Das Lesen und besonders Studieren der Bibel setzt die Grundeinstellung voraus, dass es sich mit der Schrift nicht um willkürlich und zufällig geschriebenen Inhalt handelt, sondern um ein durchaus in sich schlüssiges Gesamtpaket. Einfaches darüber hinweg lesen, ohne sich dabei weitere Gedanken zu machen, helfen nicht, das Wort Gottes als solches zu begreifen und zu verstehen. Ein jedes einzelne Wort hat Grund und Sinn.
Inhalt / Content
Da ist rein gar nichts zufällig
Die Bibel wurde von mehr als 40 verschiedenen Autoren in einem Zeitraum vom ca. 1.600 Jahren geschrieben. „Eine Ansammlung von Schriften patriarchalischer Männer, die ihre Weltsicht und die Eindrücke in der Gestalt eines Gottes und seines Sohnes zum Ausdruck brachten“, so die Ansicht „Bibel-kritischer“ Zeitgenossen. Nun, wenn man die Bibel lediglich in einzelnen Ausschnitten liest, womöglich noch die Passagen, die das eigene angebrachte Argument punktuell bestätigen, dann sieht man eben nur jeweils einen Ausschnitt, aber nie auch nur annähernd das Gesamte.
Die folgende Abbildung zeigt, wie „zufällig und willkürlich“ die mehr als 40 Autoren über einen Zeitraum von gut 1.600 Jahren, in unterschiedlichen Kontinenten und mit jeweils verschiedenen kulturellen Hintergründen die Bücher der Bibel verfassten.

Sieht das etwa nach Chaos aus, oder sind da klare Strukturen und eine gewisse Ordnung zu erkennen? Ein jeder Bogen beschreibt eine Parallele bzw. einen Verweis innerhalb der Bibel. Ganz links der Beginn der Bibel mit den Büchern Mose und ganz rechts das Buch der Offenbarung. Erstellt haben diese Grafik in Kooperation Chris Harrison und Christoph Römhild (lutheranischer Pfarrer) im Jahr 2007. Beide nahmen eine Bibel zur Hand und zeichneten bei einem jeden angegebenen Querverweis eine entsprechende Verbindungslinie, insgesamt 63,779 Querverweise (Quelle).
Nichts Vergleichbares existiert
Man muss sich das nur mal vergegenwärtigen. Von heute (2025) an rückwärts um 1.600 Jahre, dann landete man im Jahr 425. In diesem Jahr, oder kurz zuvor, hätte Moses sein erstes Buch geschrieben (1. Mose). Und erst „letzte Woche“ hätte Johannes auf der Insel Patmos das Buch der Offenbarung fertiggestellt. Also ein Zeitraum ab dem noch bestehenden antiken römischen Reich bis zur Gegenwart.
Gibt es auch nur etwas annähernd Vergleichbares, worin am Ende ein zusammengestelltes Buch aus verschiedenen Schriften, in verschiedenen Sprachen, von verschiedenen Menschen in verschiedenen Epochen und Ländern eine derartige in sich wohnende Geschlossenheit aufweist? Man braucht „nur“ um gut 500 Jahre zurückzugehen und sich eine Originalschrift von Martin Luther in die Hand zu nehmen. Das Geschriebene zu lesen und auch zu verstehen, ist eine echte Herausforderung.
Da rückt der Gedanke „vom Heiligen Geist eingegeben“ sogleich in greifbare Nähe. Denn die Schlüssigkeit setzt direkt einen Autor voraus, der über den großen Zeitraum hinweg „im Hintergrund“ wirksam gewesen ist.
Daher, es steht in der Bibel absolut nichts Willkürliches oder Zufälliges. Alles hat seinen Sinn und seinen Grund. Auch einzelnen Bezeichnungen, Benennungen, ganz besonders den symbolischen Darstellungen, deren Zusammenhänge und deren Zusammenspiel mit den beschriebenen Situationen oder Umständen, kommen explizite Bedeutungen zu. Abwechselnde Wortwahlen sind keine Ausschmückungen eines Romanes und Wiederholungen kein Mangel an Fantasie. Es hat „irgendeinen“ ganz bestimmten Sinn, der nur durch beständiges Studieren der Bibel einmal sichtbar werden wird. Vermeintlich Unscheinbares hat mitunter sogar eine zentrale Bedeutung.
Vermeintlich unscheinbare Details – Beispiel

