Individuelle Freiheit hat den Duft von eingelagerten Heringen

Heringe

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Individuelle Freiheit hat den Duft von eingelagerten Heringen. Die EKD-Ratsvorsitzende nutzte den Reformationstag für die Verbreitung der Ideologien der katholischen Soziallehre. Entmündigte und willenlose „Glaubensschäfchen“ brauchen eine Leitfigur.

EKD-Ratsvorsitzende verdeutlicht ihre Ambitionen

Ein von der Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD:), Annette Kurschus, abgegebene Ansprache zum Reformationstag, gibt Aufschluss und auch Motive der einst protestantischen Institutionen. Die EKD, die nach wie vor behauptet, vom Erbe des Reformators Martin Luther zu zehren und damit versucht, sich als bereits nach Rom zurückgekehrte Tochter noch irgendwie zu legitimieren, verdeutlicht ihre Sichtweise auf die von ihr angesprochenen Menschen und ihr Selbstverständnis der eigenen Position.

Erklärung der EKD-Ratsvorsitzenden

Die EKD-Ratsvorsitzende gab per Video-Botschaft folgende Erklärung ab (Quelle):

„Die Reformation war eine Freiheitsbewegung. Der Reformationstag ist deshalb ein Freiheits-Feiertag. Für die spätere Frau Luther, Katharina von Bora, hatte die Freiheit einen ganz besonderen Duft. Sie roch nach Heringen. Hinter Heringsfässern versteckt, flüchtete Käthe mit anderen Ordensschwestern aus dem Kloster in ein neues, freies Leben.
Wer also erwartet, dass der „Wind of Change“ Rosenduft atmet, liegt falsch. Freiheit hat einen strengen Geruch.
Niemanden zu haben, der einem den Glauben diktiert, niemanden, der einem die Meinung vorgekaut und die Entscheidungen abnimmt, das kann einem auf Dauer ganz schön stinken. Jedenfalls ist es anstrengend! Und wie! Das merken wir bei allem, was in diesen Zeiten mit dem spröden Wort „Transformation“ bezeichnet wird. Freiheit! Sie ist nicht die Freiheit zu rasen und zu pöbeln.
Für Martin und Käthe Luther war klar: Frei bist du dann, wenn du von dir selbst absehen kannst und deinen Mitmenschen dienst statt deinem persönlichen oder deinem nationalen Ego Freiheit verpflichtet.
Solche Freiheit stößt einigen – zu vielen mittlerweile – sauer auf, genauso wie die Gleichheit und die Brüderlichkeit. Mir macht das Angst.“

„Reformation war Freiheitsbewegung“

Handfesseln
Reformation war Freiheitsbewegung? Freiheit von was?

Nun kann sich der Angesprochene aussuchen, ob Kurschuss mit „Freiheitsbewegung“ die Befreiung aus den Dogmen und der Tyrannei der römisch-katholischen Kirche ansprach, oder die Zusammenhänge der Reformation inzwischen völlig aus den Augen verlor. In beiden Fällen müssten sich die „evangelischen“ Kirchen selbst hinterfragen, warum die reuige Rückkehr zur Kirche Roms überhaupt beabsichtigt war (Info), und damit die einst erlangte Freiheit wieder freiwillig aufgegeben wurde. Das, was Martin Luther mit seiner Reformation auslöste, die Wahrheiten des Evangeliums den „fantastischen Dogmen“ der römisch-katholischen Kirche offen gegenüberzustellen, hat die EKD offenbar aus ihren Geschichtsbüchern gestrichen. Kurschus sprach über die „Freiheitsbewegung“ in der Vergangenheit und schließt damit einen heute fortgesetzten Protestantismus schon im Vorfeld aus.

„Freiheit hat einen strengen Geruch“

Heringe
Individuelle Freiheit duftet wie Heringe

Die konstruierte Analogie zwischen den Fluchtumständen von Katharina von Bora und dem „Duft von Freiheit“ zeugt von einer – gelinde gesagt – sehr individuellen Weltanschauung. Wer kommt „beim Duft der Freiheit“ auf den Gestank von bei Zimmertemperatur in Fässern eingelagerte Heringe? Erst vor wenigen Tagen trällerte die EKD-Ratsvorsitzende etwas über „Freiheit, Gleichheit und Geschwisterlichkeit“ und bezeichnete diese als „die heilige Dreifaltigkeit der Demokratie“ (Info). Also Demokratie mit einem drittel Anteil „Duft von toten Fischen“?

Kurschus spricht beim „strengen Geruch von Heringen“ aber nicht von der Freiheit im Allgemeinen, sondern von der Freiheit des Individualismus. Ein Mensch, der es wagt, seinen individuellen Freiheitsdrang zum Ausdruck zu bringen, indem dieser seinen Kopf über die assimilierte Masse des „Allgemeinwohls“ hinausstreckt, muss wohl damit rechnen, in die Umgebung von toten Fischen abgesondert zu werden.

Die „Transformation“ – Das Allemeinwohl

Die von der EKD-Ratsvorsitzenden verwendete Formulierung „spröde Transformation“, auch zu bezeichnen als „Übergang, Veränderung“, und von diversen Kreisen mit einem einfachen „X“ ausgedrückt, bedeutet hier nichts anderes als die Unterwerfung des Menschen unter dem Diktat einer vorgebenden Instanz der „Moral und Vernunft“. Eine Freiheit zum „Rasen und Pöbeln“ ist durchaus abzulehnen, aber das Leben des Einzelnen und die Gesellschaft sind weitaus facettenreicher als die einfältige Darstellung der Ratsvorsitzenden der EKD.

