nicht gestützt. Zwar seien Textpassagen enthalten, die auch als „anti-demokratisch“ verstanden werden könnten, aber für eine Einordnung als politischer Extremismus reichte dies nicht aus.

Links schießt verbal scharf

Das Gutachten entweder nicht abwartend oder schlicht ignorierend kamen die Schreiber der „ND-aktuell – Journalismus von links“ zu einem eigenen Ergebnis. Gemäß des Titels ihres Beitrages handelte es sich mit dem mutmaßlichen Attentäter um einen „extremen Rechten“. Das redaktionelle Team dieses Online-Papiers sieht den vom Gutachter festgestellten theologischen Hintergrund als lediglich eine Fassade. In „Wahrheit“ sei schon beim „Querlesen“ eine „wirre, gefährliche Mischung aus religiösem Eifer, Antisemitismus, Hass auf Frauen und LGBTQ sowie NS-Verherrlichung“ festzustellen. Der mutmaßliche Attentäter weise viele Parallelen „zur Ideologie vieler rechtsterroristischer Attentäter der letzten Jahre auf“, so nd-aktuell, nur um damit eine Brücke zu Behring Breivik zu schlagen. Dieser erschoss in Norwegen im Jahr 2011 ings. 77 Menschen aufgrund seines „Wahns“, als Nachfolger der christlichen Tempelritter Europa beschützen zu müssen.

Interessant erscheint, dass die Medien zu diesem Fall zwar den Vornamen und den gekürzten Familiennahmen des Täters abdrucken, diesen aber noch immer als „mutmaßlichen Täter“ bezeichnen. Der Fall scheint damit noch nicht final geklärt zu sein. Als nur recht und billig erscheint jedoch die umfassende Motivbeschreibung eines Täters der nicht mehr befragt werden kann.

Gräben werden ausgeweitet

Da sich insbesondere in den USA tatsächlich seit geraumer Zeit eine Art „religiöse Rechte“ entwickelt und auch durchaus großen Einfluss gewinnt, kann nachvollzogen werden, dass derart linke Medien wie die nd-aktuell, welche ohnehin alles als Rechts betrachten, was nicht auf deren Linie fährt, ihr gesamtes Arsenal in Anspruch nehmen, um derlei Fälle anhand von längst abgenutzten Trigger-Formulierungen ins rechte Lager zu rücken. Sei es nun belegt oder nicht. Emotionen überwiegen ohnehin den Fakten und Fiktionen stehen über der Wirklichkeit.

Derzeit werden die Gräben zwischen den beiden Lagern Links und Rechts, Theologie und Atheismus, noch tiefer und breiter gezogen. Der große Zusammenprall, wie es im Buch Daniel 11 beschrieben ist, steht allerdings kurz bevor.

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