Die massenhaften Kirchenaustritte in Deutschland haben die römisch katholische Kirche scheinbar geschockt. Kardinal Marx ringt nach Erklärungen, findet diese aber nicht. Der „Obergeistliche“ sieht da eher eine gewisse Verantwortung bei den Gläubigen.
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Katholische Kirche ringt um Fassung
Die römisch katholische Kirche ist sichtlich geschockt über den im Jahr 2022 losgetretenen „Tsunami“ aus Kirchaustritten. Mehr als 520.000 ehemalige Kirchenmitglieder haben in Deutschland der Kirche Roms den Rücken zugewendet. Wie von einem nicht von menschlicher Hand losgetretenen Fels getroffen, taumeln die „Geistlichen“ im Fuße ihres hochstehenden Abbildes orientierungslos umher und wissen nicht so recht, welche Stunde denn geschlagen habe.
Man sucht nach Erklärungen, obwohl die Antwort in übergroßen Buchstaben klar und deutlich von Jedermann leicht abzulesen ist. Die nicht enden wollende Reihe der aufgedeckten Missbrauchsfälle scheucht diesen trägen Elefanten direkt in die Ecke des ausgestellten Meissner Porzellans. Aufgrund der selbst zugesprochenen „Unfehlbarkeit“ ist die römisch katholische Kirche zur Starre und Unveränderlichkeit verurteilt. Dementsprechend hilflos klingen auch Erklärungen sowie Beteuerungen für „längst fällige“ Änderungen.
Wie eine Reformation der katholischen Kirche zur Umkehr zum Evangelium enden kann, sah man in den Jahren zwischen 1517 und 2017. Heute spricht die Kirche Roms von einer Tragödie und die einst emanzipierten protestantischen Kirchen haben sich für ihren „Fehltritt“ entschuldigt und sind nach ihrer schweren Phase der Pubertät wieder tief betrübt, reuig und devot zur Mutter nach Rom zurückgekehrt.
Kardinal Marx „äußerte“ sich
Schweigen möchte man über die Massenflucht der einstigen Kirchenmitglieder nicht, obwohl zurückhaltende Stille angemessener erschiene als undifferenziertes Gestammel. Kardinal Reinhard Marx sah sich angesichts der anhaltenden Schrumpfung der Mitgliederzahl dazu verleitet, diese Entwicklung zu kommentieren. So Optimist wie er zu sein scheint, so blickt er nicht nach hinten, sondern schnurstracks gerade aus. Der Kardinal und Erzbischof von München und Freising sieht die „Gestalt der Kirche“ in der Veränderung, aber der „Kern“ werde bleiben, wie Catholic News Agency (CNA) ihn zitierte.
Wir sind „Gottsucher“
Der „Kern“ werde dadurch definiert, „dass wir Gottsucher sind“, so der Kardinal, der sich über die Nachrichten zu den Kirchenaustritten zutiefst bewegt zeigt. Marx fragt sich nun, was er tun könne, welche Aufgabe er nun habe, ob es die Aufgabe der Kirche sei, nun gemeinsam zu wirken.
Mit diesen ziemlich sinnbefreiten leeren Worthülsen wie auch bei seinen Erklärungen zu den Missbrauchsfällen beweist Kardinal Marx erneut, dass sich diese Kirche offenbar ihrer vollkommenen Unbeweglichkeit bewusst ist und deshalb auch auf jegliche konkrete Änderungsvorschläge verzichten kann.
Gläubige sind verantwortlich
Kardinal Marx setzte jedoch fort und inflationierte das Vakuum noch um ein weiteres Stück. Es gebe auf diese Zahlen keine einfachen Antworten, so der „Geistliche“, der im Anschluss den Spieß der Verantwortlichkeit kurzerhand umdreht. Denn es sei die Aufgabe aller getauften und gefirmten Christen, „die Oberfläche der Diskussion immer wieder zu durchstoßen und die tiefe Frage auch innerlich überzeugend zu beantworten: Warum bin ich Christ? Und was bedeutet das?“.
Man frägt sich unwillkürlich, welche Aufgabe die Mitglieder dieser römischen Kurie eigentlich erfüllen (sollen). Marx sieht die „einfachen Gläubigen“ in der Verantwortung, sich selbst die Antworten zum Sinn des Christentums zu beschaffen und auch noch die eigene Position darin zu erkunden. Es ist eigentlich die Aufgabe der Kirchenglieder, diese Antworten an die Suchenden und Fragenden zu suchen. Aber Marx, ein Kardinal, zählt sich selbst zu jenen, die sich noch auf der Suche nach Gott befinden. Welche Antworten könnte man derlei Kleriker erwarten?
Etwas „Undurchschaubares“
Doch Marx beabsichtigte wohl, aus der Reihe von abgesonderten Worthülsen einen neuen Rosenkranz zu gestalten. Es handelte sich nicht um ein fertiges Programm, sondern um „eine Suche“ nach Hoffnung. Diese Hoffnung könne auch dem Tod und der Angst und dem Leiden standhalten, so der Kardinal. Diese Hoffnung könne in der Mitte der Suchenden gefeiert werden, mit großer Zuversicht und auch ohne Antwort auf allen Fragen. Das wäre ein guter Weg in die Zukunft, so Marx.
Qualifikationsmerkmal Kardinal?
Als wenn derartiges Gestammel eine Voraussetzung für das Kardinalsamt wäre, scheint hier Marx mit aller Inbrunst sein Bestes geben zu wollen. Leer, wie üblich keine Verbindung mit dem Evangelium, orientierungslos, hilflos.
Ausgetretene handelten vorerst richtig
Wenn der „Suchende“ die römisch katholische Kirche verlässt, kann das nur zu seinem Vorteil sein. Denn die Lehren der römisch katholischen Kirche haben lediglich einen christlichen Anstrich, sind aber von den Lehren des Evangeliums weit entfernt. Die Antworten für die Wahrheit befinden sich ausschließlich im Evangelium und keinesfalls im Fantasiewerk des katholischen Katechismus.
Man kann hier die aus dieser Kirche Geflüchteten nur gratulieren. Unabhängig vom Motiv ist dieser Schritt der einzig richtige gewesen. Das gilt auch für Mitglieder eines der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Nun liegt es aber am aus der Kirche ausgetretenen Katholiken oder Protestanten selbst, sich um die Wahrheit zu kümmern. Dazu braucht der Gläubige lediglich die Bibel in die Hand zu nehmen und darin zu lesen.
Nur etwas Studium der Schrift reichte bereits aus, um schon die ersten Abweichungen vom „Gehörten und Gelesenen“ des katholischen Katechismus festzustellen. Das ehemalige Mitglied einer protestantischen Kirche dürfte sich überwiegend darin wundern, dass in der Bibel etwas über Jesus Christus geschrieben steht und nichts über links-grüne Politik und Weltanschauungen.
Ersatz-Religion ausweichen und vermeiden
Gefährlich wird es für das ausgetretene Kirchenmitglied dann, wenn sich dieser in die bereits ausgearbeitete Ersatz-Religion verwickeln lässt. Im Rahmen der Ökumene ist bereits in klaren Konturen die Religion „Bewahrung der Schöpfung“ zu erkennen. Jegliche Art von übertriebener Verehrung der Natur, in welcher Form auch immer, bis hin zur Anbetung (wird noch kommen) führt die orientierungslosen Menschen ins sichere Verderben.