Das Mysterium der „Unbefleckten Empfängnis“ Mariens ist Anlass für das jährlich am 08. Dezember gefeierte Hochfest der römisch-katholischen Kirche. Die Predigt eines Priesters und Professors verdeutlicht das katholische Glaubensgebilde aus reinen Fiktionen.
Inhalt / Content
- 1 Das Hochfest zu Ehren Marias
- 2 Das beständige Epos über Maria
- 3 Eine Predigt zu Ehren Maria
- 4 Die Sonne darf nicht fehlen
- 5 Maria – Die Perfekte Gottes
- 6 Maria – Die Gnadenvolle für Erlösung
- 7 Äußerst peinliche Glorifizierung Marias
- 8 Maria – Ihr Wille ist Vorbild
- 9 Seltsam erfolgreiches Sandkasten-Niveau
Das Hochfest zu Ehren Marias
Am 08. Dezember ist wieder so ein Hochfest der römisch-katholischen Kirche. Nur zwei Tage nach Nikolaus, diese Figur mit Mitra-Mütze, Mantel und Hirtenstab, steht auch schon Maria im Mittelpunkt. Das „Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria“, wie es Catholic News Agency (CNA) beschreibt. Anlässlich dieses katholischen Festes mitten in der Adventszeit erstellte Aldo Vendemiati, Professor an der Philosophischen Fakultät der Päpstlichen Universität Urbaniana und Priester, eine gewidmete Predigt. CNA hat diese von der Internetseite (Quelle) des Priesters übernommen und noch einmal veröffentlicht.
Das beständige Epos über Maria
Bekanntlich spielt Maria, die Frau von Joseph und Mutter von Jesus Christus, in der römisch-katholischen Kirche eine ganz besondere Rolle. Die Kirche war offensichtlich mit den biblischen Beschreibungen Marias nicht zufrieden. Es herrschte im eigenen Welt- und Gottesbild sichtlich ein Vakuum und dieses füllte die Kirche mit der Erschaffung neu erdachter Fiktionen rund um das Wesen des Menschen Marias.
Den Umfang des neu erschaffenen Marien-Epos lassen schon alleine die zahlreich vergebenen Titel erahnen. Eine Auswahl lautet „Mutter Gottes, Jungfrau der Jungfrauen, Heilige Mutter der göttlichen Gnade, die Keuscheste, Sitz der Wahrheit, die mystische Rose und Königin des Himmels“ (das Vorbild der katholischen Maria – Info).
Eine Predigt zu Ehren Maria
Es ist daher nicht verwunderlich, dass der Priester und Professor Vendemiati seine Predigt zur Huldigung Marias auf geschaffene Fiktionen stützen muss, damit die Zusammenhänge irgendeinen Sinn ergeben können.
Die Sonne darf nicht fehlen
Mit dem Hochfest Marias am 08. Dezember erfahre der „Weg des Advents“ eine Pause. Dieser Pfad gehe wie bei einer Bergwanderung durch einen dichtbewachsenen Wald nach oben. Kaum Licht falle auf den Wandernden. Irgendwann werde eine Lichtung erreicht und „die Sonne erleuchtet alles mit ihrem Glanz.“ Ein weiter und wunderbarere Ausblick eröffne sich. Ein Moment, der den Wandernden zur Betrachtung dieser Schönheit verzückt ruhen lasse. Dies sei aber kein Anlass zum Verbleib, sondern ein Moment für die notwendige Kraft, um selbst jene Schönheit zu erreichen, „die sich unseren Augen enthüllt hat.“
Die am 08. Dezember erblickte Schönheit sei Maria, „das Meisterwerk der Schöpfung und der Erlösung“.
Die schöne Sonne steht über alles
Die Sonne ist das höchste Symbol der römisch-katholischen Kirche. Dies zeigt sich schon an der Gestaltung der Monstranz sowie an den ausgiebig ausgestalteten Sonnenstrahlen über dem Altar des Petersdoms im Vatikan. Franz von Assisi, der Namensgeber des aktuellen Papstes, zählte Sonne, Mond und Sterne zu seinen Geschwistern. Die während der „heiligen Messe“ verehrte, aus dem im Schnitt halbmondförmigen Becher entnommene kreisrunde Oblate ist die Huldigung des höchsten katholischen „Sonnen-Gottes“ an einem jeden Sonntag („Sonnen-Tag“). Ob dieser nun Osiris, Helios oder Mithras genannt wird, ist unerheblich.
