Ein gigantischer Missbrauchsskandal in der Kirche von England, der in den Medien nur deswegen erwähnt wird, weil sich dieser nicht als nicht-existent vertuschen lässt. Der Erzbischof von Canterbury zeigte „Führungsstärke“ und trat nun zurück.
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Erdbeben in Church of England
Die Reihe der Aufdeckungen von schwerem Missbrauch von Schutzbefohlenen innerhalb der Kirche reißt nicht ab. Kürzlich wurde in der Kirche Englands ein gigantischer Missbrauchsskandal aufgedeckt. Gigantisch in Bezug zum Umfang und ebenso in Bezug zur internen Kenntnis und den ausgebliebenen Maßnahmen. Wieder einmal wurden Anstrengungen unternommen, um diese „Angelegenheit“ zu vertuschen und totzuschweigen. Der Bericht deckte auf, dass die Kirche von England den eigentlichen Täter, der eine Beherbergung für heranwachsende Jungen unterhielt, nichts gegen den massiven Missbrauch unternahm. Man versetzte den Täter nach Südafrika und dort startete der Täter eine ähnliche Herberge mit den gleichen Ambitionen.
Der Umfang der (bekannten) Missbrauchsfälle durch den Laienprediger und Rechtsanwalt umfasst über 100 männliche Heranwachsende in den 1970ern und 1980ern. Der Täter ist auch Gründer der Zambesi Ministries in Zimbabwe. Auch dort kam es zu häufigem Missbrauch der Kinder.
Es brauchte „etwas“ Zeit
Es dauerte „nur“ rund sechs Jahre, bis der Skandal auch beim Leiter der Kirche von England ankam, zumindest auf offizieller Ebene. Der Missbrauchstäter ist immerhin schon im Jahr 2018 gestorben. Die Konsequenz: Der Erzbischof von Canterbury, Justin Welby, ist jetzt von seinem Posten zurückgetreten. Der Druck wurde demnach einfach zu groß, da herauskam, dass der Kirchenleitung der massive Missbrauch bekannt war, aber nichts weiter unternommen wurde (Quelle).
Heuchelei in eigenen Reihen
Welby bedauerte den Vorfall und er hege ein „tiefes Gefühl der Scham über die historischen Versäumnisse der Church of England“. Weiterhin übt man sich in dieser Kirche eher mit gegenseitigem Schulterklopfen als mit ernsthaften Bedauern. Gegenüber BBC erklärte der Erzbischof von York, Stephen Cottrell, dass er die Entscheidung von Welby bewundere. Dies belege die Führungsstärke und die Verantwortung für die Versäumnisse der Kirche.
Kurz: Man könnte es auch ausufernde Heuchelei bezeichnen.
Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler, daß ihr getünchten Gräbern gleicht, die äußerlich zwar schön scheinen, inwendig aber voller Totengebeine und aller Unreinheit sind!
Matthäus 23,27
Bibelverse aus Schlachter 2000