Ein jesuitisches Magazin fordert dazu auf, die Unterscheidung zwischen Gut und Böse gegenüber dem Mitmenschen zu unterlassen. Stattdessen solle dem Aufruf Jesu gefolgt werden. Dieser Appell wird jedoch in einer verfälschten Form wiedergegeben. Nicht Gottes Wort sei ausschlaggebend, sondern das Bestreben nach „Brüderlichkeit“.
Inhalt / Content
Jesuitische „Theologie“
Offensichtlich handelt es sich um einen Versuch, die klare Grenze zwischen „Gut“ und „Böse“ zu verwischen. Eine derartige Unterscheidung dürfe es nicht geben, so die Autorin und Mitherausgeberin des Jesuiten-Magazins „America – The Jesuit Review“, anlässlich des Festes des „heiligen Antonius von Padua“ (Quelle).
Antonius wurde ungefähr im Jahr 1195 in Lissabon geboren. Die römisch-katholische Kirche zelebriert jedoch seinen Todestag, den 13. Juni 1231 in Arcella bei Padua, Italien. Er war ein Mönch des Franziskanerordens und wird in der römisch-katholischen Kirche als Heiliger und Kirchenlehrer verehrt. Eine Legende besagt, dass Antonius aufgrund des „stürmischen Verlangen des Volkes“ schon elf Monate nach seinem Tod am 30. Mai 1232 von Papst Gregor IX als „heilig“ gesprochen worden sei. Dir Erhebung zum Kirchenlehrer erfolgte dagegen erst am 16. Januar 1946 von Papst Pius XII.
Aussage Jesu Christi verfälscht dargestellt
Die Autorin des Beitrages im Jesuiten-Magazin benennt für ihre Ausführungen die Verse Matthäus 5,21-22:
„Ihr habt gehört, dass euren Vorfahren gesagt wurde: Du sollst nicht töten; und wer tötet, wird verurteilt. Aber ich sage euch, wer auch immer wütend auf seinen Bruder ist wird vor Gericht gestellt.„
Schon hier wird klar, dass die folgenden Argumente der Autorin auf Sand gebaut sein werden. Der Vers 22 ist von ihr nur zu einem Drittel angegeben, aber allein im zitierten Vers-Ausschnitt fehlt ein kleines, aber entscheidendes Detail. Folgend Matthäus 5,22 im Original und vollständig:
„Ich aber sage euch: Jeder, der seinem Bruder ohne Ursache zürnt, wird dem Gericht verfallen sein. Wer aber zu seinem Bruder sagt: Raka!, der wird dem Hohen Rat verfallen sein. Wer aber sagt: Du Narr!, der wird dem höllischen Feuer verfallen sein.„
Das kleine, entscheidende, fehlende Detail zum „wütend“ (oder „zürnt“) lautet: „ohne Ursache“.
Schon jetzt kann aufgrund der verfälschten Darstellung dieser wichtigen Aussage abgeschätzt werden, wohin die Reise gehen soll. Zur „brüderlichen Liebe in Ausübung einer vorbehaltlosen, alles annehmenden Toleranz“.
Diese Weglassung des entscheidenden Details ist ein gutes Beispiel, welche abwegigen „Theologien“ derlei Fälschungen in den vor allem modernen Bibelübersetzungen zulassen können. Daher ist die Wahl einer nicht korrumpierten Bibel-Version entscheidend (Info).
Eine Brise eigene Erfahrung
Die Autorin erzählt aus dem Nähkästchen, wie sie sich als Kind gegenüber ihrer Mutter verhalten habe. Sie sei resolut gewesen und in Schwierigkeiten geraten, habe sie ihre Mutter in ihrer Empörung angeschrien: „Weißt du nicht, wie viel schlimmer du ein Kind haben könntest?!“.
Sie sei eine absolute Befolgerin von Regeln gewesen. So habe es in der Schule „böse Kinder“ gegeben, die stets in irgendwelche Schwierigkeiten geraten sind. Sie aber habe sich immer große Mühe gegeben, beim Sitzen eine aufrechte Haltung einzunehmen, die Hände zu falten, die Füße aufzustellen, den Blick nach vorne zu richten und den Mund geschlossen zu halten. Die Autorin habe sich selbst als ein „gutes Kind“ gesehen. Schwierigkeiten seien ihr unbekannt gewesen.
