Die Sünde sei überhaupt nicht ausschlaggebend bei der Frage, ob der Mensch gerettet werden könne oder verloren geht. Eine Nebensache, geradezu unwichtig, so die Botschaft eines Jesuiten-Magazins.
Inhalt / Content
- 1 Sünde? Ach, was!
- 2 Die unvollkommenen Jünger
- 3 Eine „bunte Truppe“ als Jesu Begleiter
- 4 „Wir müssen nicht perfekt sein“
- 5 Sünde? Egal! Herz auf, fertig!
- 6 Irreführung par excellence
- 7 Das Gegenteil ist die Wahrheit
- 8 Toleranz auch für Unvollkommenheit?
- 9 Sünde muss überwunden werden
- 10 Herz öffnen für den Heiligen Geist
- 11 Eigentliche Rolle wiederholt bestätigt
Sünde? Ach, was!
Kümmere dich nicht um die Sünde, sondern sehe zu, dass du dein Herz öffnest. In anderen Worten, egal, ob du sündigst, Hauptsache dein Herz ist geöffnet. Diese Botschaft vermittelt an ihre Leserschaft das Jesuiten-Magazin „America – The Jesuit Review“ (Quelle). Dies alles verpackt in Kameradschaft, Nächstenliebe und eine Brise Allgemeinwohl.
Die unvollkommenen Jünger
Der Autor beschreibt durchaus korrekt, dass die von Jesus Christus ausgesuchten Jünger einen zusammengeworfenen „bunten Haufen“ bildeten. Fischer, Zöllner, Zeloten, ein Arzt. Die zwölf Nachfolger deckten ein breites Spektrum der Gesellschaft ab. Die Verfasser der Evangelien (Matthäus, Markus, Lukas und Johannes) versuchten bei ihren Niederschriften erst gar nicht, ihre manchmal zutage gekommene Inkompetenz zu verbergen.
Der Autor hebt Simon hervor, der von Jesus Christus „Petrus“ genannt wurde. Das Wort aus dem Griechischen bedeute „Fels“. Dies sei passend für jemanden, der „selbstbewusst und zuverlässig war“, aber auch „völlig unsicher und instabil“. Er sei ein wandelnder Widerspruch gewesen.
Kleiner, aber feiner Unterschied

Bereits an der Stelle rund um Petrus hakt es, und zwar gewaltig. Im Griechischen steht für Petrus das Wort „petros“. Das beschreibt aber keinen Felsen, sondern einen Stein, bestenfalls einen Felsbrocken. Für das Wort Fels steht im Griechischen das Wort „petra“. Somit setzte Jesus Christus seinen Nachfolger Simon Petrus nicht mit einem Felsen gleich, sondern mit einem Stein. Petrus kann auch nicht der Fels sein, auf dem die Gemeinde errichtet ist, sondern das ist Jesus Christus selbst.
So manche Verfechter der irrigen These, Petrus sei der Fels, mögen zwischen „petros“ und „petra“ lediglich ein Wortspiel erkennen. Aber die Unterscheidung ist durchaus berechtigt und macht auch Sinn. Petrus selbst ist ein Teil der Gemeinde, die auf den Fels, also Jesus Christus gegründet ist. Wer einen Stein wirft, kann diesen auch nicht gemäß einem Wortspiel beliebig zu einem Felsen umbenennen. Dies machte den Erzähler über dieses Ereignis lediglich unglaubwürdig. So wie den Autoren, der an der anmaßenden These der römischen Kirche festhält.
Eine „bunte Truppe“ als Jesu Begleiter
Alle von Jesus Christus ausgesuchten Begleiter hatten ihre individuellen Fehler. Mit Matthäus, der Zöllner, war innerhalb dieser Truppe sogar ein richtiger „Unsympath“. Eine vom Steuerzahler äußerst unbeliebte Berufsgruppe zu dieser Zeit. Sie waren bekannt dafür, mehr Steuern einzutreiben als erforderlich, um sich selbst zu bereichern. Der Autor hebt an dieser Stelle hervor, wie sollte es auch anders sein, dass dem Steuerzahler das „Gemeinwohl“ nicht am Herzen lag.
Natürlich darf bei der Beschreibung der Unvollkommenheit der Jünger und letztendlich Verräter Judas nicht fehlen. Der Autor beschreibt die Unfähigkeit Judas, „seinen tiefen Zynismus und seine Hoffnungslosigkeit“ trotz der persönlichen Freundschaft mit Jesus und den zahlreichen „lebensverändernden Begegnungen“ zu überwinden.
