Olli Dürr Gesell. Entwicklungen Kirchen für politische Teilhabe und Moral-Vorgabe

Kirchen für politische Teilhabe und Moral-Vorgabe

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Im oberbayerischen Tutzing offenbaren die Kirchen ihre Ambitionen für politische Teilhabe und die Vorgabe von Moral und Ethik. Als Instrument für die schleichende Verschmelzung von Kirche und Staat dient die „Klimakrise“.

Politische Ambitionen der Kirchen

Derzeit wird im oberbayerischen Tutzing, am West-Ufer des Starnberger Sees, ein ökumenisches Treffen in der Evangelischen Akademie Tutzing abgehalten. Als geladene Gäste und Redner traf so ziemlich alles ein, was sich im kirchlichen Bereich mit Rang und Namen glaubt. Die Tagung steht unter dem Thema „Politisches Christentum und christliche Politik“. Eine äußerst aufschlussreiche Wortwahl für die vorangetriebenen Bestrebungen der evangelischen und katholischen Kirche.

Politische Kirche sei „überlebensnotwendig“

Kirchen wollen (vorerst nur) in Klimapolitik mitmischen

Mit dabei in dieser illustren Runde ist auch der ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und noch amtierende Landesbischof Bayerns, Heinrich Bedford-Strohm. Der Landesbischof erklärte im Zuge dieser Tagung, dass die Kirche gar nicht zu politisch sein könne, wie evangelisch.de berichtet. Dies betreffe die Frage der „Klimakrise“. Der Einsatz der Kirche in der Klimapolitik sei gemäß Bedford-Strohm nicht nur wünschenswert, sondern „überlebensnotwendig“. Der Landesbischof sieht in der Klimapolitik eine ethische Relevanz.

„Öffentliche Theologie“ im Sinne von Multi-Religionen

Bedford-Strohm hat für seine Wünsche für politische Einflüsse offensichtlich schon ein neues Wort kreiert. Der Landesbischof nennt sein Bestreben die „Öffentliche Theologie“. Gerade als wenn es auch eine „Private Theologie“ oder eine „Nicht-Öffentliche Theologie“ gäbe. Für den evangelischen Landesbischof sei die „Öffentliche Theologie“ bedeutend für eine erfolgreiche Zukunft pluraler Gesellschaften. Die Aufgabe der „Öffentlichen Theologie“ bestehe im kritischen Hineinleuchten in den politischen Raum aus der Perspektive aus der jeweiligen(!) Religion. Die „Öffentliche Theologie“ sei lt. Bedford-Strohm nicht der Missbrauch von Gott und Religion, um gewisse politische Ziele zu legitimieren. Dies dürfte mitunter ein Grund sein, das Evangelium daher völlig zu ignorieren.

Nach den Vorstellungen des evangelischen Landesbischofs müssen die Kirchen „die großen Fragen unseres Landes in der Gemeinschaft der Religionen angehen“. Dies müsse auch durch die Schaffung von mehr Lehrstühlen für andere Religionen an den Universitäten ausgedrückt werden. Damit hätten auch andere Religionen die Möglichkeit, an den Universitäten sozialethische Perspektiven zu entwickeln. „Nur wenn wir offen darüber sprechen, wo wir als Religionen das Problem sind und nicht die Lösung, können wir wirklich dem Frieden in der Gesellschaft dienen“, so Bedford-Strohm.

„Christlicher“ Politiker und „neutraler Staat“

Ethik

CSU-Politiker sieht sich als Angehöriger von Unmündigen

Mit was der evangelische „Aufseher“ Bayerns die nicht gerade bescheidene Behauptung der „Überlebensnotwendigkeit“ einer politischen Kirche zum Thema Klimakrise rechtfertigen könnte, beantwortete der ebenfalls anwesende Chef der bayerischen Staatskanzlei Florian Herrmann von der CSU. Die Kirche sei ein „großer Schatz und ein wichtiges Fundament für die Gesellschaft“, so Herrmann. Für den Politiker seien ausschließlich die Kirchen in der Lage, den Menschen „grundlegende Moral- und Wertvorstellungen“ zu vermitteln, indem sie in die gesellschaftlichen Debatten eingebracht würden. Herrmann, ein Angehöriger einer Partei, deren „C“ für „Christlich“ steht, stellte fest, dass ein „religiös neutraler Staat“ nicht das Selbe bedeute wie „Gleichgültigkeit des Glaubens“ in der Politik sowie in der Gesellschaft.

Der „Oberaufseher“ kann auf Inhalte verzichten

Bei einer solchen Runde darf natürlich auch nicht Erzbischof Kardinal Reinhard Marx fehlen. Seine extravotierte Zelebrierung vollkommen leerer Worthülsen sind offenbar sehr begehrt. Marx sehe wie sein Kollege Bedford-Strohm von der heimgekehrten Tochter-Institution die Kirche mit einem politischen Auftrag. Der Kardinal hebt hervor, dass „in Zeiten von Nationalismus und Autoritarismus, Grenzen und Kriegen“ die Kirchen die „Universalisten“ blieben. Nun sei die Herausforderung, dass die Kirchen in ihrer Zeit der inzwischen absehbaren Minderheit zu allen Menschen zu sprechen.

