Ein „gelungenes“ vom Berichterstatter des „Vatikanischen Hofes“ dargebrachtes Beispiel zeigt erneut auf, welch plumpe Mittel ausreichend sind, um die gläubigen Schäfchen bei frommer Laune zu halten. Eine Verdrehung des Evangeliums als Mittel für die Verbreitung eigener Philosophien.
Inhalt / Content
Besonderer Anlass – Besondere Geschichten
Der vergangene Sonntag war für die römisch-katholische Kirche wieder ein ganz besonderer Sonntag. In ihrem liturgischen Terminkalender stand der „Dreifaltigkeitssonntag“. Ein im Vatikan besonders hervorgehobener Anlass. Der vor Ort anwesende Diözesanpriester Erwin Albrecht aus dem Kreis Eichstätt, Oberbayern, kommentierte wie auch in den vergangenen rund 20 Jahren die im Glaubenszentrum der römischen Kirche vom Papst abgehaltenen Rituale (Quelle). Grundlage für den Anlass seines Kommentars bilden die biblischen Verse Matthäus 28,16-20 (Schlachter 2000):
„Die elf Jünger aber gingen nach Galiläa auf den Berg, wohin Jesus sie bestellt hatte. Und als sie ihn sahen, warfen sie sich anbetend vor ihm nieder; etliche aber zweifelten. Und Jesus trat herzu, redete mit ihnen und sprach: Mir ist gegeben alle Macht im Himmel und auf Erden. So geht nun hin und macht zu Jüngern alle Völker, und tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie alles halten, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an das Ende der Weltzeit! Amen.„
Jesus Christus fordert Seine Jünger dazu auf, das Evangelium allen Völkern, also auch den Heiden zu verkünden, sie zu bekehren und final auch zu taufen. Die Jünger werden aber nicht auf sich alleine gestellt sein, denn Jesus Christus versprach ihnen, sie zu jeder Zeit zu begleiten.
Viele Berge – Viele Wege zu Gott
Dass auch diese Szene auf einem Berg geschieht, ist für den katholischen Priester ein weiterer Beleg, dass Berge im Evangelium eine ganz besonders wichtige Rolle spielen. „Viele Wege führen zu Gott. Einer geht über die Berge“, so das von Albrecht bemühte Zitat. Diese Worte kommen ihm immer wieder in den Sinn, wenn er selbst auf einem Berg steht. Gipfel seien oft „hoch und heilig“, da man dem Himmel um ein Stückchen näher sei. Viele Menschen durften im Laufe der Geschichte eine solche Erfahrung machen.
Wichtige Begegnungen fanden auf einem Berg statt, wie auch im Bergland von Judäa beim „Gipfeltreffen“ zwischen Elisabeth und Maria. Beide waren zu diesem Zeitpunkt schwanger. Zentrale Sätze der Botschaft Jesu „komponierte“ der Jünger Matthäus zusammen, die heute als die „Bergpredigt“ bekannt sind, so der Priester. Jesus begreife am Ölberg schmerzlich, was ihm bevorstehe, so Albrecht.
Irrige Darstellung
An diesem Punkt gerät der Diözesanpriester ins Reich der Fantasien. Während seine Ausflüge in die „Heiligkeit von Bergen“ noch Spielraum für Interpretation bieten, ist die Aussage, dass Jesus Christus (erst) auf dem Ölberg Sein nahendes Schicksal begreife, leicht widerlegbar. Seine Ankündigung auf dem Ölberg, bald sterben zu müssen, aber auch wieder am dritten Tag aufzuerstehen, war bereits die dritte Ankündigung (Info).
Jesus Christus kannte die Schriften der Propheten sehr genau und alleine aus diesem Gesichtspunkt war Ihm völlig bewusst, wer in Daniel 9,27 und in Jesaja Kapitel 53 angekündigt wurde und was Ihm bevorsteht. Der katholische Priester scheint in diesem Zusammenhang zu vergessen, dass es sich mit Jesus Christus um Gottes Sohn handelt, der – ganz im Gegensatz zur katholischen Lehre (Info) – in Fleisch geboren wurde, gezeugt vom Heiligen Geist.
Kein überraschendes Schicksal
Das Sühneopfer Jesu, durch Seinen Tod und Blutvergießen, war keine schicksalshafte Begebenheit, sondern unbedingte Voraussetzung, um den Menschen einen Weg zu deren Erlösung eröffnen zu können. Ein Erlösungsplan, der dem Menschen bereits nach dem Sündenfall angekündigt wurde (1. Moses 3,15). Wie daher der Priester draufkommt, erst auf dem Ölberg habe Jesus Christus begriffen, was auf Ihn wartet, bleibt wohl sein Geheimnis.
