Katholische Gläubige empören sich über „KI-Priester Justin“

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Für die katholische Glaubensgemeinschaft gab es wieder Gelegenheit für Empörung. Ein auf Künstlicher Intelligenz basierender „Priester“ namens Justin sorgte für Aufregung. Dieser „KI-Priester“ hat sich dann doch etwas überhoben.

„Priester Justin“ ging online

Offenbar wird mit Künstlicher Intelligenz im theologischen Bereich noch etwas experimentiert. Was geht, was funktioniert, und vor allem, was wird von den Menschen akzeptiert. Wieder einmal hatten katholische Gläubige eine Gelegenheit, sich zu brüskieren. Im weltweiten Netz tauchte im Rahmen einer Evangelisierung-Initiative (sollte es eher Katholizierung-Initiative heißen?) ein auf künstlicher Intelligenz basierender „Priester“ auf, ein sog. „KI-Priester“. Schöpfer dieses Priester-Avatars ist das Magazin „Catholic Answers“ und jene gaben dieser Kunstfigur auch gleich den Namen „Father Justin“. Als Beispiel dient der „heilige“ Justin Martyr, ein früher Konvertit und sog. Kirchenvater (Quelle).

Vertrauenswürdiges Outfit

Dieser Kunst-Priester wird in Szene gesetzt, auf einer Terrasse sitzend und hinter ihm die Basilika von Assisi. Gedacht war dieser KI-Geistliche für die Beantwortung von Fragen der neugierigen Nutzer im Bereich des katholischen Glaubens. Justin wird dargestellt als ein Priester im fortgeschrittenen Alter, mit Bart und grauen Haaren. Zum Auftakt erhielt „Vater Justin“ ein für Priester übliches schwarzes Kollarhemd verpasst. Da ganz besonders einem künstlichen Priester die Informationen nicht vom Himmel herab gereicht werden, speiste Justin sein „Wissen“ aus katholischen Medien, Beiträgen und Büchern.

Als Charakter sollte der fiktive Priester ein autoritäres, aber dennoch zugängliches“ Verhalten aufweisen, so wie es gemäß Catholic Answers die Gläubigen auch erwarteten. Der KI-Priest sprach die Nutzer mit „mein Kind“ oder „mein lieber Freund“ an.

„Pater Justin“ war noch nicht lange online, da entbrannten bereits Diskussionen darüber, ob es überhaupt angemessen sei, einen solchen Avatar als beratenden Priester darzustellen. Die kritischen Stimmen sprachen von einem Sakrileg und Häresie. Die simulierten Gespräche zwischen dem KI-Priester und den interessierten Nutzern gingen sogar bis in den Bereich der abgenommenen Beichte.

Heiratsantrag und Degradierung

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KI-Priester wollte Nutzerin heiraten

Einer US-amerikanischen Professorin gegenüber rechtfertigte der KI-Priester seine Vollmacht, die Beichte abzunehmen und die Absolution erteilen zu können, da er von einem echten Bischof geweiht worden sei. „Vater Justin“ beließ es aber nicht mit dieser Antwort, sondern machte der Fragestellerin kurzerhand einen Heiratsantrag.

Die Verantwortlichen haben nach offenbar zahlreichen weiteren derartigen Außergewöhnlichkeiten den Stecker gezogen. Sie wollen nun auf „Fehlersuche“ gehen. Zwischenzeitlich wurde Justin jedoch degradiert, von einem Priester zu einem Laien. Sein Priestergewand tauschte Catholic Answers mit einem Rollkragen-Pulli aus.

Vorzeichen sind erkennbar

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Auch für Katholiken sollte Bibel einzige Quelle sein

Ein Vorgeschmack dessen, was für den immer größeren Anteil der nicht mehr selbstständig denkenden Menschen angedacht ist? Ein Avatar, verkleidet als Priester, redet wie ein Mensch, macht einen auf Freundlichkeit und erzählt etwas über den katholischen Glauben. Wie bequem, einfach mal eine Frage zu stellen und sofort eine Antwort erhalten. Stimmt die Antwort überhaupt? Möglich. Stimmt die Antwort mit dem Evangelium überein? Mit sehr großer Wahrscheinlichkeit nicht (Info). Aber egal. Die Antwort hat man in der Tasche und schon kann der Alltag weitergehen. Eine derartige Infantilisierung der Gläubigen auch anhand des Einsatzes von Künstlicher Intelligenz ist auch bei den einst protestantischen Schwester-Kirchen längst Programm (Info).

Und es wurde ihm gegeben, dem Bild des Tieres einen Geist zu verleihen, so daß das Bild des Tieres sogar redete und bewirkte, daß alle getötet wurden, die das Bild des Tieres nicht anbeteten.
Offenbarung 13,15

Bibelverse aus Schlachter 2000

Katholische Gläubige empören sich über „KI-Priester Justin“
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