Eine vom US-Präsidentschaftskandidat Mike Pence gehaltene Rede ermahnt an die Rückbesinnung auf christliche Werte. Der Katholizismus müsse wieder offen gelebt werden. Die vermittelten Werte seiner Rede sind jedoch bereits vor einigen Jahren von einem weltpolitischen Gegner vermittelt worden.
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Pence ein „protestantischer Katholik“
Der Republikaner und ehemalige US-Vizepräsident Mike Pence hatte bereits zu Wahlkampfzeiten vor der Präsidentschaft Donald Trumps zu verstehen gegeben, dass er mit seiner christlichen Orientierung ein Zwitterdasein führt. Während sein späterer Chef Donald Trump, ein Protestant, bei einigen seiner Reden den Katholizismus über den Klee lobte, beschrieb sich Pence selbst als ein „protestantischer Katholik“. Das passt ebenso wenig zusammen wie „wahrheitsgemäße Lüge“ oder „leuchtende Finsternis“. Eine solche Konstellation würde philosophisch nur dann funktionieren, wenn man der „Yin-Yang-Ideologie“ verfallen ist.
Kardinal Newmann könnte Beispiel sein
Es schiene, als wenn Pence sich als persönliches Vorbild John Henry Newmann auswählte. Einst Pfarrer in der protestantischen Kirche von England und eifrig dabei, die Gepflogenheiten der römisch-katholischen Traditionen in die anglikanische Kirche zurückzubringen. So fanden Heiligenbilder und Altäre dank des eifrigen Engagements Newmanns wieder an den Platz zurück, von wo sie einst in der Erkenntnis des praktizierten Frevels entfernt worden sind. Nach vollzogener Tat konvertierte Newmann überraschend zum Katholizismus und wurde schon bald mit dem Titel des Kardinals belohnt.
Die Funktion eines solchen „Maulwurfs“ hat dem Anschein nach auch der „protestantische Katholik“ und derzeitiger Präsidentschaftskandidat Pence inne. Der mit dem Etikett Protestantimsus versehene Politiker forderte im Napa Institute (USA) vor einer Versammlung von Katholiken dazu auf, ihren Glauben „mutig im öffentlichen Raum auszuleben“, wie das Magazin „Die Tagespost“ berichtete.
Pence hat seinen in der Kinderstube anerzogenen Katholizismus offenkundig noch nicht abgelegt. Denn der Glaube des Katholizismus hat mit dem Evangelium auch nur aus Gründen der Etikettierung nur am Rande etwas zu tun. Das müsste ihm als „Protestant“ eigentlich auffallen.
Nicht Trennung sondern Assimilierung
Doch die Trennung zwischen Protestantismus und Katholizismus ist nicht die Agenda des Präsidentschaftskandidaten der Republikaner. Tonangebend ist auch hier die aus Rom vorangetriebene Ökumen, also die Verschmelzung beider Glaubensbekenntnisse. Was auf kirchlicher Ebene längst vollzogen ist, muss jetzt nur noch in die Köpfe der Allgemeinheit gepflanzt werden.
In seiner „national christlichen Wollust“ hebt Pence sein Land auf höchste Ebene. „Gott ist noch nicht fertig mit Amerika“, so der Republikaner. Noch nie sei es wichtiger gewesen als heute, dass sich praktizierende Katholiken öffentlich für ihre Werte einsetzten, dies zum „Wohl unserer Kinder, unserer Familien und unserer Zukunft“.
Im ganzen Land wiesen in den Kirchen die Priester, Bischöfe und weitere Geistlichen den Weg, aber es sei jedoch die Aufgabe des amerikanischen Volkes, nun für diese Werte hervorzutreten, so Pence. Der Republikaner bekräftigte seinen Glauben „von ganzem Herzen“, dass die Grundlage Amerikas die Freiheit, doch die Basis der Freiheit der Glaube sei.
Derzeit liege eine Zeit vor, in der sich die Kultur „von den zeitlosen Werten unseres Glaubens entfernt“. Nun müsse man sich auf die Frage zurückbesinnen, wer gegen uns sein könne, wenn Gott für uns sei. Pence zeigt sich überzeugt davon, dass die überwiegende Mehrheit der Amerikaner noch immer die „Heiligkeit menschlichen Lebens“, traditionelle Werte und die Ehe hoch einschätze.
Mike Pence ist auch ein entschiedener Gegner von Abtreibungen und setzt sich schon seit geraumer Zeit dafür ein, ein bundesweites Abtreibungsverbot ab der 15. Schwangerschaftswoche umzusetzen. Ebenso möchte der Republikaner jegliche Behandlungen zum Wechsel des Geschlechts bei Minderjährigen verbieten.
Haben Pence und Putin gleichen Redenschreiber?
Mike Pence vertritt hier durchaus konservative Werte, die so manchem „woken Gesellen“ die Zornesröte ins Gesicht treiben wird. „Nationales Christentum“ oder „Rechte Christen“, so die pauschalen Abstempelungen seitens des Mainstreams. Diese von Pence vertretenen Werte stehen dem kunterbunten Treiben direkt gegenüber und das gilt es mit aller Medien-Gewalt zu bekämpfen.
Überraschend erscheint jedoch die Gegenüberstellung der aktuellen Rede des US-Präsidentschaftskandidaten Pence mit der vor rund 6 Jahren vom Russlands Präsidenten Wladimir Putin gehaltenen Ansprache. Als wenn Pence und Putin den gleichen Redenschreiber zur Hand gehabt hätten. Folgend ein Auszug aus der Rede von Putin:
Putins Rede über „westliche Werte“
„Eine weitere Herausforderung (Gefahr) für die nationale russische Identität hängt mit den Prozessen zusammen, die wir außerhalb Russlands beobachten. Sie umfassen außenpolitische, moralische und andere Aspekte.
