Die katholische Kirche hat sich das Unkraut-Gleichnis Jesu herausgesucht, um die Bedeutung der dahinter steckenden Botschaft für ihre Zwecke zu missbrauchen. Verdrehen, Verbiegen und Brechen bis geht nicht mehr. Die Kirche Roms ganz in ihrer Tradition.
Inhalt / Content
Das völlig verdrehte Gleichnis Jesu
Der Vatikan hat offenbar eine Kampagne zu einem von Jesus Christus erzähltem Gleichnis losgetreten. Es handelt sich um einen Bauern, der sein Acker frisch bestellt hat. Über Nacht kommt ein unbekannter Böser und streut über das gesamte Umfeld Samen für Unkraut. Erst nach einer bestimmten Zeit wird das Desaster sichtbar. Zwischen dem Weizen wuchert auch das Unkraut. Die Knechte des Bauern fragten, ob sie das Unkraut entfernen sollen, doch dieser verneinte. Der Weizen und das Unkraut sollen zusammen wachsen, bis die Ernte fällig wird. Nach der Ernte wird aussortiert. Der Weizen in die Scheune und das Unkraut ins Feuer. Dieses Gleichnis kann in Matthäus 13,24-30 nachgelesen werden.
Hier handelt es sich mit dem Weizen um den wahren Glauben des Evangeliums und das Unkraut mit den vielfältigen Irrlehren innerhalb der Gesellschaft. Erst wenn die Zeit reif ist, werden die wahren Gläubigen von den Gottlosen bzw. Götzendienern getrennt werden mit den entsprechenden Konsequenzen. Dieses Gleichnis wird auch gestützt von den Aussagen in Offenbarung 14, bei der am finalen Tag die Sichel zum Einsatz kommt, um, in diesem Fall ist von Weintrauben die Rede, die überreife Ernte einzufahren.
Doch die römisch katholische Kirche hat ihre ganz eigenen Vorstellungen von den Aussagen dieses Gleichnisses und veröffentlichte hierzu in Vatikan News eine entsprechende Sicht des Pfarrers Dr. Michael Menzinger.
Ein einfacher Bericht macht noch keine Kampagne, aber ein starkes Indiz, das für eine solche Kampagne spricht, ist die wiederholte Abhandlung dieses Themas auf der Facebook-Präsenz des Jesuitenordens in Zentraleuropa mit Sitz in München. Dieses Gleichnis wurde von diesem Orden bereits in verschiedenen Facetten beleuchtet und zwar deckungsgleich wie die Ansichten des Pfarrers in seinem Artikel auf Vatikan News. Ob die „Schlauen Jungs“ dieses Ordens sich für den „einfachen“ Pfarrer als Ghostwriter betätigten, bliebe reine Spekulation. Zumindest hätte dieser Beitrag des Pfarrers mehr Aussagekraft als die gewohnten Stellungnahmen und Erklärungen des Erzbischofs von München und Freising Kardinal Reinhard Marx.
Menschenversteher mit geistlicher Weite
Gemäß dieses Beitrages war Jesus ein Menschenversteher und sein Gleichnis sei nicht an einen Bauernverband gerichtet. Denn das Spezialgebiet Jesu sei der Mensch. „Die Wandlung des Menschen geschieht im Gebet, im Blick auf die Hostie, die gewandelt wird in Leib Christi“, so der Pfarrer Menzinger. Das Gleichnis beziehe sich gemäß der Darstellung auf „säen, ernten, pflanzen, backen, pflügen, essen“, also auf das „alltägliche Tun“. Das Heilige sei genau in diesen „profanen Tätigkeiten“ zuhause. „Lasst beides wachsen bis zu Ernte“, dies zeige im Gleichnis über das Unkraut die „geistliche Weite Jesu“.
Es handelte sich um das Weltgericht und nicht nur um eine Szene aus dem Landleben. Dies habe bereits Dante Alighieris Divina Commedia gezeigt.
Blasphemie darf nicht fehlen
Dass Jesus Christus ein Menschenversteher ist, sollte eigentlich bekannt sein. Schließlich sind wir durch Ihn geschaffen. Hier erübrigt sich eine jegliche weitergehende Ausführung. In der Tat ist der Mensch wandelbar, aber der Blick auf die Hostie im Gebet führt gewiss nicht in diese Richtung, in die es der Mensch gerne hätte. Mit der Eucharistie handelt es sich um eines der weitreichendsten Blasphemien innerhalb der Kirche Roms (mehr hier).
Der Bezug des Gleichnisses auf die Alltäglichkeiten des Lebens lässt bereits erahnen, dass die Reise in eine „außergewöhnliche“ Richtung gehen wird.
