Hat Gott das Opfersystem im AT nie gewollt? Krude Thesen

Opferlamm Jesus

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Der Widersacher ist fleißig. Stets begegnen einem neue, wilde Thesen, welche immer nur eines als Ziel haben. Die Wahrheit der Schrift zu verdrehen, verdecken und aus den Köpfen der Menschen zu verdrängen. Eine solche „Idee“ lautet, Gott habe das Opfersystem im Alten Testament nicht eingeführt und auch nie gewollt.

Opfersystem sei gegen Gottes Willen gewesen

Gott habe das Opfersystem im Alten Testament nie gewollt und auch gar nicht angeordnet, geschweige als notwendig gehalten. Eine (weitere) These macht ihre Runden, welche entweder einem Missverständnis entsprungen ist, oder vorsätzlich verbreitet wird, um das durchaus damals unbedingt notwendige Opfersystem zu diskreditieren.

Die Folge kann in beiden Fällen fatal sein. Denn diese behauptete Überflüssigkeit des alten Opfersystems wirkt sich unmittelbar auf die Selbstopferung Jesu Christi aus. Damit wäre Er völlig überflüssig ans Kreuz gegangen, und besonders wichtig, hätte auch völlig unnötig Sein Blut vergossen.

Die als Belege angeführten Verse

Für die (vermeintliche) Belegung der These, die Opferdienste im Alten Testament seien gegen Gottes Willen und willkürlich durch die Menschen eingeführt worden, werden meist die folgenden Verse zitiert:

Hosea 6,6:

„Denn an Liebe habe ich Wohlgefallen und nicht am Opfer, an der Gotteserkenntnis mehr als an Brandopfern.“

1. Samuel 15,22:

Samuel aber sprach zu Saul: Hat der Herr dasselbe Wohlgefallen an Schlachtopfern und Brandopfern wie daran, daß man der Stimme des Herrn gehorcht? Siehe, Gehorsam ist besser als Schlachtopfer und Folgsamkeit besser als das Fett von Widdern!

Psalm 40,7:

Opfer und Gaben hast du nicht gewollt; Ohren aber hast du mir bereitet; Brandopfer und Sündopfer hast du nicht verlangt.

Psalm 51,18:

Denn an Schlachtopfern hast du kein Wohlgefallen, sonst wollte ich sie dir geben; Brandopfer gefallen dir nicht.

Amos 5,21-22:

Ich hasse, ich verachte eure Feste und mag eure Festversammlungen nicht riechen! 22 Wenn ihr mir auch euer Brandopfer und Speisopfer darbringt, so habe ich doch kein Wohlgefallen daran, und das Dankopfer von euren Mastkälbern schaue ich gar nicht an.“

Jesaja 66,3:

Wer einen Ochsen schächtet, [ist wie einer,] der einen Menschen erschlägt; wer ein Schaf opfert, [ist wie einer,] der einem Hund das Genick bricht; wer Speisopfer darbringt, [ist wie einer,] der Schweineblut [opfert]; wer Weihrauch anzündet, [ist wie einer,] der einen Götzen verehrt – sie alle erwählen ihre eigenen Wege, und ihre Seele hat Wohlgefallen an ihren Greueln.

Micha 6,6-7:

Womit soll ich vor den Herrn treten, mich beugen vor dem erhabenen Gott? Soll ich mit Brandopfern, mit einjährigen Kälbern vor ihn treten? Hat der Herr Wohlgefallen an Tausenden von Widdern oder an unzähligen Strömen von Öl? Soll ich meinen Erstgeborenen geben für meine Übertretung, die Frucht meines Leibes für die Sünde meiner Seele?

Jesaja 1,11-15:

Was soll mir die Menge eurer Schlachtopfer? spricht der Herr. Ich bin der Brandopfer von Widdern und des Fettes der Mastkälber überdrüssig, und am Blut der Jungstiere, Lämmer und Böcke habe ich kein Gefallen! Wenn ihr kommt, um vor meinem Angesicht zu erscheinen – wer verlangt dies von euch, daß ihr meine Vorhöfe zertretet? Bringt nicht mehr vergebliches Speisopfer! Räucherwerk ist mir ein Greuel!

Neumond und Sabbat, Versammlungen halten: Frevel verbunden mit Festgedränge ertrage ich nicht! Eure Neumonde und Festzeiten haßt meine Seele; sie sind mir zur Last geworden; ich bin es müde, sie zu ertragen. Und wenn ihr eure Hände ausbreitet, verhülle ich meine Augen vor euch, und wenn ihr auch noch so viel betet, höre ich doch nicht, denn eure Hände sind voll Blut!

1. Petrus 2,5:

so laßt auch ihr euch nun als lebendige Steine aufbauen, als ein geistliches Haus, als ein heiliges Priestertum, um geistliche Opfer darzubringen, die Gott wohlgefällig sind durch Jesus Christus.

