Die Bibel ist in 2022 wieder deutlich öfter verbreitet worden als die Jahre zuvor. Rund 35,5 Millionen Schriften des Wortes Gottes sind in vielen unterschiedlichen Sprachen in den Umlauf gebracht worden. Eine durchaus biblische Entwicklung.
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Wieder mehr Bibeln verteilt
Das Wort Gottes in der Form der Schrift fand auch im Jahr 2022 eine sehr große Verbreitung in der Welt. Der Weltverband der Bibelgesellschaften (United Bible Societies, UBS) meldete wiederholt einen eingesetzten Aufwärtstrend bei der Anzahl der in der Welt verteilten Bibeln. Im Jahr 2022 wurden demnach 35,5 Millionen Bibelausgaben verteilt worden. Ein Anstieg um rund 3 Millionen gegenüber dem Jahr 2021. Mit dem erklärtem Ende der deklarierten Corona-Pandemie stieg die Anzahl der vereitelten Bibeln nach einer Flaute wieder deutlich an.
Bibelverteilung ureigenste Aufgabe

Die Übersetzung der Bibel sowie deren Verbreitung seien „im tiefsten Inneren unserer Gemeinschaft verwurzelt“, so der Generalsekretär des Weltverbandes, Dirk Gevers. Das erklärte Ziel der in einem weltweiten Netzwerk agierenden Bibelgesellschaft sei eine Bibel für jeden Einzelnen. Der Vertreter dieses Netzwerkes im Bundesgebiet ist die Deutsche Bibelgesellschaft. Diese Organisation ist in mehr als 184 Ländern vertreten.
Das Motiv für diesen Eifer zur Verbreitung der Bibel sei die gewünschte Stärkung von Einzelpersonen und auch Gemeinschaften zum spirituellen Wachstum und Werte wie „Großzügigkeit, Mitgefühl und Einheit, die uns weltweit verbinden“, so Gevers.
Die Top-Länder und -Sprachen
Zu den Ländern mit den am meisten verbreiteten Ländern zählten in 2022 Brasilien mit 4,8 Millionen Exemplaren, USA (2,6 Millionen) und Indien (2,5 Millionen). Hervorgehoben ist hier besonders die Verbreitung der Bibel in dem „eher abgeneigten“ Land China. In 2022 konnte die Verbreitung der Bibel in China von 1,2 Millionen in 2021 auf 1,8 Millionen gesteigert werden. In Kambodscha stieg die Zahl der verbreiteten Schrift auf 25.000.
Spanisch war mit 5,8 Millionen Bibeln die am meisten übersetzte Sprache, gefolgt von Englisch (5,4 Millionen) und Portugiesisch (4,9 Millionen). In der Sprache Mandarin wurden 1,8 Millionen Bibeln verbreitet.
Auch bei der Verbreitung des Wortes Gottes spielt inzwischen die Digitalisierung eine maßgebliche Rolle. In 2022 lag der Anteil der digital vom Internet heruntergeladenen Bibeln in ihren jeweiligen Vollversionen bei 28 Prozent. Die Gesamtzahl sämtlicher verbreiteten biblischen Schriften in allen erhältlichen Formen (Vollbibeln, einzelne Testamente, einzelne Bücher) betrug im Jahr 166 Millionen.
Bibelverteilung ist biblisch

Mit der fortgeschrittenen Verteilung der Bibel kommt die Menschheit den von Jesus Christus angekündigten Ereignissen zum Ende der Zeit immer näher. Nachdem Jesus Christus gemäß Markus Kapitel 13 Seinen Jüngern und auch den anderen auf dem Ölberg anwesenden Zuhörern die Einzelheiten über die schlimmen Zustände verkündete, verknüpfte Er diese Ereignisse jedoch an eine Voraussetzung, so in Markus 13,10:
„Und allen Heidenvölkern muß zuvor das Evangelium verkündigt werden.“
Genau das passiert derzeit mit den zig-millionenfach verteilten Bibeln. Denn das Evangelium ist die Voraussetzung für die Menschen, auch die in Offenbarung 14,6 verkündigte Botschaft, die sog. 3-Engels-Botschaft, zu verstehen:
„Und ich sah einen anderen Engel inmitten des Himmels fliegen, der hatte ein ewiges Evangelium zu verkündigen denen, die auf der Erde wohnen, und zwar jeder Nation und jedem Volksstamm und jeder Sprache und jedem Volk.“
Bibeln für die „Menschheitsfamilie“?
Etwas fragwürdig erscheint zwar das vom Generalsekretär erklärte Motiv der „Werte“ für die angestrebte Bibelverbreitung, denn eine „weltweit verbundene Menschheit“ im Sinne einer Menschheitsfamilie spricht gegen die Aussagen des Evangeliums, aber unterm zählt das Resultat. Ein jeder Einzelne wird am Ende die Möglichkeit gehabt haben, die Wahrheit zu erfahren und diese auch zu leben. Diese freiwillige Entscheidung bleibt höchst individuell, auch wenn es den „zentralen Befürwortern“ einer Inklusivität nicht in den Kram passt.
Kritischer Blick auf vertriebene Übersetzungen

In Deutschland vertreibt die Deutsche Bibelgesellschaft die Übersetzung nach Luther, in den jeweiligen Ausgaben (1892, 1912, 1984, 2017). Über die Jahre haben die jeweiligen Ausgaben „sonderbare“ Veränderungen erfahren. Dass aber die Evangelischen Kirchen in Deutschland (EKD) die Ausgabe 2017 als „maßgeblichen Text zum kirchlichen Gebrauch empfiehlt“, begründet einen genaueren, kritischen Blick.
Zu den ebenfalls kritisch zu betrachtenden und auch von der Deutschen Bibelgesellschaft vertriebenen Bibel-Übersetzungen gehören die „Basisbibel“, „Gute Nachrichten Bibel“ und „Neue Genfer Übersetzung“.
Bibelverse aus Schlachter 2000