„Wir müssen nicht perfekt sein“
Viele Prediger und Kommentatoren heben während des öffentlichen Wirkens und Leidens Jesu die Schwächen und Sünden der Apostel hervor, so der Autor. Auf diese Weise seien die Sünden nachvollziehbar. Dies gebe uns ein Gefühl des Trostes, da „wir wissen“, dass die Akzeptanz und Wertschätzung Jesu nicht von moralischer Perfektion abhänge. Dies sei für uns ein Trost, da diese mitfühlende Kameradschaft aufzeige, dass „wir nicht perfekt sein müssen“, weil die Apostel nicht perfekt waren.
Beim Lesen der Evangelien solle der Fokus auf Jesus gesetzt werden und weniger auf die Apostel. Die Konzentration auf die Schwächen der Jünger könne unbewusst dazu führen, dass „unser Ego“ von einer tieferen Bekehrung gehindert werden könne. Die Gefahr bestehe, in den Glauben zu geraten, die gemeinsame menschliche Erfahrung von Unvollkommenheit und Sünde sei eine unvermeidliche und unveränderliche Realität. Hier könne der Glaube an Gottes Barmherzigkeit und Vergebung verloren gehen. Dies sei „ironischerweise eine universelle Konstante“.
Sünde? Egal! Herz auf, fertig!
„Jesus hat keine Angst vor unserem Tod oder unserer Sünde. Er wartet direkt vor der verschlossenen Tür unseres Herzens, dieser Tür, die sich nur von innen öffnet und die wir mit einem doppelten Riegel verschließen, wann immer wir glauben, dass Gott uns niemals vergeben könnte.“, so das vom Autor verwendete Zitat aus dem Buch über Lazarus, vom Jesuiten James Martin. Wir alle sind Sünder, so wie die Apostel. Dabei waren Lünger, Betrüger und Verräter. „In dieser Solidarität liegt ein bedeutungsvoller Trost“, so der Autor.
„Die wahre Herausforderung der Jüngerschaft besteht nicht darin, der Sünde aus dem Weg zu gehen, sondern darin, nie müde zu werden, die Tür unseres eigenen Herzens zu öffnen.“
Irreführung par excellence

Die Botschaft dieses Autors in diesem Jesuiten-Magazin lautet: Solidarisiere dich mit anderen Sündern. Mache einfach nur dein Herz auf. Deine Sünden sind egal. Eine tief-jesuitische, katholische Theologie. Eine Lehre, die dem Wort Gottes direkt gegenübersteht. Dies ist auch nicht überraschend, denn die mit den Jesuiten repräsentierte Institution befindet sich im erbitterten, aber völlig aussichtslosen Kampf gegen Jesus Christus (Info).
Wäre die Sünde prinzipiell egal, wenn nur das Herz geöffnet sei (gemäß dem Autor, wofür geöffnet?), dann hätte das Problem bereits nach dem ersten Sündenfall im Garten Eden gelöst werden können. „Egal, Schwamm darüber. Öffne einfach nur dein Herz, Adam!“, so die mögliche Antwort Gottes gemäß der Logik des Autors. Dem ist aber bekanntlich nicht so und deshalb sieht die Welt heute so aus, wie sie eben aussieht.
Das Gegenteil ist die Wahrheit
Der Autor erzählt das exakte Gegenteil dessen, was das Evangelium aussagt und warum Jesus Christus als Mensch in diese Welt gekommen ist. Nicht das Verständnis für Sünder, oder gar die Solidarisierung mit Sündern ist gefordert, sondern einzig und allein die Überwindung der Sünde. Warum kam Jesus Christus (Jesus = Gott rettet) in diese Welt? Matthäus 9,13 gibt die Antwort:
„Denn ich bin nicht gekommen, Gerechte zu berufen, sondern Sünder zur Buße.„
Jesus Christus kam in diese Welt, um die Sünder zur Buße aufzurufen. Aber der Autor des Jesuiten-Magazins suggeriert, Sünde sei nicht so wichtig.
Toleranz auch für Unvollkommenheit?

Die Behauptung, der Mensch müsse nicht perfekt sein, so wie auch die Apostel nicht perfekt waren, ist mit einem Handstrich widerlegt. In der Tat waren die Apostel nicht ohne Sünde und sonst auch nicht in der Nähe von Perfektionismus, wie auch immer man dies definieren möge. Sie verstanden es nicht einmal, dass Jesus Christus sterben und am dritten Tag wieder auferstehen wird, obwohl Jesus dies dreimal ankündigte. Der Autor verschweigt aber die gewonnene Erkenntnis der Apostel nach Jesu Auferstehung und ganz besonders die Ausgießung des Heiligen Geistes (Pfingsten). Ein Vers widerlegt die „krumme These“ des Autoren, Matthäus 5,48:
„Darum sollt ihr vollkommen sein, gleichwie euer Vater im Himmel vollkommen ist!„
Damit ist nicht die Pefektion in Allwissenheit und Allmacht gemeint, sondern das Wesen, der Charakter Gottes. Der Mensch soll das anstreben, wie einst Adam und Eva geschaffen wurden. Als das Ebenbild Gottes. Dazu gehört auch die rigorose Ablehnung und Vermeidung einer jeglichen Sünde.