Unkraut symbolisiere die böse Absicht
Das ineinander Wachsen von Weizen und Unkraut zeige die Komplexität des Lebens und der Welt an sich, so der Pfarrer. Jesus gehe es um das Reich Gottes, das Himmelsreich. Er wolle den Menschen dieses Ziel aufzeigen, „die Ernte des Lebens“. So wie das Unkraut im Feld gebe es auch Feinde für das Leben und ebenso für die Seele. In diesem Gleichnis handelte es sich nicht um das natürliche Unkraut im Weizenfeld, sondern es handelte von der bösen Absicht, dass der Feind ausübe. So gebe es Menschen, die ihren Mitmenschen Erfolg und Glück nicht gönnen und versuchte deshalb diese zu schädigen. Wie eben dieser Feind, der in der nächtlichen Stunde das Unkraut un den Weizen sät, so der Pfarrer.
Ziel: Die vereinte „Menschheitsfamilie“
Hier erklärt der Pfarrer das Gleichnis als ein Symbol der innergesellschaftlichen Entwicklung zum Thema Konkurrenz, Neid und Begehren. Ein Neider schade in seiner bösen Absicht seinen Nächsten. Mal davon abgesehen, dass das Unkrautgleichnis damit überhaupt nichts zu tun hat, ist jedoch die Absicht des Pfarrers klar zu erkennen, hier ein Brücke zur als notwendig erklärten Brüderlichkeit unter den Menschen a la „Fratelli Tutti“ (Enzyklika von Papst Franziskus, 2020) zu schlagen. Das Ziel ist die Vereinigung der Menschen auch im Sinne der Ökumene zu einer friedlich „Menschheitsfamilie“ für eine gemeinsame Rebellion gegen Gott anhand der von Rom diktierten Regeln. Hierzu dient auch das (plumpe) Verbiegen des Unkraut-Gleichnisses, um für die gewünschte Brüderlichkeit einen vermeintlichen Auftrag Jesu zu konstruieren.
Positive Entwicklungen?
Jesu Absicht war, so der Pfarrer, die „tiefsten Störungen im zwischenmenschlichen Bereich“ zu bekämpfen. Die Bekämpfung einer Leidenschaft. Diese liege in der Natur des Menschen und beschreibe Ungeduld und Verzweiflung. Diese führten jedoch zu nichts. Das Widrige werde immer an Ort und Stelle bekämpft, es müssten stets und auf der Stelle klare Verhältnisse vorherrschen worin der Unterschied zwischen Wahrheit und Irrtum liege. Der katholische Pfarrer frägt an dieser Stelle: „Kann es zwischen Weizen und Unkraut nicht auch positive Entwicklungen geben?“ Und er frägt: „Will Jesus seiner Kirche heute sagen, dass es nie so zugehen darf, dass vor lauter Ungeduld das Unkraut einfach ausgerissen werden darf?“
Jeder wisse, dass aus Unkraut kein Weizen und aus Weizen kein Unkraut werden könne. Der Mensch sei wandlungsfähig, so Pfarrer Menzinger. Dies könne uns ermutigen, „einander in der Familie der Kirche anzunehmen“. Dies gelte auch, wenn wir wissen, der eine sei gerade am Straucheln, am Irren, sich aber doch auf dem Weg der Umkehr befinde.
Synkretismus pur
Damit hat der katholische Geistliche die These über die vermeintlich rein zwischenmenschliche Bedeutung des Unkrautgleichnisses weiter vertieft und damit auch gleich die als notwendig erachtete Brüderlichkeit unter allen Menschen hervorgezaubert.
Bei korrekter Betrachtung des Gleichnisses würde sich die Frage, ob es zwischen Weizen und Unkraut auch Vorteile geben könne, mit einem klaren Nein erledigt haben. Das Vermischen von Wahrheiten des Evangeliums mit irrigen Lehren (heute Traditionen) ist eine Spezialität dieser Kirche und derartiger Synkretismus war Gott schon immer ein Gräuel.
Diese vom Pfarrer aufgezeigte Vorgehensweise erinnert an eingefleischte Scholastiker und lässt deshalb wieder über „diverse Ghostwriter“ spekulieren.
Eucharistie für Erlösung
Und diese Wandlung des Menschen geschehe im Gebet, „im Blick auf die Hostie, die gewandelt wird in Leib Christi“, setzte der Pfarrer fort. Die Eucharistie-Feier stehe für die Erlösung der Menschheit. Dem Bösen sei im Kreuzestod Christi eine Grenze gesetzt worden, hinter die die Menschheit nicht mehr zurück könne. „Der Erlöser ist in der Welt“, so der Pfarrer.
Wer ist der Gott der katholischen Kirche?
