Landesbischof Kopp mit seltsamen Demokratie-Verständnis

Grau-Struktur

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Der bayerische Landesbischof Christian Kopp, offenbar der Theologie gemäß dem Evangelium nicht voll mächtig, gab in seiner Predigt eine Lehrstunde über sein Verständnis zur Demokratie. Vielfalt darf es scheinbar nur in der Gesellschaft geben, keinesfalls aber in einer „Kopp’schen Demokratie“.

Kopp-Predigt zur Einheit des Christentums

Christian Kopp, Landesbischof der evangelischen Kirche in Bayern, hat das eingehalten, was er bereits bei seiner Wahl zum neuen Bischof ankündigte. Er werde den von seinem Vorgänger, der nach Mecklenburg-Vorpommern verzogene Heinrich Bedford-Strohm, beschrittenen Weg fortsetzen (Info).

Kirchen-Predigt
Die Kirche als politische Plattform

Diese Ambitionen verdeutlichte Kopp eindrucksvoll bei seiner Predigt im ökumenischen Gottesdienst zur Gebetswoche für die angestrebte Einheit der Christen. Seinen Vortrag hielt Kopp im Münchner Liebfrauendom (Quelle). Die Gebetswoche wird in Deutschland von der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) getragen. Eine Organisation im Sinne der Charta Oecumenica (Info).

Evangelium nur am Rande – Dafür Politik

Die Predigt des bayerischen Landesbischofs touchierte das Evangelium nur gelegentlich. Dafür legte sich Kopp beim Thema Politik aber so richtig ins Zeug. Diese Anwandlungen einer „fließenden Fusion“ von Kirche und Staat waren bereits auf dem Kirchentag 2023 in Nürnberg nicht zu übersehen (Info). Das aus den Reihen der Politik zu vernehmende Echo ist dieser Idee einer Verehelichung zu einem Kirchenstaat nicht abgeneigt (Info).

Der Landesbischof erklärte in der Predigt seine „christliche Sichtweise“ auf die Demokratie. „Als Christinnen und Christen wissen wir: Es geht nur miteinander“, so Kopp. Dies treffe demnach auch auf den Staat zu, denn Demokratie sei nicht angeboren und Demokratie sei nicht von alleine da. Demokratie müsse am Vorbild erlernt werden und hier dienten der Gemeinschaft die Kirchen als ein Vorbild, so der Landesbischof.

In diesen Zeiten hätten die Kirchen die „große Aufgabe“, mit den „zivilgesellschaftlichen Playern“ Seite an Seite zu stehen, um für die Demokratie einzustehen. Hierfür müssen „die weltweiten Netzwerke für das Wohl der Menschen“ genutzt werden. Das gelte für das Füreinander, gegen Gewalt und gegen „rechte Gesinnung“. Dies sei darin begründet, „weil wir die Liebe lieben“, so Kopp.

In der Politik kein Pluralismus mehr?

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Vielfalt in der Demokratie verpönt?

Vom besonders von der „christlichen“, (einst) protestantischen Kirche erwünschte Vielfalt des regenbogenfarbenen Pluralismus innerhalb der Gesellschaft ist beim Thema Demokratie plötzlich nichts mehr übrig. Hier diagnostiziert der „Theologe“ nur ein Funktionieren der Demokratie bei einem einhelligen Miteinander. Also alle Teilhaber dieser dem Kopp vorschwebenden „Demokratie“ befinden sich auf einer Linie, in einer Gesinnung. Im Umkehrschluss bedeutete dies, dass ein Ausscheren aus diesem verschweißten Miteinander nur ein Gegner der Demokratie sein könne. Da die Gemeinschaft in einem einmütigen Sinne in sich keine Opposition kennt, träfe auf ein solches Gegenüber diese definierte „Demokratiefeindlichkeit“ ebenfalls zu.

Wenn ein Bischof Demokratie lehrt

Der „Geistliche“ scheint auch zum Begriff „Staat“ im Rahmen einer Demokratie einem Missverständnis zu unterliegen. „Christinnen und Christen“, also auch die Wähler innerhalb einer Demokratie, stellt der Landesbischof dem Staat gegenüber. Offenbar verkennt Kopp hier die Grundlagen einer solchen Demokratie, die Struktur, den Souverän und die handelnden Organe. Ein demokratisch strukturierter Staat muss nicht erst die Demokratie erlernen, dieser ist aus dieser hervorgekommen. Ob die ausführenden Organe diesen Zusammenhang bereits einen Tag nach der letzten Wahl noch begreifen, ist ein anderer Schuh.

Wahl an Urne
Alle 4 / 5 Jahre ein kurzer Akt der Demokratie

Der Bezug zur Historie und hoffentlich nicht vollständig auch der zur Realität ist dem Landesbischof abhandengekommen, indem er die Kirche als das Vorbild für die Demokratie bezeichnete. Man hätte es schon schwer, im Leben des Menschen, zwischen dem Windel-Alter bis hin zum Rollator, neben den periodischen Anwandlungen alle vier oder fünf Jahre an der Urne, jegliche demokratische Strukturen des Alltags zusammenzukratzen. Die Kirche jedenfalls wird unter den Findlingen nicht dabei sein.

Vorarbeit für die Mutterkirche

Es liegt auf der Hand. Die Mutter-Organisation, die römisch-katholische Kirche, das historisch „am meisten glänzende Vorbild“ einer Demokratie in Reinkultur, sehnt sich nach den glorreichen Jahren zwischen dem 6ten und Ende des 18ten Jahrhunderts. Die Monopolmacht über Religion und Staat. Eine Position, die heute so offen, bei Ausübung von Gewalt jeglicher Art, nicht mehr praktiziert werden kann.

Doch die Strukturen dafür sind längst wieder hergestellt, so wie es das „Club-Magazin“ des gleichen Stalls, dem auch Papst Franziskus angehört, im vergangenen Jahr feststellte (Info). Die evangelischen Kirchen, die reuig zurückgekehrten Töchter Roms, leisten glänzende Vorarbeit für die noch sehr ambitionierten Ziele ihrer Mutter (Info). Die jüngste „Predigt“ des Landesbischofs Kopp belegt dies erneut.

Und das Tier wurde ergriffen und mit diesem der falsche Prophet, der die Zeichen vor ihm tat, durch welche er die verführte, die das Malzeichen des Tieres annahmen, und die sein Bild anbeteten; die beiden wurden lebendig in den Feuersee geworfen, der mit Schwefel brennt
Offenbarung 19,20

Bibelverse aus Schlachter 2000

Landesbischof Kopp mit seltsamen Demokratie-Verständnis
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