Sünde muss überwunden werden
Die Überwindung der Sünde ist das primäre, sogar das automatische Ziel für einen jeden ernsthaften Gläubigen. Sünde, konkret die Übertretung des Gesetzes Gottes (1. Johannes 3,4), ist mit nichts zu rechtfertigen. Deshalb kann die Sünde auch keinesfalls nachvollziehbar sein, so wie es der Autor dazustellen versuchte. Dies käme einer Rechtfertigung gleich. Jesus Christus überwand diese Welt. Er blieb ohne Sünde. Und Jesus Christus forderte dazu auf, Ihm in der Überwindung nachzufolgen, Offenbarung 3,21:
„Wer überwindet, dem will ich geben, mit mir auf meinem Thron zu sitzen, so wie auch ich überwunden habe und mich mit meinem Vater auf seinen Thron gesetzt habe.„
Johannes drückte es klar aus, was Sünde bedeutet, welchen Ursprung sie hat und welche Folgen dies haben wird:
1. Johannes 3,5:
„Und ihr wißt, daß Er erschienen ist, um unsere Sünden hinwegzunehmen; und in ihm ist keine Sünde.“
1. Johannes 3,8-9:
„Wer die Sünde tut, der ist aus dem Teufel; denn der Teufel sündigt von Anfang an. Dazu ist der Sohn Gottes erschienen, daß er die Werke des Teufels zerstöre. Jeder, der aus Gott geboren ist, tut nicht Sünde; denn Sein Same bleibt in ihm, und er kann nicht sündigen, weil er aus Gott geboren ist.„
Herz öffnen für den Heiligen Geist

Die Überwindung wird dem Menschen aus eigener Kraft nicht gelingen. Wenn man den Worten dieses Autors im Jesuiten-Magazins zum geöffneten Herzen folgen möchte, dann ausschließlich für die Öffnung des Herzens, um den Heiligen Geist wirken zu lassen. Nur durch den wahren Glauben an das wahre Evangelium und im Gebet in Wahrheit kann der Mensch und seine sündhafte Natur aufgrund des Einwirkens des Heiligen Geistes überwinden (Info).
Jesus Christus opferte sich am Kreuz, um die Menschen zu retten, obwohl sie alle Sünder sind. Eigentlich zum Tode verurteilt. Aber mit dem Tod Jesu Christi, der Schöpfer der Menschheit, war die Sünden bezahlt und Er erwarb sich dadurch das Recht, einen Sünder bei aller Gerechtigkeit ohne Konsequenzen vergeben zu können. Genau das ist die Gnade aufgrund des Glaubens.
Wer behauptet, die Sünde sei im Prinzip egal und ihr müsse kein besonderer Stellenwert beigemessen werden, ist drauf und dran, andere Menschen geradewegs ins Verderben zu senden, Römer 6,23:
„Denn der Lohn der Sünde ist der Tod; aber die Gnadengabe Gottes ist das ewige Leben in Christus Jesus, unserem Herrn.„
Eigentliche Rolle wiederholt bestätigt
Die Position des Autors ist ein sehr anschaulicher Beleg, dass die römisch-katholische Kirche mit dem Jesuiten-Orden als „geheimdienstlich“ tätige militärische Speerspitze, die großen Gegenspieler Jesu Christi sind. Der geistliche Krieg ist im vollen Gange. Der Drache ist zornig und holt nun gegen die Übrigen aus, die die Gebote Gottes befolgen und das Zeugnis Jesu tragen (Offenbarung 12,17). Das Evangelium ausschlagen, dafür auf das eigene, wofür auch immer geöffnete Herz zu hören, führt – wenn man so will – in die „Teufels Küche“ (Info).
Wie wird ein junger Mann seinen Weg unsträflich gehen? Indem er ihn bewahrt nach deinem Wort! Von ganzem Herzen suche ich dich; laß mich nicht abirren von deinen Geboten! Ich bewahre dein Wort in meinem Herzen, damit ich nicht gegen dich sündige.
Psalm 119,9-11
Bibelverse aus Schlachter 2000