Ihre Mutter, so die Autorin, habe hohe Ansprüche ihr gegenüber gehabt. Die Mutter zögerte demnach nicht, sofort zu sagen, wenn etwas besser gemacht werden könne. Wenn die Autorin als Kind meckerte oder sich beschwerte, sei sie dazu aufgefordert worden, sich zu entschuldigen und es auf eine andere Weise zu formulieren. Die Autorin hatte bereits begonnen, sich für gut zu halten. Deshalb sei sie angesichts der Schwierigkeiten empört gewesen, da sie sich für ein besseres Kind als die anderen gehalten habe. Sie fragt sich, ob die Mutter es nicht erkannt habe, dass sie ein noch viel schlimmeres Kind haben könnte.
Definition einer eigenen Moral
Für Moral gebe es keine Skala, an der man Vergleiche anstellen könne, so die Autorin. Man erhalte keine Auszeichnung, nur weil man sich selbst nicht so schlecht wie andere gehalten habe. Die Worte Jesu an die Jünger in Matthäus 5,21-22 fordere die Menschen zu einem noch tieferen moralischen Leben auf. Das müsse ein Leben sein, in dem der Mensch Gott und Jesus gegenüber mehr Rechenschaft ablegen müssen als gegenüber unserer eigenen Wahrnehmung anderer. Es reiche nicht aus, zu sagen: „Nun, ich töte nicht und ich stehle nicht.“
Wenn der Mensch dadurch besser aussehen möchte, indem er die Verfehlungen der Anderen betont, dann verpasse dieser einen wichtigen Teil dessen, wie Jesus das moralische Leben im heutigen Evangelium beschreibt: „die Versöhnung unserer Differenzen mit unseren Brüdern und Schwestern“.
Es war bereits abzusehen
Und schon wurde von der Autorin die absehbare Katze aus dem Sack gelassen. Es gehört bei den gemäß jesuitischen Philosophien gelehrten Theologen zum Standard, von einem „heutigen Evangelium“ zu sprechen. Das suggerierte, dass die Worte Gottes einer Anpassung an unsere derzeitigen Werte und Moralvorstellungen bedürfe. Dabei heißt es in jenem Evangelium klar, dass sich weder Gott noch Sein Wort jemals ändern. Folgerichtig heißt es in Offenbarung 14,6:
„Und ich sah einen anderen Engel inmitten des Himmels fliegen, der hatte ein ewiges Evangelium zu verkündigen denen, die auf der Erde wohnen, und zwar jeder Nation und jedem Volksstamm und jeder Sprache und jedem Volk.„
„Die Versöhnung unserer Differenzen“, wie es die Autorin beschreibt, führt genau in diese Richtung zu einer vollumfänglichen Verbrüderung mit allen Menschen, egal welcher Religion sie angehören und auch unabhängig, ob sie den Gott der Bibel oder eine fiktive Gottheit anbeten. Die umfänglich propagierte „Menschheitsfamilie“.
Wie abhängig diese von der Autorin gestützte These von ihrem verfälscht zitiertem Vers abhängt, bekräftigt sie anhand einer Wiederholung. Demnach habe Jesus den Jüngern nicht nur gesagt, dass Töten und Stehlen zur Verantwortung vor Gottes Gericht führten, sondern auch, „wer auf seinen Bruder zornig ist“.
Zitat-Fälschung war Voraussetzung
Das von der jesuitisch geprägten Autorin geschaffene Konstrukt bricht unweigerlich zusammen, wenn nur das willkürlich entfernte Detail wieder ergänzt wird: „ohne Ursache“.
Die Autorin schlägt abschließend vor, von den Etiketten „gut“ und „schlecht“ Abstand zu nehmen. Derlei Urteile über einen selbst und dem Nächsten seien nicht hilfreich. Dieses Urteil solle Gottes Aufgabe sein. Unsere Aufgabe sei die Versöhnung.
