Kardinal Marx verdeutlicht (versehentlich?) biblische Prophetien

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Beim Jahresempfang 2024 des Erzbistums München-Freising übernahm Erzbischof Reinhard Kardinal Marx das Wort und verdeutlichte mit seiner Ansprache vermutlich völlig unbewusst eine Handvoll Prophetien der Bibel. Das Gebilde EU und die römisch-katholische Kirche im Mittelpunkt.

Christentum sei Religion der Zukunft

In einer Ansprache beim Jahresempfang des Erzbistums München und Freising legte Kardinal Marx das offen, welche Ambitionen die römisch-katholische Kirche schon seit vielen Jahrhunderten verbissen verfolgt. Dies ist insbesondere dahingehend interessant, dass diese Ansage unmittelbar an die rund 600 geladenen Gästen aus den Kreisen der Kirche, Wirtschaft, Gesellschaft und Politik gerichtet ist. Für den Erzbischof sei das Christentum eine „Religion der Zukunft“, des Fortschritts und der Möglichkeiten (Quelle).

Das Christentum habe sich nicht ausgebreitet, weil es „von oben befohlen wurde“, sondern weil die Menschen das Evangelium als einen „Schritt nach vorn“ verstanden, in die Weite, so Marx. Auf diese Weise seien Horizonte geöffnet worden, ein Rückenwind wurde verspürt, und kein Niederdrücken.

Seltsames Bild

Wellenstruktur
Etwas verwirrte Interpretation

Wenn man das Instrument einer völligen Amnesie bezüglich der römisch-katholischen Geschichte beiseite legt, drängt sich die Frage auf, warum diese Kirche den „Rückenwind“ für Jahrhunderte nicht zuließ und das „Niederdrücken“ des vom Kardinal angesprochenen Evangeliums zur Tagesordnung erklärte. Dieser Griff in die tiefe Vergangenheit ist vor allem deshalb zulässig, weil Marx selbst für das Ansprechen des Bistumsjubiläums um 1.300 Jahre zurückblickte, und viel wichtiger, ein noch nicht beendetes „europäisch-christliches Projekt“ ins Spiel einbrachte.

Was Marx mit „Christentum“ eigentlich meinte, ist der Katholizismus, nicht aber das geschriebene Wort Gottes.

Das „europäisch-christliche Projekt“

In der Geschichte Europas spielte die römisch-katholische Kirche nicht nur eine, sondern die maßgebliche Rolle. Kardinal Marx betonte die „enge Verbindung zwischen und Europa und dem Christentum“ und sprach hierbei die Entwicklungen im achten Jahrhundert in der Mitte Europas an. Diese habe seine eigene Geschichte und könne voneinander nicht gelöst werden und werde auch in Zukunft miteinander verbunden sein, „auf welche Weise auch immer“, so Marx.

Einigungsversuche durch Karl der Große

Was passierte im 8ten Jahrhundert, was an diese Stelle gesetzt, quasi der Beginn des „europäisch-christlichen Projekts“ gedeutet werden kann? Die Kirche Roms, im fließenden Übergang aus dem antiken Westroms entstanden, hatte nichts Geringeres im Sinn, als ein kaiserliches Großreich zu errichten, um am Gipfel ihrer Bestrebungen Reichsapfel und Zepter für den gesamten Globus in ihren Händen zu halten. Ein erster großer Schritt gelang dieser Kirche mit Karl dem Großen.

Er war von 768 bis 814 König des Frankenreiches und erhielt als erster Westeuropäer seit der Antike vom Bischof von Rom die Kaiserwürde verliehen. Am 25. Dezember, der Geburtstag des „Sol Invictus“ („Unbesiegbare Sonne“, Mithraismus – Info), krönte Papst Leo III im Jahr 800 den König Frankens zum Kaiser.

Ein Vollstrecker des Papsttums

Papst-Vergötterung
Herrscher über Himmel, Erde und Unterwelt – Selbstvergötterung

Karl war ein willfähriger Handlanger und Interessensvertreter des Papsttums. So wie der Merowinger Chlodwig Ende 5tes, Anfang 6tes Jahrhundert für den Bischof von Rom die Schlachten führte, so war auch Karl eifrig daran, die Verhältnisse in Europa ganz nach den Vorstellungen des Papstes zu gestalten. Bekannte Feldzüge waren gegen die Langobarden und ganz besonders gegen die Sachsen gerichtet. Letztere konnte Karl lediglich durch eine „außer-protokollarische Niedertracht“ bezwingen, nachdem er die unbewaffneten Sachsen-Fürsten in eine Falle gelockt hatte und meucheln ließ.

