Landeskirche BW mit okkultem „Gottessegen“ für Reisende

Märchenerzählung

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Die Stilblüten des offenkundigen Abfalls der sogenannten evangelischen Kirchen vom Evangelium werden immer bunter. Die Landeskirche Baden-Württemberg greift zurück auf längst aus der Bibel entfernten Okkult-Märchen und bastelt daraus einen „Segen Gottes“ für Reisende.

Katholische und Evangelische Bibeln

Aus dem biblischen Canon hinausgeworfene Bücher scheinen wieder in die Mode zu kommen. Die Bibel der römisch-katholischen Kirche enthält ohnehin als „Standard-Paket“ ein paar Bücher mehr als die Bibeln gemäß der Reformation. Die katholische Einheitsübersetzung enthält insgesamt 73 Bücher, aufgeteilt in 46 Bücher im Alten Testament und 27 Bücher im Neuen Testament. In der Lutherbibel sind insgesamt 66 Bücher enthalten, 39 im Alten Testament und 27 im Neuen Testament.

Bibel-Inhalte
Bibeln sind nicht einheitlich gestaltet

Der Unterschied bei der Anzahl der Bücher liegt lediglich im Alten Testament vor. Die katholische Variante enthält zusätzlich die Bücher Tobit, das 1. Buch der Makkabäer, das 2. Buch der Makkabäer, Kohelet, das Buch Weisheit, das Buch Baruch und das Buch Jesus Sirach. Eben jene, denen auf Seiten der Reformatoren bestenfalls das Prädikat Apokryphe zukommt.

Der Grund, warum die Reformatoren diese Bücher aus dem Canon entfernten, liegt auf der Hand. Entweder handelt es sich um Schriften, die derartige Geschichten wie „Alice im Wunderland“ und „Herr der Ringe“ ebenbürtig sind, oder um Erzählungen, die dem „großen Rest“ der gesamten Schrift in einzelnen Details widersprechen. Sie sind nicht vom Heiligen Geist inspiriert und können daher nicht das Wort Gottes sein.

Ein Faible für Fantasie-Geschichten

Dass die einst protestantischen Kirchen sich längst vom Geist der ersten Reformtoren entfernt haben, ist kein Geheimnis (Info). Es ist offenkundig. Weder handelt es sich nach Lehren dieser abgefallenen Kirchen um das Wort Gottes, und wenn nach nur „Gutdünken“ und „Wohlgefallen“ um einzelne Passagen, noch legen sie einen Wert darauf, das Evangelium wahrheitsgemäß zu verkünden.

Wie weit die Rückkehr zur Mutter-Organisation in Rom, bzw. gemäß aus der Sicht der katholischen Kirche die beendete Rebellion, bereits manifestiert ist, zeigt eine überaus seltsam anmutende Veröffentlichung der Evangelischen Landeskirche Baden-Württemberg. Ein Versuch, die sich in der Ferienzeit auf Reise befindlichen Menschen mit dem „Segen Gottes“ zu beglücken. An sich ein lobenswerter Gedanke, aber es scheint sich hier nicht um den Gott der Bibel, der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, der Gott, der mit gestrecktem Arm und starker Hand das Volk Israel aus Ägypten führte, sondern um einen „Gott“ aus der okkulten Welt.

Das Buch Tobit

Märchenerzählung
Märchen und okkulte Geschichten

Als Grundlage für diesen „Segensgruß“ der sich evangelisch nennenden Kirche dient, so seltsam dies bereits erscheint, das Buch Tobit. Mit Tobit (bzw. Tobias, Tob) handelt es sich um eine Erzählung mit dem Charakter eines Märchens. Diese Geschichte erzählt von zwei jüdischen Familien mit Wohnsitz in Ninive und Ekbatana. Erzählt wird darin von einem Dämon mit dem Namen Aschmodai. Dieser Dämon sei ein notorischer Mörder, der nach jeglicher Hochzeitsnacht den Bräutigam tötet.

Weiterhin kommt der „Engel Raphael“ vor, ein von Gott gesandter Botschafter und Helfer. Dieser nimmt sich Tobias, den Sohn Tobits, an, um ihm Schutzgeleit auf seinen Reisen zu bieten und ihn in den Künsten der Zubereitung von Zaubermitteln aus den Eingeweiden eines Zauberfisches herzustellen. Damit sei Tobias in der Lage, Blinde zu heilen. Tobias heilte seinen Vater Tobit von seiner Blindheit. Außerdem sei dieses Zaubermittel in der Lage, Dämonen zu vertreiben.