Die Schwingungen der Hoffnungsklänge vermitteln
Die „himmlischen Hoffnungsklänge“ auf dem Berg in Galiläa, die Jesus seinen Jüngern vermittelte, sollten nicht ungehört verklingen, so der Priester im Fortsatz. Daher legte Jesus seinen Freunden nahe, allen Menschen dieser Welt diese Schwingungen mitzuteilen und diese selbst zu „Resonanzkörper“ werden zu lassen. Die Jünger sollten die Menschen „eintauchen in das Geheimnis der Liebe“, sie von dem spüren lassen, wofür die Jünger stehen. Die Menschen dieser Welt sollen mit dem das Laben in Fülle ermöglichende Wasser in Verbindung gebracht werden. Es sei die Eröffnung einer niemals versiegende Quelle der Liebe, so der Priester.
Jesus wollte auf dem Berg Galiläa „den Horizont seiner Freunde und aller, die sich nach Leben sehen, weiten“. Dies tat er ganz konkret, so Albrecht. Jesus wolle an etwas erinnern, mit dem er selbst groß geworden und ihm selbst eine Stütze gewesen sei. Diese Erfahrung wolle Jesus allen anderen als „Lebenshilfe ans Herz“ legen. „Der Berg, auf dem Gott seinen Namen preisgibt und seine dauerhafte Gegenwart bestätigt, ist der Sinai“, so der Priester. Auf diesem Berg habe Mose erfahren, was er und seine Leute benötigten, damit das Leben gelingen kann. Alles werde mit den 10 Geboten, den 10 Weisungen, gut.
Sinai und Horeb – 10 Gebote – Brennender Busch
Wieder gibt der katholische Priester Rätselraten auf, aus welchen Quellen er seine Erzählungen schöpft. Bereits in der Einleitung erklärte Albrecht, dass in der Bibel Berge häufig als Orte der Begegnungen genannt werden. Orte, an denen die Wege Gottes und der Menschen sich kreuzten. Daraus formulierte Albrecht eine „Heiligkeit der Berge“. Weiterhin setze er fort, dass Gott auf dem Berg Sinai seinen Namen „ICH-BIN-DER-ICH-BIN-DA“ offenbart habe. Offensichtlich kein Versehen, denn wiederholt erzählt der Priester, dass Gott auf dem Berg Sinai seinen Namen preisgeben habe.
Einfach nur falsch
Die Erzählungen des katholischen Priesters sind einfach nur falsch. Der Berg Sinai war der Ort, an dem Gott Seinem Knechten Moses die Gesetzestafeln mit den 10 Geboten überreichte. Nach der Befreiung des Volkes Israel aus Ägypten und zu Beginn der Wüstenwanderung. Übrigens die „originalen“ 10 Gebote und nicht die modifizierte Version seitens der römisch-katholischen Kirche (Info).
Der Ort, an dem Gott seinen Namen offenbarte, war der Berg Horeb in Midian. Das war zum Anlass des ziemlich bekannten „brennenden Buschs“. Also noch vor der Befreiung aus Ägypten und an einem ganz anderen Ort. Gott offenbarte sich Moses, um ihn dazu zu bewegen, nach Ägypten zurückzukehren. Moses hatte keine Ahnung, was er dem in Sklaverei gehaltenen Volk Israel sagen soll, welchen Namen er verkünden soll. Die Antwort folgte, 2. Moses 3,14:
„Gott sprach zu Mose: »Ich bin, der ich bin!« Und er sprach: So sollst du zu den Kindern Israels sagen: »Ich bin«, der hat mich zu euch gesandt.„
Wie kann es sein, dass der im Glaubenszentrum Roms sitzende katholische Priester derart markante und vor allem bekannte Ereignisse durcheinander wirft?
Versehentlich selbst ein Bein gestellt?
