Kirche Roms ein Haus der Barmherzigkeit – Heuchelei ohne Beispiel

Rom-Tiber

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Glaubte man den Worten der römisch-katholischen Kirche, dann fanden Verfolgungen, Einsperrungen, Folterungen und auch Hinrichtungen von „Ketzern“ gegen ihre Natur der Barmherzigkeit statt. Täter waren schließlich die weltlichen Herrscher. Eine beispiellose Heuchelei.

„Wir doch nicht“ – Gaukler der Barmherzigkeit

Wenn es zur Konfrontation der römisch-katholischen Kirche mit ihrer „glorreichen“ Vergangenheit, insbesondere das „finstere Mittelalter“, kommt, dann folgt nicht selten die Antwort, dass die Kirche mit der Verfolgung von „Häretikern“, sprich, alles, was sich nicht den Dogmen dieser Kirche unterwirft, überhaupt nichts zu tun habe. Schließlich seien die Häretiker allesamt von staatlicher Macht verfolgt, eingesperrt, gefoltert und hingerichtet worden.

Die Verbrennung des Engländers William Tyndale im Jahr 1536, der es wagte, die Bibel ins Englische zu übersetzen, sei gar nicht von der Kirche, sondern von König Heinrich VIII angeordnet worden. Ein häufig entgegengeschleudertes Argument. Technisch gesehen korrekt. Wenn man aber den Hintergrund ausleuchtet, dann war der freie Wille des englischen Königs erheblich eingeschränkt.

Thomas von Aquin – Der „Oberheilige“

Thomas v. Aquin
Thomas v. Aquin will es besser wissen als Gott

Selbst übt sich die römisch-katholische Kirche in der Unschuld eines Lammes, gaukelt Barmherzigkeit und Gnade vor. Doch einer der „Heiligsten der Heiligen“ dieser Kirche, Thomas von Aquin (ca. 1225 bis 1274), formulierte es in seinem Werk „Summa Theologiæ“ deutlich, wie mit Ketzern umzugehen sei:

Von Seiten der Kirche gibt es jedoch eine Barmherzigkeit, die auf die Bekehrung des Wanderers achtet, weshalb sie nicht sofort verurteilt, sondern ’nach der ersten und zweiten Ermahnung‘, wie der Apostel anweist: danach, wenn er es noch hartnäckig ist, hofft die Kirche nicht mehr auf seine Bekehrung und hofft auf die Erlösung anderer, indem sie ihn exkommuniziert und von der Kirche trennt und ihn darüber hinaus dem weltlichen Gericht ausliefert, damit er dadurch durch den Tod aus der Welt ausgerottet wird.

Innozenz III rief zur Vernichtung auf

Einer der einflussreichsten Päpste war Innozenz III (1198-1216). Initiator der Verfolgung ganzer Volksstämme aufgrund von „Häresie“. Im Jahr 1209 begann Innozenz III den Kreuzzug gegen die Albigenser (Katharer) mit den Worten, „Schlagt sie alle tot. Gott kennt die seinen“. Den berufenen „Soldaten Christi“ teilte der Papst mit, „ihr sollt danach trachten, den ketzerischen Unglauben auf jede Art und Weise und mit allen Mitteln, die Gott euch offenbaren wird, zu vernichten.“

Für diese „barmherzigen Kirche“ gibt es hier kein Herauswinden aus ihrer Blutschuld, denn dieser Aufruf durch den Papst ist aufgrund der Bulle vom 10. März 1208 historisch gesichert.

Nur wenige Jahre vorher, in 1199, definierte Innozenz III anhand seines Edikts ‚Vergentis in senium‘ das „Verbrechen der Häresie“ als das Verbrechen der Majestätsbeleidigung. Hiermit musste sich ein jeder weltliche Herrscher unter den Fittichen Roms automatisch angesprochen fühlen und entsprechend handeln, wenn die Kirche jemanden als einen Häretiker verurteilte.

Automatisierte Weltgerichtsbarkeit

Damit die Delinquenten quasi automatisch von der weltlichen Gerichtsbarkeit „aussortiert“ werden, hat die römisch-katholische Kirche entsprechende Maßnahmen ergriffen.

Innozenz III.

