Der Glaube zeichnet eine jegliche Religion aus. So steht auch im wahren Christentum gemäß dem Evangelium der Glaube an oberster Stelle. Doch da steckt wesentlich mehr dahinter, als das Bekenntnis eines Glaubens an eine „vermutete“ höhere Instanz.
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Einfach nur „glauben“?
Der Glaube steht heute in den verschiedenen Kirchen wieder hoch im Kurs. Eigentlich selbstverständlich, wie man meinen möge. Wer in einer Gemeinde ist, egal ob katholisch oder evangelisch, der „glaubt“. Inzwischen ist der Glaube derart in den Mittelpunkt gerückt und erhöht, dass hierzu eine entscheidende Frage offenbar völlig übersehen wird. „Der Glaube an was?“
![Vereinfachtes Evangelium](https://www.oliverduerr.de/wp-content/2023/11/vereinfachtes-evangelium-142x213.webp)
Dass Glaube nicht gleich Glaube sein kann, lässt sich bereits am Unterschied zwischen dem Evangelium und dem römisch-katholischen Katechismus fest machen. Auch der Islam-Gläubige hat ganz andere Vorstellungen als der Evangelium-Gläubige (Info). Dennoch sind die Bestrebungen für die Installation „eines Glaubens“ unverkennbar. Ein Einheits-Glauben, mit dem eine jede Konfession, eine jede Religion etwas anfangen und sich sogar damit identifizieren kann. Dieser Glaube basiert auf Natur, Klima und Schöpfungsbewahrung. Etwas, was einen jeden Menschen, unabhängig von seiner Religion, gleichermaßen betrifft.
Die „erlösende Universal-Liebe“
Ein zugesetztes hinzugefügtes Bindemittel für die Vereinigung der Menschheitsfamilie im gemeinsamen „Kampf gegen die Klima-Apokalypse“ ist die „Liebe“. Erst wieder bei seinem letzten „Angelus“ betont und auch von den einstigen evangelischen Kirchen in Deutschland derart vorangetrieben, dass an dieser Stelle schon von einer Infantilisierung der Menschen gesprochen werden kann. Die Kernbotschaft: „Gott hat euch alle zum richtig Knuddeln lieb, züchtigt mit geworfenen Wattebällchen, und führt alle Menschen direkt ins Pippi-Taka-Tuka-Wunderland“.
Die falsch interpretierte und vermittelte Liebe hat jedoch einen völlig anderen Charakter als Anhimmeln und Gefühlswallungen (Info). „Gerechtigkeit Gottes? Gericht? Urteil? Ach was!“ (Info).
Mehr als einfach nur glauben
Doch auch wer sich vom Herzen zu Jesus Christus bekennt, und meint, dem geschriebenen Wort Gottes, das Evangelium, vollen Glauben zu schenken, könnte sich in einer falschen Sicherheit wiegen. Denn der Glaube, wie dieser im Evangelium beschrieben steht, geht deutlich über den „einfachen“ Glauben an Jesus Christus bzw. an einen Gott hinaus. Jakobus hat es in einem Vers zusammengefasst, Jakobus 2,19:
„Du glaubst, daß es nur einen Gott gibt? Du tust wohl daran! Auch die Dämonen glauben es – und zittern!„
Dämonen glauben sehr wohl an Gott und sie glauben auch sehr wohl an Seinen eingeborenen Sohn Gottes. Sie müssen es ja direkt wissen. Aber rettet sie dieser Glaube? Daher muss mehr dahinter stecken als einfach nur der „Glaube“ an der Existenz (eines?) Gottes.
