Eine dem Freimaurertum verschriebene Universität verleiht einem Kardinal die Ehrendoktorwürde. Es scheint wohl nun auch für das Auge der Öffentlichkeit zusammenkommen, was zusammenkommen soll.
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Freimaurer offiziell noch verpönt
Erst im November 2023 bekräftigte der Vatikan das Verbot für Kleriker, einer Freimaurerloge beizutreten. Auslöser war die Anfrage des Bischofs auf den Philippinen, Julito Cortes. Das Dikasterium für die Glaubenslehre (Inquisition) bestätigte, dass der Beitritt zu einer Freimaurerloge mit dem katholischen Glauben unvereinbar sei.
Das vom Präfekt des Dikasterium für die Glaubenslehre, Victor Kardinal Fernandéz, unterzeichnete Schreiben ging zur endgültigen Genehmigung an Papst Franziskus. Der Pontifex segnete dieses Schreiben ab (Quelle).
Auslöser für die Anfrage des philippinischen Bischofs war der beständige Anstieg von Freimaurern innerhalb der von ihm verwalteten Diözese. Er zeigte sich besorgt und wollte in Erfahrung bringen, wie er mit dieser Entwicklung umgehen solle. Nun hat es der Bischof „aufgefrischt“ Schwarz auf Weiß. Das Dikasterium hebt hervor, dass „die aktive Mitgliedschaft eines Gläubigen in der Freimaurerei wegen der Unvereinbarkeit zwischen der katholischen Lehre und der Freimaurerei verboten ist“. Dieses Verbot gilt für den „einfachen“ Gläubigen ebenso wie für den Kleriker der Kirche.
Bereits im Jahr 1983 definierte der damalige Präfekt der Glaubenskongregation (bisherige Bezeichnung für das Dikasterium), Joseph Kardinal Ratzinger, die Mitgliedschaft in einer Freimaurerloge als einen „Zustand schwerer Sünde“. Dieser Kodex wurde im November 1983 von Papst Johannes-Paul II abgezeichnet. Die Bischöfe der Philippinen sind nun dazu aufgerufen, selbst zu prüfen, ob sie dazu in der Öffentlichkeit Stellung beziehen wollen.
Verbindungen mit „Sünde“ nicht verboten
Die Mitgliedschaft in einer Freimaurerloge ist somit für einen jeglichen Katholiken, egal welches Standes, ausdrücklich verboten. Die enge Zusammenarbeit, der Schulterschluss und das nutznießen von Privilegien an der „Sünde“ selbst scheint jedoch ebenso deutlich ausgeklammert zu sein.
Die Mitgliedschaft ist verpönt, aber engste Verbindungen mit den „verbotenen Kreisen“ dürfen gerne gepflegt werden.
Dies scheint zumindest der Fall zu sein. Denn am 12. April 2024 empfing Matteo Kardinal Zuppi von der Universität Catania, Italien, die Ehrendoktorwürde. Die Universität Catania hat nicht nur freimaurerische Akzente, sondern ist die Freimaurer-Universität Italiens schlechthin (Quelle). Zuppi ist nun an dieser Universität Ehrendoktor für Globale Politik und euro-mediterrane Beziehungen (Quelle).
Polytheismus für die Moderne
Gegründet wurde die Universität von König Alfons I von Sizilien am 19. Oktober 1434. Die päpstliche Bestätigung erfolgte durch Eugen IV am 18. April 1444. Heute befindet sich der Fachbereich Humanistische Wissenschaften im ehemaligen Benediktinerkloster San Nicolò I’Arena. Zu den Forschungsprojekten im religiösen Bereich gehört u.a. „GodScapes“ („Götterlandschaften“). Anhand der Erforschung des Polytheismus (Viel-Götterei) im zweiten Jahrtausend vor Christus im Bereich der Levante wolle man Erkenntnisse gewinnen, welche sozialen Auswirkungen in zeitgenössischen Gesellschaften moderne Formen des Polytheismus haben können. Das hierfür entworfene Projektlogo bedient sich der Sonnenscheibe über dem Halbmond (Quelle).
Sichtbare Annäherung
Es kommt offensichtlich zusammen, was zusammenkommen soll. Zumindest das offenkundig Sichtbare für das öffentliche Auge. Die Freimaurer, in der modernen Form gegründet im Jahr 1717 in England, sind nicht nur ein extravaganter Burschenverein für Erwachsene, sondern vertreten eine Religion des Humanismus, so wie dieser in der Französischen Revolution erstmals in Frankreich umgesetzt wurde. Mit den Jakobinern in Aktion waren die „Loyola-Brüder“ stets hautnah dabei.
Ursprünglich ein Tummelplatz für sog. Protestanten und daher ideal geeignet, um nicht nur gesellschaftlich gewichtige Protestanten in einer Art goldenen Käfig zu halten, sondern auch sehr gut geeignet, um die ursprünglich vom Protestantismus entdeckte und vertretene biblische Wahrheit zu vernichten.
In der Öffentlichkeit spricht sich die Kirche Roms gegen die auf Gnostizismus basierenden Lehren der Freimaurer aus, aber der einfache, kritische Blick auf die Lehren der römisch-katholischen Kirche reichen aus, um die unmittelbare Verwandtschaft festzustellen. Die Kirche Roms klebt lediglich das Etikett des Christentums obendrauf. Die nun offizielle Annäherung und gegenseitige Anerkennung sind unverkennbar, obwohl der auch die einzelnen Logen betreffende Aufsichtsbereich des hiesigen Bischofs bisher noch ein offenes Geheimnis ist.
Im Prinzip reichte es eigentlich aus, nur einfach mal die Entwicklungen in dieser Welt mit offenen Augen zu betrachten (Info).
Es gab aber auch falsche Propheten unter dem Volk, wie auch unter euch falsche Lehrer sein werden, die heimlich verderbliche Sekten einführen, indem sie sogar den Herrn, der sie erkauft hat, verleugnen; und sie werden ein schnelles Verderben über sich selbst bringen.
2. Petrus 2,1
Bibelverse aus Schlachter 2000