Bereits alte und ewig gültige Wahrheiten werden verbogen, gebrochen und dem neuen Zeitgeist angepasst. Wie dies aussehen kann, zeigt wieder eine seltsame Interpretation eines Gleichnisses von Jesus Christus seitens der Kirche Roms.
Inhalt / Content
- 1 Wegführung von der Wahrheit
- 2 Das Gleichnis vom Weinberg
- 3 Das Gleichnis kurz beschrieben
- 4 Die Historie bestätigt das Gleichnis
- 5 Abwegige Interpretationen
- 6 Sollte sich Gott getäuscht haben?
- 7 Gott werde nicht strafen, sondern erlösen
- 8 Eucharistie sei Gegenwart der Erlösung
- 9 Über Gerechtigkeit keine Spur
- 10 Das Gericht ist sicher
Wegführung von der Wahrheit
Der Vatikan gibt wieder sein „Bestes“, um die Menschen, vordergründig die Katholiken, vom tatsächlichen Erlösungsweg Gottes wegzubringen und sie direkt in die Irre zu führen. Die Sprache ist von einer „Erlösung der Menschheitsfamilie“ und einem Ausbleiben des Strafgerichts Gottes. Das unsägliche Ritual der Eucharistie (Info) an einem jeden Sonntag sei hierfür der Ausdruck.
In Vatikan News bedient sich Dekan Pfarrer Kurt B. Susak aus Davos, Schweiz, eine völlig aus den Fugen geratene Sicht auf ein Gleichnis Jesu Christi. Das ist allerdings Programm, denn wie üblich wurde auch dieses Thema zeitgleich in den Sozialen Medien von den Jesuiten Zentraleuropa aufgegriffen, mit der Frage an die Leser, wie denn dieses Gleichnis vom Weinberg für die heutige Sicht zu deuten sei.
Das Gleichnis vom Weinberg
Das Gleichnis vom Weinberg in Matthäus 21, 33-46 hat heute die gleiche Bedeutung wie vor rund 2.000 Jahren. Wohl um die eigene Sichtweise nicht zu gefährden, haben weder der Dekan noch der Jesuiten-Orden die letzten beiden Verse dieses Gleichnisses erst gar nicht aufgeführt, sondern einfach unterschlagen. Denn darin ist der tatsächliche Sinn des von Jesus Christus vorgetragenen Gleichnisses leicht zu erkennen.
Der Dekan, scheinbar mit einem „Ghostwriter“ ausgestattet, beginnt gleich mit der Behauptung, Jesu Christi habe zusammengefasst ausgedrückt: „Was nützt der Glaube aber, wenn er keine Frucht bringt?“ Eine sehr interpretierbare Aussage. Denn diese Darstellung impliziert, dass bei fehlenden Früchten der Glaube umsonst sei und die Kirche Roms spricht stets nur von einem „Glauben“, versäumt aber regelmäßig, den „Glauben“ genauer zu definieren. Glauben an was? Glaube an das Evangelium, so wie es geschrieben steht, wäre der einzig richtige Weg. Aber dies dürfte kaum die Absicht der römisch-katholischen Kirche sein. Sie stellt ihren eigenen Katechismus samt den Traditionen über die Bibel. In Matthäus 21,43 steht tatsächlich:
„Das Reich Gottes wird von euch genommen und einem Volk [Heidenvolk] gegeben werden, das dessen Früchte bringt.„
Das Gleichnis kurz beschrieben
Das Gleichnis von Jesus Christus handelt konkret vom Reich Gottes und dies ist dargestellt als der Weinberg. In diesem Weinberg sollen die beauftragten Menschen für möglichst reiche Erträge arbeiten. Mit dem Hausherrn, der Eigentümer des Weinberges, ist Gott gemeint. Er schickte zur Erntezeit vorerst Seine Knechte (Propheten, Apostel), um die Früchte in Empfang zu nehmen. Die Arbeiter schlugen und töteten die Knechte. Dies geschah zweimal. Dann schickte der Hausherr seinen Sohn (Jesus Christus). Die Arbeiter erkannten ihn als den Erben und töteten ihn ebenfalls, in der Hoffnung in den Besitz des Weinberges zu kommen.