Ein ganzes Buch dem Opfersystem gewidmet

To-Do Liste
Das Opfersystem war genau vorgeben

Wie immer, die einzelnen Verse sind auch hier geeignet, die eigene These damit zu untermauern. Man braucht „nur“ den Zusammenhang außer Acht zu lassen, bzw. zu verschweigen.

Wer behauptet, das Opfersystem sei nicht von Gott gewollt gewesen, erzeugt damit einen totalen Widerspruch in der Bibel. Ein weiterer Aufhänger, um damit die Schlüssigkeit der Schrift in Zweifel ziehen zu können. Gott hat nämlich das Opfersystem konkret eingeführt. Dem ganzen Paket an Festtagen, Saisons und Opferungen ist sogar ein ganzes Buch gewidmet. Das 3. Buch Mose mit insgesamt 27 Kapiteln.

  • Kapitel 1: Bestimmungen über die Brandopfer
  • Kapitel 2: Die Speisopfer
  • Kapitel 3: Die Friedensopfer
  • Kapitel 4: Die Sündopfer
  • Kapitel 5: Die Schuldopfer
  • Kapitel 6: Vorschriften über die Ausführung der Brand-, Speis- und Sündopfer
  • Kapitel 7: Vorschriften über die Ausführung der Schuld- und Friedensopfer, das Friedensopfer, Verbot des Genusses von Fett und Blut, Opferanteile der Priester
  • Kapitel 23: Die Feste des Herrn, der Sabbat, das Passah; das Fest der ungesäuerten Brote, die Darbringung der Erstlingsgarbe das Fest der Wochen (Pfingstfest), das Fest des Hörnerschalls (Posaunenfest), der Versöhnungstag, das Laubhüttenfest

Das eigentliche Zeremonialgesetz

Es ist damit klar. Das Opfersystem ist kristallklar und mehr als deutlich von Gott bestimmt und an Moses diktiert worden. Das Zermonialgesetz, bzw. das Gesetz Mose, geschrieben in ein Buch und aufbewahrt NEBEN der Bundeslade (Info).

„Nicht Gefallen daran haben“ ist schonmal nicht das Gleiche wie „keine Notwendigkeit“. So wie es Gott selbst beschrieb, hat Er keinen Gefallen daran, dass die Tiere in Massen geschlachtet, geschächtet, zerlegt und verbrannt werden. Das „dicke Aber“ heißt jedoch:

Römer 6,23:
Denn der Lohn der Sünde ist der Tod;
und
Hebräer 9,22:
und fast alles wird nach dem Gesetz mit Blut gereinigt, und ohne Blutvergießen geschieht keine Vergebung.

Es kann somit keine Vergebung der Sünden geben, wenn nicht das Blut (der Opfertiere) vergossen wird. Zwar sagt Hebräer 10,4:
Denn unmöglich kann das Blut von Stieren und Böcken Sünden hinwegnehmen!
aber es geht exakt um den Glauben daran, dass diese Tieropferungen innerhalb des Opfersystems ein Abbild dessen sind, was Jesus Christus als damalig zukünftig erwartete Messias erfüllen wird. Jesus Christus hat sich final selbst geopfert und Sein Blut vergossen und damit das Verheißene erfüllt. Der Vorhang zum Allerheiligsten im Tempel riss bei Seinem Tod am Kreuz von oben nach unten durch (Matthäus 27,51). Ein deutlicher Hinweis, dass damit das Opfersystem gemäß 3. Buch Mose beendet wurde.

Abel, Henoch, Noah und Abraham sind durch ihren jeweiligen Glauben gerechtfertigt worden (Hebräer 11). Sie hatten schon Tieropfer dargebracht, dies sogar lange vor dem Auszug Israels aus Ägypten und der Gesetzgebung an dem Berg Sinai. Das Opfersystem an das Volk Israel war daher absolut nichts Neues.

Was Gott tatsächlich missfiel

Wut
Zorn war (ist) durchaus begründet

Warum „tobte“ Gott über die Opferungen? Es war die absolute Nichtigkeit der vorgenommenen Tieropferungen aus reiner Routine, ohne jegliche Ansätze, doch endlich mal von den Sünden abzukehren. Das Volk opferte rein formell, ließ es sogar als eine Art „Volksfest“ ausarten. Ein tägliches Ritual, womöglich noch mit Verkaufsständen und Gelegenheit, sich für Geschäftemacherei zu treffen. Sogar die levitischen Priester entdeckten am Opfersystem eine zusätzliche Geldquelle. Diejenigen, die ihr Volk eigentlich zur Rückkehr auf Gottes vorgesehen Pfaden ermahnen sollten, hatten überhaupt kein Interesse daran, dass die Menschen endlich Einsicht haben werden.