Schon an dieser Passage seiner Predigt verdeutlicht der Priester seine Affinität zur Sonne und beschreibt die katholische Lehre über eine Göttlichkeit des Menschen. Diese im Menschen innewohnende Göttlichkeit müsse lediglich entfaltet werden, um so „selbst jene [Sonne] Schönheit zu erreichen“.
Der gute Mensch und die böse Sünde
„Nicht die menschliche Natur ist böse, sondern die Sünde“, so Vendemiati. Ohne Zweifel ist die Sünde böse, aber dennoch ist diese Aussage ein Widerspruch in sich. Denn eine „gute Natur“ des Menschen würde die Sünde nicht verrichten. Lediglich eine gefallene Natur ist darin unbekümmert, das Gesetz Gottes zu übertreten. Die Bibel beschreibt den tatsächlichen Zustand des Menschen eigentlich ganz gut. 1. Moses 8,21:
„Ich will künftig den Erdboden nicht mehr verfluchen um des Menschen willen, obwohl das Trachten des menschlichen Herzens böse ist von seiner Jugend an;“
Jeremia 17,9:
„Überaus trügerisch ist das Herz und bösartig; wer kann es ergründen?“
Doch der katholische Priester ist augenscheinlich der gegenteiligen Ansicht (Info).
Maria – Die Perfekte Gottes
Der Professor kommt in seiner Predigt auch zum eigentlichen Thema des Anlasses. Er erzählt von dem gekommenen Menschen, für den Gott gesorgt habe. „Ein gänzlich menschliches Vorbild“. Ein Vorbild, in der die Menschheit vollkommen sei, ganz ohne „Makel und Falten“, und ohne „die Veränderungen durch die Sünde“.
Spricht der Priester von Jesus Christus? Nein! Er spricht von: „Maria, die ganz Schöne, das Meisterwerk der Schöpfung, das Meisterwerk der Erlösung“.
Maria sei genau die „menschliche Person“, so wie Gott diese bereits „von Ewigkeit her gewollt“ habe.
Maria war Mensch und nicht Person
Maria sei gemäß dieser Beschreibung völlig ohne Sünde und damit gehört diese Erzählung ins Reich der katholischen Fiktionen. Das belegt auch die Formulierung „menschliche Person“ anstatt Mensch. Das „Personalisieren“ ist eine Spezialität der katholischen Kirche, basierend auf römisches Recht. So befindet sich der Mensch in der von Gott geschaffenen Wirklichkeit, die Person aber ist eine Fiktion. Diesen Unterschied stellt sogar die Bibel heraus (Info).
Dem Priester bleibt aber keine andere Wahl, als in der katholischen Fiktion zu verbleiben und muss daher die Vorgaben seines insgeheim angebeteten Herrn Folge leisten.
Die Bibel auf Belege dieser Thesen des Professors zu durchforsten, ist müßig. Es gibt sie nicht. Man würde lediglich im römisch-katholischen Katechismus fündig werden.
Maria – Die Gnadenvolle für Erlösung
Da Gott voll Gnade ist, sei auch Maria von dieser Gnade erfüllt. Zwischen Gott und Maria stehe Jesus Christus, so der Priester. Er sei der Mittler.
Diese Gnade mache die „Person Mariens“ (nicht Mensch, daher Fiktion) in allem heilig, was ihre Menschheit ausmache. „Gefühle, Vernunft, Wille.“
Unsterbliche Seele ist Voraussetzung
Neben der im Menschen enthaltenen Göttlichkeit lehrt diese Kirche auch die unsterbliche Seele (Lügen der Schlange im Katechismus – Info). Eine nach dem irdischen Tod weiter existierende Seele ist eine absolute Voraussetzung für eine jegliche weitere darauf aufbauende Fiktion. Es gibt diese unsterbliche Seele jedoch nicht. Das gibt die Bibel nicht her und die Kirche weiß dies ganz genau! (Info).