Jesus Christus verdeutlichte den Glauben
Auch die von den Pharisäern und Sadduzäern geleiteten Judäer zu Zeiten Jesu Christi hatten allesamt einen Glauben. War dies aber der Glaube gemäß dem Evangelium? Dem Jesus Christus trat ein Hauptmann entgegen, ein heidnischer Römer. Er bat Jesus Christus darum, seinen schwer kranken Knecht zu heilen. Jesus Christus wies den römischen Hauptmann nicht ab, sondern hörte dem zu, was der Hauptmann zu sagen hatte. Die Antwort Jesu war sehr aufschlussreich, Matthäus 8,10:
„Als Jesus das hörte, verwunderte er sich und sprach zu denen, die nachfolgten: Wahrlich, ich sage euch: Einen so großen Glauben habe ich in Israel nicht gefunden!„
Demnach bewies der Römer, ein Nicht-Judäer, einen größeren Glauben auf, als es je ein Nachkomme Israels vorweisen konnte. Doch alle glaubten sich im richtigen und festen Glauben.
Der im Evangelium vielfach beschriebene Glaube ist nicht nur der Glaube an Jesus Christus, sondern der Glaube des Jesus Christus. In anderen Worten, der Mensch solle so glauben, wie es Jesus Christus auch tat. Wenn Jesus Christus einen Menschen heilte, dann sprach Er regelmäßig dazu, „dein Glaube hat dich gerettet“.
„Ist ja kein Kunststück, Er ist ja der Sohn Gottes“, könnte der Einwand lauten. Das stimmt zwar, dennoch war Jesus Christus voll und ganz Mensch, mit allen (potenziellen) Schwächen und auch Stärken. Jesu fundamentale Stärke war Sein Glaube.
Jesus Christus lebte den Glauben vor
Durchaus hätte Jesus Christus auch einen anderen Weg in diese Welt wählen können. So wie der Apfel vom Baum auf Isaak Newtons Kopf fiel, hätte auch Jesus Christus auf den Erdboden kommen können. Als ein Findelkind, so wie es ähnlich bei Moses der Fall gewesen ist. Doch bewusst sollte Jesus Christus hundert Prozent Mensch sein, gezeugt in einem Menschen und geboren von einem Menschen. Satan hätte allen Grund gehabt, Anklage zu erheben, wenn Jesus Christus Seine Göttlichkeit entfaltet hätte, um so die Menschen zu retten.
Denn die Gesetze Gottes gelten dem Menschen, dieser hat sie übertreten und Jesus Christus als einfacher Mensch bewies, dass die Gesetze durchaus eingehalten werden können. Man kann es nicht oft genug wiederholen. Jesus Christus fundamentale Stärke hier in dieser Welt war Sein unerschütterlicher Glaube. Diesen Glauben sollte der Mensch ebenfalls haben.
Jesus Christus war „derart Mensch“, dass er jeden Morgen abseits ging, um mit Seinem (unser aller) Vater im Gebet zu sprechen.
Glaube an Gottes Verheißungen
![Gott ist treu](https://www.oliverduerr.de/wp-content/2023/11/gott-ist-treu-329x185.webp)
Ein weiterer essenziell wichtiger Aspekt des Glaubens ist der feste Glaube an die Erfüllung der Verheißungen Gottes. Viele Menschen haben das Gefühl, die Gebete gingen nur bis zur Decke und Bitten werden von Gott nicht erhört, geschweige erfüllt. Ein Grund dafür kann durchaus darin liegen, dass im wahrsten Sinne des Wortes nicht an Gottes Versprechen geglaubt wird.
Gottes Gesetze und auch Seine Worte und Verheißungen können mit den Naturgesetzen verglichen werden. Sie haben Bestand, sind unveränderlich, kennen keine Ausnahmen und sind unumstößlich. Ein jeder auf einem Tisch stehender Mensch glaubt felsenfest daran, dass ein Schritt über die Kante hinaus gewiss gen Boden führt. Er kommt gar nicht auf die Idee, es könnte aufwärts, seitwärts oder einfach geradeaus weiter gehen. Das Naturgesetz der Gravitation lässt nichts anderes zu. Dieser Glaube an die Gravitation hat sich aufgrund der zahlreichen Erfahrungen bereits zu einem Wissen gewandelt. Es ist gewiss!