Jesus Christus fragte die anwesenden Pharisäer, was wohl der Hausherr gegen diese Arbeiter unternehmen würde. Die Pharisäer antworteten, dass der Hausherr die Arbeiter umbringen und die Arbeit am Weinberg anderen Menschen anvertrauen würde. Jesus Christus antwortete, Matthäus 21,42-44:
„Habt ihr noch nie in den Schriften gelesen: »Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, der ist zum Eckstein geworden. Vom Herrn ist das geschehen, und es ist wunderbar in unseren Augen«? Darum sage ich euch: Das Reich Gottes wird von euch genommen und einem Volk [Heidenvolk] gegeben werden, das dessen Früchte bringt. Und wer auf diesen Stein fällt, der wird zerschmettert werden; auf wen er aber fällt, den wird er zermalmen.„
Jesus Christus ist der Eckstein
Der Eckstein ist Jesus Christus selbst. Ebenso wie Er auch der Eckstein des (geistlichen) Tempels ist. Der in der vom Dekan unterschlagenen Vers 45 ist die eigentliche Essenz dieses Gleichnisses leicht verständlich:
„Und als die obersten Priester und die Pharisäer seine Gleichnisse hörten, erkannten sie, daß er von ihnen redete.„
Die Historie bestätigt das Gleichnis
Mit dem Vers 45 bedarf es keinerlei „Auslegungen“ dieses Gleichnisses, denn es erklärt sich von selbst. Die Pharisäer sind die (leitenden) Arbeiter, die ihrem ursprünglichen Auftrag, das Reich Gottes zu bereiten, nicht nachkamen. Sie töteten die Propheten und auch Apostel Gottes. Jesus Christus erfuhr das gleiche Schicksal. Wortführer der Anklage gegen den Sohn Gottes war der Pharisäer und Hohepriester Kajaphas. Dreieinhalb Jahre nach der Kreuzigung Jesu steinigten die Pharisäer den Apostel Staphanus und mit der Bekehrung des einstigen Pharisäers Saulus, im Anschluss Paulus genannt, ging das Evangelium auch an die Heidenvölker.
Abwegige Interpretationen
Während der Jesuiten-Orden aus diesem Gleichnis „aus heutiger Sicht“ eine Gerechtigkeit bei der Verteilung der Güter basteln, bringt der Dekan Susak in Vatikan News damit die weltweite Christenverfolgung in Verbindung.
Allerdings schildert Susak auch den tatsächlichen Hintergrund des Gleichnisses vom Weinberg. Es sei die Beschreibung des Umgangs Gottes mit dem „Volk des Alten Bundes“. Die vielen Versuche, das Volk für das Erbringen von Früchten zu bewegen, schlugen fehl. Jesu beschreibe mit diesem Gleichnis die „Gier der Tempelaristokratie“. Diese sei Gott nicht dienlich, sei korrupt und diene lediglich dem Selbsterhalt.
Eine Erklärung, die mit dem Blick auf dieses Aspekt durchaus zutrifft.
Sollte sich Gott getäuscht haben?
Im Anschluss gerät der Dekan jedoch ins Schleudern. Er hinterfragt, warum Gott der Vater Seinen Sohn schickte. Warum hat das Wort Gottes als Mensch unter uns gewandelt? Der Weinbergbesitzer habe im Gleichnis noch gehofft, dass die Arbeiter vor Seinem Sohn Achtung haben werden. Allerdings habe sich der Hausherr getäuscht. „Ja, hat sich Gott der Vater, der Allmächtige, der Schöpfer des Himmels und der Erde, wie wir ihn im Glaubensbekenntnis bekennen, denn getäuscht?“, so die Frage des Dekans. Sollte der Tod Jesu einfach nur ein Versehen gewesen sein, „weil Gott die Selbstgerechtigkeit und Bosheit des Menschen unterschätzt hat?“
Gott werde nicht strafen, sondern erlösen
Susak zieht eine Verbindung zum Propheten Jesaja, Kapitel 5. Darin wird der Weinberg eindeutig als das Volk Israel beschrieben und es bringt keine Frucht. Es wird niedergerissen werden. Der Dekan fragt sich an dieser Stelle, warum Gott es nötig gehabt habe, Seinen eigenen Sohn hinzugeben und sterben zu lassen, wenn dies schon Jahrhunderte vorher angekündigt war. „Hätte Gott nicht sein gewaltiges Strafgericht über die gottvergessene Menschheit direkt vollziehen können?“, so Susak.
