Der Messias müsse Yeshua genannt werden. Die Bezeichnung Jesus sei nicht nur falsch, sondern sogar blasphemisch. Derlei Behauptungen und Forderungen ziehen ihre Kreise in der weiten Welt des Internets. Der Pharisäer-Geist zieht umher. Dies augenscheinlich im Sinne der Ökumene.
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Jesus müsse mit Yeshua ersetzt werden
Man dürfe Jesus nicht Jesus nennen, sondern Yeshua. Dies sei geboten, da Jesus Christus schließlich hebräisch und aramäisch sprach und Er Yeshua genannt wurde. Eine Abwandlung Seines Namens in Jesus sei sogar Blasphemie. Derartige Töne scheinen in die Mode gekommen zu sein. Die Frage ist lediglich, ob diese Vorwürfe überhaupt berechtigt sind und es sich nicht eher um den Geist der alten Pharisäer handelt.
Weitere Apologeten gehen sogar so weit zu behaupten, Jesus sei eine Fantasie-Figur, weil im Englischen der Buchstabe „J“ erst im 16ten Jahrhundert eingeführt wurde. Somit könne es Jesus gar nicht gegeben haben. So unsinnig derlei Thesen auch sein mögen, haben sie dennoch das große Potenzial, in der Teils schon völlig verwirrten Welt noch mehr Verunsicherung und Verwirrung einzubringen.
Die eigenen Apostel waren so „frech“
Wer Anklage gegen diejenigen erhebt, die „Jesus“ sagen und schreiben, sollte seinen ermahnenden Zeigefinger allerdings nicht auf die Gläubigen richten, sondern gegen die einstigen nahestehenden Begleiter Jesu Christi. Die Autoren des Neuen Testamentes waren die Jünger bzw. Apostel Jesu und jene waren so „unverschämt“, ihre Evangelien und Briefe in Griechisch zu schreiben. Ganz im Gegensatz zu den viel erzählten Gerüchten, mit den Leuten damals handelte es sich um ungebildete Zeitgenossen, waren die Menschen durchaus teils hochgebildet. Lukas war Arzt und an die Fähigkeiten Paulus‘ ragen selbst heute nur sehr wenige Menschen heran.
Griechisch war zur Zeit der Apostel alles andere als exotisch. Ein Erbe des griechischen Reiches, welches vom imperialen Rom abgelöst wurde. Ein Vorteil für die Kommunikation per Brief über die Landesgrenzen hinweg, da Griechisch ziemlich verbreitet war. Die Autoren von Matthäus, Markus, Johannes, Lukas, Apostelgeschichte und auch den im Kanon befindlichen Briefe von Paulus, Petrus, Jakobus, etc., nannten Yeshua selbst „Iesous“. So wie es völlig üblich war, auch andere Namen ins Griechische zu übertragen, nannten die Apostel den Heiland in der griechischen Variante.
Andere Sprach-Varianten normal
Der Name „Iesous“ ist also die Ausgangslage für die Bezeichnung Jesu auch in anderen Sprachen. Weitere Beispiele sind Yosef – Joseph, Yehuda – Juda, Yerusahlayim – Jerusalem, Yaakov – Jakob, Yirmiyahu – Jeremia. Im Hebräischen hieß der weiseste aller Könige Shlomo. Doch im Griechischen gibt es keinen Laut wie „sh“. Deshalb „Salomon“.
Tatsächlich gibt es im Englischen den Buchstaben „J“ erst seit dem Jahr 1524. Bis dahin wurde Jesus als „Iesus“ geschrieben. Allerdings wurde das „I“ ebenso ausgesprochen wie das „J“ heute. Der Buchstabe wurde lediglich für die klare Unterscheidung eingeführt, nicht aber für eine neue Aussprache.
Als wenn Jesus Christus, der Sohn Gottes, das Wort Gottes, sich nicht angesprochen fühlte oder es gar überhaupt nicht begreifen würde, wenn Er „Jesus“ anstatt „Yeshua“ genannt wird. Jesus Christus ist nicht nur Herr auch über den Sabbat, sondern Herr auch über die Sprachen. Nimrod hatte es mit seinem Versuch, einen Turm „bis in den Himmel“ errichten zu wollen, erfahren müssen. Auf einen Schlag sprachen die Menschen völlig unterschiedliche Sprachen.
Pharisäer-Geist
Es ist, was es ist. Die Forderung, man müsse den Messias (gefälligst) mit Yeshua ansprechen, ist der Geist der alten Pharisäer. Menschengesetze, und diese mit dem Ziel durch verursachte Verunsicherung und Verwirrung ein Fenster für die Kontrolle der Menschen zu öffnen. Jesus Christus ist weder zu limitiert, um sich in anderen Sprachen, die schließlich Er maßgeblich verursacht hatte, angesprochen zu fühlen, noch derart eitel, wie es die fordernden Apologeten suggerierten.
Der Name Yeshua ist jedoch geeigneter, um im Sinne der Ökumene einen gemeinsamen Nenner zu finden. Hier dürfte die eigentliche Motivation liegen, den Menschen vorschreiben zu wollen, wie man den Heilland (gefälligst) zu nennen habe. Statt sich mit einem solchen Unsinn auseinanderzusetzen, ist es viel ergiebiger, die vielen symbolischen Namen und Eigenheiten Jesu zu kennen (Info).
Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler, daß ihr das Äußere des Bechers und der Schüssel reinigt, inwendig aber sind sie voller Raub und Unmäßigkeit!
Matthäus 23,25
Bibelverse aus Schlachter 2000