Der katholische Priester hebt ein vermeintliches Gebot als eine Grundlage „für ein gutes Leben“ hervor: „Du wirst nicht lügen!“. Dieses Gebot heißt zwar, „Du sollst kein falsches Zeugnis reden gegen deinen Nächsten!“ (2. Moses 20,16), also eine Aufforderung und kein Vorausblick auf das Einhalten des Geforderten, aber dennoch verwendet Albrecht das selbst genannte Beispiel wohl versehentlich gegen sich selbst. „Wenn mich einer anlügt, dann verliere ich das Vertrauen zu ihm“, so der Priester. Ein solcher habe das Vertrauen verspielt. „Wenn jemand die Wahrheit verdreht oder mit Halbwahrheiten daherkommt, werde ich ärgerlich und glaube ihm auf Dauer ebenfalls nichts mehr“.
Welch eine „Selbstkasteiung“ angesichts der zuvor fast in einem Atemzug vollzogenen Verdrehung der Wahrheit und dem Daherkommen mit Halbwahrheiten. Ein rhetorisches Glanzstück, vor diesem Hintergrund auch noch zu betonen, dass Lügen spaltet, Vertrauen zerstört und die Atmosphäre vergiftet. „Lügen im kleinen alltäglichen Bereich erschweren das Zusammenleben“, so der Priester. Damit hat er vollkommen recht und die anhaltende Massenflucht von einstigen Schäfchen aus dieser Kirche sind ein Beleg dafür.
Die vom „Hofberichterstatter“ des Vatikans vermittelte Philosophie zielt auf eine bekannte Variante des Begriffs „Erlösung“ ab. Demnach kam Jesus Christus nicht in diese Welt, um die Menschen von ihren Sünden zu retten, sondern um die Menschen zu einem friedlichen Zusammenleben zu bewegen. Die Erlösung des Menschen bestehe nicht darin, ewiges Leben zu erhalten, sondern ein „menschenwürdigen Leben“ führen zu können. Eine von Jesuiten und deren angebeteten „Herrn“ vertretene Philosophie, die den Menschen an diese Welt zu binden versucht und die von Jesus Christus eröffnete exklusive Pforte mit einer Menge geistlichem Unrat versperrt.
Daniel sprach vom „Heiligen Berg“
Das Evangelium kennt durchaus einen Berg im Sinne der Heiligkeit. Der „Heilige Berg Gottes“ ist ein Sinnbild für Sein Volk, das Volk Gottes. Der Prophet Daniel hat diesen Berg prominent hervorgehoben, zu finden in Kapitel 11. Daniel erhielt zu seiner Zeit, um 550 v.Chr., einen weiten Blick in die Zukunft. Es handelt sich um die Zeit, in der sich die Menschheit gegenwärtig befindet. Der Nordkönig wird sein „Prachtzelt“ zwischen den Meeren auch auf dem „herrlichen Berg des Heiligtums“ aufschlagen. Dort aber wird der Nordkönig sein Ende finden und niemand wird ihm helfen. Dieser Nordkönig ist unverwechselbar die in Rom sitzende Macht. Mehr Infos über Daniel 11 – hier.
Leichtgläubigkeit der Schäfchen
Erschreckend ist hierbei nicht die, wie das aktuelle Beispiel wieder einmal zeigt, die plumpe Vorgehensweise bei der Verdrehung des Evangeliums, sondern dass sie damit nach wie vor auf gläubige Schäfchen treffen. Eher rettet ein ausgehungertes Krokodil ein ins Wasser gefallenes Lamm ans sichere Ufer, als dass von der römisch-katholischen Kirche die Wahrheit zu erwarten ist. Das spräche vollkommen gegen ihr Erbgut (Info). Von einem gefräßigen Krokodil ist schließlich nichts anderes zu erwarten, als das Verschlingen von allem und jedem, was sich bewegt. Dennoch hängen dieser Institution weltweit mehr als eine Milliarde Menschen an, dasitzend wie ein von der Schlange hypnotisiertes Kaninchen. Dabei wäre es doch so einfach, diese Institution und ihren eifrigen Vertretern der Lüge zu überführen.
ihn, dessen Kommen aufgrund der Wirkung des Satans erfolgt, unter Entfaltung aller betrügerischen Kräfte, Zeichen und Wunder und aller Verführung der Ungerechtigkeit bei denen, die verlorengehen, weil sie die Liebe zur Wahrheit nicht angenommen haben, durch die sie hätten gerettet werden können. Darum wird ihnen Gott eine wirksame Kraft der Verführung senden, so daß sie der Lüge glauben, damit alle gerichtet werden, die der Wahrheit nicht geglaubt haben, sondern Wohlgefallen hatten an der Ungerechtigkeit.
2. Thessalonicher 2,9-12
Bibelverse aus Schlachter 2000