Beim Lesen der Bibel „stolpert“ man vielleicht über den folgenden Abschnitt in Offenbarung 14. Ein (erster) Engel erschien und hatte u.a. folgende Verkündigung (Offenbarung 14,7 – Teil der 3-Engelsbotschaft – Info):
„Der sprach mit lauter Stimme: Fürchtet Gott und gebt ihm die Ehre, denn die Stunde seines Gerichts ist gekommen; und betet den an, der den Himmel und die Erde und das Meer und die Wasserquellen gemacht hat!„
Man nimmt es womöglich zur Kenntnis und setzt sein Lesen fort. Daher gilt ganz besonders: Qualität geht vor Quantität. Es bringt nichts, wenn man ein tägliches „Marathon-Lesen“ veranstaltet, ohne sich über das Gelesene Gedanken zu machen. Darüber nachdenken, was man gelesen hat, über möglichst jeden Aspekt. Das ist zudem auch das christliche Prinzip der Meditation, also das genaue Gegenteil einer „fernöstlichen“ Meditation. Kopf mit Wertvollem füllen, anstatt den Denkapparat völlig entleeren.
Himmel – Erde – Meer – Wasserquellen
Hervorgehoben werden soll hier der letzte Abschnitt dieses Verses. Dieser enthält „Himmel, Erde, Meer und Wasserquellen“. Gott machte diese Dinge, also alles, was sich zwischen Himmel und unter dem Meer befindet.
Eine andere Stelle der Bibel verdeutlicht dies erneut, Offenbarung 10,6:
„und schwor bei dem, der lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit, der den Himmel geschaffen hat und was darin ist, und die Erde und was darauf ist, und das Meer und was darin ist:„
Selbstverständlich sind diese Elemente auch zu finden im Schöpfungsbericht (1. Moses 1), beginnend mit Himmel und Erde. Es folgen das Meer, das Land und im Anschluss werden diese Räume mit Himmelskörper und allerlei Leben gefüllt.
Die Gegenspieler im gleichen Areal
Da kann es direkt „auffällig“ werden, wenn an anderen Stellen der Bibel ein feuerroter Drache im Himmel beschrieben wird (Daniel 12,3), aus dem Meer ein Tier aufsteigt (Offenbarung 13,1), ein anderes Tier aus der Erde hervorkommt (Offenbarung 13,11) und eine näher beschriebene Hure an bzw. in den Wassern sitzt (Offenbarung 17,15). Mit dem Drachen im Himmel, dem Tier aus dem Meer, dem Tier aus der Erde und der Hure in den Wassern handelt es sich ausnahmslos um Gegenspieler Gottes bzw. Jesu Christi und Seine Heilsbotschaft.
Gott hat Himmel, Erde, Meer und Wasserquellen geschaffen und es tummeln sich in den wiederholt genannten Umgebungen überall der Widersacher und seine Handlanger herum. Diese Gemeinsamkeit ist nicht ohne Grund, denn es verweist auf das zentrale Thema, worum es eigentlich geht und wohin die letzten Handlungen dieser Welt führen werden. Wer ist der wahre Gott und Schöpfer und wem erkenne ich die Autorität an? Dem tatsächlichen, einzigen lebendigen Gott, oder dem „großen“ Widersacher, der diese Position für sich beansprucht und seinen eigenen Thron über die Sterne des hohen Nordens setzen will?
Anerkennung Autorität soll sichtbar sein

Die Anerkennung des wahren Gottes ist untrennbar mit dem Gehorsam Ihm gegenüber verbunden, und damit automatisch auch mit dem Befolgen Seines Gesetzes (10 Gebote – Info). Der wahre Gehorsam und das Befolgen des Gesetzes Gottes zeigt sich zwangsläufig auch am sichtbaren Äußeren. Die eigenen Handlungen bzw. Unterlassungen belegen bzw. widersprechen das behauptete Motiv. „An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen“, so die passende Beschreibung in Matthäus 7,20.
Die eigenen Handlungen, die Erfüllung des Willen Gottes, bezeugen somit die eigene Anerkennung der Autorität des wahren Gottes und somit Schöpfers aller Dinge. Das gilt nicht auszugsweise, sondern vollständig. Also nicht für 8 oder 9, sondern alle 10 Gebote. Ein Gebot bringt die Anerkennung der Autorität Gottes zum Ausdruck, und zwar exklusiv im Vierten Gebot (2. Moses 20,8-11). Dieses Gebot enthält folgenden Teil:
„Denn in sechs Tagen hat der Herr Himmel und Erde gemacht und das Meer und alles, was darin ist, und er ruhte am siebten Tag; darum hat der Herr den Sabbattag gesegnet und geheiligt.„
Autoritätszeichen Schöpfer-Gott gefälscht
Man kann deutlich erkennen, dass die Attribute Himmel, Meer, Erde, Wasser(quellen) in den verschiedenen Aspekten alles andere als zufällig gewählt und auch wiederholt werden. Sie verweisen eindeutig auf die Schöpfung, auf den Schöpfer und damit auch auf die exklusive Autorität des wahren Schöpfers hin. Grob eingerahmt dreht sich das ganze Dilemma in dieser Welt um genau diese Autorität, die der Widersacher dem wahren Schöpfer-Gott mit aller Macht und allen (un-)erdenklichen Mitteln streitig machen will.
Da der von Gott selig gesprochene und geheiligte 7te Tag der Woche, der wahre biblische Sabbat, das klare Autoritätsmerkmal Gottes ist, hat der Widersacher seinen eigenen speziellen Tag eingerichtet, der seine eigene (erwünschte) Autorität widerspiegeln soll (Info). Daher war der biblische Sabbat mit dem Entstehen und der anschließenden Verbreitung des Christentums auch das erste Angriffsziel des Widersachers. Dies mit tatkräftiger Unterstützung seines von ihm eingerichteten irdischen Helfershelfer (Info).
Siehe, ich komme bald! Glückselig, wer die Worte der Weissagung dieses Buches bewahrt!
Offenbarung 22,7
Bibelverse aus Schlachter 2000