„Was macht das schon, wenn ich heute sündige, wenn ich einfach nur ein Tieropfer bringen muss? Das kostet zwar ein wenig Geld, aber das hole ich mir durch neue Geschäftsverbindungen wieder vielfach ein.“ Gott tadelte die Menschen, dass sie Seinen Vorhof zertrampeln (Jesaja 1,12). Dort steht nämlich der Brandopferaltar. Ein ewig wiederholtes und elendiges Routine-Opfern.

Verschiedene Gründe für Opfer

Es war vorgesehen, ein Sündopfer und ein Schuldopfer. Diese sollten „eigentlich“ die Ausnahme bleiben. Eben genau dann notwendig, wenn der Mensch tatsächlich gesündigt und damit Schuld auf sich geladen hatte. Diese Opfer symbolisierten das Selbstopfer Jesu Christi, der unsere Sünde UND Schuld auf sich geladen hatte und dafür stellvertretend, für uns den Preis dafür bezahlte, mit dem Tod.

Die Morgen- und Abendopfer symbolisierten die Heiligung der Menschen. Also der anhaltende Prozess, sich in Richtung der Gott gefälligen Pfade zu bewegen. Das mündete eigentlich auch in der Überwindung der Sünde. Wer von sich behauptet, in die Fußstapfen Jesu Christi treten zu wollen, der müsste natürlich auch das Bestreben haben, die Sünde zu überwinden. So, dass gar kein Opfer (Vergebung der Sünde) mehr notwendig wird. Dies alles hat den Menschen, um die es in den „Beleg-Zitaten“ aus der Bibel tatsächlich geht, nicht im Geringsten interessiert.

Ein Thema bis zum Ende

Sanduhr
Für Gottes Gesetze gibt es kein Verfallsdatum

Nicht überraschend ist, dass dieses Zertrampeln des Vorhofes auch zum Abschluss der Zeit erwähnt wird und ebenso die finalen Konsequenzen. So in Offenbarung 11,2:
Aber den Vorhof, der außerhalb des Tempels ist, laß aus und miß ihn nicht; denn er ist den Heidenvölkern übergeben worden, und sie werden die heilige Stadt zertreten 42 Monate lang.“

Die 42 Monate, in der die „heilige Stadt“ zertreten wurde, sind bereits im Jahr 1798 zum Abschluss gekommen. Doch wie Hebräer 9-11 deutlich beschreibt, ist das anhand der Stiftshütte symbolisierte Heiligtum nicht passé (Info). Es handelt sich um das Himmlische Heiligtum, in dem Jesus Christus als unser Hohepriester tätig ist (Info).

Der damalige Brandopfer-Altar entspricht heute den Gebeten, bzw. die Reue zur Vergebung der Sünden. Also der Vorhof. Wer sich dort beständig herumtreibt, ohne irgendwelche Anstalten zu zeigen, sich doch endlich mal auf den richtigen Pfaden begeben zu wollen, wird zu den Zertramplern des Vorhofes gezählt und letztendlich als ein Heide angesehen werden.

Die Heiligung des Menschen wird anhand der einstigen Stiftshütte dadurch symbolisiert, dass dieser sich (symbolisch) in das Heiligtum begibt, das Wort Gottes studiert (Schaubrote), sich vom Licht des Heiligen Geistes führen lässt (Menora mit Öl) und auch anhaltend betet (Räucheraltar).

Es „riecht“ nach dem Widersacher

Fliegende Eule
Der Widersacher hat seine Helfershelfer vor Ort

Wer oder was diese These, Gott habe das Opfersystem gar nicht eingeführt und es auch nie wollen, in die Welt gesetzt hat, es ist eine klare Leugnung des blutigen Opfers Jesu Christi. Damit käme diese „Idee“ dem Konzept der römisch-katholischen Eucharistie sehr, sehr nahe. Eine beständige wiederholte Opferung Jesu, jedoch unblutig (Info). Die Leugnung des Blutopfers Jesu durch die römisch-katholische Kirche ist offenkundig (Info).

Das einfachste Rezept, diesen Irreführungen auf die Schliche zu kommen, bzw. diese als solche zu erkennen, ist, die Bibel selbst zu lesen. Das gilt ganz besonders für zitierte Einzel-Verse, die irgendeine These belegen sollen. In solchen Fällen gerne nachsehen und um die Verse herum lesen, also gerne schon ein Kapitel vorher beginnen und auch über den Vers hinaus lesen. So lässt sich der Zusammenhang erfassen und somit auch die Wahrheit.

Seid nüchtern und wacht! Denn euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlingen kann;
1. Petrus 5,8

Bibelverse aus Schlachter 2000

Hat Gott das Opfersystem im AT nie gewollt? Krude Thesen
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