Das Ergebnis der von Karl der Große geführten Kriege waren ein „geeintes Europa“ mit einer einheitlichen Währung und mit dem Papst als unangefochtenes Oberhaupt aller Häupter. Dieses gemäß römischen Vorbild entstandene Kaisertum-Gebilde hieß „Heiliges Römisches Reich“, mit dem später hinzugefügten Attribut „Deutscher Nation“ (ab 962). Dieses römisch-katholische Kaiserreich wurde von der Reformation empfindlich getroffen und hatte Bestand bis zum Jahr 1806. Napoleon löste das „Heilige Römische Reich Deutscher Nation“ konsequenterweise auf, nachdem er den „göttlichen und anbetungswürdigen Kaiser in Rom“ bereits im Jahr 1798 von allen seinen an sich gerissenen politischen Funktionen absetzte.

Das voraussichtlich letzte „Projekt“

EU-Papsttum

„GNU-FDL“ (Hadi on http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Bild:Eu_verfassung_rom.JPG&oldid=5767752)

Der Traum des Papsttums war vorerst geplatzt, allerdings noch nicht ausgeträumt. Ein Alternativ- bzw. Nachfolgeprojekt gibt es bereits, die Europäische Union. Sinnigerweise sind die Anfänge in Rom (Römische Verträge, 1957) gesetzt worden und auch die Jubiläumsfeier unter der Statue des Papstes wurde in Rom zelebriert. Mit den Maastrichter Verträgen im Jahr 1992 wurde der EU-Sack zugemacht. Die Einigung über die gemeinsame Verfassung wurde bis heute nicht ratifiziert. Aber Schwamm drüber.

Für den Jesuiten Henri de Lubac war es schon immer klar, dass ein solcher europäischer Zusammenschluss innerhalb einer katholischen Umgebung vonstattengehen müsse. „Der Katholizismus ist die Religion. Er ist die Form, die die Menschheit annehmen soll, um endlich sie selbst zu werden. Er ist die einzige Wirklichkeit, die, um zu sein, es nicht nötig hat, sich entgegenzusetzen, also alles andere als eine ‚geschlossene Gesellschaft‘“ (Glauben aus der Liebe, Einsiedeln, 1992, Seite 263).

Eine Vereinigung (ehemaliger) Länder, eine gemeinsame Währung, gemeinsame politische Ziele, offene Gesellschaft, geleitet von als Regierungen bezeichneten Statthaltern, unterworfen dem ultramontanen, gottgleichen und anbetungswürdigen Kaiser in Rom. Das noch nicht vollendete „europäische-christliche Projekt“.

Worthülsen dürfen nicht fehlen

Kardinal Marx erklärte zudem: „Die Geschichte der Kirche ist nicht nur eine der Heiligen, sondern auch von Fehlern. Wir lassen in der Aufarbeitung nicht nach, stellen uns dem Thema und werden damit nicht aufhören.“ Sollte diese Institution damit beginnen, tatsächlich ihre Fehler aufzuarbeiten, wäre sie damit ein ganzes Millennium lang damit beschäftigt. Daher wieder nur einmal abgesonderte leere Worthülsen des Erzbischofs von München und Freising.

Kardinal hebt Prophetien hervor

Buch Daniel
Prophetien in Daniel & Offenbarung aufschlussreich

Faszinierend ist, wie Kardinal Marx anhand seiner Rede zur Geschichte und den Ambitionen der römisch-katholischen Kirche derart viele Punkte der Prophetien der Bibel anspricht. Im Vorfeld ist der fließende Übergang des heidnischen Roms zur römischen Kirche in Daniel 8 beschrieben (das „kleine Horn“ – Info).

Bestätigung Prophetie in Daniel 2

Besonders schön hat Marx die in Daniel 2 dargestellte Statue bestätigt. Katholische Kirche an der Macht bedeutet automatisch Verschmelzung von Kirche und Staat. Das war maßgeblich seit Karl dem Großen der Fall und ist auch Ziel der EU. Der Kardinal drückt dies als „eigene Geschichte“ aus, die nicht voneinander gelöst werden könne. Diese Verbindung werde bestehen, „auf welche Weise auch immer“, so der Kardinal.

