Die heftigst umstrittene „Queer-„Ausstellung in der evangelischen Kirche St. Egidien wird auf unbestimmte Zeit geschlossen bleiben. Der Kirchenvorstand bedaure den heftigen Gegenwind, sieht sich aber aufgrund der Zustimmung aus der Kunstszene darin bestärkt, den eingeschlagenen Weg weiterzugehen.
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„Jesus liebt – Homokunst“ bleibt geschlossen
Die als „queer“ bezeichnete Ausstellung eines homosexuellen „Künstlers“ in der evangelischen Kirche Sankt Egidien in Nürnberg bleibt weiterhin geschlossen. Während der Sitzung des Kirchenvorstandes am Donnerstag wurde einstimmig beschlossen, die „Vorhänge“ für die mehr als nur umstrittenen Bilder nicht mehr zu lüften. Diese Entscheidung teilte die Sankt Egidien Kirche per Pressemitteilung über ihre eigene Webseite am 27.07.23 mit.
Ausgefallene Darstellungen
Diese am 20. Juli im Rahmen der Berliner CSD-Veranstaltung eröffnete Ausstellung stand unter der Überschrift „Jesus liebt“ und zeigte eine ganze Reihe von sexuellen Handlungen zwischen Männern in den unterschiedlichsten Posen. Das (vermeintliche) Abbild Jesu Christi fand ebenso Platz zwischen dem „künstlerischen Treiben“ wie ein Bild vom ehemaligen Papst Benedikt XVI.
Man habe genau abgewogen
Der Kirchenvorstand habe sich die Entscheidung nicht einfach gemacht und vor dem Beschluss „genau abgewogen“. Letztendlich reagierte man auf „Bedenken und Einwände“.
Der „Künstler“, der homosexuelle Rosa von Praunheim, wollte dem öffentlichen Publikum den „Umgang mit Liebe, Sex und Homosexualität im Christentum“ aufzeigen. Der Zuspruch sei seit der Eröffnung groß gewesen, so in der Pressemitteilung der Kirche. Doch man wurde auch von ernstzunehmender Kritik konfrontiert. Viele Menschen fühlten sich in ihrem religiösen Empfinden verletzt und dies bedaure der Kirchenvorstand sehr.
Neben den geschilderten Einwänden spricht der Kirchenvorstand auch von einer eingetroffenen Welle an „Hass, Hetze, Unterstellungen und unbelegten Vorwürfen“. Die Atmosphäre sei nun derart aus dem Ruder gelaufen, dass der Kirchenvorstand in der vorherrschenden „Verunsicherung, Verletzung und Wut“ nun keine Möglichkeit mehr sehe, einen versöhnenden Diskurs zu führen. Dennoch müsse eine „Diskussion über Homosexualität und Kirche, über Queerness und weiterführende Fragen zur Sexualität in der Kirche“ weiter geführt werden, so in der Pressemitteilung.
Nun sei auch die Landeskirche dazu aufgerufen, sich mit den nun gesammelten Erfahrung bezüglich der Ausstellung und den Inhalten zu beschäftigen.
Der Kirchenvorstand zeigt sich dankbar für die positiven Rückmeldungen der Nürnberger Kulturszene zur Ausstellung in der St. Egidien Kirche. Man sei dadurch im „kulturkirchlichen Engagement“ bestärkt.
Pfarrer beruft sich auf das Evangelium
Der geschäftsführende Pfarrer von St. Egidien und St. Sebald, Martin Brons, hebt in diesem Zusammenhang das Evangelium hervor. Dieses sorge dank seiner von der Kirche übermittelten Kraft für Heilung und Versöhnung. Brons bedaure, dass diese Ausstellung genau das Gegenteil bewirkte. Nun musste eingesehen werden, dass trotz des in der Kulturkirche angebotenen Raumes derartige Themen aktuell nicht „angemessen kommuniziert und diskutiert werden können“.
Die „Grenzen“ waren viel weiter abgesteckt
Die Darstellung von pornografischen Aktivitäten homosexueller Männer in „voller Präsenz“ in einer evangelischen Kirche, die nach wie vor behauptet, auf dem Fundament des Evangeliums zu stehen, sich auch als protestantisch und lutheranisch bezeichnet, ist bereits eine – gelinde gesagt – krasse Themaverfehlung. Doch dies war dem „geistlichen Kulturbeauftragten“ scheinbar noch nicht aussagekräftig genug. Die Ausstellung zeigte auch die „kritische Betrachtung“ von als eine Verlogenheit dargestellte „Glorifizierung der heteronormativen Kleinfamilie“ und „sexualfeindlichen Frauenbildern“. „Künstlerisch“ thematisiert war in der notorischen Fehlinterpretation der Liebe des Evangeliums auch der Missbrauch von Kindern.
Mehr „Künstler“ als Pfarrer
Wie dies alles mit dem Slogan „Jesus liebt“ in Einklang zu bringen ist, können wohl nur die Menschen verstehen, die mit der passenden „künstlerischen“ Veranlagung ausgestattet sind. Daher stellte sich auch die Frage, ob die verantwortlichen Geistlichen in dieser Kirche im künstlerischen Bereich eine vielversprechendere Karriere in Aussicht hätten, statt im Vermitteln der Wahrheiten des heilbringenden Evangeliums an die Menschen. Die Rosinenpickerei im von den Geistlichen immer weniger verstandenen Wort Gottes dient den kirchlichen Erzählern lediglich zur vermeintlichen Untermauerung ihrer regenbogenfarbenen Thesen.
Das Schlimme ist der Etikettenschwindel
Würden derlei Kirchen ihr Etikett des auf das „Evangelium stehenden Christentums“ einfach abreißen und jene aufbringen, die genau das beschreiben, wofür sie tatsächlich stehen, dann wäre diese Ausstellung nicht einmal eine Erwähnung wert. Doch mit diesem Etikettenschwindel handelt es sich mit derlei Institutionen um genau das, was das Evangelium genau beschreibt. Der falsche Prophet als Teil des „Babylons„:
Und das Tier wurde ergriffen und mit diesem der falsche Prophet, der die Zeichen vor ihm tat, durch welche er die verführte, die das Malzeichen des Tieres annahmen, und die sein Bild anbeteten; die beiden wurden lebendig in den Feuersee geworfen, der mit Schwefel brennt.
Offenbarung 19,20
Bibelverse aus Schlachter 2000