Nun kommt (endlich) Klartext zu Tage

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Kirchen wollen Deutungshoheit für Moral und Ethik

Der bald ausscheidende evangelische Landesbischof Bedford-Strohm hat mit seinen Stellungnahmen die Katze aus dem Sack gelassen. Die Kirche will in der Politik mitmischen und das Thema „Klimakrise“ kommt nicht nur gerade zur rechten Zeit, sondern ist sogar für derlei Zielsetzungen in die Welt gesetzt worden. Die zweite aus dem Sack gelassene Katze ist das „öffentliche“ Bekenntnis, dem Evangelium, welche die evangelische Kirche noch zu vertreten behauptet, keinerlei Bedeutung mehr zugemessen wird. Bedford-Strohm steht für eine „Multi-Kulti-Religion“, welche nach den Sozial- und Moralvorgaben der Kirche ausgerichtet werden sollen. Dies im Sinne einer vereinigten Menschheitsfamilie. Wer welcher Religion angehört ist hierbei völlig unerheblich, wenn nur alle den Moralvorgaben Folge leisten.

Der Politiker Herrmann, ein „Christ-Sozialer“, spiegelt als seine vermeintliche Rolle des Vorbildes tatsächlich den Zustand der Gesellschaft wider. Wir, die Gesellschaft, bräuchten unbedingt die moralische Leitung der Kirchen, denn ohne diese würden alle herumirren wie orientierungslose Schafe. Mit seiner Stellungnahme offenbarte der CSU-Politiker die totale Unfähigkeit der Politik und deren Organe, der Gesellschaft jegliche Moralvorstellungen zu vermitteln und man könnte direkt meinen, dies auch am „Tagesgeschäft“ der Politik in den Landes- und Bundesebenen genau erkennen zu können.

Kardinal Marx nur für Bestandsaufnahme anwesend

Schwarze Katze

Kardinal Marx – Beobachter – Kontrolleur – Berichterstatter

Man muss Kardinal Marx als insgeheimer „Oberaufseher“ dieser Tagung zugestehen, dass er im Prinzip gar keinen sonderlichen Anlass hatte, irgendetwas Sinnvolles zu diesen Themen beizutragen. Seine Betonung der „Universalität“ (katholische Kirche = universale Kirche) seiner Kirche reichte völlig aus und ist lediglich der genüssliche Ellenbogenhieb in die Rippen der folgsamen und mit viel Eifer tätigen Tochter-Kirchen und auch eine Erinnerung an die anwesenden politisch engagierten Darsteller. Wie auch schon in der Vergangenheit schrieb die katholische Kirche für dieses neuzeitliche politisch-religiöse Trauerspiel das Drehbuch („Laudato si‘„) und führt auch die Regie. Noch spielt die Kirche Roms in ihrer Routine das „Lamm der Unschuld“, obwohl Drehbuch und Leitung nicht nur in innerkirchlichen Kreisen, sondern auch der Öffentlichkeit präsentiert wurden.

Babylon und Ersatz-Religion formieren sich

Diese nun immer klarer erkennbare Formation der römisch katholischen sowie der ehemaligen protestantischen Kirchen ist in der Bibel (Buch der Offenbarung) als das „Babylon“ bezeichnet. Das nun offenkundige Ein- und Mitmischen in der Politik ist lediglich die Einleitung der weltweiten Führungsposition des „obersten Moral-Predigers“ in Rom. Die Rufe nach „christlichen Gesetze“ sind vor allem in den USA nicht mehr zu überhören. Die Machtübergabe der in Offenbarung 17 beschriebenen „10 Könige“ wird voraussichtlich in greifbar naher Zukunft geschehen.

Im Anschluss kommt die bereits fortgeschritten entwickelte Ersatz-Religion „Bewahrung der Schöpfung“ zum Zuge, um auch das Leben für die Evangeliums-Treuen Menschen äußerst schwierig zu gestalten.

Und die zehn Hörner, die du gesehen hast, sind zehn Könige, die noch kein Reich empfangen haben; aber sie erlangen Macht wie Könige für eine Stunde zusammen mit dem Tier. 13 Diese haben einen einmütigen Sinn, und sie übergeben ihre Macht und Herrschaft dem Tier. 14 Diese werden mit dem Lamm Krieg führen, und das Lamm wird sie besiegen – denn es ist der Herr der Herren und der König der Könige –, und mit ihm sind die Berufenen, Auserwählten und Gläubigen.
Offenbarung 17, 12-14

Bibelverse aus Schlachter 2000

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