Der liturgische Kalender der römisch-katholischen Kirche hatte wieder einen wichtigen Maria-Anlass parat. Am 12. September ist der Termin für die Verherrlichung ihrer „allerheiligsten“ Namen. Die katholische „Muttergottes“ besitzt schließlich ein ganzes Arsenal an Beinamen. So universell wie ihr großes ägyptisches Vorbild.
Inhalt / Content
- 1 Sieben Favoriten-Bezeichnungen für Maria
- 2 Unsere Liebe Frau von Fátima
- 3 Unsere Liebe Frau von Lourdes
- 4 Unsere Liebe Frau von Guadalupe
- 5 Unsere Liebe Frau vom Rosenkranz
- 6 Unsere Liebe Frau der Schmerzen
- 7 Unsere Liebe Frau, Knotenlöserin
- 8 Königin des Friedens
- 9 Der Isis zum Verwechseln ähnlich
- 10 Universale „Göttin“ wie katholisch
- 11 Freie Erfindungen des Gesetzlosen
Sieben Favoriten-Bezeichnungen für Maria
Der Kult um die katholische Maria hatte am 12. September wieder einen Höhepunkt. Im liturgischen Kalender der römisch-katholischen Kirche steht für diesen Tag das Fest des „Allerheiligsten Namens der Heiligen Jungfrau Maria“ an. Eine im Laufe des 15ten Jahrhunderts in Spanien eingeführte Tradition und vom Papst Innozenz XI, der das Pontifikat zwischen den Jahren 1676 bis 1689 innehatte, zum offiziellen Festakt erklärt. An diesem Festtag gedenkt die Kirche an die zahlreichen Namen für Maria, die leibliche Mutter Jesu Christi.
Die über die Jahrhunderte erreichte Vielzahl von Bezeichnungen hat sich Maria nie selbst gegeben. Auch ist in der Bibel nicht davon berichtet, dass die Apostel bzw. Jünger die Maria mit einer ganzen Palette von Eigenschaften beschreibenden Namen versehen hätten. Die Anzahl ihrer Titel ist derart groß, dass „Catholic New Agency“ (CNA) die sieben „beliebtesten Titel“ für Maria aufgelistet hat.
Unsere Liebe Frau von Fátima
Im Jahr 1917 erhielt Maria den Titel „Unsere Liebe Frau von Fátima“. Ein Ort in Portugal, in dem Maria drei Kindern erschienen sein soll. Ihnen soll Maria das tägliche Beten des Rosenkranzes angewiesen haben. Außerdem vergegenwärtigte gemäß der Legende Maria den Kindern das Aussehen der Hölle. Sie sei den Kindern demnach mehrmals erschienen und bei ihrem letzten Auftritt habe sich Maria als „die Dame des Rosenkranzes“ bezeichnet.
Unsere Liebe Frau von Lourdes
In Frankreich, im Ort Lourdes, soll Maria einem 13-jährigen Mädchen erschienen sein. Insgesamt 18 Mal. Auch zu dieser Angelegenheit habe Maria dazu aufgefordert, den Rosenkranz zu beten. Hinzu auch die Aufforderung am Erscheinungsort eine Kapelle zu errichten. Noch heute gilt dieser Platz als ein Heiligtum und Pilgerort, inkl. Heilwasser-Angebot.
Unsere Liebe Frau von Guadalupe
Im Gebiet der heutigen Hauptstadt Mexikos, Mexiko-Stadt, soll Maria im Jahr 1531 einem Ureinwohner erschienen sein. Sie forderte demnach dazu auf, an dieser Stelle eine Kirche zu errichten. Das Gebäude steht heute noch und ist das Ziel vieler Millionen Pilger.
Unsere Liebe Frau vom Rosenkranz
Papst Pius V (Pontifikat zwischen 1566 und 1572) hatte die Idee, Maria als „Unsere Liebe Frau vom Rosenkranz“ zu bezeichnen. Anlass war der Sieg bei einer Seeschlacht gegen die Türken. Pius V glaubte, diesen Sieg aufgrund der Fürsprache Marias errungen zu haben.
Unsere Liebe Frau der Schmerzen
Die Herkunft dieser Bezeichnung scheint nicht gänzlich geklärt zu sein. Zumindest sei bereits vor rund 1000 Jahren Maria auch als „Unsere Liebe Frau der Schmerzen“ bezeichnet worden. Maria habe gemäß katholischer Definition sieben Leiden durchleben müssen.
Die Leidensserie begann mit der Prophezeiung des „heiligen“ Simeon an Maria. Das zweite Leiden bestehe in der Flucht nach Ägypten. Leid Drei sie ihre Suche nach Jesus, der in Jerusalem zurückgeblieben ist. Das vierte Leid definiert die Kirche aus der Begegnung auf dem Kreuzweg. Leid Fünf stellt die Kreuzigung Jesu dar. Das sechste Leid habe Maria bei der Abnahme Jesu vom Kreuz erleben müssen. Das letzte Leid verspürte Maria demnach bei ihrer Heimkehr vom Grab.
Unsere Liebe Frau, Knotenlöserin
Maria gilt in der Kirche Roms auch als eine Löserin von Problemen, insbesondere jene im Zug der Ehe. Die Vorlage hierzu gab ein um das Jahr 1700 gemaltes Gemälde der Maria, auf dem sie aus einem langen Band die Knoten löst. Der Maler war demnach inspiriert von den eigenen Großeltern. Sie waren kurz davor, sich scheiden zu lassen, suchten aber noch einen Priester auf. Dieser bat Maria um Hilfe. Gemäß Erzählungen habe Maria eingegriffen und die Knoten der ehelichen Probleme gelöst.
