Der Luxemburger Kardinal Hollerich sorgt sich über die „Wirkungslosigkeit“ des katholischen Katechismus. Nun sei nicht mehr „Glaubenswissen“ gefragt, sondern das Herz.
Inhalt / Content
Menschen bleiben beim Katechismus kalt
Die Menschen scheinen vom Katechismus der römisch katholischen Kirche unberührt zu bleiben. Der Luxemburger Kardinal Jean-Claude-Hollerich spricht sich nun dafür aus, den Glauben mit Überzeugung darzubringen, denn die reine „Katechismus-Wahrheit“ komme bei den Menschen nicht mehr an, wie das katholische Internetportal berichtete.
Kirche Roms müsse umdenken
In der heutigen Zeit müsse die Kirche umdenken, um damit überhaupt noch die Kurve zu bekommen. Es reiche nicht mehr aus, lediglich mit vorgegebenen Worten den Glauben zu bekennen. Vielmehr sei jetzt „unser persönlicher Glaube gefragt“, so der Kardinal in einem Gottesdienst in Aachen.
„Nicht Glaubenswissen ist von uns gefragt, sondern eine Antwort des Herzens“. Hierfür müsse man sich nicht auf der Straße ankleben, so Hollerich mit einem kleinen „Seitenhieb“ gegen die Straßenverkehrs-Störungen der Organisation „Letzte Generation“.
Die „Katechismus-Wahrheiten“ alleine erreichten die Leute nicht. Diese müssten in den geführten Gesprächen spüren, das „wir Jesus als Erlöser und Sohn des lebendigen Gottes erfahren.“
Der katholische Katechismus kann nicht fruchten
Nun wissen aber vor allem die Katholiken selbst, dass in den Schulen und kirchlichen Lehrstätten der Katechismus der katholischen Kirche stets im Mittelpunkt steht, während die Bibel im Regal verstaubt oder beim Lüften des Unterrichtraumes bestenfalls als Türstopper Verwendung findet. Sollte doch einst die Bibel in die Hand genommen werden, so müssen die Aussagen der Heiligen Schrift stets im Lichte des Katechismus ausgelegt werden.
Katechismus anstatt lebendiges Wort Gottes
Der Kardinal, so meinte man, müsste es eigentlich wissen, dass es sich mit der Bibel um das lebendige Wort Gottes handelt. Wer darin (unbefangen) liest, wird erkennen, dass sich sogar eine gewisse Eigendynamik an Erkenntnissen entwickelt. Der Heilige Geist wirkt am Menschen.
Zusammengeschustertes Glaubenswerk
Der Kardinal, so meinte man, müsste es eigentlich wissen, dass es sich mit dem Katechismus um ein von sog. Kirchenvätern zusammengebasteltes Werk an menschlichen Philosophien, Ansichten und sehr persönlichen Auslegungen des Evangeliums handelt. Lebensweisheiten sind der hellenistischen Philosophie des Naturrechts entnommen und Glaubensfragen basieren auf den Vorgaben des antiken Babylons sowie des alten Ägyptens (z.B. das „Buch der Toten“ von Tutmosis III.). Das Evangeliums diente für den römisch katholischen Katechismus gerade mal soviel, einzelne Aussagen zu übernehmen, diese aber im christlichen Gewand zu verdrehen, verzerren oder gar ins Gegenteil zu wenden.
Katechismus verdreht das Evangelium
Der Heilige Geist wirkt jedoch nur anhand des lebendigen Wort Gottes, nicht aber an ein derartiges „Kunstwerk“ wie der katholische Katechismus. Dieser wird auch noch mit dem Christentum in Verbindung gebracht. Einfach absurd. Es handelt sich nicht um ein lebendiges Wort, sondern im wahrsten Sinne um ein mausetotes. Zu den markantesten Eigenheiten des Katechismus gehört die tatsächlich darin verbreitete Lehre der ersten drei Lügen vor dem Sündenfall.
Christ oder eben Katholik
Der Kardinal hat in diesem Sinne recht. Er spricht von der „Katechismus-Wahrheit“ im Sinne der römisch katholischen Kirche, nicht aber von der Wahrheit des Evangeliums. Sonst würde der „hohe Geistliche“ wohl von „biblischer Wahrheit“ und nicht von „Katechismus-Wahrheit“, von „Jesus Christus“ anstatt nur von „Jesus“ und „Evangelium“ anstatt nur vom (katholischen) „Glauben“ sprechen. Mit „wissenden Menschen“ konnte die Kirche Roms ohnehin noch nie etwas anfangen. Das Wissen der Menschen über die Wahrheit des Evangeliums galt es über viele Jahrhunderte strickt zu unterdrücken. Die Reformation beendete vorübergehend das dunkle Treiben Roms. Aber wie es die Bibel voraussagte, ist nun auch der Protestantismus inzwischen wieder unter der Fuchtel des „Ultramontanen“.
Strategiewechsel
Dass dieses „Katechismus-Wort“ beim Menschen ebenso gut ankommt, wie die Bedienungsanleitung und technische Beschreibung einer Mikrowelle, ist daher zu erwarten. Andernfalls wäre es in der Vergangenheit nicht notwendig gewesen, diesen geistlichen Morast mit Gewalt, Folter und Todesandrohung durchzusetzen. Doch heute in der „aufgeklärten Welt“ sind derartige Gewaltexzesse dieser Kirche (derzeit) nicht möglich. Deshalb verspricht man sich die Irreführung der Menschen anhand gefühlvoller Herzensangelegenheiten und zärtlicher Verführungen.
Diese neue Strategie der „Herzensangelegenheit“ passt auch viel besser in den Rahmen der Ökumene. Die „Herzensänderung“ ist übrigens auch das „10. Gebot aus Laudato si„.