Äußerst peinliche Glorifizierung Marias
Der Priester geht in seiner Predigt auf die vorbildlichen Gefühle Marias ein. Der Engel suchte Maria für die Ankündigung ihrer Schwangerschaft auf. „Sie erschrak„, so die erste Verdeutlichung des Priesters.
Als Maria und Joseph ihren zwölfjährigen Sohn Jesus im Tempel in Jerusalem vergaßen und zurückkehrten, drückte Maria aus, dass sie und Joseph ihn „voll Angst gesucht“ haben, so die zweite Verdeutlichung.
Bei der Hochzeit zu Kana ging der Wein aus. Hier stellte Maria ihre „Sensibilität“ unter Beweis, indem sie sagte, „Sie haben keinen Wein mehr!“, so die dritte Verdeutlichung des Priesters.
Das alles drücke die „Vollständigkeit ihrer Emotionen“ aus, welche stets „die Fülle der Gnade ausdrücken“.
Es wird nun wirklich peinlich
Maria ist vor der Erscheinung des Engels erschrocken, hatte Angst um ihren Sohn und sorgte sich um den Nachschub von Wein für die Hochzeitsgäste. Die „Fülle der Gefühle und Gnade Marias“. Man ist dazu geneigt, an dieser Stelle der Predigt nach Hinweisen auf Satire zu suchen. Aber es handelt sich tatsächlich um ernst gemeinte „Theologie“. Welches Niveau muss man inne haben, um bei derlei peinlicher Glorifizierung den Drang zu verspüren, sich vor einem Bildnis Marias niederzuwerfen?
Maria – Ihr Wille ist Vorbild
Dem Priester ist diese Verherrlichung Marias noch nicht genug. Sie sei schließlich auch ein Vorbild der Vernunft. Der Engel (Gabriel) teilte Maria mit, dass durch sie „Christus“ zum Mensch werde.
Wie üblich verzichtet der Theologie-Professor an der eindeutigen Identifizierung des „Jesus [der] Christus“.
Wie wir alles wissen, antwortete Maria mit einem „willentlichen Ja“. Die Menschheit und das gesamte Universum haben auf dieses „Ja“ gewartet. Diese könne man erbitten, aber nicht erzwingen.
Maria antwortete zudem: „Siehe, ich bin die Magd des Herrn, mir geschehe nach deinem Wort.“ Das sei der „große Verdienst Mariens“ gewesen. Sie stimmte frei dem Plan Gottes zu. Dies sei „die Zustimmung der Liebe eines Geschöpfes zur Liebe des Schöpfers“.
„All das zertritt der Schlange den Kopf, zerstört die Sünde“. Wir, „die wir die Nachkommen Mariens sind“, folgen Maria als unser Vorbild nach, so der Priester, und schließt seine Predigt mit dem wiederholten Hinweis der erstrebenswerten Selbstverherrlichung der Menschen ab.
Freiwilligkeit ist der Kirche wesensfremd
In der Tat zwingt Gott keinen Menschen zu irgendetwas. Er überlässt es einem jeden Einzelnen, ob er sich für oder gegen Gott und Seine Satzungen entscheidet. Gott verdeutlicht aber sehr, sehr oft, wohin Gehorsam führt und wohin Ungehorsam führt. Beides jeweils für ewig. Es mag durchaus der Fall sein, dass dem Priester aus katholischem Hause die Freiwilligkeit einer Entscheidung deshalb so hervorgehoben erscheint, da Zwang und Nötigung zu den Traditionen seiner Kirche gehören.
Heiliger Geist spielt keine Rolle?
So ganz nebenbei. Der Priester hat in seiner Predigt und in diesem Zusammenhang keine Silbe über den Heiligen Geist verloren. Als wenn der Geist Gottes keinerlei Rolle gespielt hätte, denn Lukas 1,35:
„Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Darum wird auch das Heilige, das geboren wird, Gottes Sohn genannt werden.„
Demut und Gehorsam – Außergewöhnlich?