Wir sehen, dass viele euro-atlantische (westliche) Staaten den Weg eingeschlagen haben, wo sie ihre eigenen Wurzeln leugnen oder ablehnen, einschließlich ihrer christlichen Wurzeln, die die Grundlage der westlichen Zivilisation bilden.
In diesen Ländern werden die moralische Grundlage und jede traditionelle Identität geleugnet – nationale, religiöse, kulturelle und sogar geschlechtliche Identitäten werden geleugnet oder relativiert.
Dort wird eine kinderreiche Familie von der Politik einem homosexuellen Partnershop (juristisch) gleichgestellt; Glaube an Gott ist gleich Glaube an Satan.
Die Auswüchse und Übertreibung der Political Correctness in diesen Ländern führt in der Tat zu ernsthaften Überlegungen zur Legitimierung von Parteien, die die Propaganda der Pädophilie fördern.
Die Menschen in vielen europäischen Staaten schämen sich eigentlich für ihre Religionszugehörigkeit und haben sogar Angst, darüber zu sprechen. Christliche Feiertage und Feiern werden abgeschafft oder „neutral“ umbenannt, als schäme man sich für diese christlichen Feiertage. Mit dieser Methode verschleiert man den tieferen moralischen Wert dieser Feiern.
Und diese Länder versuchen, dieses Modell anderen Ländern weltweit aufzuzwingen. Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass dies ein direkter Weg zur Degradierung und Primitivisierung (der Kultur) ist. Dies führt zu einer tieferen demografischen und moralischen Krise im Westen.“
(Quelle)
Hegels Prinzip im Einsatz
Schon alleine die scheinbar nicht in Übereinstimmung zu bringende Konstellation der Patriarchen Kiews und Moskaus zum Vatikan sowie die jeweiligen politischen Ausrichtungen der jeweiligen Präsidenten Ukraines und Russlands können für ebenso viel Verwirrung sorgen wie die „im Herzen“ übereinstimmende Ausrichtung von Pence und Putin. Doch auch hier zeigt das bereits seit Jahren laufende Spiel gemäß Hegels Philsophie der Spaltung, Aufeinanderhetzung und finaler Verschmelzung (Hegel’sche Dialektik).
Die Menschen werden in zwei extrem ausgerichtete Lager getrieben. Auf der einen Seite die äußerst liberalen Auswüchse („woke“) und auf der anderen Seite die extrem konservativen Christen mit hochgehaltener Fahne der Moral. Wie gering die Minderheit der „woken“ innerhalb der Gesellschaft tatsächlich ist, zeigt eine von „Die Tagespost“ beauftragte Studie über die Akzeptanz der Regenbogenfahne an bzw. über Kirchengebäuden. Mehr als zwei Drittel der Befragten halten dieses Symbol zumindest für überflüssig.
„Christliche Werte“ anstatt „Wokeness“
Nach der Ära des „woken“ Umtriebs ist nun die (vermeintliche) Rückkehr zu den „alten Werten“ eingeläutet worden. Die Auswüchse der bunten Gesellschaftsbruchstücke haben alleine schon auf dem vergangenen CSD in Berlin den Bogen völlig überspannt. Die Aktzeptanz schrumpft zusehends und viele Menschen wenden sich bereits angewidert von diesem regenbogenfarbenden Treiben ab.
Die sog. christlichen Werte werden wieder zurückkommen. Voraussichtlich mit einem kräftigen Schub nach der nächsten Wahl in den USA und der Inauguration des auserkorenen Präsidenten. Die „woken Unwerte“ werden weitgehend ersetzt werden von den als christlich beschriebenen Verhaltensregeln, aber nicht vollständig verschwinden. Das Hauptanliegen liegt schließlich darin, alle Satzung und Gesetze Gottes auf den Kopf zu stellen und diese mit den Füßen zu treten. Das alleine zeigt auch schon der ausschließliche Bezug Pence‘ auf den Katholizismus.
Mutter und Töchter Hand in Hand
Auch die protestantischen Kirchen in Deutschland leisten für diesen Richtungswechsel eine kräftige Unterstützung. Aber nicht in der Form von Vermittlung christlicher Werte, davon sind diese Institution schon so weit entfernt, dass sie schon gar nicht mehr zu erkennen sind, sondern durch das Treiben ihrer Schäfchen in Richtung der „mütterlichen Wertvorstellungen“.
Die Menschen sollen sich schließlich der Mutterorganisation Rom („Isebel“) zuwenden und nicht den Töchtern. Diesen obliegt die Aufgabe, die einst von der Mutterorganisation Rom diktierten „christlichen“ Gesetze exekutiv umzusetzen. Vom Regen in die Traufe, denn die neuen „christlichen Werte“ werden mit dem Evangelium nicht in Übereinstimmung zu bringen sein. Hierfür sorgte das aktuelle Pontifkat bereits mit der Vermittlung einer äußerst Natur-nahen Ersatzreligion vor. Der Natur- und Klimaschutz im Rahmen der „Bewahrung der Schöpfung“ und dieses Thema betrifft auch den Rest der Menschheit, die sich nicht unmittelbar mit dem Christentum identifizieren wollen. Doch der Thron der einst homogenen Global-Religion wird der gleiche sein wie der vom Nachfolger des antiken und anbetungswürdigen Kaiser Roms.
Das Gegenmittel, um da glimpflich davonzukommen, gibt es hier.