Gesetze Noahs für die Welt – Gerichtshof geplant

Gerichtsurteil

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Die sogenannten Sieben Gesetze Noahs (Noachidische Gebote) werden wieder in den Vordergrund gerückt. Moralvorgaben, ausgelegt gemäß den nach-babylonischen Einflüssen, sollen auf politischer Ebene durchgesetzt werden. Der „neu geschaffene Sanhedrin“ hat an US-Präsidenten Trump einen offenen Brief geschrieben.

Die „sieben universellen Gebote“

Die Sieben Gebote Noahs finden sich im Judentum und sollen Geltung für einen jeden Menschen haben. Auch Nichtjuden haben die Möglichkeit, sich bei Befolgung der Noachidische Gebote einen Platz in der „kommenden Welt“ als sogenannte „Zaddik“ (Gerechte) zu sichern. Ausgelegt sind die Sieben Gebote Noahs im Babylonischen Talmud, Sanhedrin 13. Auch in der Tora (Bücher Mose) seien die Noachidische Gebote enthalten, in 1. Moses 9,1-13. An dieser Stelle geht Gott mit Noah einen Bund ein (Info).

Im Talmud sind die sieben Gebote Noahs folgend definiert:

  • Verbot von Mord
  • Verbot von Diebstahl
  • Verbot von Götzenanbetung
  • Verbot von Unzucht
  • Verbot, Fleisch lebendiger Tiere zu essen
  • Verbot der Gotteslästerung
  • Einrichtung Gerichtsbarkeit für Durchsetzung dieser Vorschriften

Deckung nur bedingt möglich

10 Gebote
Die in Stein geschriebenen 10 Gebote sind unveränderlich

Mord, Diebstahl und Götzenanbetung sind auch klar in den 10 Geboten Gottes definiert (2. Moses 20 – Info).

Auch das Verbot der Unzucht ist im Evangelium an mehreren Stellen zu finden. An dieser Stelle muss jedoch auch unterschieden werden, ob mit Unzucht der körperliche Umgang zwischen den Menschen gemeint ist (z.B. 3. Moses 21,9, 4. Moses 25,1), oder die Bezeichnung für Falschgötterei des alten Israels in den vielen Phasen ihrer Geschichte (z.B. Hesekiel 23,49). Weitere Beispiele gäbe es auch im Neuen Testament, aber dieser Teil der Bibel existiert im Judentum nicht.

Auch das Verbot, Fleisch lebendiger Tiere zu essen, ist durchaus eine Vorschrift Gottes. Das Fleisch darf nicht gegessen werden, solange sich noch Blut darin befindet, denn im Blut steckt das Leben (1. Moses 9,4). Das gilt übrigens auch für die allgemeinen Speisegebote, konkret, das Verbot, unreine Tiere zu essen (Info).

Die Gotteslästerung ist verwandt mit dem Dritten Gebot, den Namen des Herrn nicht zu lästern. Aber doch lässt dieser Begriff sehr viel Spielraum für Definitionen zu. Denn wenn sich die Pharisäer in der Zeit nach dem babylonischen Exil durch etwas hervorgetan haben, dann durch die Schaffung von Bergen selbst definierter, menschlicher Gesetze. Das betrifft insbesondere die Festlegung, was rein und unrein sei und das Verhalten am Sabbat.

Einrichtung einer (menschlichen) Gerichtsbarkeit

Während in der Passage 1. Moses 9,1-13 einige Gesetze durchaus ableitbar sind, erscheint der letzte „Paragraf“ der Sieben Gesetze Noahs als besonders interessant. Es handelt sich um die juristische Durchsetzung der vorangegangenen sechs Positionen der Noachidische Gebote. Die Einrichtung einer Gerichtsbarkeit. In Anlehnung der für das alte Israel verhängten Strafen bei Übertretung von Rechtsbestimmungen, könnte dies auch in deren erneut übernommenen Exekutionen münden, also sinngemäß die Steinigung.