Zurecht rausgeworfen

Verständlich, dass die Reformatoren dieses Buch Tobit aus dem regulären Canon der Bibel entfernten und es als eine Apokryphe markierten. Ebenso verständlich ist es jedoch, dass die Kirche Roms offensichtlich Wohlgefallen an dieser Legende hat. Es versteht sich beinahe von selbst, dass das Buch Tobit auch ein Bestandteil der Septuaginta (LXX) ist. Eine griechische Übersetzung des Alten Testamentes von 72 Gelehrten aus dem Raum Alexandria.

Beeinflusst von hellenistischer Philosophie, blieb die Septuaginta nicht ohne kräftige Züge des Gnostizismus. Die in der Septuaginta teils leicht nachvollziehbaren Fehler sind bereits Anlass genug, diese Übersetzung nicht als Studienobjekt, sondern bestenfalls als einen Türstopper zu verwenden (Info).

Hellenistische Philosophien

Platon Büste
Hellenistische Philosophen – Antike Schlauköpfe

Entsprechend auch die Herkunft des Buches Tobit. Chronologisch bzw. historisch enthält die Geschichte Fehler. Gemäß Erzählung handelt der Ablauf im 8ten Jahrhundert vor Christus. Allerdings spielen in der Erzählung Silbermünzen eine Rolle. Diese gab es aber erstmals im 4ten Jahrhundert im Einflussbereich des Reiches der Medo-Perser. Hinzu kommen Unstimmigkeiten zu den geografischen Gegebenheiten gemäß den Erzählungen.

Die Datierung für die Entstehungszeit des Buches beschreibt den Zeitraum 3tes bis frühes 2tes Jahrhundert vor Christus. Damit wäre bereits das Reich Griechenland errichtet und somit auch deren Philosophie ausschlaggebend. Über den Entstehungsort sind sich die vielen „Experten“ nicht einig. Eine Vermutung deutet aufgrund des verwendeten Achikar-Stoffes auf das Gebiet von Ägypten. Damit käme wiederum Alexandria, die Hochburg des Gnostizismus ins Spiel. Als eine Alternative wird das Gebiet Persiens genannt. Sogar Judäa ist im Gespräch.

Unterm Strich handelt es sich mit dem Buch Tobit um eine Erzählung aus der Antike, gemäß dem Charakter eines „Harry Potter“. Reisende, Blinde, mordende Dämonen, Engel in Menschengestalt, Zauberfische und Zaubertrunk.

Okkulte Märchen als „Gottessegen“

Für die Landeskirche Baden-Württemberg ist dieses eigentlich berechtigt aus der Bibel entfernte Buch sichtlich reizend genug, um daraus einen „echten Gottessegen“ zu basteln. In den Sozialen Medien und auch auf der eigenen Web-Präsenz veröffentlichten die Verantwortlichen dieser mit Steuergeldern finanzierte Institution folgenden „Segensspruch“ (Quelle):
Der Gott, der im Himmel wohnt, bewahre euch und bringe euch wohlbehalten zu mir zurück. Und sein Engel begleite euch mit seinem Schutz.
So segne euch der allmächtige Gott, der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.

Diesen „Segensspruch“ stellt die Landeskirche als den Reisesegen aus dem Buch Tobit, Kapitel 5, Vers 17 vor. Dieser lautet tatsächlich (Quelle):
So einigten sie sich. Darauf sagte Tobit zu Tobias: Mach dich fertig zur Reise! Ich wünsche euch alles Gute auf den Weg. Als der Sohn alles für die Reise vorbereitet hatte, sagte sein Vater zu ihm: Mach dich mit dem Mann auf den Weg! Gott, der im Himmel wohnt, wird euch auf eurer Reise behüten; sein Engel möge euch begleiten. Da brachen die beiden auf und der Hund des jungen Tobias lief mit.

In diesem Fall ist gemäß den Erzählungen im Buch Tobit von einem „Engel Raphael“ die Sprache. Ein „Engel“, der lediglich im Buch Tobit vorkommt und allgemein sogar als ein Erzengel gehandelt wird. Im jüdischen Tanach kommt Raphael nicht vor. Dafür erscheint dieser „Engel“ im Babylonischen Talmud, als er Abraham von einer Krankheit geheilt haben soll. Im Katholizismus dient Raphael als Schutzpatron für Kranke und Apotheker. Sein Name bedeutet „Gott heilt“. In esoterischen Kreisen wird Raphael ebenfalls verehrt.

Allein der Aspekt eines „ärztlichen Engels“ widerspricht den biblischen Aussagen. Einmal kommt Raphael außer im Buch Tobit nirgendwo an anderer Stelle vor und weiterhin gibt es in Bezug zur Heilung eine klare Aussage in 2. Mose 15,26:
…denn ich bin der Herr, dein Arzt!