Diese Verbindung gleicht einer Zusammenstellung von Eisen und Ton. Die jeweiligen Eigenschaften der einzelnen Materialien, aneinander nur schwer haftend und auch nicht derart stabil, dass dies jeglicher Belastung Stand halten könnte. Die Figur in Daniel 2, 42-43 ist folgend beschrieben:
Und wie die Zehen seiner Füße teils aus Eisen und teils aus Ton waren, so wird auch das Reich zum Teil stark und zum Teil zerbrechlich sein. Daß du aber Eisen mit Tonerde vermengt gesehen hast, bedeutet, daß sie sich zwar mit Menschensamen vermischen, aber doch nicht aneinander haften werden, wie sich ja Eisen mit Ton nicht vermischt.

Das bedeutet nichts anderes, dass diese „wackelige Konstellation“ EU bis zum „bitteren Ende“ eine instabile Angelegenheit bleiben wird, denn es folgt gemäß Vers 45:
Aber in den Tagen jener Könige wird der Gott des Himmels ein Königreich aufrichten, das in Ewigkeit nicht untergehen wird; und sein Reich wird keinem anderen Volk überlassen werden; es wird alle jene Königreiche zermalmen und ihnen ein Ende machen; es selbst aber wird in Ewigkeit bestehen;

Bestätigung Prophetie Offenbarung 17

Mit der instabilen Konstellation EU ist auch die seit dem Bestand der Römischen und Maastrichter Verträgen innehabenden Rollen der Regierungen der einzelnen Mitgliedsländer verdeutlicht. In der Offenbarung 17 (Info) hat das beschriebene Tier zwar 10 Köpfe, aber keine Kronen, wie es z.B. in Offenbarung 13 noch der Fall gewesen ist.

Die in Kapitel 13 beschriebene „tödliche Wunde“ eines der Köpfe wurde dem Tier in 1798 bei der politischen Entmachtung des Papsttums zugefügt. Die „42 Monate“ waren abgelaufen (Info). Die Macht über die (echten) Könige der Länder gingen verloren. Mit der Französischen Revolution hörten auch die Monarchien auf zu existieren und wurden der Reihe nach von Demokratien (Republiken) ersetzt. In Offenbarung 17 werden diese „neuen“ Herrscher auch „wie“ Könige beschrieben. Zwar eine Führungsrolle inne, aber nicht mehr innerhalb einer monarchischen Absolut-Herrschaft.

Diese 10 (Pseudo-)Könige werden ihre Macht dem Tier (aus dem Abgrund) übergeben. Im Klartext: Die Regierenden, ohnehin innerhalb einer „weltoffenen“, aber instabilen Gemeinschaft, werden ihre Macht dem Papsttum überreichen. Die noch einzig übrig gebliebene „Omnipotenz“ der vorgelebten Moral und Ethik.

Andeutung Offenbarung 12

Nimrod hat es nicht geschafft, Karl der Große hatte es auch nicht geschafft, und final wird die Kirche Roms ihr Ziel zwar tatsächlich erreichen, aber dies betrifft „nur“ die Erlangung ihrer gewünschten kirchlichen und politischen Monopol-Macht. Von dem auch bei dieser Ansprache von Kardinal Marx vorgelegten, äußerst seltsamen Verständnis des Evangeliums, des Christentums an sich, wird die Kirche aber nicht alle Menschen überzeugen können.

Hier wird sich das in Offenbarung 12 beschriebene „Kriegsgeschrei“ gegen alle Menschen, die noch immer die Gebote Gottes halten und das Zeugnis Jesu tragen, vollständig entfalten. Offenbarung 12,17:
„Und der Drache wurde zornig über die Frau und ging hin, um Krieg zu führen mit den übrigen von ihrem Samen, welche die Gebote Gottes befolgen und das Zeugnis Jesu Christi haben.“

Buch der Offenbarung
Nur noch wenige offene Prophetien

Somit kann die römisch-katholische Kirche wieder ganz in ihr im Jahr 1798 abhanden gekommenes Element zurückkehren, indem sie den nur noch augenscheinlichen Staat und ihre Töchter (einst evangelikale Kirchen) zur Verfolgung aller noch verbliebenen Gottes-treuen Menschen bezirzt. Das Traurige, ein Gros der nach einer vereinheitlichten Menschheitsfamilie konditionierten und damit in die Irre geführten Menschheit wird diesem Treiben nicht nur wohlwollend zusehen, sondern auch noch aktiv daran beteiligt sein (Info).

Und ein anderer Engel folgte ihm, der sprach: Gefallen, gefallen ist Babylon, die große Stadt, weil sie mit dem Glutwein ihrer Unzucht alle Völker getränkt hat!
Offenbarung 14,8

Bibelverse aus Schlachter 2000

Kardinal Marx verdeutlicht (versehentlich?) biblische Prophetien
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