Schließlich waren es die Pharisäer, der hohe Rat, der Hohepriester, die auch gemäß Neuem Testament mit Steinigungen sehr schnell bei der Hand waren. Sie erhoben gegen Jesus Christus wiederholt Steine mit ihren Händen, wobei Jesus jeweils entkommen konnte. Sie schleppten eine Frau an, die flagranti beim Ehebruch erwischt wurde. Sie steinigten Stephanus zu Tode, sie steinigten auch Petrus, aber dieser überlebte.

Das unsäglich aufgeblasene Gesetzeswerk der Pharisäer sah auch entsprechende Strafen für jeweilige Übertretungen vor, und der Hohe Rat hatte an dieser Stelle ein kräftiges Mitspracherecht. Der Hohe Rat wird auch „Sanhedrin“ genannt und existiert als „Neugründung“ nach wie vor. Dieser Sanhedrin ist es, der die vom US-Präsidenten Donald Trump geäußerten Pläne, den völlig zerbombten Gaza-Streifen „erwerben zu wollen“, um diesen wiederzubeleben, als ein Zeichen für die nahe Ankunft des Messias gewertet wird. Dass es sich mit diesem Messias nicht um Jesus Christus handelt, liegt auf der Hand.

Religion und Staat an einem Strick

Staatsgewalt
Staat & Religion zusammen endete stets in Tyrannei

Das Kernanliegen ist nicht zu übersehen. Es handelt sich um die erneute Verbindung von Kirche und Staat, bzw. Religion und staatliche Gewalt. So wie dem Sanhedrin zur Zeit Jesu es nicht gestattet war, im Einzugsbereich der Staatsmacht Roms jegliches Todesurteil zu vollstrecken, solange nicht grünes Licht dafür gegeben wurde, so sollen auch künftig moralische Vorgaben der Religion anhand staatlicher Gesetze durchgesetzt werden. Damit liegt dieses Anliegen gleichauf mit den Bestrebungen der römisch-katholischen Kirche und stellt auch eine Parallele zur Scharia des Islams dar. Darin sind sie sich quasi einig.

Spirituelle Führung der Welt

Trump ist eifrig dabei, die Moral der Religion in seine staatlichen Geschicke einfließen zu lassen. Hierfür schuf der Präsident für das Weiße Haus jüngst ein „Glaubensbüro“ (Faith Office). Der Sanhedrin ist dafür Feuer und Flamme und schrieb zu diesem Anlass an den US-Präsidenten am 12. Februar 2025 einen offenen Brief (Quelle). Darin wird die dringende Notwendigkeit betont, den „universellen Moralkodex“ für das öffentliche Leben zur „spirituellen Führung der Welt“ umzusetzen.

Diesen universellen Moralcodex ist definiert aus:

  • Ein Gott – Die Ursache aller Ursachen (1. Moses 1,1)
  • Ein erster Mensch – Grundlegende Gleichberechtigung der Menschheit (1. Moses 1,26)
  • Ein Grundgesetz – Allgemeingültige Gerechtigkeitsprinzipien (1. Moses 2,16)

Gerechtigkeitsprinzipien, abgeleitet von 1. Moses 2,16:
„Und Gott der Herr gebot dem Menschen und sprach: Von jedem Baum des Gartens darfst du nach Belieben essen;“

An dieser Stelle muss man schon sehr tief graben, in der Hoffnung, darin eine Anlehnung an Gerechtigkeit und Gleichberechtigung zu finden. Vielmehr ist dieses Fragment aus dem ganzen Paket dazu geeignet, durch Ausblendung das ausdrückliche Verbot Gottes, von dem einen Baum der Erkenntnis zu essen, einfach zu übergehen.

Deckungsgleich mit Moralvorgaben römische Kirche

Diese Darstellung erinnert sehr stark an die römisch-katholische Soziallehre, zuletzt wiederholt besonders betont anhand der Enzyklika „Fratelli Tutti“ von Papst Franziskus. Die Sozial-Enzyklika „Rerum novarum“ von Papst Leo XIII setzte den Anfang und wurde erneut auf dem Zweiten Vatikanischen Konzil hochgekocht. Die Apostolische Konstitution „Gaudium et spes“ belegt die durchgehende Anlehnung der Soziallehre an das Naturrecht gemäß hellenistischer Philosophie. Auch ausdrücklich betont im Kompendium der Soziallehre. Unterm Strich, Aristoteles und nicht Evangelium.