Paulus betont, dass das geschriebene Wort nicht vom Menschen, sondern vom Gott inspiriertes Wort ist, 1. Thessalonicher 2,13:
„Darum danken wir auch Gott unablässig, daß ihr, als ihr das von uns verkündigte Wort Gottes empfangen habt, es nicht als Menschenwort aufgenommen habt, sondern als das, was es in Wahrheit ist, als Gottes Wort, das auch wirksam ist in euch, die ihr gläubig seid.„
Damit ist auch eine Aussage im Markus-Evangelium gemeint, die den Glauben an Gottes Verheißungen in einem Vers zusammenfasst, Markus 11,24:
„Darum sage ich euch: Alles, was ihr auch immer im Gebet erbittet, glaubt, daß ihr es empfangt, so wird es euch zuteil werden!„
Glaube heißt auch Vertrauen
Gottes Verheißung ist es, eine jegliche wohlgefällige Bitte des Gläubigen zu erfüllen. Genau daran ist der Glaube zu messen. Wer Gott um etwas bittet, dann nicht im „Erflehen“, in der Hoffnung, „irgendwann“ werde diese Bitte „vielleicht“ erfüllt, sondern im festen Glauben (in der Überzeugung“, dass Gott diese Bitte bereits erfüllt hat, bevor das Amen gesprochen ist.
Wer nicht diesen Glauben hat, erklärt, wenn auch unbewusst, Gott zu einem „Sprücheklopfer“, der diese Zusagen völlig unverbindlich absonderte. Dieser Mensch hat nicht wirkliches Vertrauen in Gott.
Doch so sicher wie der losgelassene Stein abwärts fällt, so sicher ist auch Gottes Einhaltung Seiner Versprechen und Zusagen. Da darf Ihn ein jeder Gläubige im wahrsten Sinne beim Wort nehmen. Paulus schrieb über Abraham in Römer 4,20:
„Er zweifelte nicht an der Verheißung Gottes durch Unglauben, sondern wurde stark durch den Glauben, indem er Gott die Ehre gab.„
Nicht an die Versprechen Gottes und deren Erfüllung zu glauben, ist mangelndes Vertrauen und ausgedrückter Unglaube. Etwas, woran Gott keinesfalls Gefallen finden kann und daher auch so manches Gebet der Bitte an der Zimmerdecke enden lässt.
Der täglich erbetene Heilige Geist
![Evangelium oder Sonne](https://www.oliverduerr.de/wp-content/2023/11/evangelium-oder-sonne-320x213.webp)
Dieser Glaube, ein Glaube des blinden Vertrauens, auf die Sicherheit jeglicher Zusagen Gottes, ist es, der dem treuen Menschen einst abverlangt werden wird. Aus eigener Kraft kann das der Mensch nicht bewerkstelligen. Hierzu hat dieser den Heiligen Geist dringend nötig. Doch auch der Heilige Geist ist eine feste Zusage Gottes, die nach dem Erbeten des Menschen zuteilwird.
Und zwar tagtäglich aufs Neue. Jesus Christus, der hundertprozentige Mensch in dieser Welt, hat diese „tägliche Auffrischung“ mit dem Heiligen Geist jeden Tag vorgelebt. Zum jeglichen „Tagesauftakt“ die Übergabe des eigenen Willens und die (mit Sicherheit erfüllte) Bitte um die Erfüllung mit dem Geist Gottes.
In der Summe ergibt dies ein völlig anderes Bild des Glaubens, als der heute weit verbreitete Glaube an „irgendeine“ höhere Macht, die auch noch möglichst „naturverbunden“ universal-kompatibel für alle Glaubensfundamente gestaltet sein soll.
Allein daran ist erkenntlich, dass es beim wahren Glauben des Evangeliums keinerlei Kompromisse (Synkretismus) geben kann. Und das beginnt bereits beim allerersten Satz der Bibel:
Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde.
1. Moses 1,1
Hierzu eine Empfehlung: „Schritte zur persönlichen Erweckung“ (Helmut Haubeil)
Bibelverse aus Schlachter 2000