Die Infantilisierung und Entmündigung des Menschen, insbesondere der Schäfchen der EKD, scheinen tatsächlich so weit fortgeschritten zu sein, dass der eigentlich zu erwartende „Shitstorm der Empörung“ gegen diese unsägliche Ansprache der Ratsvorsitzenden ausblieb. Ein Spiegelbild dessen, was den einst evangelischen Institutionen tatsächlich vorschwebt. Die enthaltene Botschaft: „Der Drang nach individueller Freiheit ist anstrengend“. Der Mensch brauche eine Leitfigur, der ihm sage, was zu glauben sei, welche Meinung er zu vertreten und welcher Fremd-Entscheidung dieser zu folgen habe.

Welche Leitfigur sollte es sein?

Papst-Sticker
Ein heißer Favorit als die von der EKD ersehnte ‚Leitfigur‘

Wer diese Leitfigur einst sein solle, kann man der EKD-Ratsvorsitzenden buchstäblich von ihren Lippen ablesen. Ihre angeführten Narrative „Freiheit, Gleichheit und Geschwisterlichkeit“ sind die Sprache von „Fratelli Tutti“, die „Brüderlichkeit-Enzyklika“ von Papst Franziskus (Quelle).

Paragraf 3:
Es berührt mich, wie Franziskus [von Assisi] vor achthundert Jahren alle dazu einlud, jede Form von Aggression und Streit zu vermeiden und auch eine demütige und geschwisterliche ‚Unterwerfung‘ zu üben, sogar denen gegenüber, die ihren Glauben nicht teilten.

Paragraf 4:
Auf diese Weise wurde er zu einem liebevollen Vater, der den Traum einer geschwisterlichen Gemeinschaft verwirklichte;

Paragraf 86:
Daher ist es wichtig, dass die [katholische] Katechese und die Predigt auf direktere und klarere Weise die soziale Bedeutung der Existenz, die geschwisterliche Dimension der Spiritualität, die Überzeugung der unveräußerlichen Würde jedes Menschen und die Beweggründe, um alle zu lieben und anzunehmen, einbezieht.

Paragraf 103:
Die Brüderlichkeit (Geschwisterlichkeit) ist nicht einfach die Folge aus der Achtung individueller Freiheit oder aus einer gewissen geregelten Gleichheit.

Paragraf 110:
Worte wie Freiheit, Demokratie oder Geschwisterlichkeit verlieren dann ihren Sinn. Denn »solange unser Wirtschafts- und Sozialsystem auch nur ein Opfer hervorbringt und solange auch nur eine Person ausrangiert wird, kann man nicht feierlich von universaler Geschwisterlichkeit sprechen«“ (aus Enzyklika Laudato si‘)

Paragraf 219:
Die Träume von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit können auf rein formaler Ebene bleiben, weil sie sich nicht für alle verwirklichen.

usw., etc.

EV-Kirchen sind Sprechautomaten Roms

Lautsprecher
EKD lediglich ein passives Sprachelement

Die einst evangelischen Kirchen sind längst entblößt als reine Sprechautomaten der Agenda Roms. Sogar für ihren „Geistesblitz“ des „nationalen Egos“ griff die EKD-Ratsvorsitzende in die Zitate-Sammlung des Pontifex. Im Mai 2021 warnte Papst Franziskus vor „aggressivem Nationalismus und Individualismus“ (Quelle) und rief im Februar 2022 erneut zum Kampf gegen die „Pandemie des Individualisms“ auf (Quelle).

Der falsche Prophet (Offenbarung 13) auf dem Gebiet der „Theologie“. Und wohl bereits in rund zwei Jahren von „Übersee“ kommend auch auf politischer Ebene durchgesetzt. Kurschus habe „Angst“ vor Ablehnung und Widerstand gegen diese „transformierte“ „Gleichheit und Brüderlichkeit“. Sie sollte, sofern sie auf dieser Linie verbleibt, lieber Angst vor denjenigen haben, der über alle Dinge das letzte Wort besitzen wird (Info).

Jesus Christus hat sich sehr kurz gefasst

Für das, was Papst Franziskus mit seinem „großen Werk“ Fratelli Tutti für die Beschreibung seiner gewünschten „Tranformation“ benötigte und von der EKD-Ratsvorsitzenden devot nachgesprochen wurde, hat Jesus Christus für Seine Vorstellungen eines heilen Zusammenseins nur einen einzigen Satz benötigt:

Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft und mit deinem ganzen Denken, und deinen Nächsten wie dich selbst!
Lukas 10,27

Marx und Engels lassen grüßen

Marx-Büste
Katholische Soziallehre – Vorbild des Kommunismus?

„Gleichheit, Brüderlichkeit und Gerechtigkeit“ für alle. Das erinnert „irgendwie“ an die Philosophie des Kommunismus, alias katholische Soziallehre (Info). Ein jegliches Hab und Gut stehe dem „Allgemeinwohl“ zu.
Der Kommunismus aber schafft die ewigen Wahrheiten ab, er schafft die Religion ab, die Moral, statt sie neu zu gestalten, er widerspricht also allen bisherigen geschichtlichen Entwicklungen„, so der Wortlaut im „Kommunistisches Manifest“. Dieses wie auch das Buch „Das Kapital“, welche Karl Marx und Friedrich Engels zugeschrieben werden, haben eine begeisterte Leserschaft gefunden. Einer von ihnen ist Kardinal Reinhard Marx, Erzbischof von München-Freising. Er zeigte sich als ein begeisterter Anhänger der Philosophie des Sozialismus bzw. des Kommunismus (Quelle).

Bibelverse aus Schlachter 2000

Individuelle Freiheit hat den Duft von eingelagerten Heringen
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