Angesichts der klaren Hinweise in Offenbarung 13, wer hinter der Macht des Tieres aus dem Meer steckt, der Drache bzw. Satan, muss man bei der römisch katholischen Kirche stets auf der Hut sein, wenn diese von „Christus“ oder „Gott“ spricht und wen sie damit eigentlich meint. Der Erlöser war nach Seinem Tod und nach Seiner Auferstehung noch 40 Tage in dieser Welt. Er schickte als Seinen Stellvertreter den Heiligen Geist. Wer der gegenwärtige „Gott“ in dieser Welt ist, beschreibt das Evangelium zum Beispiel in Johannes 12,31:
„Jetzt ergeht ein Gericht über diese Welt. Nun wird der Fürst dieser Welt hinausgeworfen werden;“
und in 2. Korinther 4, 3-5:
„Wenn aber unser Evangelium verhüllt ist, so ist es bei denen verhüllt, die verlorengehen; bei den Ungläubigen, denen der Gott dieser Weltzeit die Sinne verblendet hat, so daß ihnen das helle Licht des Evangeliums von der Herrlichkeit des Christus nicht aufleuchtet, welcher Gottes Ebenbild ist. Denn wir verkündigen nicht uns selbst, sondern Christus Jesus, daß er der Herr ist, uns selbst aber als eure Knechte um Jesu willen.“
Und um diesen „Gott“ der römisch katholischen Kirche die Ehre zu geben, eignet sich die Verhöhnung Jesu anhand der Eucharistie vorzüglich, denn nur dafür wird dieses Ritual als Solches zelebriert.
Die Menschen wollten das Gute
Jesus sei ein Realist. Gemäß des Pfarrers rechne Jesus mit Menschen, die seine Schöpfung ablehnten, ja sogar vernichten und bekämpfen wollten. Jesus wisse, dass „die Menschen eigentlich das Gute wollen, der Mensch ist grundsätzlich sehr gut von Gott erschaffen“, so der katholische Geistliche. Nicht die Gebote Gottes schränkten uns ein, sondern die Freiheit. Aufgrund unseres Handelns und unserer Pläne, mit unserem Leben, „das nicht den Geboten Gottes entspricht“, verbauten wir uns Menschen selbst das Gute.
Der Mensch müsse von Jesus lernen. Wir müssen warten bis wir gerecht handeln. Wenn wir auf die Verheißung Jesu trauen, „dann werden die Gerechten wie die Sonne leuchten“, so der Pfarrer.
Babylon durch und durch
Ein sehr eindrucksvolles kleines Konzentrat der Verdrehungen und Umkehrungen. Die Menschen wurden von Gott als „sehr gut“ erschaffen, könnte noch so stehen gelassen werden, obwohl Gott das „Prädikat Sehr Gut“ nach dem sechsten Schöpfungstag Seiner gesamten Schöpfung aufdrückte. Das Gute im Menschen endete jedoch spätestens nach dem ersten Sündenfall. Ab dann war es um das „Gute“ im Menschen geschehen. Die Eigenschaft des gefallenen Menschen, der aus seinen eigenen Moralvorstellungen nichts Gutes hervorbringen kann, ist in der Bibel mehrfach beschrieben. Doch das kümmert die katholische Kirche herzlich wenig und hat dafür die drei Lügen der Schlang im Garten Eden kurzerhand als offizielle Lehre in ihr Katechismus aufgenommen (mehr hier).
So „ganz nebenbei“ will der Pfarrer erklären, dass unsere Freiheit das eigentliche Problem sei. Diese Freiheit schränke uns ein. Es ist offensichtlich, dass hier nur das Rezept die Freiheitseinschränkung sein kann und die dahinter steckende „Logik“ lässt wiederholt Spekulationen über „Ghostwriter“ zu.
Auch der Vergleich „leuchten wie die Sonne“ erscheint hier eher als eine Huldigung des tatsächlich von dieser Kirche angebeteten „Sonnengottes“ in seinen unterschiedlichen Darstellungen und Bezeichnungen als eine Anlehnung an das Evangelium. Im Wort Gottes leuchten die erlösten Menschen entsprechend anderen Maßstäben, so in Daniel 12,3:
Und die Verständigen werden leuchten wie der Glanz der Himmelsausdehnung, und die, welche die Vielen zur Gerechtigkeit weisen, wie die Sterne immer und ewiglich.
Diese Missachtung des Evangeliums und die (raffinierte) Irreführung der Menschen ist enorm. Diese Kirche hat darin schon mehr als 1600-jährige Erfahrung. Nicht umsonst beschreibt die Bibel diese Konstellation aus Drachen, Tier (aus dem Meer) und den falschen Propheten als „Babylon“ und die dahinter steckende irdische Kraft als „Mensch der Sünde“, „Sohn des Verderbens“, „Gräuel der Erde“ und „Mutter der Huren“.
Bibelverse aus Schlachter 2000