War nun Demut und Gehorsam Marias Gott gegenüber derart außergewöhnlich? Auf die Gesamtheit des Menschen in seiner gefallenen Natur sicherlich ja. Aber in Bezug des richtigen Wege gemäß der Vobilder Jesus Christus und Seinen Apostel bestimmt nicht. Maria wollte, dass der Wille Gottes geschieht. Jesus Christus wollte dies auch, Lukas 22,42:
„Vater, wenn du diesen Kelch von mir nehmen willst – doch nicht mein, sondern dein Wille geschehe!„
Jesus Christus lehrte dies auch Seinen Jüngern, Matthäus 6,10:
„Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auch auf Erden.„
Und die Apostel erzählten dies auch den Heiden, Apostelgeschichte 21,14:
„Und da er sich nicht überreden ließ, beruhigten wir uns und sprachen: Der Wille des Herrn geschehe!„
Selbstaufgabe, Übergabe des eigenen Willens an Gott und die Erfüllung mit dem Heiligen Geist, sind keine außergewöhnlichen „Leistungen“ Marias, sondern die Voraussetzung für einen jeden Menschen, um die Nachfolgeschaft Jesu Christi eingehen zu können. Es ist sogar die Essenz, die mit der Taufe alleine nicht erreicht werden kann. Es handelt sich um einen anhaltenden Prozess. Jeden Tag aufs Neue.
Erlösungswerk Jesu Christi geleugnet
Ziemlich versteckt, aber dennoch eindeutig, verleugnet der Priester das Blutopfer Jesu Christi zur Vergebung unserer Sünden bei Behaltung Seiner Gerechtigkeit. Der Priester bemüht die Aussage von 1. Mose 3,15:
„Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau, zwischen deinem Samen und ihrem Samen: Er wird dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse stechen.„
Diese Aussage Gottes an die Schlange, gleich nach dem ersten Sündenfall, verbindet der Theologe jedoch mit dem gesamten Zinnober rund um Maria. Ihre „Keuschheit, Demut, Unbeflecktheit, Gnade, etc.“ zertrete den Kopf der Schlange und damit auch die Sünde. Falscher kann dies aber nicht sein. Bevor Jesus Christus nicht Sein Blut am Kreuz gegeben hat, war nicht eine Sünde getilgt. Alles hängt an Jesus Christus, nichts hängt an Maria, so die Wirklichkeit. Doch genau dieses einmalige und immer währende Blutopfer Jesu Christi leugnet die Kirche vehement (Info). In anderen Worten: Die Kirche Roms hasst Jesus Christus mit allem was sie hat und allem was sie ist.
Seltsam erfolgreiches Sandkasten-Niveau
Diese Predigt für die glorifizierung Marias enthält ein ordentliches Paket an Philosophie dieser sich selbst mit dem Christentum in Verbindung bringende religiöse Institution. Erstaunlich ist immer wieder, welche kindlich-naive Erzählungen von den Menschen tatsächlich angenommen werden. Eine Fiktion, so stabil wie ein loses Kartenhaus, das alleine vom Hauch des gerade aufgeklappten Buchdeckels der Bibel zusammenbrechen würde.
Doch der Grund für die für sehr viele Menschen bevorstehende Katastrophe ist deren Bequemlichkeit, Gutgläubigkeit und Irrationalität. Nur wenige raffen sich auf, die Bibel in Eigenverantwortung und mit eigenem Verstand selbst zu lesen.
Diese Predigt ist in 2023 geschrieben und nicht irgendwann aus dem 6ten, 14ten oder 18ten Jahrhundert. Es gibt tatsächlich sehr viele christliche Kirchen, die mit der Kirche Roms nicht nur einen Schulterschluss eingehen, sondern durch die Ökumene in ihr als die eine, heilige, apostolische, katholische Kirche aufgehen wollen (Info).
Er aber antwortete und sprach: Es steht geschrieben: Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeden Wort, das aus dem Mund Gottes hervorgeht!
Matthäus 4,4
Übrigens: Matthäus 4,4 wird in der Regel nur noch zur Hälfte zitiert, bzw. ist in den modernen Bibelausgaben nur noch um die Hälfte gekürzt enthalten (Info).
Bibelverse aus Schlachter 2000