Olli Dürr Gesell. Entwicklungen Hohe Inflation voraussichtlich noch bis 2024

Hohe Inflation voraussichtlich noch bis 2024

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Die Inflation wird die Menschen in den Ländern der Erde noch für eine lange Zeit begleiten. Voraussichtlich noch bis zum Jahr 2024. Anhaltende Geldentwertung, begründet mit dem Krieg in der Ukraine.

Anhaltender Kaufkraftverlust

Geldschwemme

Anhaltende Geldflut sorgt jetzt für anhaltende Inflation

Die jährliche Inflation gibt den relativen Verlust der Kaufkraft an. Bei der Geldentwertung erhält man nach einem Jahr die gleiche Ware nur für einen höheren Betrag bzw. für den gleichen Betrag eben weniger Ware. Wenn das Einkommen nicht entsprechend ansteigt, kann man sich unterm Strich weniger anschaffen. Nachdem Russland die Ukraine im Februar 2022 überfiel, sind die Preise vor allem für Energie und Lebensmittel durch die Decke geschossen. Von einer Verlangsamung der laufenden Geldentwertung kann selbst nach etwas über einen Jahr noch keine Rede sein. Die Inflation wird voraussichtlich noch die nächsten Monate, wenn nicht Jahre munter weiter wüten. Den Menschen bleibt immer weniger Geld übrig, bzw. müssen an immer mehr Enden und Ecken sparen und letztendlich auch endgültig verzichten.

Inflation wird noch lange anhalten

Die Teuerungen in der Eurozone werden noch sehr lange andauern, so eine jüngste Einschätzung des Zentralbank-Chefs Österreichs, Robert Holzmann. Mit dem Blick auf die Historie werde klar, dass einer Inflationsrate von acht Prozent oder darüber eine sehr lange Phase des nur sehr langsamen Rückgangs folge, so der Notenbank-Chef zu Handelsblatt (Dienstag). Selbst nach Herausrechnen der Anteile von Lebensmittel und Energie bleibe die Kerninflationsrate sehr hoch und dies sei besorgniserregend. Diese Kerninflationsrate werde sich im ersten Halbjahr 2023 voraussichtlich kaum abschwächen. Eine deutliche Zinsanhebung sei nun unabdingbar, so die Forderung Holzmanns, der auch ein EZB-Ratsmitglied ist.

Wendepunkt evtl. in einem Jahr

Erst wenn der Einlagezins für die Banken auf 4 Prozent angestiegen ist, werde voraussichtlich der Punkt erreicht, an dem die Geldpolitik auf die Wirtschaft bremsend wirke. Notwendig seien nun restriktive Maßnahmen, um die Inflation wieder auf den Wunschwert von knapp 2 Prozent zu drücken. Der Notenbanker hofft auf einen erreichten Zinshöhepunkt noch innerhalb der kommenden zwölf Monate.

Die Europäische Zentralbank seit bereits seit Anfang März 2023 dabei, einen Teil ihrer angehäuften Anleihen auslaufen zu lassen. Nach derzeitigem Stand sollen monatlich rund 15 Milliarden Euro abgebaut werden. Dies gelte jedoch nur bis Ende Juni 2023. Ein erheblicher Teil der EZB-Bestände stammt aus dem „Pandemie-Kaufprogramm PEPP“. Eigentlich wollte die Euro-Notenbank das Niveau bis Ende 2024 stabil halten, doch wenn die große Bilanzsumme „auf einen vernünftigen Wert“ abgeschmolzen werden soll, dann müsse die EZB „etwas aggressiver sein“, so Holzmann.

Bilanzsummen mehr als verzehnfacht

Die Anleihekaufprogramme der großen Notenbanken EZB und der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) sind keine neuen Maßnahmen. PEPP kam lediglich als eine Ergänzung hinzu. Selbst vor der „großen Finanzkrise“ in 2008 und erst recht vor der „großen Eurokrise“, in der Griechenland von rund 120 % Schulden des Bruttoinlandsproduktes (BIP) auf gut 170 % Schulden „hochgerettet“ wurde, war die Ausweitung der Bilanzen bereits ein Normal-Modus. Seit dem Jahr 2002 sind die Bilanzsummen der Notenbanken mehr als verzehnfacht worden.

Märkte mit Geld geflutet

Bilanzsumme EZB und Fed

Entwicklung Bilanzsumme EZB und Fed

(Quelle: Infina.at)

Das BIP Deutschlands betrug im Jahr 2002 rund 2.098 Mrd. Euro und im Jahr 2022 rund 3.867 Mrd. Euro. Ein Anstieg um „nur“ das 1,9-Fache. In der Eurozone wuchs das BIP in den Jahren 2009 bis 2021 von 9,27 Billionen Euro auf 12,26 Billionen Euro, also um das rund 1,33-Fache. Das Wirtschaftswachstum der Länder betrug also nur einen kleinen Bruchteil des Wachstums bei den Bilanzsummen der Notenbanken. In den letzten beiden Jahrzehnten haben die Notenbanken die Märkte mit „frischem Geld“ geradezu überschwemmt.

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