Die „Welt hat einen neuen Papst“, so einige Schlagzeilen. Der neue Pontifex Maximus, Bischof von Rom und kirchliche Oberhaupt, steht fest. Ein gebürtiger US-Amerikaner, der sich den Papstnamen Leo XIV wählte, wird Nachfolger von Papst Franziskus.
Update: Papst Leo XIV hat inzwischen selbst vorgetragen, er wolle in die Fußstapfen Leo XIII treten (Info).
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Leo XIV – Ein „US-Peruaner“
Nun ist er da, das 267te Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche sowie des Heiligen Stuhls in Vatikanstadt. Mit dem weißen Rauch ist die Nachfolgeschaft des am 21.04.25 verstorbenen Papst Franziskus angedeutet worden, um im Anschluss mit der traditionellen Verkündigung „habemus papam“ die Welt von ihrer „Befreiung vom sedes vacuus“ zu beglücken.
Verschiedene Medien melden: „Die Welt hat einen neuen Papst„.
Na, dann dürfen „wir“ uns ja alle freuen.
Nachfolger des vorangegangenen Argentiniers ist der US-amerikanische Kardinal Robert Franics Prevost, geboren im Jahr 1955 in der US-Stadt Chicago. Seine Wurzeln sind dennoch in Frankreich und Italien (via Vater) und in Spanien (via Mutter) zu finden. Er wirkte in Peru als Kurienkardinal und wurde im Januar 2023 zum Präfekten des Dikasteriums für die Bischöfe berufen.
Am zweiten Tag des Konklaves, am 08. Mai 2025, wurde Prevost im vierten Wahlgang zum Bischof von Rom und somit zum Papst gewählt. Prevost wählte für sich den Papstnamen Leo XIV.
Augustiner – Zurück zum Konservativen?

Papst Franziskus gehörte dem Jesuitenorden an. Sein Nachfolger ist ein Augustiner. Das klingt nach einem Wechsel der Windrichtung innerhalb des Vatikans. Franziskus ging als ein liberaler Pontifex hervor, der durchaus zahlreiche „überraschend neue Theologien“ an den Tag brachte.
Der Augustinerorden dagegen blickt auf Augustinus von Hippo zurück. Einer der „größten Kirchenväter“ und Entwickler von Philosophien, die auch heute zu den ureigensten „Theologien“ der römischen Kirche zählen. Also im Kern durch und durch konservativ. Auch Thomas von Aquin stützt viele seiner römisch-katholischen Thesen auf die Ausführungen von Augustinus.
Man darf gespannt sein, was der brandneue Papst Leo XIV in Bewegung bringen wird. Die Wahl seines Namens könnte durchaus auch auf eine Synthese zwischen Liberalismus und Konservatismus hinweisen. Franziskus‘ Namens-Vorbild war Franz von Assisi, ein Naturphilosoph und vor allem Pantheist. Die Vielgötterei in Bezug zu den Naturerscheinungen findet sich auch in der Enzyklika Laudato Si‘ wieder, die Papst Franziskus im Jahr 2015 veröffentlichte.
Leo XIV geistlicher Nachfolger von Leo XIII?
Interessant ist jedoch im Zusammenhang mit Papst Leo XIV die zweite Enzyklika von Papst Franziskus, „Fratelli Tutti“. Diese im Oktober 2020 veröffentlichte Kirchenphilosophie ist im Prinzip eine Wiederholung und auch Ergänzung des damals als „Sensations-Enzyklika“ bezeichneten Schreibens von Papst Leo XIII, „Rerum Novarum“, veröffentlicht am 15. Mai 1891. In der Nachfolgeschaft des nun 14ten Leo könnte dies durchaus eine Rolle spielen und auch ein Hinweis darauf sein, wohin der künftig eingeschlagene Weg führen wird.
Mit Rerum Novarum, Fratelli Tutti und Laudato Si‘ findet eine Verbindung statt zwischen der hellenistisch (Naturrecht) ausgerichteten katholischen Soziallehre und der babylonischen Doktrin des Pantheismus. Die für die Menschheit angedachte Naturverehrung im Rahmen eines sozialistisch-kommunistisch geprägten Umfeldes. Dies vereint mit „aller Brüderlichkeit“ innerhalb einer „Menschheitsfamilie“ zum „Wohle der Allgemeinheit“.
Es sieht nach Synthese aus

Papst Leo XIV sprach sich wiederholt vehement für Maßnahmen gegen den „menschengemachten Klimawandel“ aus. Die römische Kirche müsse größte Anstrengungen unternehmen, um die „Zerstörung der Erde“ zu verhindern. Auf der anderen Seite lehnt er die „bunte Regenbogenwelt“ und den Lebensstil Homosexueller ab. Zum Thema Flüchtlinge (Migration) kritisierte der neue Papst insbesondere die Maßnahmen der US-Regierung, welche den Flüchtlingen zuwiderliefen.
Die vermeintlichen Gegensätze innerhalb des Vatikans, die in die Öffentlichkeit getragenen Reibereien zwischen Liberalismus und Konservatismus werden lediglich von den gläubigen Schäfchen ausgetragen, und von den Medien wie gewünscht hinausgetragen. Nicht aber, und dies wird sich voraussichtlich bald bestätigen, von den „Köpfen“ dieser kirchlichen Institution. Der festgelegte Fahrplan wird voraussichtlich gemeinsam und inniger Verbundenheit abgefahren werden (Info).
Und ich sah einen seiner Köpfe wie zu Tode verwundet, und seine Todeswunde wurde geheilt. Und die ganze Erde sah verwundert dem Tier nach.
Offenbarung 13,3
aber nicht alle, denn:
…und die auf der Erde wohnen, deren Namen nicht geschrieben stehen im Buch des Lebens von Grundlegung der Welt an, werden sich verwundern, wenn sie das Tier sehen, das war und nicht ist und doch ist.
Offenbarung 17,8
Also, wer wundert sich?
Bibelverse aus Schlachter 2000