Königin des Friedens
Im 16ten Jahrhundert schenkte der Franzose Jean de Joyeuse seiner Braut eine Statue der „Heiligen Jungfrau Maria“. Diese Figur trug den Namen „Unsere Liebe Frau des Friedens“. Maria trägt auf dieser Abbildung in ihrer rechten Hand einen Olivenzweig und auf ihrem linken Arm sitzt der „Fürst des Friedens“, Jesus. Im Laufe von 2 Jahrhunderten war diese Statue im Gewahrsam der Kapuziner-Mönche.
Am 09. Juli 1906 hinterlegte Maria einen gewaltigen Karrieresprung. Im Namen des „heiligen Pius X“ krönte der Erzbischof von Paris diese Marien-Statue. Damit wurde Maria zur „Muttergottes, Königin des Friedens“ erklärt.
Der Isis zum Verwechseln ähnlich
Abgesehen von den vielen der Maria angedichteten Eigenschaften ist der Aufruf zum Rosenkranzgebet auffällig oft erwähnt. Ein Ritual, das dem Heidentum und ihre als Gebete bezeichneten Mantras sehr nahe kommt (Info).
Isis, die „Göttin“ der ägyptischen Mythologie. Schwester und zugleich Ehefrau des Osiris und Mutter des Horus. Diese Figur erhielt, wie auch Maria eine ganze Schar von Titel und Beinamen. Im Gebiet Alexandria erhielt Isis den Beinamen Pharia und war die „Beschützerin der Seefahrer“. Als wenn die an Isis angehefteten Attribute stets ein Anlass der Gelegenheit gewesen seien, stellt diese „Göttin“ quasi ein „Schweizer Messer der Vielfalt“ dar.
Sie war „Göttin der Geburt und Wiedergeburt, Göttin der Toten, Göttin der Magie, Überwinderin des Todes, Königin des westlichen Himmels, Mutter der Sonne und Muttergottheit“. Weitere auf Isis gemünzte Eigenschaften sind „Göttin der Erde, des Himmels und des Mondes, Schöpferin und Fruchtbarkeitsgöttin“. Damit stets ein Potenzial für weitere „Entdeckungen“ bestehen bleibt, ist Isis auch die „Hüterin der Geheimnisse des Kosmos“. Die katholische Kirche ist verliebt in Geheimnissen und Mystik, da sie damit ihre unerklärlichen Dogmen rechtfertigen können.
Universale „Göttin“ wie katholisch
Wie auch die verherrlichte Statue Maria als „Königin des Friedens“ darstellt, mit einem kleinen Jesus auf ihrem Arm, so wird auch Isis häufig in dieser Konstellation abgebildet, nur dass das kleine Kind den Horus darstellt. Auch die ägyptische „Göttin“ durchlebte viel Leid und Schmerz, vor allem durch den Tod von Osiris. Diese „göttliche Gottesmutter“ Isis ist wahrlich eine Universalgöttin, so universal wie es durch das Wort „katholisch“ ausgedrückt wird. Eine Kirche, die sich ebenso „universal“ nennt und eine ausgesprochene Vorliebe für die Dinge der „Unterwelt“ aufzeigt. Die Aufbewahrung von Knochen und Schädeln Verstorbener, deren anbetungsartige Verehrung, sowie die teils riesigen unterirdischen Katakomben sprechen für sich.
Weitere Beinamen und Eigenschaften der ägyptischen Isis sind „Jungfräulichkeit, Vorbild aller, mysteriöse Mutter der Welt und die mächtigste Barmherzige“. Der von der römisch-katholischen Kirche verehrten „ewige Jungfrau, Muttergottes, mystische Rose Maria“ zum Verwechseln ähnlich. Und das ist auch kein Zufall (Info).
Freie Erfindungen des Gesetzlosen
Wer alle der Maria angehefteten Eigenschaften in der Bibel zu finden versucht, wird enttäuscht werden. Fündig wird der Interessierte jedoch in Literatur wie „Mythologie des antiken Ägypten“, das „Buch der Toten“ sowie weiterer Literatur, die sich auch mit dem abgewandelten Heidentum im Griechischen und Römischen Reich auseinandersetzt.
Paulus hat dies bereits zu seiner Zeit vorhergesehen und vor dem Gesetzlosen gewarnt, der bereits am Wirken war, aber noch durch eine Macht zurückgehalten wurde. Diese Macht war das kaiserliche Rom. Als dieses im Jahr 476 aufhörte, stand dem Gesetzlosen nichts mehr im Wege. Das Papsttum konnte sich entfalten und jenes beginnen, was bis heute als das „finstere Mittelalter“ bekannt ist. Das Wirken des Gesetzlosen ist aber (naturgemäß) noch nicht beendet (Info).
Denn das Geheimnis der Gesetzlosigkeit ist schon am Wirken, nur muß der, welcher jetzt zurückhält, erst aus dem Weg sein; und dann wird der Gesetzlose geoffenbart werden, den der Herr verzehren wird durch den Hauch seines Mundes, und den er durch die Erscheinung seiner Wiederkunft beseitigen wird.
2. Thessalonicher 2,7-8
Bibelverse aus Schlachter 2000