Innozenz III
Innozenz III. – Einer der mächtigsten

Papst Innozenz III berief anhand der Bulle „Vineam Domini“ das Vierte Laterankonzil (1213 bis 1215) ein. Dort wurde folgende Bestimmung definiert:
Wenn jedoch ein weltlicher Herrscher, der von der Kirche gefordert und angewiesen wird, es versäumt, sein Territorium von diesem ketzerischen Schmutz zu reinigen, wird er vom Metropoliten und anderen Bischöfen der Provinz mit dem Band der Exkommunikation verbunden.

In anderen Worten: Wenn ein weltlicher Herrscher nicht so handelt, wie es sich die Kirche vorstellt, wird dieser Fürst exkommuniziert werden, mit allen kirchlichen, sozialen und finanziellen Folgen, inkl. diverser Unsicherheiten rund um sein Leben.

Innozenz IV.

Papst Innozenz IV (1243 bis 1254) ging einen Schritt weiter. In „Ad Extirpanda“ (Gesetz 1) ordnete der Pontifex Folgendes an:
Ketzer sollen – ebenso wie Diebe und Banditen – dazu gezwungen werden, ihre Fehler zu bekennen und andere zu beschuldigen, wobei jedoch eine Gefahr für Leib und Leben vermieden werden muss.

Das hörte sich vorerst „barmherzig“ an. Doch das war noch nicht alles:
Wenn irgendein Staatsoberhaupt oder Herrscher sich weigert, diesen Statuten in jeder Hinsicht zu gehorchen, oder sie missachtet, zusätzlich zum Stigma des Schwurs und der Katastrophe ewiger Schande, muss er mit der Strafe rechnen, dass sein Land seine Grenzen verliert, und diese Strafe wird ihm unwiederbringlich auferlegt; Das Land wird zur allgemeinen Nutzung umgewandelt, weil insbesondere ein abgeschworener und berüchtigter Mann, der in Wirklichkeit ein Beschützer der Ketzer ist, mit gefährdetem Glauben die Würde und Ehre der Regierungsmacht an sich gerissen hat.

Bonifaz VIII.

Papst Bonifaz VIII (1294 bis 1303) fügte anhand „Unam Sanctam“ weitere „Optionen“ hinzu:
Beide stehen also in der Macht der Kirche, das heißt das geistliche und das materielle Schwert, das erstere aber soll für die Kirche verwaltet werden, das letztere jedoch von der Kirche; ersteres in den Händen des Priesters; letzteres durch die Hände von Königen und Soldaten, aber auf den Willen und die Duldung des Priesters. Allerdings sollte das Schwert dem anderen und der weltlichen Autorität untergeordnet sein, der geistlichen Macht unterworfen sein.

Beispiellose Heuchelei

Vatican Basilica
Der Vatikan – Historisch gesichert unveränderlicher Charakter

Diese beispiellose Heuchelei seitens der römischen Kirche wiegt besonders schwer. Während die Pharisäer zur Zeit Jesu Christi in ihrer demonstrierten „Unschuld“ die Römer beschuldigten, Jesus Christus ans Kreuz geschlagen zu haben, waren die Pharisäer jedoch den Römern untergeben. Rom war die vorherrschende Macht, auch wenn es durchaus einflussreiche Verbindungen der Pharisäer gegeben hat.

Die Kirche Roms jedoch war eindeutig selbst die vorherrschende Macht. Der Papst setzte Könige und Kaiser ein und setzte sie auch wieder ab, je nach Belieben. Diese kirchliche Institution richtete es derart ein, dass sie die ihr untergebenen Landesfürsten zur Verfolgung, Folterung und Ermordung der von der Kirche definierten Häretiker erpresste, während sie ihre eigenen Hände in Unschuld wusch. Geht noch mehr Heuchelei?

Die Bibel beschreibt das Papsttum, bestehend aus Kirche (Vatikan) und Staatsmacht (Heiliger Stuhl), als „Mensch der Sünde, Sohn des Verderbens, Hure Babylons, Gräuel der Erde und Antichrist“ (Info).

und auf ihrer Stirn war ein Name geschrieben: Geheimnis, Babylon, die Große, die Mutter der Huren und der Greuel der Erde.
Offenbarung 17,5

Bibelverse aus Schlachter 2000

Kirche Roms ein Haus der Barmherzigkeit – Heuchelei ohne Beispiel
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