Ein Vierter im Bund?

Okkultismus
EV-Kirchen – Spiritismus – Okkultismus

Äußerst fragwürdig ist die Segensformel mit Gott an erster Stelle, gefolgt vom Vater, vom Sohn und vom Heiligen Geist. Eine Formulierung, die auch an einer ebenso seltsam anmutenden Taufformel der Evangelischen Kirchen in Deutschland erinnert (Info). Jesus Christus rief dazu auf, „im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“ zu taufen. Dieser von der Landeskirche Baden-Württemberg verwendete Spruch enthält aber noch einen „zusätzlichen Gott“ an erster Position. Wer sollte dies sein?

Sinn ergibt diese verwendete Konstellation erst, wenn man sich auf das Gebiet des Pantheismus begibt. Diese Vielgötterei, egal ob im antiken Ägypten, im Reich Griechenlands oder im Römischen Imperium, stets spielten Konstellationen von Hauptgöttern und „intransparente“ Ursprungs-Götter eine Rolle. So ist der Osiris gemäß ägyptischen „Totenbuch“ der Vater von Horus. Die Mutter ist Isis. Osiris und Isis sind Geschwister und haben den gemeinsamen „Ober-“ Vater Geb.

Auch der Sonnen-Gott des eher geheimnisumwobenen Mithraskultes ist von einem „oberen Gott“ ausgesandt worden. Da die römisch-katholische Kirche tatsächlich nicht auf dem Fundament des Evangeliums, sondern auf des exklusiven „Männerclubs“ des Mithraskultes basiert, liegt es sehr nahe, dass die nach Rom zurückgekehrte Tochter Landeskirche Baden-Württemberg in diesem Geiste des Pantheismus agiert.

Ein starkes Indiz für derlei pantheistische Gesinnung innerhalb der Evangelischen Kirchen stellt die als Kunstausstellung deklarierte Aufhängung eines überdimensionalen Globus mitten in der St. Martinskirche in Memmingen dar. Diese Erdkugel erhielt den Namen „Gaia“. Gemäß hellenistischer Mythologie ist dies die „gebärende Göttin der Erde“ (Info).

Das alles im Rahmen des post-modernen Evangeliums der „Bewahrung der Schöpfung“ und damit auf stramm-treuer Linie der römisch-katholischen Kirche. Erst vor zwei Tagen rief Papst Franziskus dazu auf, für die „schreiende Erde“ sein Herz zu öffnen (Info).

Trennung vom Evangelium abgeschlossen – Noch im Fall

Buch der Offenbarung
Nur noch wenige offene Prophetien

Man kann es drehen und wenden wie man möchte. Derlei Aktionen und Vorstellungen seitens der evangelischen Kirchen belegen jedes Mal aufs Neue, dass deren Abfall vom Evangelium, von ihrem eigentlich angedachtem Auftrag, die Heilsbotschaft Gottes in die Welt hinauszutragen, längst abgeschlossen ist. Lediglich die gesamte Fallhöhe ist noch nicht überbrückt. Da ist noch Spielraum für den weiteren Fall bis zum Erreichen des Bodensatzes.

So wie auch Herodia ihre Tochter dazu aufrief, vom Herodes den Kopf von Johannes den Täufer zu fordern, so wird auch die Tochter der Kirche Roms Einfluss auf die staatlichen Einrichtungen nehmen, um die Häupter der verbliebenen Gottes-Treuen einzufordern. Jene, die nach wie vor die Gebote Gottes halten und das Zeugnis Jesu tragen (Info).

Das wird Gott aber nicht unbeantwortet lassen. Treffend im Buch der Offenbarung als Frösche dargestellt. Der Drache (Satan), das Tier (Papsttum) und der falsche Prophet (abgefallener Protestantismus) sind bis unter die Decke gefüllt mit Dämonen und „unreinen und verhassten Vögel“ (Offenbarung 18,2). Frösche. Sie haben ein überproportional großes Maul und fangen ihre zum Fressen gedachten Opfer mit ihrer Zunge. Falsche Lehren und Dämonen als ihre Souffleusen. Das alles wird ein Ende finden, endgültig.

Und ich sah aus dem Maul des Drachen und aus dem Maul des Tieres und aus dem Maul des falschen Propheten drei unreine Geister herauskommen, gleich Fröschen.
Offenbarung 16,13

Bibelverse aus Schlachter 2000

Landeskirche BW mit okkultem „Gottessegen“ für Reisende
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