Olli Dürr Gesell. Entwicklungen Kirche Englands segnet nun gleichgeschlechtliche Paare

Kirche Englands segnet nun gleichgeschlechtliche Paare

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Die Kirche Englands (Church of England) segnet künftig gleichgeschlechtliche Paare. Eine Abkehr von der ausschließlichen Anerkennung einer Ehe zwischen Mann und Frau wurde (noch) abgelehnt.

Church of England gibt nun kirchlichen Segen

LGBTQ

Homo-Ehen werden nun gesegnet - LGBTQ ist noch nicht ganz akzeptiert

Die Risse innerhalb der Anglikanischen Kirche Englands werden größer. In einer jüngsten Abstimmung hat sich die „Church of England“ nun dazu entschieden, gleichgeschlechtliche Paare in ihrer Kirche „vorbehaltslos und freudig“ willkommen zu heißen. Die Generalsynode der Kirche entschied am Donnerstag mit 250 zu 181 Stimmen für die künftige Segnung von standesamtlichen Ehen gleichgeschlechtlicher Paare. Eine weitere Abstimmung betraf die offizielle Anerkennung von ausschließlich Ehen zwischen Mann und Frau. Diesbezüglich lag ein entsprechender Änderungsantrag vor. Damit sollte binnen zwei Jahren künftig auch Ehen gleichgeschlechtlicher Paare offiziell anerkannt werden. Diese Änderung wurde von 52 Prozent der abgegebenen Stimmen abgelehnt, so das englische Blatt The Guardian.

Die Stimmen können unterschiedlicher nicht sein

Der Bischof von Oxford, Steven Croft, setzte sich für die Gleichstellung der Ehe ein. Er hält die Abstimmung für „bedeutend“ und als einen „historischen Schritt“. Der Bischof erklärte: „Gleichgeschlechtliche Paare werden viel sichtbarer und ihre Beziehungen werden öffentlich gefeiert, und das wird meiner Meinung nach die Einstellung im Leben der Kirche weiter verändern.“

LGBTQ-Aktivistin enttäuscht

Jayne Ozanne, eine führende Verfechterin der LGBTQ+-Gleichstellung in der Kirche von England, zeigte sich dagegen weniger zufrieden. Sie hält das Abstimmungsergebnis für einen „winzigen Schritt nach vorne“. Sie sei „zutiefst enttäuscht von der Art und Weise, wie die Konservativen konsequent versucht haben, diejenigen von uns zu unterminieren, die versuchten, sich auf eine Kirche zuzubewegen, die eine Vielzahl von Ansichten über Sexualität umfassen könnte.“

Gay-Aktivist sieht Diskriminierung

Für den Aktivisten für die Rechte von Homosexuellen, Peter Tatchell, ging der Schritt nicht weit genug. Er monierte: „Das Angebot von Segen für gleichgeschlechtliche Partner ist eine Beleidigung. Jeder heterosexuelle Mann und jede heterosexuelle Frau in England hat das Recht, in ihrer Pfarrkirche zu heiraten – nicht jedoch LGBTQ+-Paare. Das ist Diskriminierung, und Diskriminierung ist kein christlicher Wert.“

Erzbischof hofft auf mehr

Justin Welby, der Erzbischof von Canterbury, und Stephen Cottrell, der Erzbischof von York, sagten, sie hofften, die Entscheidung sei ein „Neuanfang“ für die Church of England, und fassten zusammen: „Es war ein langer Weg, uns an diesen Punkt zu bringen.“

Kirchenmitglieder warnen

Einige anglikanische Führer wandten ein, dass die Kirche sündige sexuelle Beziehungen nicht segnen könne, und warnten, dass die Abstimmung die volle Einheit in der anglikanischen Gemeinschaft beeinträchtigen würde, während Befürworter einer Neudefinition der Ehe sagten, sie würden die Frage in zukünftigen Synoden erneut aufgreifen.

Church of England und EKD folgen Richtlinien Roms

In diesem Thema liegt noch reichlich Zündstoff, passt aber zum Gesamtbild der Entwicklungen. Das Abdriften der sog. evangelikalen Kirchen vom Evangelium ist längst nicht mehr zu leugnen. So steht die Church of England bereits seit 1931 in voller Kirchengemeinschaft mit den alt-katholischen Kirchen. Dazu gibt es enge Verbindungen mit der Evangelischen Kirche in Deutschland und beide Kirchen hängen am Rockzipfel „ihrer Mutter“.
Diese Zusammenarbeit ist u.a. im Meißner Abkommen (1991) erklärt:

„Mit der Meißner Erklärung haben sich die EKD und die Church of England gegenseitig als Kirchen der Einen, Heiligen, Katholischen und Apostolischen Kirche Jesu Christi anerkannt und sich verpflichtet, alle möglichen Schritte zu einer engeren Gemeinschaft in möglichst vielen Bereichen des christlichen Lebens zu unternehmen und Zeuge wie möglich, sowie gemeinsam nach vollständiger, sichtbarer Einheit zu streben.“

Der Protestantismus ist sowas von mausetot.

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