Nachdem die katholische Kirche ihrer Tochter den Vortritt ließ, erscheint sie nun auch selbst ganz offiziell auf der politischen Bühne. Ein Appell katholischer Einrichtungen ruft nach politischen Maßnahmen für den aktiven Klimaschutz.
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Die Kirche sieht die Zeit gekommen
Es ist offenbar der Startschuss für das offene Aussprechen der geforderten politischen Teilhabe der Kirchen an der Politik gefallen. Erst in den vergangenen Tagen hielt die Evangelische Akademie Tutzing eine Tagung mit dem Thema „Politisches Christentum und christliche Politik“. Lautstark fordern die Vertreter der evangelischen Kirche die politische Teilhabe, um so der Klimakrise anhand der Vorgabe von Moral und Ethik erfolgreich begegnen zu können. Der bayerische Landesbischof Bedford-Strohm hält die Teilnahme der Kirche am politischen Tagesgeschäft sogar für „überlebensnotwendig“.
Katholische Kirche tritt nun auf die Bühne

Kirche Roms will nun die Weltpolitik offiziell beweihräuchern
Nun tritt die katholische Kirche auf die „prä-politische“ Bühne, um sich ebenfalls mit allem Nachdruck für den aktiven Klimaschutz auszusprechen. Aus den Reihen der Bistümer, Orden, Verbänden und der Caritas haben 80 Vertreter einen öffentlichen Appell an die Politik gerichtet. Die „Klimaschutzbremsen“ müssten nun endlich gelockert werden, so die Forderung, wie Vatikan News berichtete. Der eigene CO2-Abdruck müsse verringert werden und nach Vorstellungen der katholischen Institutionen gelinge dies nur anhand verlässlicher Rahmenbedingungen und langfristigen Zeitplänen.
„Wir sind bereit“
Die Überschrift dieses am Montag von der Caritas veröffentlichte Appells lautet „Wir sind bereit“. Demnach seien die katholischen Einrichtungen nun bereit, „Klimaschutz konkret umzusetzen, die notwendigen Veränderungen anzugehen und gemeinsam an einem Strang zu ziehen“. Derzeit gebe es aber noch zu viele hemmende Rahmenbedingungen und Ungeklärtes.
Klimaneutralität und soziale Gerechtigkeit
Zu den konkret geforderten Maßnahmen zählt insbesondere die schnelle Einführung einer verbindlichen Energieeffizienzwende sowie einer Wärmewende. Klimafreundliche Mobilität müsse mehr gefördert werden und weniger der Autoverkehr. Die Limitierung der Höchstgeschwindigkeit auf den Autobahnen sei nicht nur schnell umzusetzen, sondern auch billig und besitze eine starke Aussagekraft. Bei den Maßnahmen für den Übergang zur Klimaneutralität dürfe aber nicht die soziale Gerechtigkeit außer Acht gelassen werden, so ein Hinweis im Appell.
„Stopp“ – So der offizielle Ausruf der Vertreter der katholischen Verbände und Institutionen. Die Klimawissenschaft liefere besorgniserregende Prognosen und angesichts des Extremwetters, dem aufgeheizten gesellschaftlichen Klimas und dem Populismus stehe die Menschheit nun an einem Scheideweg. „Hier rufen wir als kirchliche Institutionen, Verbände und Führungskräfte laut und vernehmlich ‚Stopp'“.
Katholische Prominenz vertreten

Zum Appell trug auch der Orden des Ignatius bei
Vatikan News zählt einige prominente Vertreter der Unterzeichner dieses Appells auf. Darunter befinden sich der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki, Weihbischof Rolf Lohman von Münster und sog. Umweltbischof der Deutschen Bischofskonferenz. Weitere Unterzeichner sind der Limburger Bischof und Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz Georg Bätzing, die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken Irme Stetter-Karp, Vertreter der deutschen Caritasverbände und Pater Bernhard Bürgler als Vertreter für die Zentraleuropäische Provinz des Jesuiten-Ordens.
Alles auf eine Linie gebracht

Alles was Rang, Namen und Einfluss hat, ist auf Linie gebracht worden
Die Forderungen basieren allesamt auf das in die Welt gesetzte Narrativ des als „klimaschädlich“ erklärten Spurengases CO2 mit einem Anteil von rund 0,04 Prozent in der Luft. Diese These scheint in den Köpfen der Allgemeinheit, Politik und auch der Führungsetagen der Einrichtungen nun derart gefestigt zu sein, dass man nun den nächsten Schritt einleiten kann. Eine Abhängigkeit der Gesellschaft von den Moral- und Ethik-Richtlinien der Kirchen diagnostizierte in Tutzing neben Bedford-Strohm auch Florian Herrmann (CSU), der Vorsitzende der bayerischen Staatskanzlei.
Wie die allgemeinen Verbraucherschutzvereine, Wohlfahrtsverbände und andere Hilfseinrichtungen, genießt auch die Caritas innerhalb der Gesellschaft ein hohes Ansehen. Wenn diese katholische Organisation, welche übrigens nur mit einen Anteil von 4 bis 5 Prozent aus Kirchenmitteln finanziert wird, derart theatralische Appelle in die Welt setzt, dann müsse es ja stimmen.
Das Drehbuch wird abgearbeitet – Nächster Akt
Mit diesem Appell bewegt sich die katholische Kirche in dieser Angelegenheit nur viel deutlicher in der Öffentlichkeit als bisher. Das Drehbuch dieses über mehrere Akte aufgeführte Schauspiel ist in zwei Einheiten aufgeteilt. Der erste Teil ist in „Laudato si‘“ zu finden. Eine von Papst Franziskus im Jahr 2015 veröffentlichte Enzyklika, die auch die „Umwelt-Enzyklika“ genannt wird. Diese behandelt die von Franziskus als notwendig erachteten Maßnahmen, um Klima, Erde und den Menschen zu retten. Der zweite Teil des Drehbuchs findet sich in „Fratelli Tutti“. Dies ist ebenfalls eine in Jahr 2020 vom Pontifex veröffentlichte Enzyklika. In diesem Drehbuch-Abschnitt ist die katholische Soziallehre verpackt und dies drückt sich Brüderlichkeit, die soziale Gerechtigkeit und friedliches Zusammenleben innerhalb einer Menschheitsfamilie aus.
Der Naturschutz-Religion einen Schritt näher

Die Ambitionen dieser Initiative stammen aus antiker Zeit
Das Ziel ist die Einführung einer Ersatzreligion auf Basis des Naturschutzes. Eine Religion, in der alle heutigen Religionen einen gemeinsamen Platz finden können bzw. sollen. Die „Bewahrung der Schöpfung“ mit „Gaia“ als die „Erdgebährene“ Göttin (abgeleitet von Isis bzw. der katholischen Maria) und Tochter des Sonnen-Gottes, welcher unter den unterschiedlichen Bezeichnungen Ra, Osiris, Baal, Mitra, Helios oder auch Sol, Om, On zu finden ist.