Ohne diese Fälschung des Zitates durch Weglassung kann die These der Autorin keinen Bestand haben. Die tatsächliche Aussage Jesu Christi ist, dass es durchaus berechtigt sein kann, dem Nächsten zu zürnen, wenn ein konkreter Grund vorliegt. Aber genau dies widerpricht der Agenda der römisch-katholischen Kirche, die Menschheit zu einer vereinten, sich in Toleranz-Trunkenheit brüderlich um den Hals fallenden Familie zu führen. Gemeinsam die Moral- und Ethikvorgaben Roms zu folgen und damit die offene Rebellion gegen Gott zu führen. Da hat natürlich Kritik gegenüber eines Anderen keinen Platz. Ein derartiges Abweichen eines Individuums könne dem Allgemeinwohl nur schädlich sein.
Gottes Gesetze sollen ignoriert werden
Starker Tobak. Allerdings ein Musterbeispiel jesuitischer Denkweise. Ein Vermischen von Wahrheiten mit zielgerichteten Lügen und dies mithilfe von verfälschten, vermeintlicher Kleinigkeiten. Die Autorin fordert dazu auf, einen jeden Menschen in Ausübung von uneingeschränkter Toleranz anzunehmen. Eine Unterscheidung zwischen Gut und Böse sei deshalb zu unterlassen.
Das bedeutet nichts anderes, als die Aufforderung, die klaren Gesetze bzw. Satzungen Gottes außer Acht zu lassen. Das, wie das Evangelium an sich, ist jedoch genau dieser von der Autorin verworfene Maßstab. Ein heute schon sichtbare Resultat: Die Warnung seines Nächsten, da dieser das Gesetz Gottes missachtet, werde daher als unangemessene Kritik, ein (geistlicher) Übergriff, Intoleranz und sogar als „Hass Sprache“ bewertet.
Vom „Baum der Erkenntnis“ durften Adam und Eva nicht essen. Die Erkenntnis zwischen Gut und Böse. Beide aßen bekanntlich von diesem (verbotenen) Baum und seither war aufgrund des Einzuges der Sünde, also des Bösen, eine Unterscheidung notwendig. Gott veranlasste sogar eine Feindschaft zwischen Gut und Böse, sodass es eine klare Unterscheidung bzw. Trennlinien gab (1. Moses 3,15). Der Mensch war ab dann in der Lage, diesen elementaren Unterschied zwischen Gut und Böse zu erkennen, 1. Moses 3,22:
„Und Gott der Herr sprach: Siehe, der Mensch ist geworden wie unsereiner, indem er erkennt, was gut und böse ist;„
Zwingend Unterscheidung notwendig
Mit dem Einzug des Bösen durch die Sünde in dieser Welt muss der Mensch sogar unterscheiden können. Der Maßstab für die Unterscheidung ist das Wort Gottes, das Evangelium. Mit dem Versuch, diese klare Linie zu entfernen, agiert die Autorin und Mitherausgeberin des jesuitischen Magazins wie die Schlange im Garten Eden. Verführerisch wohlklingende Worte, aber dennoch nur verpackte Lügen. Wenn wundert’s? Die drei Lügen der Schlange im Garten Eden sind offizielle Lehre gemäß katholischem Katechismus (Info).
Paulus wusste um das Gezerre zwischen Gut und Böse und warnte deshalb auch die Gemeinde in Korinth, 1. Korinther 15,33:
„Laßt euch nicht irreführen: Schlechter Umgang verdirbt gute Sitten!„
Die Fähigkeit zur Differenzierung zwischen Gut und Böse ist essenziell und sollte daher anhand des Studiums des ewigen(!) Evangeliums angeeignet werden, Hebräer 5,14:
„Die feste Speise aber ist für die Gereiften, deren Sinne durch Übung geschult sind zur Unterscheidung des Guten und des Bösen.„
Das Gesetz Gottes, konkret, die 10 Gebote, sind uneingeschränkt gültig. Entgegengesetzte Behauptungen irrlichtern in Unkenntnis, oft, indem sie die 10 Gebote mit den tatsächlich aufgehobenen sogenannten Zeremonialgesetzen verwechseln (Info). Exakt das ist der Maßstab für die Unterscheidung, was gut und was böse ist.
Folgend eine eindeutige Warnung durch Jesaja an jene, die eine Umkehrung des Evangeliums im Sinn haben:
Wehe denen, die Böses gut und Gutes böse nennen, die Finsternis zu Licht und Licht zu Finsternis erklären, die Bitteres süß und Süßes bitter nennen!
Jesaja 5,20
Bibelverse aus Schlachter 2000