Der Sanhedrin macht aus der Erlaubnis, von den Bäumen des Garten Eden essen zu dürfen, sogar mehr daraus, als darin tatsächlich enthalten ist. 1. Moses 2,16 sei ein Hinweis auf die „sieben universellen Gesetze“ und spiegelten auch die 10 Gebote wider. Der Brief der Sanhedrin an Trump spricht auch offen aus, woraus der Kern des Anliegens besteht. Die Ökumene. Die Gesetzgebung am Berg Sinai sei eine „göttliche Offenbarung“ für die monotheistischen Traditionen des Judentums, Christentums und Islam.

Die Katze aus dem Sack gelassen

Pyramide mit Auge
Ein die Welt überwachendes Auge

Der offene Brief besteht nicht nur aus einem „Lobgesang“ für den religiös ambitionierten US-Präsidenten, sondern enthält auch eine Einladung für die Teilnahme an einem Treffen von Rabbinern auf dem Sanhedrin-Gericht in Jerusalem. Auf der Tagesordnung steht die Schaffung eines „Internationalen Göttlichen Gerichtshof (IDC)“ für alle Nationen. Dieser Gerichtshof soll auf die sieben universellen Gebote basieren, die von Noah, und bekräftigt am Berg Sinai. Für den „globalen Frieden und göttliche Gerechtigkeit“.

Die zwei Zeugen im Sacktuch

Es wird spannend. Die zwei Zeugen (Offenbarung 11 – Info) verrichten noch ihr Werk, das Evangelium gemäß (wahrem) Gesetz und die Propheten zu verbreiten. Das Tier aus dem Abgrund, in seiner vielfältigen Gestalt, aber eindeutig als staatlich-politische Natur, tritt langsam hervor. Das Anliegen des „neu geschaffenen Sanhedrin“ ist im Prinzip deckungsgleich mit den Bestrebungen des Papsttums. Darin ist man sich somit einig.

Es wird so kommen, wie es angekündigt ist. Das Tier aus dem Abgrund wird die zwei Zeugen töten, also die Verbreitung des wahren Evangeliums verbieten. Dieses Tier trägt die Hure Babylons (Offenbarung 17 – Info) und wird die globale Oberhand gewinnen, die 10 Könige werden ihre Macht an diesem Tier abgeben, und es beginnt die Verfolgung der Übrigen, welche die (wahren) Gebote Gottes halten und das Zeugnis Jesu Christi haben (Offenbarung 12,17).

Die beobachtbaren Bestrebungen und Entwicklungen passen nahtlos mit den Vorhersagen der Prophetien der Bibel zusammen. Überraschend sind lediglich immer wieder die eingeschlagenen Wege und Details. Es zählt aber nur das Resultat und so wie die Dinge liegen, ist es nicht mehr weit, bis nach den ersten „Angeboten“ die Zwänge folgen werden (Malzeichen des Tieres).

Ist an irgendeiner Stelle im Brief an den „Christen“ Trump der Name Jesus Christus enthalten? Natürlich nicht. Und genau das beschreibt den Trend. Alles darf möglich sein, aber niemals die Annahme Jesu Christi und seine Monopolstellung als den Weg, die Wahrheit und das Leben (Johannes 14,6).

Ihr aber, kommt hierher, ihr Kinder der Zauberin, Same des Ehebrechers und der Hure! Über wen wollt ihr euch lustig machen? Gegen wen wollt ihr das Maul aufsperren und die Zunge herausstrecken? Seid ihr nicht Kinder des Abfalls, ein falscher Same? Ihr erglüht für die Götzen unter jedem grünen Baum, ihr opfert die Kinder in den Bachtälern unter Felsenklüften.
Jesaja 57,3-5

Bibelverse aus Schlachter 2000

Gesetze Noahs für die Welt – Gerichtshof geplant
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