Gott hätte es durchaus so tun können, aber Er hat es nicht getan, so die Feststellung des Dekans. Die Erklärung dafür sei, dass es Gott nicht primär um ein Strafgericht ginge, sondern um unser Heil. Die Begründung dafür findet Susak in der Aussage der Phariäser beim Weinberg-Gleichnis. Es waren die Pharisäer, die antworteten, dass der Hausherr den bösen Menschen ein böses Ende bereiten werde. Das war ein Vorschlag der Pharisäer und nicht von Jesus Christus.
„Gottes Plan sieht aber eben kein Strafgericht vor, sondern eine Erlösung„, so der Dekan.
Mit dieser Aussage handelt es sich nicht um eine Fehlinterpretation, sondern um die ungeschminkte Unwahrheit. Richtig wäre die Aussage gewesen, dass es Gottes Wunsch ist, einen jeden Menschen zu erlösen, aber Sein Strafgericht auf jeden Fall kommen wird.
Gott habe Seinen Sohn dafür gegeben, weil Er bis „zum Äußersten“ ging, um für jede Seele zu kämpfen. Dazu habe der Weinbergbesitzer die Arbeiter nicht vernichtet, sondern sie immer noch am Leben gelassen, so der Dekan. Diese Aussage ist in dem Gleichnis gar nicht enthalten und ließe sich mit dem Blick ins Alte Testament anhand der zahlreichen Strafen über die „Weinbergarbeiter“ leicht widerlegen.
Heute stünden die treulosen Weinbergarbeiter ohne Gnade und ohne das Reich Gottes da, so der Dekan.
Eucharistie sei Gegenwart der Erlösung
An diesem Punkt schlägt Susak eine Brücke zur Eucharistie. Diese sei die „Vergegenwärtigung des Erlösungsgeschehens, die das Gottesvolk des neuen und ewigen Bundes Sonntag für Sonntag feiert“. Die Kirche erkenne im Kreuzestod und der Auferstehung Jesu Christi „das Opfer der Erlösung der Menschheitsfamilie an“. Final folgt zu seinen Ausführungen ein „Bejammern“ der umfangreichen Abwanderung aus der Kirche und mögliche Maßnahmen zur Abwendung.
Über Gerechtigkeit keine Spur
So wie die Liebe von Gott nicht getrennt werden kann, so kann auch die Gerechtigkeit Gottes nicht abgetrennt werden. Doch die Gerechtigkeit Gottes werden von der römisch-katholischen Kirche wie auch von den (einstigen) protestantischen Kirchen (Info) regelmäßig unterschlagen. „Gott ist die Liebe“, so die durchaus korrekte Aussage, aber von Seiner ewigen Gerechtigkeit (Psalm 119,142) will keiner etwas wissen. Denn Gerechtigkeit impliziert ein eintretendes Gericht und es kann nicht sein, was nicht sein darf.
Wie sollte man den Menschen etwas über eine „garantierte Erlösung“ erzählen können, wenn es noch ein Strafgericht gäbe?
Der Dekan unterschlägt die Gerechtigkeit Gottes und erzählt geradeaus, dass ein Strafgericht gar nicht von Gott vorgesehen sei. So ganz nebenbei unterschlägt er auch das notwendige Opfer Jesu Christi anhand Seines Blutvergießens, um überhaupt erst die (rechtliche) Möglichkeit zu schaffen, trotz Beibehaltung der Gerechtigkeit Gnade walten lassen zu können. Nein, es waren weder Zufall, noch eine von Gott „unterschätzte“ Boshaftigkeit der Menschen. Es war ein Erlösungsplan, der bereits vor der Schaffung des Irdischen feststand und in 1. Mose 3,15 von Gott angekündigt wurde.
Das Gericht ist sicher
Gemäß der Dogmen der römisch-katholischen Kirche sei das Blutvergießen Jesu Christi für die Erlösung jedes einzelnen Menschen (nicht Menschheitsfamilie) gar nicht notwendig gewesen (Info). Sie leugnen damit das notwenige Opfer Jesu Christi.
Heute muss im Sinne der Ökumene das Narrativ aufgerichtet werden, dass der Mensch auf jeden Fall auf der sicheren Seite stehe, sollte dieser einfach nur „glauben“ und sich taufen lassen. Das geschieht auch auf Seiten der sich protestantisch nennenden Kirchen auf der gesamten Bandbreite. Es gäbe kein Gericht, so die – es ist, was es ist – Lüge.
Ein einziger Vers reicht bereits aus, um für Klarheit zu sorgen, Hebräer 9,27:
Und so gewiß es den Menschen bestimmt ist, einmal zu sterben, danach aber das Gericht,
Bibelverse aus Schlachter 2000